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The Days Of The Trumpet Call I saw no temple in the city
10"-Picture Disc-EP – 2001
Nix mehr bum bum bum, stattdessen Rolle rückwärts zu den schwierigen Interpreten. THE DAYS OF THE TRUMPET CALL ist ein Projekt von Raymond P., den Eingeweihte auch als Mitglied der Rechts-Band VON THRONSTAHL kennen. Und der ein guter Kumpel von Josef K. ist, der wiederum neben VON THRONSTAHL auch die NDH-Rechtsaußenband WEISSGLUT besang. TDOTTC allerdings ist im Gegenteil keine Fascho-Propaganda, sondern deutlich philosophisch-religiös ausgelegt. Die Musik ist reine Neo-Klassik, gepaart mit leichter Elektronik und schwerstem Pathos. Nun ja, wer meine Texte analysiert weiß, dass ich Pathos mag Dazu kommen ein paar kurze Texte von Joseph von Eichendorff und Rainer Maria Rilke, sowie verschiedene Samples des ultrareaktionären Priesters Hans Milch. Was dann in Summe eine, ja eben pathetische und tatsächlich oft ergreifende Musik mit spannenden sprachlichen Einschüben ergibt.
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
Das Concierto de Aranjuez ist eines der ganz großen Stücke für Gitarre und Orchester, wenn nicht sogar DAS große Stück. Und Paco De Lucia mag ich seit seinem Auftritt in Carlos Sauras CARMEN auch gerne - Ein sehr lässiger Gitarrist, von dessen Art sich zu geben und zu spielen man eine Menge lernen kann. Also liegt es nah, toll und toll zu verbinden und sich diese CD zu kaufen.
Aber ach, so toll ist das dann leider doch nicht geworden wie erwartet. Das Concierto ist selbstverständlich großartig, und Paco De Lucia spielt technisch natürlich auf allerhöchstem Niveau. Aber das ist genau mein Problem mit ihm: Ich vermisse das Gefühl, dass diesem genialem Stückchen Musik innewohnt. Die Technik ist da, aber die Technik alleine bringt nichts, wenn die Emotionen nicht vermittelt werden können. Und die fehlen leider.
Wobei das Concierto, mit seiner romantischen Reise durch das historisch angehauchte Spanien und der Beschreibung wunderschöner Landschaften und herrschaftlicher Schlösser, ja noch das gute Stück von den beiden auf der CD ist. Das andere, die Iberia für drei Gitarren von Isaac Albéniz, klingt dann eher wie Großstadtverkehr nachmittags um 5 in Madrid. Man könnte also sagen, dass hier die zwei Seiten Spaniens dargestellt werden, aber ich befürchte, dass es so nicht gemeint ist. Und ich weiß sehr wohl, warum diese CD so gut wie nie in den Player wandert: Das Concierto habe ich in einer besseren Fassung, und die Iberia nervt.
Paco De Lucia - Concierto de Aranjuez
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
Was habe ich diese Platte früher laufend gehört. Rauf und runter lief sie, und nach sehr vielen Jahren der Pause, war das heute fast ein wenig wie Nachhausekommen. Dieses erste Album von DEAD CAN DANCE, das musikalisch noch so ganz anders ist als das was dann kommen wird, das ist einfach ein besonderes Stückchen Musik. Die Vergleiche mit den frühen CURE oder den COCTEAU TWINS sind dabei gar nicht so abwegig, wir reden hier wirklich von gitarren- und drumlastigem Dark Wave, und erst die letzten beiden Stücke deuten (aus heutiger Sicht) an, wohin die Reise gehen wird.
Bis dahin ist das Tempo relativ hoch, die Musik noch nicht ganz so intensiv wie später einmal, und alles wirkt noch ein wenig ... dahingeschuscht. Wenn man weiß, dass Brendan Perry mit dem Toningenieur John Fryer nicht zurechtkam, dann wird auch dies klarer. Der Sound ist stark verhallt, fast wie bei den WALKER BROTHERS, und es wäre wirklich interessant zu wissen, wie diese Stücke damals live geklungen haben.
Rückblickend ein Album, das immer im Schatten seiner Nachfolger gestanden hat. Dabei ist das so schöne dunkle Musik für schöne dunkle Stunden.
