Dr. Freudsteins Tage im Keller

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

TEXAS CHAINSAW MASSACRE - A Family Portrait

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DVD deutsch

sehr interessante Doku über TCM, den Darstellern, vielen Gerüchen: das Fleisch, die Sülze, das Hemd von Leatherface durfte 3,5 Wochen nicht gewaschen werden (aus Angst, es könnte beim Waschen die Farbe verlieren), so aß er meistens alleine. Vieles, an welches der Filmschauer nicht bedenkt, kommt hier zum Vorschein. Da eine Szene ja nicht diese Filmminuten dauert, sondern oft mehrere Stunden, gibt es z.B. bei Außenaufnahmen schon Probleme mit der Sonne, mit Wolken etc. Sehr interessant. Und nicht ungefährlich, grade die Arbeiten mit der Kettensäge. Das eine mal flog sie Leatherface aus der Hand und er wartete nur ab (mit Händen überm Kopf), das sie iwo runterkommt, am besten aber nicht auf ihm. Die Darsteller mussten so vieles erdulden, oft mehr als 18 Stunden Tage, aber wirklich viel verdient haben sie nie mit dem Film und das wo er doch nach wie vor so populär ist. Guter Erzählfluss, die Doku wird nicht langweilig.
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

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deutsche DVD

Da bin ich von vornherein natürlich skeptisch ran gegangen, voreingenommen quasi. Nun hab ich ja im Vorwege auch schon einiges drüber gelesen und kann da auch nichts neues berichten, da ich den meisten Kritikpunkten so zustimme.
Hatten wir also alles schon: ein klassisches Remake ist es nicht, man nahm aber diverse Ideen aus den ersten Teilen. Fängt da an, wo das Original aufhört. Jason zunächst mit Sack übern Gesicht, um sein unschönes Antlitz zu verhüllen und im Verlaufe des Films findet er dann per Zufall sein eigentliches Markenzeichen, eine Eishockeymaske.

Auch ist er hier viel schneller und intelligenter, aber wenigstens wie gewohnt wortlos. Leider wirkt er kaum bedrohlich. Er taucht ab und zu mal auf, zack zack und weg ist er auch schon wieder. Jason im Blitzkrieg. Atmosphäre kommt hier kaum auf. Es ist natürlich alles moderner und auf Hochglanz getrimmt, aber genau das nimmt den Film ja den Charme, den man bei der Originalreihe hatte. Ein paar blutige Morde und das übliche Ablaufschema eines Slashers lassen einen den Ärger etwas vergessen, den man in Erinnerung an die Kultserie hatte, aber wahre Begeisterung kommt nicht auf.

Nervige Teenies, dumme Sprüche, Sex, Alkohol, Dope, Titten...alles mit drin und trotzdem kein zufriedenstellender Cocktail. Auch der Sound gefällt mir nicht, der Org. Soundtrack machte ja grade auch soundtechnisch den echten Jason unsterblich und unverkennbar. Insgesamt wirkt der Film auch als eigenständiger Slasher meist langweilig. Ich denke für die Erstsichtung kann ich mir Mittelmaß abringen, aber nur wenn ich die Erinnerung an die einzig wahre Freitag der 13. Teile ausblende. In dieser Hinsicht hat dieser Film nämlich deutlich an Sympathie verloren. Ich weiß nicht, ob ich mir den nochmal einlegen werde.

5/10
(mit viel Wohlwollen)
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

FREITAG DER 13.

