
Originaltitel: Gisaengchung
Herstellungsland: Südkorea / 2019
Regie: Bong Joon-ho
Darsteller: Song Kang-ho, Lee Seon-gyoon, Jo Yeo-jeong, Choi Woo-sik, Park So-dam
Story:
Eine Familie ganz unten, eine Familie ganz oben - nuff said!

Moderator: jogiwan
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Zwischenzeitlich nochmal geguckt und alle Anwesenden wie üblich total begeistert. Nüchtern betrachtet für mich ein guter, aber kein überragender Film. Anfänglich lustig, dann der überraschende Twist und in weitere Folge eher destruktiv - eine Achterbahnfahrt für den Zuschauer, die zweifelsfrei auch unterhaltsam ist und nie zu sehr in eine Richtung ausschlägt. Als Fan von schrägen Filmen empfinde ich "Parasite" aber beileibe nicht so originell wie überall verkündet und auch der Grundton des Films spricht mich nicht so wirklich an. Aber ich wünsche mir ja generell eine bessere Welt und danach schaut es momentan auch nicht aus...jogiwan hat geschrieben:Es mutet nach Sichtung schon etwas seltsam an, dass ein Film wie „Parasite“ ein so großes Publikum hinter sich vereinen kann und alle Preise abräumt, obwohl er für Fans des Regisseurs gar nicht mal so originell erscheint. Bong Joon-ho bleibt ja seinem Lieblingsthema treu und präsentiert eine gesellschaftskritische Bestandsaufnahme, die hier zwischen Drama und Komödie angesiedelt ist und erst am Ende die Genre-Kurve streift. Hier ist es eine Familie, die ganz unten angekommen ist und mit allerlei Kreativität die Bediensteten eines reichen Haushalts nach und nach ersetzt um sich wie die Made im Speck zu fühlen. Doch dann lässt ein Ereignis die geschickt aufgebaute Tarnung kippen und auch sonst gibt es noch Stolz und andere Befindlichkeiten, die wohl dafür gesorgt hätten, dass der Schein wohl auch nicht allzu lange aufrecht zu erhalten gewesen wäre. Dabei portraitiert der Film vor allem den Druck auf sozial Schwächere und bleibt dabei zum Glück ohne Schadenfreude, zu der der Stoff aber ausreichend Gelegenheit geboten hätte. Die reiche Familie ist zwar finanziell abgesicherter, aber erscheint auch nicht glücklicher als die arme Familie, die aber in Krisenzeiten zusammenhält und am Ende gibt es ohnehin keine Gewinner. Irgendwie hätte ich mir persönlich für „Parasite“ auch einen versöhnlicheren Schluss gewünscht und auch wenn man die Welt mit ihrem Materialismus nicht ändern kann, so wenigstens die eigene Einstellung dazu. Was bleibt ist ein interessanter Streifen, aus dem abermals jeder etwas anderes für sich mitnehmen kann und der seine bittere Botschaft auch ganz geschickt verschleiert und trotzdem wirkungsvoll in den Köpfen seines Publikums hinterlässt.