Halloween Haunt
Auf der Suche nach Spaß und der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund landet die junge Harper mit ihren Freunden an Halloween in einem ominösen Horror-House, dass für den entsprechenden Nervenkitzel sorgen soll. Zuerst ist auch alles in Ordnung und nachdem man einen Haftungsausschluss unterschrieben und alle Handys abgegeben hat, entpuppt sich das Haus als durchaus gruselig konstruiert und sorgt bei allen für erhöhtes Adrenalin. Als sich ihre Freundin Bailey bei einer der Attraktionen verletzt und niemand zu Hilfe eilt, werden die Freunde jedoch zunehmend panisch und als dann auch noch alle Ausgänge verschlossen und einer nach dem anderen verschwindet wird klar, dass die Gruppe unbedarfter Jugendlicher in den Händen gewaltbereiter Psychopathen gelandet ist.
Die Geschichte zu „Halloween Haunt“ liest sich erst einmal wie ein Stoff, der schon dutzendmal verfilmt worden ist und erst vor kurzen habe ich mit Tobe Hoopers „The Funhouse“ ja einen ziemlich ähnlichen Streifen gesehen. Hier geht es aber nicht um eine Geisterbahn, sondern um die in den Staaten ziemlich beliebten Horror-Häusern, die traditionell zu Halloween besucht werden. Im Falle von „Halloween Haunt“ entpuppt sich diese jedoch als tödliche Falle und bietet für den Zuschauer jede Menge „Jump Scares“ und brutale Momente. Die Geschichte (über die man aber nicht weiter nachdenken sollte) gewinnt zwar keinen Blumentopf ist aber überraschend funktional inszeniert und auch die Figuren haben genau die Tiefe, die sie benötigen um als Zuschauer bei der Sache zu bleiben. „Halloween Haunt“ bietet in seinem Verlauf ja ein paar herbere Szenen und „Autsch-Momente“ und da weitere „Saw“-Filme derzeit auf sich warten lassen, kann man die Zeit ja auch mit so etwas überbrücken. Der Film ist zwar nicht sonderlich originell, aber ein solider Horror-Snack für Zwischendurch mit unverbrauchten Gesichtern, erhöhtem Härtegrad und einer Titelheldin, die mit ihrem Background mal nicht dem üblichen Teen-Horror-Zirkus entspricht. „Halloween Haunt“ macht Spaß, drückt aufs Gas und zeigt, dass auch dutzendfach bewährte Zutaten noch zu einem bekömmlichen Cocktail zusammenfügen kann, wenn man das Ganze entsprechend vermixt, aufhübscht und mit dem notwendigen Schmodder versieht.
Girl on the Third Floor
In seinen Vierzigern wagt Don Koch gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Liz einen Neuanfang in einem alten Haus am Land, welches kostengünstig erworben und in Eigenregie renoviert werden soll. Dazu nistet sich Don ein paar Tage alleine mit seinem Hund und allerlei Baumaterial und Geräten in das Haus ein und beginnt Wände und Leitungen zu erneuern und lernt auch seine Nachbarn kennen, die seinem Projekt alle eher etwas skeptisch gegenüberstehen. Wenig später steht die hübsche Sarah vor der Türe, mit der Don in der Kiste landet. Ein Fehler wie sich später herausstellt und auch im Haus geschehen Dinge, die sich rational nicht mehr erklären lassen…
Filme über verfluchte Gemäuer gibt es ja viele, aber „Girl On The Third Floor“ ist leider einer von den Negativ-Beispielen, der leidlich versucht, seine lahme Geschichte über ein Haus mit Eigenleben mit ein paar Schmodder-Momenten aufzupeppen und ansonsten auf aller Linie scheitert. Das beginnt mit den Figuren, die unsympathisch gezeichnet sind, der Story, die sich nicht zwischen Haunted-House, Geisterfilm und existenziellen Drama entscheiden kann und einem Haus, dass eher bieder als gruselig wirkt und in dem andauernd irgendwelche seltsamen Dinge geschehen, die unseren Protagonisten aber nicht sonderlich zu kümmern scheinen. In der lähmend lahmen ersten Hälfte wird man Zeuge von Renovierungsarbeiten und einem Mann in der Midlife-Crisis und auch danach wird es kaum besser und „Girl On The Third Floor“ entwickelt sich zu einer kruden Mischung aus allen Möglichen Versatzstücken, die hier scheinbar willkürlich zusammenkommen und dämlich aufgelöst werden. Dazu kommt ein hölzern agierender Hauptdarsteller, der immer so guckt, als hätte jemand ihm jemand das letzte Bier aus dem Kühlschrank vor der Nase weggeschnappt und eine deutsche Synchro, die nahezu für alle Darsteller eine unpassende Stimme ausgesucht hat. Ein Film so spannend wie das Streichen einer Wand oder dem Zuschnitt einer Rigips-Platte und auf den man gut und gerne verzichten kann.