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Bootleg DVD

Nach der kleinen Enttäuschung des Remakes gab ich mir dank neuer (in meiner Sammlung) und geschenkter Fassung vom Original eine Wiedersichtung, um mich wieder in einer heilen Welt wiederzufinden. Die Therapie tat mir gut, ich sehe diesen Klassiker immer wieder gerne. Damals in der Schule war man ja der Held, wenn man eine nur ansatzweise halbwegs brauchbare Kopie-Kopie-Kopie-Kopie hatte. Org. Tapes hatte ja damals kaum einer, aber in dieser Altersklasse ist das ja nach wie vor genauso. Nur das man heut eben seine Filme unsichtbar auf Festplatte oder wenigsten als Spindel hat. Man galt damals ja als richtig hart, wenn man diesen frühen Slasher gesehen hatte. Nun, derartig profilieren kann man sich heutzutage natürlich nicht mehr damit. Ich denke, ein junges Publikum würde uns Älteren dafür auch eher müde belächeln. Und weil ich genauso solche nervtötenden Teenies hasse, liebe ich Jason umso mehr. (Ich wollt, er wäre mein Freund und wir könnten uns gemeinsam aufmachen, unsere Welt von dieser Plage zu befreien) So knallhart kommt er ja nun nicht mehr rüber wie es damals noch der Fall war. Und die Zeit der großen Beschlagnahmungen ist ja nun auch vorbei. Für mich jedenfalls ein immer wieder gern gesehener Kultklassiker, der zwar inhaltlich nicht wirklich spektakuläres zu bieten hat, aber wer erwartet das auch schon groß bei einem Slasher. Das übliche 10kleineNegerlein Prinzip, ganz schlicht und trotzdem weiß der Film zu begeistern. Die meisten anderen Filme dieses Subgenre kann man meist getrost vergessen, die langweilen einfach total, aber THE BURNING, Die HALLOWEEN Reihe und natürlich FREITAG DER 13. stechen da angenehm hervor und man kann diesen einfach nicht böse sein. Einfach, aber wirkungsvoll. Gut, mein Kumpel Jason taucht nur zum Schluß mal kurz auf (im wahrsten Sinne des Wortes), noch darf die Mutter die geltenden Gesetze brechen und den Bildschirm einem nach dem anderen von der lästigen Brut befreien. Sie tut das etwas gesprächiger und hysterischer als ihr Sohn später, der ja doch eher der stille Typ ist, aber sie macht ihren Job doch ganz anständig. Es ist nicht einfach, sich gegen sie zu wehren und darum geht es ja auch schliesslich. Wie soll man sonst auf Spielfilmlänge kommen. Die Identität wird hier ja erst viel später preis gegeben. Schwer zu sagen nach so vielen Sichtungen, würde man den Campleiter verdächtigen weil er auch einen Jeep fährt? Oder den Ralf? Was dachte ich damals noch bei der Erstsichtung? Ich weiß es nicht mehr. Hatte ich da noch Mitleid mit den Teenies? Ich glaube nicht, denn ich befand mich ja längst auf dem richtigen Wege, weg von der Einheitsmasse und soclhe Teenies ärgerten mich auch damals schon. Ich werd diese Reihe jedenfalls immer lieben und der Auftakt ist einfach unverzichtbar. Schlicht, aber genial umgesetzt und für Mehrfachsichtungen einfach immer wieder geeignet.

9/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Grad mal wieder geschaut, weil ich mir für kleines Geld die Marketing DVD gekauft habe, die erfreulicherweise uncut ist.

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Guckt man sich mal die ofdb Kritiken an, sieht man wie polarisierend der Film wirkt, zumeist wegen dem fehlendem Michael Myers. Entweder man findet den Film gut oder scheisse. Ich jedenfalls gut, denn er bietet Atmosphäre, Tom Atkins, einen grässlichen Ohrwurm, der aber geil ist und Konsumkritik. Werbung beherrscht die Welt, insofern ist die Story hier gar nicht dumm, sondern erschreckend realistisch, zumindest vom Background her.

8/10, bleibt dabei
dr. freudstein hat geschrieben:Tommy Lee Wallace war im ersten Teil für Schnitt und Szenenbild zuständig, nun durfte er selbst auch mal Platz nehmen als guter Freund vom Carpenter. Hätte man nun mutmaßen müssen, daß HALLOWEEN auch Michael Myers bedeutet, wurde man enttäuscht. So erging es mir auch damals als Bub mit dem ersten Bartflaum. Natürlich ist das unnötig gewesen, denn dieser Film funktioniert auch so und darf eben nicht der "Schwarzen Mann" Geschichte zugerechnet werden.Vielleicht hätte man ihn auch nicht als Teil 3 betiteln sollen, aber das waren wohl Vermarktungsgründe. die sich der Moustapha Akkad ausgedacht hatte, denke ich mal. Aber so unpassend ist dieser Teil aber nun wirklich nicht, denn die Furcht vor Halloween wird weiterhin geschürt und da auch die weiteren Sequels auf eine mystische Sekte mit uralten Taditionen jhinsteuert und auch Besitz von Michaels Seele ergriff, ist die Geschichte hier auch gar nicht mal so weit von entfernt, macht eher noch Stimmung in dieser Richtung. Die Robotermenschen, da muß ich meinem Praxiskollegen zupflichten, wirken wirklich etwas entschärfend, was die Spannung und die Atmosphäre angeht. Doch etwas lächerlich und übertrieben, das empfand ich als unnötig. Einfache in schwarzen Anzügen gekleidete Männer mit vielleicht etwas mehr Power hätten vollkommen gereicht, alles andere hätten dann schon die Clips (mit gehirnbeeinflußenden Chips) an den Masken besorgt.

