Deliria-Italiano

A Real Pain 7/10

Im Kino
Die Reise zum Mond (1902)
16mm

Der wilde Planet (1973)
16mm


Matinee im Kommunalkino. Alle drei Monate wird analoges aus dem eigenen Archiv vorgeführt, mit Frühstück und Einführung, eingeladen sind Mitglieder und Freunde.

Überraschenderweise gab es einen Vorfilm: die Organisatoren stellten bei Überprüfung der Kopie fest, daß der Méliès Klassiker davor angeklebt war. Passend, so konnte man Erwartungen vom All mit 70 Jahre Unterschied vergleichen.
Ich mag die Reise zum Mond: schön gemacht, schöne Ideen drin. Die Kopie war leider ziemlich unscharf und mit recht schlimmen Geklimper unterlegt, aber sei's drum.

Der wilde Planet wartet bei mir ewig auf ein Wiedersehen. Zuerst verstörend im ZDF, dann als Party Event in den 90ern.
Endlich eine Kinosichtung. Und wieder anders: eine sozialphilosophische Fabel. Über den Menschen, wenn er anderen Wesen unterlegen ist. Die sich aber auch sehr menschlich verhalten.
Dazu viel psychedelische Ideen. Und eine Flora und Fauna, wie aus den Comics für Erwachsene der Zeit aus Frankreich.
Ruhig erzählt, auch mal brutal, aber eher zum versinken. Was im Kino gut geht.
Nun in relativ kurzer Zeit zwei Laloux im Kino gesehen, seine Magie erlebt, vielleicht kommt ja noch mal irgendwo irgendwann Herrscher der Zeit.

The Electric State 8/10

Exterritorial 5,5/10

"King Kong", Monster und Mythos
arte. Doku.

The Accountant 2
Kino.
8/10

Shadow Force
Etwas schwachbrüstiger Actionstreifen mit Omar Sy und Kerry Washington als ausgestiegenes Killerpärchen mit kleinem Sohn sowie als Bösewicht Mark Strong. Leider braucht der Film sehr lange, um richtig loszulegen, und begnügt sich lange Zeit mit Kämpfen, bei denen die Gewalt im Off oder im Dunkeln stattfindet. Es stellt sich auch nicht der Eindruck ein, dass Sy und Washington die geborenen Actiondarsteller sind. So mischen sich in ihre Kämpfe immer wieder die üblichen Zutaten wie schnelle Schnitte und verwackelte Großaufnahmen, wenn vermutlich die Stuntdoubles ranmussten. Am Ende wird dann doch noch einigermaßen ausgeteilt, aber wenn man daran denkt, was die Actionspezialisten z. B. in Indonesien auf die Beine stellen, da kann sich das US-Kino für so ein halbgares und immerhin mit R-Rating versehenes Produkt doch eher schämen.

fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Fr 9. Mai 2025, 09:17 The Accountant 2
Kino.
8/10

Da werde ich auch die nächsten Tage noch reingehen. Ich hoffe mal, dass mein Eindruck ähnlich positiv sein wird. Hoffentlich auch ohne Kenntnis von Teil 1 verständlich? Wobei ich da jetzt keine komplizierte Handlung erwarte.

Adalmar hat geschrieben: ↑Sa 10. Mai 2025, 04:43

fritzcarraldo hat geschrieben: ↑Fr 9. Mai 2025, 09:17 The Accountant 2
Kino.
8/10

Da werde ich auch die nächsten Tage noch reingehen. Ich hoffe mal, dass mein Eindruck ähnlich positiv sein wird. Hoffentlich auch ohne Kenntnis von Teil 1 verständlich? Wobei ich da jetzt keine komplizierte Handlung erwarte.

Ich schrieb im Filmtagebuch:

The Accountant 2
Cinespace Bremen.
(14:10 Uhr Vorstellung. Nicht ganz alleine; eine Maus war im Schatten vor der Leinwand auch zu erkennen. Oder war es eine Ratte? Egal.)
Mehr Buddy und Hang out Movie als Thriller.
Die Story ist dabei schon auch spannend und mitreißend, läuft aber teilweise ein bisschen nebenher. Außerdem ist sie in Teilen schon sehr hanebüchen, aber ganz ehrlich, seit wann geben wir was auf Authentizität?!. Außerdem atmet das Ganze auch schon seit Teil 1 ein bisschen die Künstlichkeit einer Parallelwelt, nicht ganz so heftig wie z.b. bei John Wick, aber es wirkt manchmal schon wie eine Comic-Verfilmung ohne Vorlage. Und Batman und der Punisher sind ja auch dabei. Und die Action überzeugt auch auf der ganzen Linie. Top Streifen!



