Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Prom Night - Die Nacht des Schlächters

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Wenn man Teil 3 und Teil 4 der „Prom Night“-Reihe schaut und als Abschluss den ersten, dann hat das den Vorteil, dass „Prom Night – Die Nacht des Schlächters“ ja gar nicht mal mehr so doof wirkt. Sagen wir so, im Vergleich zu seinen eher mauen Nachfolgern – bis auf den spaßigen Teil 2 – wirkt dann auch der Auftakt gar nicht mehr so schlecht, auch wenn fast eine Stunde gar nix passiert und die Ereignisse danach auch alles andere als spannend präsentieren. Die Geschichte, die Figuren und die Settings wirken altbekannt, nur dass hier noch eine Prise Disco ins Geschehen gebracht wird, die Figuren bisweilen noch doofer als der Durchschnitt in derartigen Filmen agieren und man sich fragen muss, warum Leslie Nielson mit seiner bescheidenen Screentime als einer der Hauptdarsteller geführt wird. Die Liste an Dingen, die man besser hätten machen können, scheint hier ja besonders endlos. Alles in allem ein Film, der zwar für den Slashoholic durchaus seine Berechtigung hat, aber meines Erachtens sicher nicht einmal annähernd zur Sperrspitze des Genres gehört.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hellgate

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01.PNG (162.65 KiB) 315 mal betrachtet
Eine Gruppe von jungen Leuten macht Urlaub in der Nähe der verlassenen Goldgräber-Geisterstadt Hellsgate um die sich mysteriöse Geschichten ranken. So soll vor vielen Jahren die Tochter eines Minenbesitzers von einer Motorradgang belästigt und anschließend unglücklich zu Tode gekommen sein. Als der trauernde Vater Jahre später in den Besitz eines magischen Kristalls gelangt, nutzt dieser den Kristall um seine Tochter von den Toten zurückzuholen, die in weiterer Folge unbedarfte Autofhahren in die verlassene Geisterstadt lockt um diese zu ermorden. Während die Geschichte erzählt wird, gerät aber ein Freund der Gruppe tatsächlich an eine geisterhafte Anhalterin und ehe sich die jungen Leute versehen scheinen sich auch die uralten Geschichten auf tragische wie blutige Weise zu bewahrheiten.

Ebenso charmanter, kurzweiliger, wie wirrer Mix aus allerlei Genre-Versatzstücken und netten FX, der sich wie ein kurzweiliger Alptraum präsentiert. Auf Dinge wie Logik oder Kontinuität wird im Verlauf von „Hellgate“ ja wenig Rücksicht genommen und mehrere Zeitebenen verweben sich zu einem Gesamtbild, dass sich dem Zuschauer nicht immer stimmig präsentiert. Aber ich habe ein Herz für etwas trashige Filme aus den Achtzigern und „Hellgate“ ist Horry, Mystery, Slasher und hat auch wenig Hemmungen übers Ziel hinauszuschießen. Die Stimmung ist mal ernst, dann wieder weniger und wenn erst mal ein magischer Kristall, mutierte Goldfische und Zombies ins Spiel kommen, gibt es ohnehin kein Halten mehr. Drehbuchpreise würde so etwas wie „Hellgate“, der in der deutschen Synchro immer mit „Höllentor“ übersetzt wurde, ja keine gewinnen und dennoch begeht der Streifen nicht den Fehler den Zuschauer zu langweilen. Ständig kommen neue Handlungselemente dazu und am Ende fliegt dann auch noch einiges in die Luft. Auf die Frage, welche Spezialeffekte im Film gewünscht werden, hat der Regisseur wohl nur mit „Ja, bitte“ geantwortet, sodass einfach alles aufgefahren wird, was so in einem Horrorfilm aus den Untiefen der Achtziger in Frage kommt. Von schön, über völlig skurril bis ordentlich geschmoddert ist alles dabei und der Zuschauer kann sich entspannt zurücklehnen und mit großen Augen dem seltsamen Treiben folgen. Kein guter, aber umso unterhaltsamerer Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Wer an Filmen wie „Das Grauen um Ludlow“ Gefallen fand, wird auch so etwas wie „Hellgate“ zu schätzen wissen – allen anderen wird es ebenfalls berechtigterweise zu viel des Guten sein. Zum Glück zähle ich aber zur ersten Kategorie.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Vampire Vienna

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01.PNG (125.42 KiB) 297 mal betrachtet