Unser Atkins hat hier einen hohen Wiedererkennungswert, sticht am meisten charakteristisch hervor. Alle anderen Darsteller sind eher beiläufig. Der Soundtrack wird uns pausenlos in die Gehörgänge eingefräst und findet seinen Weg nicht mehr hinaus :hirn: :palm: Aber das macht das alles auch unheimlich genauso wie die kleinen unschuldigen Kinder. Also handwerklich gibt es hier nicht viel zu meckern, über Schwächen sehe ich hinweg und habe auch auf 8/10 erhöht, da der Film einfach auch nach mehrfacher Sichtung funktioniert. Wenn nur dieser gräßliche Ohrwurm nicht wäre....Nein, der ist fantastisch und rundet das Ganze ab, der entscheidende Schliff quasi.
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

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X-Rated, große HB, handnummeriert auf 666 Exemplare

Klar, die schlechte Synchro fällt einem hier erstmal auf und sicher ist die Story hier wirklich nicht graziös umgesetzt worden bzw. man hätte erstmal eine graziöse Story schreiben müssen. Lucio Fulci spielt hier auch mal wieder eine Gastrolle, lässt sogar ein leckeres Steak im Metzgerladen liegen. Es mangelt hier schon an einigen Ecken und es scheint, als hätte der Altmeister nicht mehr genügend Kraft gehabt, einen wirklich zufriedenstellenden Film zu erarbeiten. Aber trotzdem, man kann hier einiges zu meckern finden, aber als leidenschaftlicher Film- und Fulcifan geht dieser Movie noch über Durchschnitt und da nörgelt man nicht an jeder Kleinigkeit herum, sondern genießt. Ich konnte mich jedenfalls gut mit diesem Streifen die Zeit vertreiben. Oft wird der sicher nicht eingelegt, das ist klar. Ich finde, es gibt weitaus mehr noch so gehypte Filme, die wesentlich schlechter oder zumindest langweiliger als dieser hier bei mir abschneidet. Wer Perfektion will, soll Mainstream gucken. Ich jedenfalls halte zu meinem Fulci, auch bei diesem Film, der noch zu seinen schaubaren Werken gehört.

6/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

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Koch Mediabook


Der Film weiß wirklich angenehm zu gefallen. Bud Spencer dabei in einer Nebenrolle (war damals sicher schon sehr teuer) ist ein nettes Schmankerl. Die Auflösung auch sehr ordentlich, die Morde sehr ausgedehnt dargestellt. Man merkt schon, wie es ab den 70ern immer gemeiner wurde und die Kamera immer länger draufhält. Zum Beispiel die Szene mit dem Strick ist schon sehr beeindruckend (für mich). Naja wie üblich bei Argento gibt es schwarze Sonnenbrillen, Tunten (will er sich eigentlich damit über Homosexuelle lustig machen?) und einen trotteligen Briefträger (das ist nicht argentoüblich). Dennoch natürlich fernab von einer Komödie, aber diese Einlagen schaffen es, den Film etwas zu entschärfen. Aber drüber meckern tu ich nicht, mir gefällt der Film so sehr gut.

8/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

HERRSCHERIN DER WÜSTE (1965)

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britische DVD

Sehr imposantes Machwerk. Aber nicht unbedingt mein Stoff, aber schöne Kostüme und Locations. Gab schon zahlreiche Verfilmungen zuvor, als erste wurde eine von 1899 genannt, die sogar auf einer frz. DVD zu haben ist. Mich hat vor allem die Darstellerriege gereizt, die ja kaum noch zu überbieten ist. Habe den Film allerdings nur in der englischen Sprachfassung vorliegen, derer ich leider nur eingeschränkt bemächtigt bin, was einem mir zuvor unbekanntem Film nicht so zuträglich ist, was Einzelheiten angeht. Aber ich werde mir sicher mal die deutsche VÖ zulegen, dann ist dieses Manko auch behoben. Ich fühlte mich angenehm unterhalten, aber wie schon gesagt Abenteuer und Fantasy sind nicht mein bevorzugtes Gebiet und so sind da einige Abstriche zu machen. Dennoch sehr schon verfilmt.

6/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

DIE NACKTEN AUGEN DER NACHT
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Sehr schöner atmophärischer und erotischer Thriller, der allerdings sehr ruhig daherkommt, dadurch aber auch eine gewisse Form von Poesie vermittelt. Sehr schön auch die Traumsequenzen und ich find die Story zwar nicht besonders spannend, aber doch sehr schöner Film, der seine Kraft vor allem aus dem Visuellen schöpft. Trotz geringer Mittel empfand ich den Movie nicht als zu billig, sondern entsprechend der Mittel erstaunlich gut umgesetzt, was wohl auch der hervorragenden Kameraarbeit zuzuschreiben ist. Hab mich allerdings konzentrationstechnisch auch nicht allzusehr mit dem Film befasst und auch Notizen blieben aus, aber ein gewisser Wohlfühlfaktor ist dem Film nicht abzusprechen und er hat sehr sinnliche Momente. Gelangweilt hab ich mich jedenfalls nicht und würde mir DIE NACKTEN AUGEN DER ANGST gerne mal wieder einlegen. Mal schauen - im wahrsten Sinne des Wortes.

