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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Verfasst: Fr 14. Feb 2025, 16:15
von sergio petroni
325. Requiem der Teufel (Jan Reiff, 1993)
Der immer unzufriedene Kotzbrocken Ludwig (Jan Reiff) kommt dahinter, daß seine Frau ihn betrügt.
Eiskalt faßt er den Vorsatz, Gattin samt Liebhaber zu ermorden und die Leichen im Wald zu entsorgen.
Gedacht, getan. Doch mit der erhofften Ruhe wird es für Ludwig danach nichts. Seine beiden Opfer
verfolgen und terrorisieren ihren Mörder aus dem Jenseits heraus auf das Grauenhafteste.....

Dieser offenbar im Schwarzwald gedrehte Amateurstreifen genießt einen recht guten Ruf.
Da dieses Genre nun aber leider nicht meins ist, bleibt für mich zu konstatieren:
Story und Effekte können nicht überzeugen, die humorvollen Passagen allerdings schon,
und ordentlich Herzblut kann man dem Streifen auch nicht absprechen.
5/10

Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Verfasst: Fr 14. Feb 2025, 16:40
von sergio petroni
326. The Invitation - Die Einladung (Karyn Kusama, 2015)
Der an einem Trauma laborierende Will und seine neue Partnerin werden in das in den Hollywood Hills
gelegene Luxusanwesen von Wills Exfrau und deren neuem Mann eingeladen. An dem Abendessen nehmen
noch weitere Bekannte und Freunde teil. Wir begleiten Will durch den Abend, der aufgrund seines
ausgerechnet in diesem, seinem alten Haus erlittenen Traumas immer ein wenig abwesend wirkt.
Seine Distanziertheit und Paranoia lassen den Zuschauer rätseln. Hat Will recht mit seiner Vermutung,
daß etwas an diesem Abend oder den Gästen überhaupt nicht stimmt, oder bildet er sich vieles nur ein?
Regisseurin Kusama liefert geschickt immer wieder Hinweise, die sowohl in die eine, wie auch in die
andere Richtung deuten. Erst kurz vor Schluß wird die Katze aus dem Sack gelassen, was
dann am Schluß nochmal mit einer weiteren Überraschung getoppt wird.
Solche Verwirrspiele sind mein Ding, und dieses hier wird stilvoll und spannend zelebriert!
8/10

Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Verfasst: Fr 14. Feb 2025, 16:54
von sergio petroni
327. Doctor Blood's Coffin (Sidney J. Furie, 1961)
Doktor Peter Blood wird in London unehrenhaft entlassen. Ungenehmigte und unethische Forschungen
wurden ihm zum Verhängnis. Er begibt sich in seine alte Heimat nach Wales, wo er den Posten
eines Landarztes in einem kleinen Küstenkaff übernimmt. Kurz darauf häufen sich schreckliche
Vorkommnisse. Personen werden vermißt und grausige Todesfälle überschatten den Dorffrieden...

Dieser von Nathan Juran geschriebene kleine Billiggrusler vermengt fröhlich Mad Scientist- und
Zombiemotive und reitet auf der Frankenstein-Welle mit. Dies gelingt atmosphärisch und
und sehr sympathisch, auch wenn der Zuschauer trotz des angedeuteten Whodunit immer genau
weiß, wie der Hase läuft.
6/10

Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Verfasst: Di 18. Mär 2025, 17:36
von sergio petroni
328. The Apartment - Willkommen im Alptraum (David Marmor, 2019)
In Los Angeles ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Die junge Sarah möchte weg von zuhause und auf
eigenen Beinen stehen. Sie bewirbt sich auf eine Mietwohnung in einem großen Apartmentkomplex.
Die schiere Anzahl der Bewerber läßt Sarah nichts Gutes ahnen. Umso erfreuter ist sie, als sie
als neue Mieterin ausgewählt wird. Doch die Freude währt nicht lange. Die ach so freundlichen
Nachbarn haben alle ihre Tücken und die Hausordnung scheint Sarah mehr einzuschränken,
als es ihr Vater zuhause konnte. So wandelt sich das neue Heim zum echten Alptraum.
Doch wie ernst die Lage wirklich ist, erkennt Sarah erst nach und nach; zu spät?

"The Apartment" ist ein wie ich finde gelungener Paranoia-Thriller, der mit frischen Gesichtern
und einer wendungsreichen Story punktet. Der mehr und mehr unheimlich erscheinende
Komplex und die ihm in nichts nachstehenden Einwohner tun ihr übriges. Beileibe nicht jeder
Twist hier ist neu, aber das Gesamtpaket ist sehr unterhaltsam!
7,5/10

Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Verfasst: Mo 21. Apr 2025, 12:51
von sergio petroni
329. The World's End (Edgar Wright, 2013)
Fünf ehemalige Schulfreunde treffen sich nach zwanzig Jahren wieder, um eine legendäre
Sauftour von damals fortzuführen und dieses Mal auch zu beenden. Dies bedeutet, zwölf Pubs
in festgelegter Reihenfolge nacheinander aufzusuchen, und auch den letzten und zwölften,
"The World's End", aufrecht zu erreichen. Organisiert wird das ganze von Gary (Simon Pegg),
dem augenscheinlichen Loser der Gruppe, der nie aus dem Kaff herauskam und dem das
Leben nicht gut mitgespielt hat. Die anderen Vier sind offenbar erfolgreich, kommen von
weit her und sind teilweise sogar abstinent geworden. Keine guten Voraussetzungen
für einen harmonischen Abend. Doch je länger die Tour dauert, desto schrägere Ereignisse
zwingen die Fünf wieder zu einer verschworenen Gemeinschaft zu werden, um den Abend zu überleben.
Edgar Wright versucht nach altem Rezept wieder Humor und Horror auf typisch britische Art
zu vermischen und nimmt sich diesmal das Alien-Invasions-Genre zur Brust, samt unzähliger
Zitate und Hommagen.
Dabei lauert der eigentliche Horror im Sinnieren über's Älterwerden, verlorene Jugendträume
und Illusionen.
Nicht ganz rund, trotzdem sehenswert.
6/10

Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Verfasst: Mo 21. Apr 2025, 12:56
von sergio petroni
330. The Red Book Ritual (Nicolas Onetti u.a., 2022)
Argentinischer Anthologiefilm um Jugendliche, die eine Seance abhalten und sich dabei Gruselgeschichten
erzählen. Diese Kurzgeschichten sind an sich schon kaum brauchbar, allerdings ist es die Rahmenhandlung, die hier
dem Faß den Boden ausschlägt. Die sterile Videooptik bestätigt den Totalreinfall.
2,5/10