
Nach dem Selbstmord einer Klientin stürzt Psychologe Bill in die Lebenskrise und beschließt New York zu verlassen um seinen Freund Bob zu besuchen, der in Los Angeles ein erfolgreiches Leben als Psychologe und Buch-Autor lebt. Doch Bob erhält Morddrohungen und ist sich sicher, dass eine Person aus seiner Gruppentherapie dafür verantwortlich sein könnte. Er bittet Bill bei einer Sitzung dabei zu sein um den Verantwortlichen zu entlarven, wobei dieser von der Idee wenig begeistert ist, sich wieder um Patienten zu kümmern. Wenig später wird Bob auf brutale Weise in seiner Praxis ermordet und die Polizei bittet Bill zur Ermittlung des Täters dessen Therapiegruppe zu übernehmen. Dieser willig ein und versucht hinter das Geheimnis dieser Patientin zu kommen, während er sich gleichzeitig auf eine heiße Affäre mit einer mysteriösen jungen Frau einlässt und ebenfalls ins Visier des Täters gerät.
Unterhaltsamer Erotik-Thriller mit Anleihen bei Hitchcock und Brian de Palma mit Giallo-esken Zügen, der natürlich auch an „Basic Instinct“ erinnert, der einige Zeit davor die Leute in die Kinosäle stürmen ließ. Hier war es der Pimmel und die Bälle von Bruce Willis, die für Sekundenbruchteile zu sehen sind und für verkaufsträchtiges Aufsehen sorgte, während auch der Rest abgesehen von einer zu langen Laufzeit recht passabel und unterhaltsam ausgefallen ist. Die Geschichte über einen Mörder in der Therapiegruppe ist hoffnungslos Neunziger, strotzt vor überzeichneten Klischees aus der Zeit und auch die Erotikszenen sind so inszeniert, dass diese inklusive Musikuntermalung an Schwülstigkeit kaum zu überbieten sind. Dazu gibt es eine Prise Action und jede Menge Momente, die den Zuschauer durchaus bei Laune halten, selbst wenn man Bruce Willis die Rolle des Psychoanalytikers zu keiner Sekunde abnimmt. Aber „Color of Night“ ist stets überzogen und bemüht ernsthaft und macht inklusive seinem haarsträubenden Ende psychosexueller Natur dennoch großen Spaß, sodass man dem Streifen durchaus eine neue Chance geben sollte, selbst wenn man diesen bei der Zeit seiner Entstehung eher belanglos und doof fand.









