Ja, so würde ich ihn auch einschätzen ...karlAbundzu hat geschrieben: ↑Di 20. Mai 2025, 19:02Ich glaube, Robert mochte sie lieber als Love Cats.
Maulwurfs Hör-Bar
Moderator: jogiwan
Re: Maulwurfs Hör-Bar
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
The Cure
Concert
LP - 1984 - Reissue

Das hätte ich nun im Leben nicht gedacht dass mir dieses Live-Album so gut gefällt! Nicht die zart modellierten Welten aus Seventeen seconds regieren hier, nicht die gotischen Depressionen aus Faith, und schon gar nicht die feinen Songgespinste von The top. Stattdessen ist Concert der blanke Post-Punk-Hammer. Hier wird auf Teufel komm raus gerockt, und das Tempo ist hoch und eher dem Punk näher als dem Gothic Rock. Spätestens das von mir so ungeliebte Give me it entpuppt sich als Avantgarde-Punk, den ein Nick Cave fünf Jahre früher nicht besser hinbekommen hätte.
Songtechnisch ist Concert ein Ritt durch die Highlights, nur eben als Wirbelsturm anstatt als leise Brise. In A forest weht der Wind wie mit scharfen Rasiermessern, und Killing an arab ist eher eine Abrechnung mit Albert Camus als dessen musikalische Umsetzung. Dafür hat es halt nicht viel Interaktion mit dem Publikum - Das Album ist aus vier verschiedenen Konzerten aus einer knappen Woche zusammengeschnitten und liefert ihre besten Stücke, mit der groben Kelle eingespielt und räudig produziert (No overdubs, steht auf dem Backcover), und damit einfach jede Menge direkt nach vorne abgehenden harten Post-Punk. Ich find's klasse!
1985 habe ich THE CURE das einzige mal live gesehen, im Circus Krone in München. Ich habe wenig Erinnerungen, aber so klangen sie dort sicher nicht ...
The Cure - One hundred years
Concert
LP - 1984 - Reissue

Das hätte ich nun im Leben nicht gedacht dass mir dieses Live-Album so gut gefällt! Nicht die zart modellierten Welten aus Seventeen seconds regieren hier, nicht die gotischen Depressionen aus Faith, und schon gar nicht die feinen Songgespinste von The top. Stattdessen ist Concert der blanke Post-Punk-Hammer. Hier wird auf Teufel komm raus gerockt, und das Tempo ist hoch und eher dem Punk näher als dem Gothic Rock. Spätestens das von mir so ungeliebte Give me it entpuppt sich als Avantgarde-Punk, den ein Nick Cave fünf Jahre früher nicht besser hinbekommen hätte.
Songtechnisch ist Concert ein Ritt durch die Highlights, nur eben als Wirbelsturm anstatt als leise Brise. In A forest weht der Wind wie mit scharfen Rasiermessern, und Killing an arab ist eher eine Abrechnung mit Albert Camus als dessen musikalische Umsetzung. Dafür hat es halt nicht viel Interaktion mit dem Publikum - Das Album ist aus vier verschiedenen Konzerten aus einer knappen Woche zusammengeschnitten und liefert ihre besten Stücke, mit der groben Kelle eingespielt und räudig produziert (No overdubs, steht auf dem Backcover), und damit einfach jede Menge direkt nach vorne abgehenden harten Post-Punk. Ich find's klasse!
1985 habe ich THE CURE das einzige mal live gesehen, im Circus Krone in München. Ich habe wenig Erinnerungen, aber so klangen sie dort sicher nicht ...
The Cure - One hundred years
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Danke für den Tipp, das höre ich mir mal an - könnte meine Kragenweite sein.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Maulwurf hat geschrieben: ↑Do 22. Mai 2025, 17:39 The Cure
The top
The top ist ein gutes Album mit viel Tiefe und Emotion und tollen musikalischen Ideen, aber an die drei Alben davor kommt es einfach nicht ran. Bei Wailing wall und The empty world höre ich die zwei Jahre Zusammenarbeit mit den BANSHEES, der Titeltrack The top erzeugt eine zum Anfassen einsame Stimmung, Caterpillar erhellt jeden spriessenden Frühling, und nur Give me it habe ich damals nicht verstanden, und verstehe es immer noch nicht. Alles gut, alles prima, nur den Vorgänger sollte man tunlichst vergessen ...
Raus aus der Sackgasse, rein in die bittersüße Vielfalt der Tristesse. Was beim übernächsten Album "Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me" zur vollen Entfaltung kommen sollte, hier wird der Grundstein dafür gelegt.
Ich bin ja erst 1989 zum Fan geworden, davor war mein Horizont überwiegend auf Rock, Prog & Metal beschränkt, aber während mich die Alben der frühen Phase schnell gepackt haben, benötigte ich für "The Top" ein wenig länger. Heute gefällt mir die Scheibe ebenso gut wie die Vorgänger. Schwarz bekommt plötzlich viele Schattierungen und jede Menge bunter Farbkleckse gesellen sich hinzu.
Das Livealbum steht natürlich im Regal, wanderte aber nur selten in den Player. Muss ich mal wieder in Angriff nehmen.
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Re: Maulwurfs Hör-Bar
So, angehört. Befund: Beste mir bekannte Version.

