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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Fr 25. Jan 2013, 00:38
von dr. freudstein
DIE LETZTEN KANNIBALEN

VHS, großer Einleger, V. Direktori, Bootleg Deutschland
Eines der besten, weil intensivsten Kannibalenfilme. Die Tiersnuffszenen gehören hier leider mit dazu, um den authentischen Charakter zu verstärken. Im Dschungel gibt es nun mal kein halbes Hähnchen vom Grill. Gleichermaßen ist es auch eine Schelte an die neuzeitliche Medienwelt. Die Medienmacher gehen bis an ihre Grenzen, überschreiten jegliche Form von Moral, um dem sensationslüsternen Publikum das Verlangte zu zeigen (welches letztendlich die Einkünfte der Macher nur noch steigert) . Von den Familienmitgliedern selbst verstossen, kein Wort der Trauer über deren Verlust. Doch stellt sich hier auch die Frage, wer die eigentliche Bestie ist: der "zivilisierte Mensch" oder der sogenannte Wilde, der noch immer in der "Steinzeit" lebt und nach der Natur lebt bzw. mit der Natur. Kannibalismus scheint es auch hier nicht zu geben, sondern lediglich als Kampfmittel dienend gegenüber den Störenfrieden in ihrer eigenen von der Aussenwelt abgeschnittenen Feinden. Die hier dargestellten "Unzivilisierten" kommen hier authentischer vor wie in kaum einem anderen "Kannibalenfilm". Letztendlich werden hier nur Dschungelbewohner dargestellt, die nie das Licht (oder Dunkel) der sogenannten Zivilisation erblickt haben und sich einfach nur zur Wehr setzen (müssen). Also eigentlich nur ein Überlebenskampf mit verhältnismäßig ungleichen Mitteln gegen die Eindringlinge in eine unbekannte Welt. Welche Seite grausamer ist? Für mich leicht beantwortet und ich stelle mich gerne gegen das "eigene" Volk, welches doch nur dem Profit hinterherjagt und sich viel grausameren Mitteln bedient. Da die sog. zivilisiertere Welt es mittels Technik, medizinischem Fortschritt etc. es eigentlich verstanden haben müsste, wie man nutznießend mit Mutter Natur umzugehen hat, sind es doch die sogenannten "Wilden" die einzigen, die es verstanden haben mit dieser umzugehen und auf Störungen dieser harmonischen Gemeinschaft lediglich mit ihrer eigenen, ihr bekannten Art zu antworten wissen. Primitiv vielleicht, aber überlebensfördernd. Denn schließlich haben diese keine andere Sprache, um ihrer Angst Herr zu werden.
Mag man von diesem Werk halten was man will und den Tiersnuff verdammen, rein selbstzweckhaft erscheint er mir nicht, sondern lediglich bekräftigend in ihrer Authentizität, die Gefahren und das Überleben in einem Dschungel darzustellen. Dadurch wird hier auch der zivilisierte Mensch den sogenannten Wilden gegenüber gleichgestellt und man hinterfragt die sich unterscheidenden Aspekte der Ungleichheit zweier Völker, nur um festzustellen, das die zu erwartenden Unterschiede sich ähneln bzw. eher sogar ungleich sind zu Gunsten der Naturvölker, die eben nichts anderes kennengelernt haben und frei nach ihrer Natur leben. Nach Natur und Instinkt zu leben oder nach Kommerz und Sensationslust eifern...ihr entscheidet. Ich habe mich entschieden !!!
8/10
gerne auch mehr Punkte
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Sa 26. Jan 2013, 00:17
von dr. freudstein
SON OF SATAN

VHS ASTRO, großer Einleger, NICHT uncut
Sehr billig abgekurbeltes kleines Filmchen von 1976, welches einige Slasherelemente vorgreift wie den Bodycount, maskierten Psychopathen und den Tod als Bestrafung aller Unmoral, den Sünden. Leider sind alle deutschen Fassungen an blutigen Szenen geschnitten worden, auch wenn das ASTRO Cover das widerlegen möchte. Es sind 4 Schnitte gesamt 81 Sekunden vorhanden. Insgesamt ist der Film jedoch recht unblutig. Das Problem an sich ist wohl das unzulänglich ausreichende Budget, weshalb der Film schon mal deutlich unzufriedener ausfällt. Ein gewisses Potential ist schon erkennbar. Das schlimmste ist die Synchro, klingt wie auf einem anderen Kanal dazu gesprochen. Hebt allerdings auch den Trash Faktor. Vermutlich müsste man hier einfach mal eine ausländische Fassung mit Original Synchro anschauen, wo es ja auch ungeschnittene Fassungen gibt. Zumindest 1 Punkt mehr dürfte drin sein. Die Story mit dem jungen Buben aus dem Wasser finde ich schon recht verwirrend, die den Plot des Films darstellt. Die Morde sind schon recht abwechslungsreich wie Ertränken, Bunsenbrenner, Gewehr etc., nur leider gekürzt. Schauspieler gibt es hier keine, die Darsteller hat man wohl von der Strasse geholt. Wohl auch auf ein sehr niedriges Budget zu schliessen. Recht unbedeutsam das Filmchen, irgendwie aber auch mal interessant dieses zu sehen, weil es (wegen gewisser Kritikpunkte) nicht die Popularität erlangte.