6/10
vielleicht geht noch ein bisschen was bei Zweitsichtung :?
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

SHAKMA (kein Ghetto Slang)

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selbige DVD im heimischen DVD Regal, jedoch mit Bux und seiner Lady aus SEINER Sammlung gesehen

Was mir gleich von Anfang an negativ auffiel, war die schlechte Qualität des Fernsehers äääh der DVD. Schlechte VHS Qualität und die deutsche Synchro war schon so dermassen daneben, das es einem die Freude gründlich vermieste. Die Erinnerung an meine Erstsichtung liegt schon richtig lange zurück, es war eines meiner ersten DVD's und ich hab sie danach nie wieder eingelegt, bis der Bux als Co-Gastgeber bestimmte, diesen Film in Form eines affigen Double-Features als Zweitfilm vorzuführen. Ich fügte mich, halbwegs in Vorfreude auf eine neue Begegnung, dessen Erinnerung an die Erstsichtung zunächst völlig verblasst sind. Dann kamen erste Erinnerungen hoch, dieses Spiel in einem nachts verlassenem mehrstöckigem Bürokomplexes kam mir doch sehr bekannt vor.

Das Spiel nennt sich wohl Nemesis, spielt über mehrere Etagen und man muss Schlüssel für Räume finden, in denen weiterführende Anordnungen weiter gegeben werden, sofern man den richtigen Raum mit der passenden Botschaft erwischte. Ein Spielleiter führt das Ganze per Walkie Talkie mit den Mitspielern. Was man genau damit bezwecken und erreichen will, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ist hier auch eher nebenrangig. Denn erstrangig ging es in diesem Komplex nicht um dieses Rollenspiel, sondern um Tierversuche, in dessen auch ein Pavian namens Shakma (ihr erinnert euch an den filmgebenden Titel?) drin verwickelt war. Dieser sollte allerdings eingeschläfert werden, was wiederrum verschoben worde, da einer seiner Pfleger emotional an dem Tier hing und diese unliebsame Aufgabe auf den nächsten Tag verschoben wurde und der sich erstmal an diesem Spiel der Teilnahme verpflichtete. Im Verlaufe des Films merkte man jedoch, das Shakma nicht eingeschläfert wurde, aber als Ersatz das Publikum für herhalten sollte/musste.

Die Handlung plätschert so vor sich hin, man sieht dem Spielteam zu, ohne genau zu wissen, was das Ziel des Spiels ist und langweilt sich derweilen. Dann bestand die Hoffnung, mit Blick auf den Zählometers des DVD Players, das nach der bekannten Formel - zwischen 30 und 40 Minuten passiert etwas in einem Horrorfilms - der erste Versuch eines Spannungsaufbaus gestartet wird. Tatsächlich, die Formel funktionierte, jedoch nicht wirklich befriedigend. Shakma war los und man merkte dem Tier eine spürbare Agressivität an. Doch was sollte dadurch passieren?
Klar, das Tier greift die als erste erreichbaren Spieler an und verletzt diese böse. Es bahnt sich also wohl eine Art Slasher (Bux erigiert) an, nur hier ist der Jäger eben ein Pavian. Also wird einer nach dem anderen dahingemetzelt, so nimmt man an und tatsächlich ja in Zeitlupenform geschieht es auch. Fahrstühle sind bekanntlich dafür da, um bequem die Stockwerke zu wechseln. Die ersten Spieler bekommen derweil Panik vor dem Tier, andere wissen noch nichts von ihrem Glück. Sie erfahren es aber alle früher oder später zum Leidwesen des Zuschauers. Denn wirklich spektakulär passiert so gut wie nichts. Dann plötzlich taucht das wild gewordene Tier auf und richtet den nächst greifbaren Menschen tödlich zunichte, was man aber nicht wirklich sieht, sondern erahnen muss. Denn die ganzen FX bestehen nur aus Maskenbildnereien, die wohl einigermassen aber doch recht harmlos umgesetzt wurden. Shakma springt das Opfer ihrer Wahl an, macht da irgendwas wie mit Krallen zupacken. Erscheint einem auch logisch, aber doch recht undramatisch dargestellt, denn in der nächsten Szene sieht man das Opfer halt blutend am Boden liegen. Dafür hat es 2 Regisseure gebraucht für die ganze Choose? Vielleicht weil es hier einen Betriebsrat gab. Der eine musste Pause machen und der andere arbeiten, aber mir erschien es so, das der derweil arbeitende Mensch ebenfalls gerne Pause machen wollte.

