Deliria-Italiano

Die Vollstreckerin (Michel Caputo, 1986) 6/10

Gerade gesehen, aber bis zu einer vollständigen Besprechung wird es ein paar Tage dauern. Darum hier die Kurzversion:

Brigitte ist eine Polizistin, die versucht eine mächtige Unterweltchefin dranzukriegen. Doch diese hat eine Menge mächtiger Freunde und ist nicht kleinzukriegen. Als Brigitte doch immer näher kommt und die Böse ins Kittchen steckt, wird im Gegenzug Brigittes kleine Schwester gekidnappt. Es ist ein Austausch Chefin gegen Schwester geplant ...
Story und Umsetzung: Wer die Poliziotti der zweiten und dritten Reihe mag, sowas wie PROVINZ OHNE GESETZ, der wird hier auch glücklich. Allerdings ist DIE VOLLSTRECKERIN mit einem sehr hohen Tempo gesegnet, was das ganze wiederum sehr angenehm macht. Aber prinzipiell ist das alles wie bei Merli, nur halt ohne Schnäuzer, und am Ende klingt die Musik dann tatsächlich wie Micalizzi und Morricone. Passt schon, aber ein gewisser Hang zum Trash sollte vorhanden sein. Gute Schauspieler (Brigitte Lahaie, Richard Allen, Michel Godin), 80er-Jahre-Mucke, unblutige Shootouts, vernünftige Action. Passt schon.
Veröffentlichung: Nun ja! Deutscher Ton ohne Subs, Fehlstellen aus der geschnittenen VHS sind teilweise(!) untertitelt, ein paar wenige Französischkenntnisse sind von Vorteil. Die französische Fassung hat dann entsprechend die gleichen Subs an den gleichen Stellen wie die deutsche Fassung Die Synchro hält sich in Grenzen, ist aber keine Porno-Synchro und gut anhörbar. Der Ton ist relativ leise, dafür aber in den meisten Fällen synchron, bis auf eine richtig böse Stelle bei 59 Minuten. Dauert aber nicht lange. Die Tonschwankungen zu Beginn hören gottseidank schnell wieder auf. Das Bild ist etwas verwaschen, eine lieblos gemachte DVD halt. Passt aber zum Film, der als HD einfach nicht diesen Schmuddellook hätte, der ihm eigentlich ganz gut steht. Die Straßen sind grau, das Wetter ist grau, und die Farben der VÖ sind ebenfalls grau.

Fazit: Macht sich im Regal gut neben Filmen wie DIE LINKE HAND DES GESETZES oder DECKNAME SCORPION - Einfache und solide Unterhaltung für Freunde europäischer Exploitationer.

Maulwurf hat geschrieben: ↑Sa 25. Mär 2023, 21:33 Die Vollstreckerin (Michel Caputo, 1986) 6/10

Gerade gesehen, aber bis zu einer vollständigen Besprechung wird es ein paar Tage dauern. Darum hier die Kurzversion:

Brigitte ist eine Polizistin, die versucht eine mächtige Unterweltchefin dranzukriegen. Doch diese hat eine Menge mächtiger Freunde und ist nicht kleinzukriegen. Als Brigitte doch immer näher kommt und die Böse ins Kittchen steckt, wird im Gegenzug Brigittes kleine Schwester gekidnappt. Es ist ein Austausch Chefin gegen Schwester geplant ...
Story und Umsetzung: Wer die Poliziotti der zweiten und dritten Reihe mag, sowas wie PROVINZ OHNE GESETZ, der wird hier auch glücklich. Allerdings ist DIE VOLLSTRECKERIN mit einem sehr hohen Tempo gesegnet, was das ganze wiederum sehr angenehm macht. Aber prinzipiell ist das alles wie bei Merli, nur halt ohne Schnäuzer, und am Ende klingt die Musik dann tatsächlich wie Micalizzi und Morricone. Passt schon, aber ein gewisser Hang zum Trash sollte vorhanden sein. Gute Schauspieler (Brigitte Lahaie, Richard Allen, Michel Godin), 80er-Jahre-Mucke, unblutige Shootouts, vernünftige Action. Passt schon.
Veröffentlichung: Nun ja! Deutscher Ton ohne Subs, Fehlstellen aus der geschnittenen VHS sind teilweise(!) untertitelt, ein paar wenige Französischkenntnisse sind von Vorteil. Die französische Fassung hat dann entsprechend die gleichen Subs an den gleichen Stellen wie die deutsche Fassung Die Synchro hält sich in Grenzen, ist aber keine Porno-Synchro und gut anhörbar. Der Ton ist relativ leise, dafür aber in den meisten Fällen synchron, bis auf eine richtig böse Stelle bei 59 Minuten. Dauert aber nicht lange. Die Tonschwankungen zu Beginn hören gottseidank schnell wieder auf. Das Bild ist etwas verwaschen, eine lieblos gemachte DVD halt. Passt aber zum Film, der als HD einfach nicht diesen Schmuddellook hätte, der ihm eigentlich ganz gut steht. Die Straßen sind grau, das Wetter ist grau, und die Farben der VÖ sind ebenfalls grau.