3/10
filmhistorisch gesehen gerne auch 2 Punkte dazu
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Sa 26. Jan 2013, 00:23
von dr. freudstein
DIE STUNDE DER RATTE
Recht einfaches Filmchen nach dem berühmten Schema F in Sachen Tierhorror. Leider viel zu langatmig, bis es zum Finale kommt. Sehr billige Tricks. Die Riesenratten müssen oft erahnt werden anhand ihres *räusper* Riesenschwanzes. Dümpelt eher vor sich hin, finde ich. Hier trug wohl ein niedriges Budget den Film in die Bedeutungslosigkeit, denn ansatzmässig bietet der Film schon Unterhaltung. Leider ist die Spannung ist mässig, die Effekte unwirksam, aber einige gute Momente sind zu verzeichnen. Typisch hier auch wieder, alle Warnungen werden in den Wind geschlagen aus kommerziellen Gründen. Als nette kleine Abwechslung für zwischendurch aber durchaus konsumierbar.
4/10
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Sa 26. Jan 2013, 00:54
von dr. freudstein
INTRUDER

ungekürzt, dt. Fassung, kleiner Einleger
Wie in jedem anderem Beruf werden hier plötzlich noch Überstunden eingeräumt und das nach Feierabend und ohne Vorankündigung. Ganz plötzlich entschied man sich, den Laden zu verkaufen. Naja, derartige Praktiken sind selbst mir nicht geläufig. Zudem scheint die Arbeitsweise sehr unstrukturiert zu sein und nicht dem Arbeitsziel folgend, nämlich mal eben so über Nacht alle Preise zu halbieren. Keine Kassenabrechnung und dann noch mal schnell einen Aufbau mit völlig unpassenden Konserven.
Aber in erster Linie geht es ja um einen Slasher, einer nach dem anderen soll dahingemetzelt werden. Ist es der Craig? Jedem scheint schnell klar zu werden, das dies zu offensichtlich wäre. Eigentlich ziemlich unsinnig die Denkweise des Schlächters, die zahlreichen Morde würden ja nix an der Situation ändern. Jedoch sind diese sehr blutig und einfallsreich, die Morde. Man kann diesen Film allerdings immer wieder sich anschauen, langweilig finde ich diesen nicht, auch wenn er etwas träge daher kommt. Das Finale ist natürlich eine richtige Gemeinheit und ich fürchte, die Beiden werden einen von Staats wegen kontrollierten Alltag haben. Die beiden Bullen, die zunächst eintreffen, stellen eher Dick & Doof dar und auch sonst machen die Cops dort keinen guten Eindruck. Zusätzlicher Gag ist dann noch der wiederholte Schwenk auf die Zeitschrift mit Sting. Einfach in zeitloser Klassiker. Ich habe ihn mehrfach in der Sammlung, u.a. als japanisches Tape.
8/10
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Sa 26. Jan 2013, 15:35
von dr. freudstein
LAST HOUSE ON DEAD END STREET
Sehr abgefahrenes krankes Werk, welches zunächst mit Schmuddelpornos beginnt und dann im totalen Gewaltexzess endet. Der Film wirkt sehr bizarr und verstörend und man hat das Gefühl, sich selbst im Drogenrausch zu befinden. Es wird richtig blutig und sadistisch, allerdings wird hier nichts in Detailaufnahmen gezeigt. Aber wir schreiben ja auch das Jahr 1977. Atmosphärisch auf jeden Fall sehr beklemmend, nichts für schwache Gemüter. Allerdings auch ein sehr billiger Film und für meine heutigen Gewohnheiten nicht ansprechend genug.
4/10
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Sa 26. Jan 2013, 15:43
von dr. freudstein
THE VIDEO DEAD
OK, sehr billiger und bekloppter Film, aber irgendwie auch noch unterhaltsam. Die Synchro ist mal total daneben, extrem 80er

Auch storytechnisch sowas von doof. Als das Mädel dann die Untoten zum Essen einlädt, habe ich mich gekringelt vor Lachen. Also, alles in allem nun wirklich kein Reisser, aber wie gesagt, so bekloppt, das es sogar ein bisschen Spass macht. Halt typisch Spät-80er Horror. Muss man aber nur sehen, wenn man auch Unfug abkann.