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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Bei mir war es genau andersherum: Nach Concert änderte sich der Geschmack und ich verlor das Interesse. Erst in der ersten Hälfte der 90er habe ich durch Disintegration wieder Gefallen an CURE gefunden, und mir dann nach und nach einen Teil der verpassten Alben gekauft, aber nie wirklich zugehört. Das wird jetzt die nächste Aufgabe seinBlap hat geschrieben: ↑Di 27. Mai 2025, 10:22Maulwurf hat geschrieben: ↑Do 22. Mai 2025, 17:39 The Cure
The top
The top ist ein gutes Album mit viel Tiefe und Emotion und tollen musikalischen Ideen, aber an die drei Alben davor kommt es einfach nicht ran. Bei Wailing wall und The empty world höre ich die zwei Jahre Zusammenarbeit mit den BANSHEES, der Titeltrack The top erzeugt eine zum Anfassen einsame Stimmung, Caterpillar erhellt jeden spriessenden Frühling, und nur Give me it habe ich damals nicht verstanden, und verstehe es immer noch nicht. Alles gut, alles prima, nur den Vorgänger sollte man tunlichst vergessen ...
Raus aus der Sackgasse, rein in die bittersüße Vielfalt der Tristesse. Was beim übernächsten Album "Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me" zur vollen Entfaltung kommen sollte, hier wird der Grundstein dafür gelegt.
Ich bin ja erst 1989 zum Fan geworden, davor war mein Horizont überwiegend auf Rock, Prog & Metal beschränkt, aber während mich die Alben der frühen Phase schnell gepackt haben, benötigte ich für "The Top" ein wenig länger. Heute gefällt mir die Scheibe ebenso gut wie die Vorgänger. Schwarz bekommt plötzlich viele Schattierungen und jede Menge bunter Farbkleckse gesellen sich hinzu.
Das Livealbum steht natürlich im Regal, wanderte aber nur selten in den Player. Muss ich mal wieder in Angriff nehmen.

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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Das Forum mit dem Bildungsauftragbuxtebrawler hat geschrieben: ↑Di 27. Mai 2025, 10:52So, angehört. Befund: Beste mir bekannte Version.![]()

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Re: Maulwurfs Hör-Bar
Das kann sehr spannend werden. Viel Spaß!

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Re: Maulwurfs Hör-Bar
The Cure
The head on the door
LP - 1985

Wie ich es mir gedacht hatte: The head on the door ist ein hübsches Album, voll mit vielen netten Pop-Songs, abwechslungsreich, fast ein wenig wie eine Reise um die Welt (Kyoto song ist natürlich japanisch angehaucht, The blood spielt mit Elementen des Flamenco), und die melancholische Grundstimmung klingt genügend nach CURE um zu wissen, dass man hier nicht bei klassischem Brit-Pop gelandet ist. Ich gönne Robert Smith den Erfolg, der er hiermit hatte, von ganzem Herzen, aber ich tendiere schwer zu der damaligen Ansicht des NME, dass dieses Album "is really quite pop", auch wenn das Schlussstück Sinking genügend Faith-Flair hat um den Zuhörer versöhnlich zu entlassen.
Die Attribute hübsch und nett sind genauso gemeint wie sie klingen. Und mein Lieblingsalbum wird diese Platte sicher nie ...
The Cure - A night like this
The head on the door
LP - 1985

Wie ich es mir gedacht hatte: The head on the door ist ein hübsches Album, voll mit vielen netten Pop-Songs, abwechslungsreich, fast ein wenig wie eine Reise um die Welt (Kyoto song ist natürlich japanisch angehaucht, The blood spielt mit Elementen des Flamenco), und die melancholische Grundstimmung klingt genügend nach CURE um zu wissen, dass man hier nicht bei klassischem Brit-Pop gelandet ist. Ich gönne Robert Smith den Erfolg, der er hiermit hatte, von ganzem Herzen, aber ich tendiere schwer zu der damaligen Ansicht des NME, dass dieses Album "is really quite pop", auch wenn das Schlussstück Sinking genügend Faith-Flair hat um den Zuhörer versöhnlich zu entlassen.
Die Attribute hübsch und nett sind genauso gemeint wie sie klingen. Und mein Lieblingsalbum wird diese Platte sicher nie ...
The Cure - A night like this
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
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