Fazit: Macht sich im Regal gut neben Filmen wie DIE LINKE HAND DES GESETZES oder DECKNAME SCORPION - Einfache und solide Unterhaltung für Freunde europäischer Exploitationer.

Das sind ja schon mal zwei Filme, die ich ausmisten würde.

Gut, von jemandem namens Michel Caputo kann man jetzt kein Kubrick-Niveau erwarten. Richard L. hätte ich hier nicht erwartet, aber der hat öfter gut mit Brigitte harmoniert...

Vielen Dank für deine Review.

„Sister Street Fighter“ - Erwartet hatte ich einen trashigen Billo-Prügler, stattdessen entpuppte sich der Streifen als ziemlich originell und erstaunlich blutig. Definitiv einer der besten Vertreter seiner Zunft. 09/10

„Malignant“ - Kann gut verstehen, dass der nicht überall gut ankommt, ich fühlte mich prächtig unterhalten. 08/10

Nachtrag 1. reine Tier-Horror-Woche Pts 1-7:

Operation Todesstachel (USA/MEX 1978) R: Alfredo Zacarías
-> John meets John aka Saxon meets Carradine (4/5)
Mörderbienen greifen an (USA 1976) R: Bruce Geller
-> (4/5)
Killerbienen 2 - Terror aus den Wolken aka Mörderbienen greifen wieder an (USA 1978) R: Lee H. Katzin
-> (4/5)
Willard RE (USA 1971) R: Daniel Mann
-> Zweitsichtung nach 25 Jahren (4/5)
Ben RE (USA 1972) R: Phil Karlson
-> Zweitsichtung nach 25 Jahren (4,5/5)
Der Kuss der Tarantel (USA 1975) R: Chris Munger
-> (4/5)
Grizzly (USA 1976) R: William Girdler
-> (4/5). Kruderweise verstarb William Girdler im Alter von nur 30 Jahren nach Vollendung seines letzten Films DER MANITOU (1978) bei einem Flugzeugabsturz.

ugo-piazza hat geschrieben: ↑So 26. Mär 2023, 01:09 Gut, von jemandem namens Michel Caputo kann man jetzt kein Kubrick-Niveau erwarten.

@Topic:
Das Leben ist ohne Gnade (6/10)
Leben der ist beste Stoff (6/10)

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Virgin Witch (5,5/10)

Maulwurf hat geschrieben: ↑Sa 25. Mär 2023, 21:33 Die Vollstreckerin (Michel Caputo, 1986) 6/10
Gerade gesehen, aber bis zu einer vollständigen Besprechung wird es ein paar Tage dauern. Darum hier die Kurzversion:
...eine lieblos gemachte DVD halt. Passt aber zum Film...

Danke &...Botschaft angekommen

Hier:
Das grüne Blut der Dämonen
Endlich mal gesehen, doch leider gingen meine Erwartungen in eine andere Richtung. Erhofft hatte ich mir einen spannenden, mit reißerischer Tendenz versehenen Sci-Fi-Flick, der am Puls der Zeit ist. Gesehen habe ich einen in allen Belangen altmodischen Film, der weder dem Zeitgeist noch meinen Erwartungen gerecht wird. Der Zosse lahmt!

Amityville Horror Teil IV (5/10)

Bill McKay - Der Kandidat (USA 1972, Michael Ritchie)



Rechtsanwalt Bill McKay (Robert Redford) ist der Sohn eines Ex-Gouverneurs. Er kennt daher nur zu allzu gut die Leiden und Eigenheiten der Politik – jedenfalls aus Sicht der Kollateralopfer: der Familienangehörigen. Nun wird er von der Demokratischen Partei gebeten, im Rennen um einen der beiden kalifornischen Senatsplätze gegen den Amtsinhaber Crocker Jarmon (Don Porter) anzutreten. Der linksliberale Herausforderer McKay verfügt zwar über jugendlichen Charme und rhetorisches Talent; doch aus Sicht der Parteistrategen ist er von vorneherein nur ein Zählkandidat – sind doch im politischen System der USA Kandidaturen gegen amtierende Kongressmitglieder zumeist aussichtslose Unterfangen, erst Recht gegen Vollblutpolitiker vom Schlage Crocker Jarmons. Aus Sicht der Partei geht es also lediglich um eine würdevolle Niederlage. Aber McKay lässt sich dennoch breitschlagen und kandidert – aber natürlich reichen seine Ambitionen weiter, als bloß ein passabler Verlierer zu sein.