4/10
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: So 27. Jan 2013, 20:40
von dr. freudstein
DER GROSSE DIKTATOR
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... vid=176882
kein Bild in der ofdb. VHS Kauffassung
Da lag ich wohl wirklich sehr daneben mit meiner vorherigen Einschätzung
Eine Neusichtung ergab wesentlich andere Standpunkte. Hier wird schon klar, das der Wissenstand ein noch sehr früher war und die Geschichte hier spielt sich auch bis 1938 ab bis zum Einmarsch in Österreich (Osterlich).
Bin immer noch am Grübeln, welch historische Figur der Kommandeur Schmitz darstellen sollte. Feldmarshall Hering (Göring) etc. sind hier sehr satirisch dargestellt worden. Denke auch, wäre der Film später entstanden, wäre dieser sehr viel drastischer ausgefallen oder besser gar nicht. So erscheint er mir noch zu verharmlosend. Ansonsten aber eine sehr gute Unterhaltung, der einen sehr ernsthaften Hintergrund darstellt und die Rede in Osterlich ist absolut zeitlos und stellt den Höhepunkt dar. Wie gesagt, noch auf sehr frühen Erkenntnissen ruhend über das wahre Ausmaß der NS Verbrechen, welches erst später bekannt wurde. Historisch gesehen jedoch ein Meisterwerk, welches in drastischer Form den Nationalsozialismus (und den Faschismus italienischer Herkunft) satirisch gesehen präsentiert. Trotz des Slapsticks und eines für Charlie Chaplin ungewohntem ernsten Beitrags in satirischer Form sehr wichtiger Filmbeitrag. Letztendlich waren aber viele der Chaplin Filme eine ernstzunehmende Parodie auf die jeweilige Zeitepoche, doch dieser hier hinterließ sicher den am meisten verbleibenden Eindruck. Ironie/Parodie vs. Zeitgeist, kaum treffender dargestellt von Chaplin und seinen Filmen.....man lacht, aber mit einem Kloß im Hals
9/10
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Di 29. Jan 2013, 00:10
von dr. freudstein
THE OWL
Ziemlich langweilig und dann noch mit ner nervenden 10jährigen. Richtige Spannung oder Idenfizierung mit dem Hauptakteur kommt hier nicht auf. Ständige Rückblenden zu dem Mord an seiner Familie wirken mehr als Lückenfüller und nervig. Sollen zwar aufzeigen, warum The Owl eine niemals schlafende umherschweifende ruhelose Eule geworden ist, ist aber zu oft gezeigt worden, das es langweilig wirkt. Der Film insgesamt kommt eher schnarchig daher. Vielleicht sollte sich die Eule ihren Film selbst mal ansehen, dann klappt es auch wieder mit dem Schlafen. Nee, recht unspektakulär, uninspiriert, miese Action und bietet wahrhaft nichts Neues. Kommt sehr unausgegoren daher und mit einem Alptraum des Bösen hat das hier nun wirklich nichts zu tun. Verzichtbar, aber es gibt gnädige
3/10
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Di 29. Jan 2013, 00:27
von dr. freudstein
THE SWORD AND THE SORCERER
Das ASTRO Tape ist ungekürzt.
Fantasy Filme sind nun nicht mein bevorzugtes Klientel, aber die besten Erfahrungen habe ich da eher mit italienischen Filmen der Kategorie gemacht. Dies hier vorliegende US Werk kann zwar nicht in allen Punkten überzeugen, bietet aber trotzdem gute Unterhaltung der etwas anderen Art. Inhaltlich bietet er wohl nicht viel neues, aber visuell steht er den meisten Fantasy Filmen in nichts nach. Kann man auf jeden Fall mal gut anschauen, aber eine Offenbarung ist es eher weniger. Da liegt mir CONQUEST etc. mehr am Herzen. Aber mal was anderes, daher
6/10
Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller
Verfasst: Di 29. Jan 2013, 20:28
von dr. freudstein
TOTE BRAUCHEN KEINE DOLLARS
Dachte,da kommt ein geiler Italo auf dich zu vom Margheriti, aber weit gefehlt. War ein wenig enttäuscht, gebe ich zu. Statt nen knallharten Staubwestern gabs eher einen Komödiantenstadl (übertrieben gesagt). Coole Sprüche, coole Boys, alles cool. Schade, aber da mußte/wollte wohl jemand Geld verdienen und ging in Richtung Amerika. Aber ein bisschen Laune macht das Ding schon, gibt schlimmeres. Alle jagen sie dem Geld hinterher, war wohl wirklich nicht einfach damals. Immerhin spielen hier 2 Dunkelhäutige u.a. unser Fred Wiliamson in den Hauptrollen, was ja mal eine kleine Abwechslung darstellt. Aber erwartet hatte ich etwas anderes, hab erst nach dem Film mehr zu diesem gelesen, ging also recht unvoreingenommen ran. Ich sag mal, ok kann man sich mal angucken, muss man aber so schnell nicht wieder schauen. War sogar froh, als der Film endlich vorbei war.
5/10