Walter ist ein etwas heruntergekommener Priester, der seine Zeit in Wien in schummrigen Bars und zweifelhaften Etablissements vertreibt und ab und ein eine besessene Seele vor dem Teufel rettet. Als er eines Tages von einem erfolgreichen Exorzismus auf der Straße auf einen mysteriösen Mann trifft, ahnt Walter sofort, dass mit dem exzentrisch und eloquent wirkenden Mann etwas nicht stimmen kann. Tatsächlich handelt es sich um einen Vampir, der kürzlich erst aus seinem jahrhundertelangen Dauerschlaf geweckt wurde und der noch mit Anpassungsschwierigkeiten an die moderne Zeit zu kämpfen hat. Das Schicksal führt die beiden Kontrahenten immer wieder zusammen und als sich in der lebenswertesten Stadt der Welt zunehmend blutleere Leichen stapeln und auch der Wiener Bürgermeister zunehmend Druck macht, scheint ein finaler Kampf zwischen halbwegs Gut und abgrundtief Böse unvermeidlich…

„Vampire Vienna“ wurde ja erst kürzlich vom werten Reini als Publikumsliebling des diesjährigen „B-Film Basterds“ vorgestellt und der österreichische Film des Regisseurs Mike Lomoz präsentiert sich tatsächlich als schwer unterhaltsamer Film aus der Lowest-Budget-Ecke, bei dem ich das Wort Amateur-Film eigentlich gar nicht mehr in den Mund nehmen möchte. Auch wenn „Vampire Weekend“ klar in die Kategorie Partyfilm fällt und seine Ereignisse sehr augenzwinkernd präsentiert, so überrascht doch die Fülle an Einfällen, die spaßige Geschichte und die Professionalität, die hier von Mike Lomoz und seinem Team an den Tag gelegt wird. Kein Vergleich mit anderen Werken aus der Kiste, bei der sich Möchtegern-Filmemacher an übergroßen Vorbildern verheben oder sonstige Luftnummern präsentieren, die sich meist nur um einen Höhepunkt drehen. Diese bietet „Vampire Vienna“ ja eigentlich zuhauf, vom Handpuppen-Intro, über die tatsächlich lustigen Gags, den bissigen Dialogen, die Konfrontation mit der Jugendgang bis hin zur Musik-Einlage und dem Western-Finale. Als einziges Manko würde ich hier nur anmerken, dass es für meinen Geschmack etwas blutiger hätte zugehen dürfen, der Bezug zu Lokalpolitikers, der wohl außerhalb Österreichs nicht verstanden wird und vielleicht die ein oder andere dramaturgische Holprigkeit zu Beginn nicht hätte sein müssen. Aber das sind kleinere Schönheitsfehler in einem Film, der sich angesichts seines schmalen Budgets nicht vor anderen Werken verstecken braucht und im Grunde von unendlich viel Herzblut seiner Macher nur so strotzt, auch wenn es sicherlich nicht schaden kann, sich den kurzen Hinweis zu Beginn des Streifens gut gekühlt zu Herzen zu nehmen. In einer guten Welt gäbe es Mike Lomoz auch schon längst mit jeder Menge Extras auf Silberling und ein großes Budget für den Regisseur, der hier viel mehr als nur eine Fingerübung abgeliefert hat.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Malevolence

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Der gutmütige Julian wird von seiner Freundin und zwei weiteren Typen zu einem Banküberfall genötigt. Zwei Minuten ihres Lebens soll die Gruppe von ihren wirtschaftlichen Sorgen befreien. Naturgemäß geht der Plan jedoch schief und nicht alle der Truppe landen am vereinbarten Treffpunkt in einem verlassenen Häuschen an einem abgelegenen Ort. Zudem hat einer der Räuber auch noch eine Mutter samt Kind als Geisel im Gepäck und der vereinbarte Treffpunkt liegt in der Nähe eines verlassenen Schlachthauses, in dem dummerweise auch noch ein Serienmörder sein Unwesen treibt.