Spannung kommt nie auf. Ab und zu wird mal ein Mensch angesprungen und tödlich verletzt. Dann geht es ein Stockwerk tiefer und man wartet dort auf Shakma. Andere Mitspieler rennen in den anderen Stockwerken herum, ohne von den blutigen Ereignissen erfahren zu haben. Allerdings verwunderlich, auf was sie dann wirklich gewartet haben, denn der Spielleiter selbst sitzt auch nicht mehr an seinem Computer und kann Spielanweisungen geben. Doch alles eher verwirrend und einschläfernd. Ich bin der letzte, der einem Tier nicht sein Leben gönnt, aber wenn man mir als Zuschauer das Gleiche Schicksal zugedacht hat, wie dem Tier, finde ich das ärgerlich. Obwohl ich natürlich dankbar bin für einschlafende Wirkungen, aber in Form eines Films finde ich das meist ärgerlich.
Mir erscheint das alles hier sinnlos dahin geschludert ohne aufregende Momente. Wahrscheinlich hat keiner der Regisseure oder holzigen Darsteller jemals selbst einen Film gesehen zuvor. Gemacht hiermit dann schon, aber irgendwie auch wieder nicht.

Das einzig interessante fand ich hier, das der Darsteller Roddy McDowell mitwirkte. Ausgerechnet der, den man (im Kostüm) schon als Cornelius und Caesar kannte (Planet der Affen, Eroberung vom Planet der Affen, Flucht vom Planet der Affen oder Rückkehr vom Planet der Affen, aber auch aus Die Klasse von 1984 usw.) Der Mann scheint es mit Affen zu haben.

Ich hab mich bis auf wenige Momente sehr gelangweilt, tiefgängig oder wenigstens interessant war das Ganze noch weniger. Ab und zu mal einen Pavian mit rosa Arsch auftauchen zu lassen ohne wirkliche und spannungstreibende Flucht- oder Jagdszenen sind genauso interessant wie die Tatsache, das ich zu dem Film einen ganzen Liter Milch getrunken habe. MILCH, einen GANZEN LITER (weitere Fragen per PN). Na gut, es war die fettarme Milch und gelernte Einzelhändler wissen, dann hatte diese Milch 1,5% Fettanteil, was meiner sich erarbeitenden Bikinifigur hoffentlich zugute kommen wird. Das Forentreffen kommt. Näher, noch näher....hilfe. Ja gewittert hat es auch heute, aber es ist drückend heiss.....äääääh, um was ging es jetzt eigentlich??? Pfleger, meine Pillen bitte

3/10
(wofür auch immer)
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

INSIDE A SKINHEAD

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Leih-DVD

Eine von den vielen Verfilmungen über Neo-Nazis mit Glatze (Boneheads), die nichts mit der wahren Skinhead Kultur zu tun haben. Seit Mitte der 80er, angeregt durch viele brutale Übergriffe von kahlköpfigen Schlägern gibt es unzählige Verfilmungen, die teils auf Tatsachen berufen sollen, oft überzeichnet, zum Teil realistisch und recherchiert dargestellt.

Hier handelt es sich um eine fiktive Geschichte um einen jüdischen Kahlkopf, der gerade wegen seiner eigenen familären Bindung zum Judentum seinen Hass verbreitet und sogar interviewt wird, wo er seine jüdische Herkunft natürlich verleugnet.

Der Hauptdarsteller Ryan Goslings spielt seine Hauptrolle sehr realistisch und eindrucksvoll. Gezeigt werden hier aber auch Faschisten, die nicht in das Bild passen, nämlich Leute aus der gesellschaftlichen Mitte ohne Kennzeichen mit normalen Frisuren. Danny ist sehr redegewandt und rhetorisch geschickt und so zieht er alle Aufmerksamkeit auf sich. Da er die jüdische Lehre bestens kennt und auch hebräisch beherrscht, befindet er sich in einem ständigen Zwiespalt mit sich und der Bewegung. Einerseits weiß er genau, wogegen er hetzt, anderseits ist er ja selbst damit verbunden. Kann man sich sehr gut anschauen, auch wenn es mir oft auf den Keks geht, diese Geschichten, die nur Hascherei sind.

6/10
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