Dead Can Dance - A passage in time
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
Vor wenigen Wochen erst ist mir dieses Album ins Haus getrudelt. Quasi das Missing Link in der DEAD CAN DANCE-Sammlung, nämlich dasjenige Album zwischen dem Darkwave der ersten Platte und den Ambientwelten der Nachfolger. Spleen and ideal, benannt nach einer Gedichtsammung von Charles Baudelaire, verbindet gitarrenorientierten Gothic mit voluminösem Ambient. Enthält wunderschöne kleine Perlen trauriger Musik genauso wie Tanzflächenfüller, und ist einfach ein wunderschönes, vielschichtiges und abwechslungsreiches Album. Die Basis besteht aus einem Schlagzeugcomputer, und darauf beginnt eine aufregende Reise durch neoklassisch angehauchte Darkwave-Welten. Riesig! Wenn man aus heutiger Sicht weiß wie es bei der Band weitergeht, dann holpert vielleicht die ein oder Stelle, die Rhythmen sind nicht immer perfekt gewählt, das wird sich bei den kommenden Alben glätten. Aber das ändert nichts daran, dass Spleen and ideal für die Band ein Meilenstein war, und zum Reinschnuppern in die Arbeit von Lisa Gerrard und Brendan Perry geradezu prädestiniert ist. Schwere Empfehlung!!
Dead Can Dance - Avatar
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
Maulwurf hat geschrieben: ↑Fr 22. Aug 2025, 21:08
Dead Can Dance - Avatar
Überhaupt nicht meine Musik, aber das gefällt mir. In der anschließend laufenden Playlist kam direkt danach das hier:
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Stark! Noch nie von der Band gehört. Der Song ist wohl genre- typisch etwas zu lang, dennoch ziemlich toll!
Blap hat geschrieben: ↑So 3. Aug 2025, 16:32
In der Tat ein schwieriges Thema. Ich mag z. B. Death In June gern, vor allem das Spätwerk, aber Douglas Pearce scheint zumindest sehr fragwürdig.
Ähnlich sieht es seit einiger Zeit beim Thema Morrissey aus. Andere Musikrichtung, ebenfalls befremdliche Aussagen des Künstlers. Schmerzhaft, da Morrissey tatsächlich zu meinen Lieblingsbarden gehört.
Death in June mag ich auch sehr!
Es gibt ja dieses Motiv
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Das das Blap, neben der Musik, davon getriggert wird liegt ja nahe.
Ich sehe das so: Douglas Pearce ist ein Künstler, der sich einer Ästhetik bedient, die man mögen kann oder auch nicht, aber der Typ ist sicher kein politischer Agitator.
Für mich persönlich viel schwieriger ist beispielsweise Boyd Rice. Ich mag die Musik bzw. einen großen Teil seiner Kunst, aber als Mensch ist der schwer kompatibel mit meiner Sicht der Dinge.
“It’s hard to see things when you’re too close. Take a step back and look.”
Bob Ross
Mir haben eher schwurbelige Aussagen in Interviews ein wenig Bauchschmerzen bereitet, finde jetzt aber keine Beispiele mehr. Hauptsache, der alte Douglas bekommt unter seinen grotesken Masken irgendwie Luft.
"Peaceful Snow" ist fraglos ein Album für meine ewigen Top 100.
Mir fällt gerade auf, dass ich "Essence!", bisher das letzte Studioalbum von Death in June, noch nicht in der Sammlung habe.
Eigentlich ist es unglaublich, was DEAD CAN DANCE in den wenigen Jahren ihres bisherigen Bestehens bereits für eine Entwicklung genommen hatten. Bei ihrem dritten Studioalbum ist Schluss mit den Ausflügen in den Dark Wave, hier wird Strenge und Formalismus gelebt. Die erste Seite gehört Brendan Perry, der seinen typischen DCD-Sound erfindet: Zauberhafte melancholische Melodien, melancholischer Gesang, zauberhafte Instrumentierung. Musik zum Loslassen vom Alltag. Die zweite Seite gehört Lisa Gerrard und fängt schon gleich mit einem Paukenschlag an. Hier ist Pathos, hier sind überwältigende Gefühle, hier ist Sturm und Drang, hier ist aber auch Neo-Klassik in Reinkultur. So prägnant und so intensiv, dass spätestens hier ein ganzer Musikstil geboren wurde, der viele Künstler beeinflusst hat.
WITHIN THE REALM.. ist großartige (im wahrsten Sinne) Musik voller Schönheit und Strenge, mit viel Liebe zur Traurigkeit und gelegentlich mit einem Hauch von Tribal dargebracht. Wenn man diese Art Musik mag ist das Album schier überwältigend. Die großartigen Harmonien und die Stimmungen nehmen gefangen, und irgendwie klingt das alles wie ein Soundtrack zu einem riesengroßen Film über Natur und Wildnis. Das Stück Persephone ist dann auch bereits in zig Dokumentationen über ausgestorbene Kulturen zu hören gewesen. Was auch inhaltlich gut passt.