In „Malevolence“ kommt ja doch so einiges zusammen: eine Gruppe Bankräuber, eine Geiselnahme, ein Serienkiller, entführte Kinder und so weiter und so fort. Das der Regisseur von Filmen wie „Texas Chainsaw Massacre“ und „Halloween“ beeinflusst worden ist, sieht man jedenfalls gleich mal und dennoch kopiert Stevan Mena nicht plump seine Vorbilder, sondern versucht dem Ganzen schon auch seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Ganz ist das bei dem Streifen jedoch nicht gelungen und er wirkt nicht nur inhaltlich etwas überfrachtet, sondern kommt auch nur etwas langsam in die Puschen. Böse trifft auf noch böser gibt es ja auch öfters und Mena versucht sich zudem ja auch in Serienkiller-Psychologie, wechselt immer wieder den Fokus und verzettelt sich dabei etwas. Da helfen auch keine schönen Bilder und durchaus stimmige Locations, wenn es zwischendurch öfters mal die Möglichkeit gibt den Bösen auszuschalten, aber dieses von den Verfolgten nie richtig wahrgenommen wird. Dennoch bleibt alles noch halbwegs im grünen Bereich und wer gegen Low Budget und übergroße Vorbilder nichts einzuwenden hat, kann ja einen Blick riskieren. Ich habe übrigens die US-DVD gesehen – scheinbar kommt in Kürze eine deutsche DVD im unteren Preissegment.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Bereavement - Malevolence II

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Der Sechsjährige Martin wird eines Tages von einem Mann entführt, der als Serienkiller sein Unwesen treibt und den Jungen nach seinen Vorstellungen zu einem Empathie-losen Monster heranerziehen möchte. Davon ahnt Alison jedoch nichts, die nach dem Tod ihrer Eltern in Chicago von nun an bei ihrem Onkel auf dem Lande leben muss. Neben allerlei Anpassungsschwierigkeiten gibt es jedoch auch einen Jungen, der Alison gefällt und mit dem sie zum Missfallen ihres Onkels zarte Bände knüpft. Doch während Alison beginnt sich langsam einzuleben, werden ein paar Kilometer weiter scheinbar wahllos junge Frauen gequält und ermordet und auch Alison gerät bald ins Visier des Killers…

„Bereavement“ ist der zweite Teil einer dreiteiligen Studie über Serienkiller von Regisseur Stevan Mena. War der erst noch ein halbwegs passabler Low-Budget-Streifen mit bekannten Vorbildern und allerlei Schwächen, erzählt „Bereavement“ nun die Vorgeschichte dazu. Leider ist der Streifen abermals nicht sonderlich prickelnd, sondern eine eher sehr schwachbrüstige Charakterstudie eines Killers, dessen Motivation und Gedanken eher am Rande beleuchtet werden. Auch der zweite Handlungsstrang mit Alison und ihren Anpassungsschwierigkeiten am Lande ist wieder einmal voller Klischees und taugt ebenfalls nur bedingt. Was dem Streifen an inhaltlicher Tiefe, Gespür und Sensibilität fehlt, versucht er mit plakativen Themen bzw. Schmodder wettzumachen und die Gewalt macht auch vor jungen Erdenbürgern nicht halt, was wohl der FSK nicht sonderlich gefallen haben wird. Der „Unrated Director’s Cut“ ist durchaus happig, aber mangels Charakterisierung der Figuren lässt das den Zuschauer ohnehin eher kalt und irgendwie ist das Verhalten der Protagonisten ja auch wieder mal so doof, das eher Mitärgern anstatt Mitfiebern angesagt ist. „Bereavement“ ist oberflächlich, langatmig und wirkt mit all seinen erwartbaren Ereignissen wie ein Sammelsurium an Dingen, die man in derartigen Filmen eigentlich gar nicht mehr sehen möchte. Als eigenständiger Film eher unterdurchschnittlich, als Prequel zu „Malevolent“ ebenfalls eher ziemlich mau und entbehrlich und als Charakterstudie schlichtweg unbrauchbar. Packend geht anders und wenn nach viel zu langen 104 Minuten dann die Brücke zum Vorgänger geschlagen wird, ist man eigentlich nur froh, dass der Streifen endlich zu Ende ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Killer - Malevolence 3

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Musikstudentin Elle lebt mir zwei Mitbewohnerinnen in dem Haus, in dem einst Martin gelebt hat, der als Sechsjähriger von dem Psychopathen Sutter entführt wurde um zu einem Serienkiller herangebildet zu werden. Nach dem missglückten Banküberfall mit anschließender Geiselnahme und dem Ausbruch an Gewalt befindet sich Martin nun auf der Flucht und macht sich auf den Weg zu seinem ehemaligen Zuhause. Während das FBI versucht Kontakt zu Martins Mutter herzustellen, die mittlerweile zu ihrer Mutter gezogen ist, werden Elle und ihre Umgebung aber bereits von dem empathielosen Killer heimgesucht und es scheint, dass der gewaltbereite Serienkiller mit seinem Gen-Defekt den Ermittlern auch stets einen Schritt voraus ist.