Naja. Die Story in Teil 2 steht für sich. (Ob kompliziert oder überzeugend ist dabei jetzt nicht relevant)
Das Grundkonzept sollte man aber schon kennen finde ich. Da wird nicht mehr so viel erklärt. Kann man schauen. Aber ich finde, man sollte Teil 1 schon kennen. Auch weil der erste Teil einfach wirklich brillant ist.

Suburbia (1982)
BluRay

Ich weiß nicht genau, warum der Film bisher an mir vorbei ging, Thema war/ist wieder genau mein Fangschema.
Es geht um die frühe Punk-Szene Kaliforniens.
Evan haut von zu Hause ab, lungert rum und folgt ein paar Punks zu einem Konzert. Einer nimmt ihn später mit in einem besetzten Haus. Eine Vorstadt-Gegend, wie der, aus der er floh. Nur das die leer steht, da das Land alle Besitzer enteignet hat, um eine Interstate zu bauen. Dort hat sich eine bunte Mischung aus Punks eingelebt. Und eine Gruppe verwilderter Hunde.
Sie (die Punks, nicht die Hunde) nennen sich selbst The Rejects. Vom Style bilden sie die ganze Bandbreite ab: Iro, Skinhead, kurze blondierte Haare, hochtoupiertes langes buntes Haar, schnieker 60s Punk. Alle haben ihr Päkchen von zu Hause zu tragen und versuchen wenigstens in diesem Innenraum ein verträgliches Leben zu führen. Denn draussen lauert der Hass und der Unverständnis der Geselschaft, und es läuft auch Gefahr, dass die Gewalt zu ihnen hinein kommt. Evan lebt sich gut ein und holt bald seinen kleinen Bruder mit Dreirad dazu. Da wird viel romantische Heile-Welt-Vorstellungen wieder gespielgelt: Eine Ausreißerin liest dem Kleinen Märchen vor, man kümmert sich umeinander. Widersprüche werden nicht ausgenommen, bzw wurden auch Sexismus, Rassismus, Homophobie von zu Hause mitgenommen. Wenigstens der Sexismus wird immerhin reflektiert.
Besetzt mit Leuten aus der Punkszene merkt man zwar, dass es keine ausgebildeten Schauspieler*innen sind, doch man gewinnt sie alle bald lieb, gerade auch, weil die Spießbürger wirklich eklig sind, bis auf den schwarzen Bullen, der wenigstens versucht, Zugang zu bekommen.
Begleitet wird das alles von hervorragender Musik der Zeit: DI, Vandals, TSOL, von denen man auch Konzertauschnitte sieht.
Und es bricht immer wieder Gewalt aus. Laut der Regisseurin war das eine Vorgabe vom Co-Produzenten Roger Corman, das alle 10 Minuten Sex oder Gewalt stattfinden muss (außer Rumgeknutsche sehen wir tatsächlich keinen Sex). Für mich ist die Gewalt tatsächlich elementar: Die Bedrohung der Red Necks, die Gewalterfahrung, die selbst ausgeführte Gewalt, auch gegen sich selbst und Gegenstände sind nur allzu passend, waren Teil der Szene und kaum ohne diese vorstellbar.
Filmisch sehr rau, sich hübsch in Kameraeinstellungen verlieren und wirken lassend, tolle Drehorte (wohl alle authentisch).
Das hat mir sehr gut gefallen, und macht Lust auf die drei Dokus The Decline of the western civilization 1,2,3. Ansonsten drehte die Regisseurin Komödien, die bekannteste ist Wayne's World.

PS: es gibt ja einge Punk-interessierte hier: Spannend fand ich, dass an Insignien außer von den Bands der eigenen Szene nur englisches zu sehen war: Crass, Exploited, Johnny Rotten, Motörhead waren zu sehen. Nicht die NY'er RocknRoll-Punk-Erfinder. Vielleicht war auch hier England cooler, genau wie bei der interessierten Pop-Szene: schlag nach bei Bret Easton Ellis.

Im TV
Iron Sky
Wiedersehen. Kann man ja so weg gucken, aber ist nicht besser, aber auch nicht schlechter geworden.
Aber fast prophetisch: Die Präsidentin läßt sich von Nazis im Nazijargon die Reden schreiben und wird wiedergewählt. Das haben nun ja weltweit nicht nur die Amis gemacht. Und da ist es wohl immer noch zu früh für eine Frau an der Spitze.