Schnell droht dann auch die Kampagne des Greenhorns McKay (Slogan: „The Better Way!“) in einem Debakel zu enden. Helfen kann ihm nur noch der routinierte Politstratege Marvin Lucas (Peter Boyle), der verzweifelt versucht, dem unkonventionellen Kandidaten einen professionellen Auftritt zu verschaffen. Dadurch allerdings fällt es dem telegenen McKay zunehmend schwerer, seine anfangs reine Moral nicht durch opportunistische Anpassung zu korrumpieren. Bald werden jedoch aus überzeugten Statements medientaugliche Floskeln. McKays hehre Ansprüche werden immer weiter reduziert, bis der Kandidat in der oberflächlichen Routine des Politikbetriebs aufgeht, in dem die Mittel zum Zweck werden. McKay muss sich strapaziösen Prozeduren wie den Straßengesprächen oder politkulturellen Ritualen wie dem Wahlkampfbarbecue aussetzen, sich in der Disziplin des hektischen Small Talks beweisen und Unglücksfälle verkommen zur willkommenen Kulisse persönlicher Profilierung. (Filmkuratorium)

Eigentlich ist Bill McKay ja jemand, der seine eigene Linie vertreten möchte, ohne zu sehr den Parteikarren ziehen zu müssen. Jemand, dem man abnimmt, dass er nicht nur einen Amtswechsel herbeiführen möchte, sondern. dass er auch wirklich etwas für die Menschen bewegen und verändern möchte. Das stößt freilich in seiner Partei nicht auf uneingeschränkte Zustimmung, wo man durchaus weiß: Engagierte Leute werden McKay wählen, aber mit denen allein wird man die Wahl nicht gewinnen. Fürs Stimmvieh müssen die Barbecues abgehalten werden. Und wenn am Ende tatsächlich McKay die Wahl, sind auch im eigenen Lager alle ratlos. DAMIT konnte doch nun wirklich niemand rechnen...

Interessanter Einblick in einen US-amerikanischen Wahlkampf Anfang der 70er, zu den Zeiten von Watergate, und die Mühsal, einen lange etablierten Amtsinhaber, der über einen sehr großen Machtapparat verfügt, herauszufordern. Seitdem wurde es freilich nicht nur nicht besser, siehe Brexit-Referendum oder der orangene Abschaum im Weißen Haus.

Lohnt sich.

U-Turn - Kein Weg zurück (USA 1997, Oliver Stone)

Der Kleinganove Bobby Cooper ist auf dem Weg nach Las Vegas, wo er endlich seine Spielschulden zurückzahlen möchte – damit er nicht noch weitere Finger durch eine Geflügelschere der rüden Geldeintreiber auf seiner Fährte verliert.

Als an seinem Ford Mustang der Kühlerschlauch platzt, findet er eine heruntergekommene Werkstatt in dem verschlafenen Wüstenort Superior, Arizona. Deren Betreiber ist jedoch alles andere als erfreut, sich überhaupt mit der hereingeschneiten Kundschaft abgeben zu müssen, und hält Cooper mit vagen Versprechungen stundenlang hin.

Bei seinem Zwangsaufenthalt macht Bobby schon bald die folgenschwere Bekanntschaft der schönen und lasziven Grace und ihres eifersüchtigen Ehemanns Jake. Von Jake wird der auf ein Schäferstündchen hoffende Bobby zuerst einmal niedergeschlagen und erhält nur wenig später das überraschende Angebot, Grace umzubringen. Aber auch Grace fordert den Durchreisenden auf, dem Leben ihres Ehepartners ein Ende zu setzen. Bobby, dem inzwischen auch noch sein gesamtes Geld durch einen Raubüberfall abhandengekommen ist, muss nun eine Entscheidung treffen. (Wikipedia)

Eigentlich hätte die Dreieckskonstellation Sean Penn - Nick Nolte - Jennifer Lopez ein Grund zur Hoffnung auf einen interessanten Neo-Noir sein können, und es ist ja nicht so, dass diese nicht erfüllt wird. Wobei die Geschichte zum Schluss noch ein paar Wirrungen einbaut, die Freunden schwarzen Humors durchaus zusagen können. Allerdings ist nicht nur Bobby Cooper schnell hochgradig genervt, einen Tag in diesem Wüstenkaff verbringen zu müssen, dem Zuschauer ergeht es nicht besser. Der blinde Halbindianer soll wohl an jene Schamanen in "The Doors" oder NBK erinnern, ist imho aber eine vollkommen überflüssige Figur. Der einzige Mechaniker des Ortes hat drei bis (Zahl eigenen Ermessens einsetzen) zuviele Sonnenstiche abbekommen, und ein Jugendlicher, der zuviel toxische Männlichkeit inhaliert hat, will sich mit ihm prügeln. Immerhin sind Stones stilistische Mätzchen hier nicht so nervig wie bei NBK ausgefallen, und das Ende stimmt ja auch versöhnlich. Dennoch sollte ich mir bezeiten besser mal die Filme von John Dahl vorknöpfen.