Mit Teil 3 der lahmen Geschichte um den Serienkiller Sutter samt Nachfolger Martin Bristol ist Regisseur Stevan Mena nun endgültig in den Niederungen des Diskont-Slashers angekommen. Waren die ersten beiden Teile noch die eher missglückten Versuche einer Charakterstudie, so orientiert sich „Killer“ nun völlig unverhohlen an „Halloween“ ohne natürlich annähernd dessen Dichte, Spannung oder Originalität zu erreichen. Wo Carpenter alles auf ein Minimum reduziert, verzettelt sich Mena ständig in Nebensächlichkeiten und nachdem ja auch schon die Vorgeschichte nicht wirklich etwas taugen ist es auch wenig verwunderlich, dass beim Abschluss der „Malevolence“-Trilogie nicht wirklich etwas Brauchbares herausgekommen ist. Das Ego des Regisseurs ist scheinbar unendlich viel größer als das Ergebnis, an dem es gemessen werden kann. „Killer“ hechelt so derart mit hängender Zunge seinem übergroßen Vorbild nach, dass sich nur wundert, warum er nicht gleich ein Remake davon gedreht hat. Ein mauer Abschluss einer mauen Trilogie und wo sich andere Regisseure steigern, geht Mena den anderen Weg und schafft es mit jedem neuen Teil den vorangegangenen zu unterbieten. Mit „Killer“ hat er den schwächsten seiner drei „Malevolence“-Filme abgeliefert und so ist es auch kein Wunder, dass dieser hierzulande noch nicht veröffentlicht wurde. Das bekommt jeder unbedarfte Nachwuchs-Regisseur ebenfalls mindestens genau so hin.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Fantom Killer

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Ein garstiger Frauenmörder meuchelt in einem polnischen Wald junge Frauen, während die örtliche Polizei eher ratlos erscheint und als einzigen Hinweis eine Verbindung zum horizontalen Gewerbe vermutet. Da die Morde jedoch allesamt im Umfeld eines Bahnhofs geschehen, geraten dort auch die beiden eher einfältigen Hausmeister ins Visier, wobei einer davon ausgerechnet der Bruder des ermittelnden Beamten mit unrühmlicher Vergangenheit ist. Während sich die entsetzlich verstümmelten Frauenleichen weiter häufen, drängt sich jedoch auch der Kollege zunehmend als Täter auf, der mit seinem durchaus fragwürdigen Frauenbild ebenfalls keine Gelegenheit auslässt um sich verdächtig zu machen.

Würde man so etwas wie „Fantom Killer“ ernstnehmen, wäre der Film mit seiner frauenverachtenden Art wohl so unerträglich wie indiskutabel. Doch nimmt man diese polnische Mischung aus Sex und Gewalt mit etwas Humor bleibt es dummerweise ebenfalls immer noch ein Werk aus der untersten Kiste, dass den Zuschauer jedoch manchmal schmunzeln lässt. Das Szenario ist ja völlig doof und die Selbstverständlichkeit mit der erwachsene Frauen in den Wald geraten, sich nackig machen um dann von einem Giallo-Killer auf brutalste Weise ermordet werden, lässt einem schon fassungslos zurück. Regisseur und Darstellerinnen stammen wohl aus der Pornobranche und der Streifen erinnert mit seiner Clip-Ästhetik und der quasi nicht vorhandenen Story auch eher an Formate, die früher zu nächtlicher Stunde auf Sportkanälen liefen. Manche Dinge schießen völlig übers Ziel hinaus und auch die seltsamen Dialoge und die sexuelle Gewalt gegenüber Frauen macht es dem Zuschauer nicht gerade leicht. Andererseits hat der Film schon seine Momente und wenn der Killer mit einem Ruck seinem weiblichen Opfer die Klamotten vom Leibe reißt und das Opfer in der nächsten Sekunde mit eingeöltem Körper vor ihm steht, entbehrt das nicht einer gewissen Komik. Auch die Dialoge sind teilweise ganz großes Kino und über die Sache mit dem Kochlöffel lege ich mal dezent den Mantel des Schweigens. Sprich: zufällig gerät man aber nicht an so ein Werk und der Ruf, der diesem Film vorauseilt schein auch keinesfalls untertrieben. Als misogynes Kuriosum aus der Slasher- und Giallo-Ecke, wo dieser Film aber eigentlich gar nichts zu suchen hat, ist „Fantom Killer“ mit seiner teils surrealen Note ja schon irgendwie sehr schräg und als Kandidat für den geschmacklosesten Film aller Zeiten würde ich diesen cineastischen Bodensatz der Filmgeschichte ebenfalls als sehr aussichtsreich erachten.

