Contagion
Nach der Rückkehr von einer Geschäftsreise in China zeigt Beth die Symptome einer Grippe und wird in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie wenig später verstirbt. Da sich die Symptome auch in anderen Städten wiederholen, greift die Seuchenbehörde den Fall auf und Wissenschaftler versuchen zwischen Alarmierung und Abwarten einen besonnenen Weg zu finden. Doch bald wird klar, dass das neuartige Virus nicht nur leicht verbreitet, sondern auch eine hohe Sterblichkeit verursacht. Zur Suche nach der Ursache und einem Impfstoff gibt es aber bald die Angst, die auch die Gesellschaft verändert und in Zeiten der Krise nicht nur das Gute im Menschen fördern.
„Contagion“ ist der Streifen zur Corona-Krise und obwohl er bereits 2011 entstanden ist, zeichnet er ein sehr realistisches Pandemie-Szenario mit Ursprung im asiatischen Raum, bei dem sogar der vermutliche Verursacher mit der aktuellen Lage identisch ist. Doch Soderbergh hat keinen herkömmlichen Katastrophenfilm gedreht, sondern analysiert in nüchternen, fast schon dokumentarisch erscheinenden Bildern und unterschiedlichster Charaktere aus allen Schichten das Bild der Katastrophe und die Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das dabei auch nicht jeder Handlungsfaden zu Ende verfolgt, sondern nur angerissen wird, ist dabei nur konsequent und Soderbergh wertet auch nicht, sondern zeigt Menschlichkeit genauso wie Unmenschlichkeit, ohne dabei die nüchterne Distanz zu verlieren. Hier geht es nicht um Emotionen, sondern um das Handeln, dass in Zeiten der Krise von uns allen gefragt ist. Teilweise läuft es einem dann doch eiskalt den Rücken herunten, wenn sich auf einmal Elemente aus einem fiktiven Film, in der Realität bereits wiederholt haben. Zurück bleiben Beklommenheit und die Einsicht, dass nun jeder von uns gefragt ist, das Beste in dieser Situation zu machen und daheim zu bleiben um sich und seine Lieben zu schützen.