Dead Can Dance - In the wake of adversity
Dead Can Dance - Persephone (The gathering of flowers)
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
Das vierte Studioalbum der Ausnahmeband DEAD CAN DANCE ist, wie auf dem Cover bereits abgebildet, eine Reise. Eine Reise auf einem Fluss, durch die Zeiten und durch die Welt. Die Reise startet mit christlich-strenger Musik an einem Kloster, und zieht mit ruhigen und melancholischen Liedern an den ärmlichen Hütten einiger Siedler vorbei, bevor es dann wild und archaisch in den Urwald geht. Tribal-Sounds klingen ungewohnt, und passen doch irgendwie in das Bild dieses Weges, bevor am Ende, nach langer Irrfahrt, Odysseus hymnisch in den Hafen einfährt und seine gewonnenen Eindrücke in die staunende Menge hinausschmettert.
Das große Kunststück ist dabei wirklich, dass trotz der vielen unterschiedlichen Einflüsse und der großen Abwechslung in Stil und Tonalität die Klangfarben immer gleich bleiben. Der Zuhörer wird nicht abrupt aus einem Traum herausgerissen, nur weil sich die Umgebung des Schiffes ändert. Auf einem langen und ruhigen Strom hören wir vielen verschiedenen Dingen zu, lauschen der Vergangenheit der Band genauso wie ihrer Zukunft, und staunen über die unfassbare Musikalität dieser Band und der Schönheit ihrer Musik. So schön ...
Dead Can Dance - Chant of the paladin
Dead Can Dance - In the kingdom of the blind the one-eyed are kings
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
Das erste Album nach der Trennung des Liebespaares Brendan Perry und Lisa Gerrard, und wo man meinen könnte, dass eine persönliche Trennung die Arbeit an einem Album umso mehr belasten könnte, beweisen DCD das Gegenteil. Aion ist so geschlossen und überwältigend wie noch kein Album zuvor. Wir begeben uns auf eine Reise durch die Musik des Mittelalters und der Renaissance, mal tänzerisch und ausschweifend, meistens sakral und förmlich, und doch diese CD atmet mit jeder Pore Lust und Leid dieser Zeit. Die einzige Ausnahme ist das Stück Black sun, in dem Brendan Perry zwar reinen Dark Wave zelebriert, aber verdammt nochmal, sogar dieses Stück passt einfach in den gesamten Kontext.
Was auch auffällt ist, dass Lisa Gerrard hier fast alle Stücke bestreitet, und ihre Stimme unglaublich wandlungsfähig ist. Perry hält sich dieses Mal zurück und scheint sich mehr auf die Musik zu konzentrieren, vielleicht kommt dadurch auch diese musikalische Einheit zustande? Auf jeden Fall ist Aion musikalisches Kopfkino vom Feinsten, und der Saltarello ist nach unzähligen anderen Versionen bis heute die beste Fassung die ich je gehört habe!
Dead Can Dance - Saltarello
Dead Can Dance - The song of the Sybil
Zuletzt geändert von Maulwurf am Mo 8. Sep 2025, 06:46, insgesamt 1-mal geändert.
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)
Dass Lisa Gerrard sich schon seit einiger Zeit zu afrikanischer geprägter Musik hingezogen fühlte, das war auf den Alben vor diesem bereits hörbar, aber das künstlerische Talent der beiden Musiker konnte seine Liebe zum Dark Wave und ihren Hang zum Tribal unter dem Dach der Neo-Klassik immer kongenial verbinden. Bis jetzt, denn auf Into the labyrinth laufen diese beiden unterschiedlichen Richtungen erstmals auseinander, ergibt sich kein einheitliches Bild mehr. Der Einstieg in die CD ist überwältigend, und mit dem irischen Lied The wind that shakes the barley kann Lisa Gerrard auch so richtig zeigen, was in ihr steckt. Aber während anschließend Brendan Perry seine Songs unverändert aufbaut - eine eingängige Grundmelodie, auf der Schicht für Schicht aufgebaut wird, ähnlich wie Ennio Morricone es oft gemacht hat - verliert sich Lisa Gerrard irgendwo auf der Suche nach den Quellen des Nil. Die Einheit zwischen den Musikern zerbricht hörbar, und was dabei herauskommt ist immer noch großartige Musik, aber zumindest mich persönlich konnte das schon damals nicht mehr so richtig abholen. Großartige Klassiker wie The carnival is over stehen neben gefühltem Gedudel aus dem türkischen Supermarkt ... Ja, eben, the carnival is over
Dead Can Dance - The carnival is over
Dead Can Dance - Towards the within
Der Sieg des Kapitalismus ist die endgültige Niederlage des Lebens.
(Bert Rebhandl)