Tales of the Unexpected

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talesoftheunexpected.jpg (39.36 KiB) 257 mal betrachtet
S1.-Ep.8 "A Dip in the Pool"

William Botibol ist ein krankhafter Spieler und befindet sich an Bord eines luxuriösen Kreuzfahrtschiffes. Dort wird abends nach dem Dinner auf die zurückgelegte Distanz des nächsten Tages gewettet und da William zuvor erfahren hat, dass ein Sturm aufzieht, wettet er, dass das Schiff nur sehr wenige Meilen zurücklegen kann. Doch am nächsten Morgen ist der Sturm wie von Geisterhand verschwunden und der Spieler muss sich einen anderen Weg suchen, die Reise des Schiffs zu verlangsamen...

S1.-Ep.9 "The Way up to Heaven"

Mrs. Foster ist eine Dame von Welt, die nichts mehr fürchtet als Unpünktlichkeit. Als ein Flug in die Staaten bevor steht, ist wieder einmal alles durchgeplant, doch ihre Gatte macht sich einen Spaß daraus, seine Gattin zu ärgern, in dem er grundlos trödelt und die Abfahrt bis zum äußersten Moment hinauszögert. Doch Mrs. Foster ist das Verhalten ihres Gatten ohnehin überdrüssig und so passt es auch gut, als die Gelegenheit kommt sich zu revanchieren...

S2.-Ep.1 "Royal Jelly"

Albert ist Imker und kümmert sich liebevoll um seine Bienen, während seine Gattin Mabel jedoch voll der Sorge um das gemeinsame und neugeborene Kind ist, dass kränklich ist und nicht an Gewicht zulegen möchte. Inspiriert durch seine eigene Arbeit entwickelt Albert jedoch eine Idee, wie man das Baby aufpäppeln könnte - mit fatalen Folgen...
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Abra Makabra

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"Blitz": Eine Gruppe von Freunden unternimmt einen Zeltausflug auf eine kleine Insel. Als ein Unwetter naht und sich die vier Freunde ins Zelt zurückziehen passiert etwas, dass das Leben aller Beteiligten grundlegend ändern wird.

"E 148": Einer junge Frau in Therapie erscheinen Visionen aus dem tragischen Leben eines Mädchens, dass lang vor ihr gelebt haben muss...

"Unchosen": Die Frau eines verrückten Wissenschaftlers bekommt die Möglichkeit sich an ihrem untreuen Gatten auf grausame Weise zu rächen...

Arg durchwachsene Kurzfilm-Kompilation aus deutschen Landen von drei Regisseuren, die hier unter dem Titel „Abra Makabra“ unter die Leute gebracht wurde. Der Auftakt „Blitz“ ist ein durchaus interessanter Beitrag in Richtung Mystery, der trotz erwartbarer Ereignisse durchaus zu unterhalten weiß. Doch nach dem durchaus passablen Auftakt geht es quasi mit dem Express-Fahrstuhl in die Niederrungen der Amateur-Liga. „E 148“ mit seiner Reinkarnations-Thematik hingegen ist schneller vorbei, als dass man als Zuschauer überhaupt weiß, worum es geht und wirkt wie ein Zusammenschnitt von bedeutungsschwangeren Bildern, dem mittels Voice-Over eines Arztes eine Bedeutung gegeben werden soll. Leider völlig entbehrlich. Als absoluter Tiefpunkt entpuppt sich dann leider auch die dritte Geschichte, die zwar schmoddert, aber mit seinen Anlehnungen an „Hellraiser“ und „Mad Scientist“-Thematik in Kombination mit einer im Bett liegenden, rauchenden und unglücklichen Frau mit Rachegedanken nicht begeistern kann. Viel mehr wirkt „Unchosen“ wie ein Beschäftigungsprojekt von Goreheads, die zwar ein paar nette Effekte zaubern können, aber ansonsten alles andere vermissen lassen, was man für einen stimmigen Kurzfilm benötigt. Dazu kommt ein aufdringlicher wie enervierender Soundtrack von einer Truppe, die sich passenderweise „Elend“ nennt und irgendwann spazieren ein Cenobit und ein Diskont-Jesus zur Türe herein. Gerne würde ich an dieser Stelle noch etwas Positives über diesen Beitrag schreiben, nur leider fällt mir dazu momentan nichts ein. „Blitz“ geht klar – der Rest leider nicht. Zu erwähnen ist noch, dass die Filme nichts miteinander zu tun haben und scheinbar willkürlich für eine gemeinsame VÖ ausgesucht wurden. Abra Makbra und ab in die Tonne damit!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

SX Cam

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01.jpg (48.45 KiB) 238 mal betrachtet
Die Malerin Jill und der angehende Filmemacher Adam sind ein frisch verliebtes und hippes Künstlerpaar, dass nicht voneinander lassen kann und Adam lässt die Kamera auch laufen, wenn die Beiden zusammen sind um sich miteinander zu vergnügen. Und natürlich läuft die Kamera auch, als sich das Paar aufmacht um eine ungewöhnliche Location für eine geplante Ausstellung zu finden, dass Jills Werke in einem würdigen und morbiden Raum präsentieren soll. Das aufgelassene „Vergerus Institute“ in einem heruntergekommenen Viertel in Los Angeles entpuppt sich jedoch als verfluchter Ort und als sich Jill an ein Behandlungsbett fesseln lässt, geschieht etwas merkwürdiges mit ihr, dass auch Adam nicht verborgen bleibt…

Found-Footage die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Aufnahmen aus der Kamera eines angehenden Filmemachers, der seine hübsche Maler-Freundin in allen Lebenslagen portraitieren möchte. Bei dem Namen Bernard Rose, der immerhin „Candyman“ gemacht hat, erwartet man sich eigentlich mehr als diesen unterdurchschnittlichen Found-Footage-Grusler, der sich abgesehen von seinem etwas verklemmt wirkenden Zugang zum Sex nicht von anderen Werken aus der Kiste abheben kann. Der heruntergekommene Ort ist natürlich verflucht und wenig später ergreift ein Geist einer im Krankenhaus zu Tode gequälten Frau den zugegeben sehr attraktiven Körper der Malerin und das Übel nimmt seinen Lauf. Der Aufhänger mit dem Sex ist aber natürlich eher Quatsch und es ist schon irgendwie auffällig, dass das Bild jedes Mal unscharf wird, wenn die Brüste der Hauptdarstellerin ins Bild kommen könnten. Der ach so "kinky" Sex-Aufhänger - der vor allem im Trailer sehr offensiv betrieben wird - taugt jedenfalls nur bedingt und auch der Rest ist maximal Genre-Standard, wobei die Location recht passabel aussieht. Dummerweise erfährt man gleich in der Eröffnungsszene was passiert ist, sodass sich alles danach als mäßig spannend präsentiert. Caitlyn Folley hat zwar ein gewinnendes Lächeln, eine süße Art und ist passend gewählt, aber der Rest ist leider alles andere als berauschend und wer ein paar Filme aus der Ecke kennt, wird bei „SX Tape“ und seinem vorhersehbaren Verlauf leider keinerlei Überraschungen erleben.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Ginger Snaps

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01.jpg (36.18 KiB) 228 mal betrachtet
Überraschend origineller und kurzweiliger „Coming-of-Age“-Streifen mit Werwolf-Thematik über zwei Schwestern, die sich als Außenseiter wohlfühlen und in ihrer Schule nicht Teil der üblichen Cliquen-Bildung sein möchte. Als eine der Schwestern jedoch von einem Werwolf attackiert wird und sich daraufhin selbst in ein fleischlüsternes Wesen verwandelt, droht das Enge der Band der beiden Schwestern zu zerreißen. „Ginger Snaps“ wirkt dabei immer so, als hätte der frühe Tim Burton mit David Cronenberg ein feministisch angehauchtes Remake eines John Huhges-Streifen gedreht. Die beiden Schwestern mit ihren morbiden Selbstmordgedanken haben die Zuschauersympathien ja gleich auf ihrer Seite und irgendwie ist es auch schön zu sehen, wenn Ginger nicht nur sprichwörtlich die Krallen ausfährt und selbstbewusst gegen High-School-Mobber losgeht und auch sonst nicht den üblichen Rollenbildern entsprechen möchte. Fast wie ein modernes Grimm-Märchen erzählt „Ginger Snaps“ eine Geschichte über Freundschaft und Loyalität und schafft scheinbar mühelos den Spagat zwischen den Genres und bleibt bis zum Ende spannend, blutig und vor allem überraschend. Toller Film!
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