Tricked
Rund um den fünfzigsten Geburtstag des Maklers Remco überschlagen sich die Ereignisse und das schöne Hochglanz-Leben des etwas umtriebigen Geschäftsmannes aus Haarlem droht auf elegante, wie unangenehme Weise zu entgleiten. Bei der von seiner Gattin Ineke ausgerichteten Geburtstagsfeier taucht die hochschwangere Ex-Affäre Nadia auf und behauptet das Kind sein von ihm, die aktuelle Geliebte bandelt mit seinem Sohn an und seine beiden Geschäftspartner planen hinter seinem Rücken die Firma an einen asiatischen Investor zu verscherbeln. Obwohl Remco in allen Dingen quasi vor vollendete Tatsachen gestellt wird wendet sich das Blatt, als sich weitere Menschen ins Geschehen mischen und so auch weitere Geheimnisse der angesehenen Familie ans Tageslicht befördert werden.
Mit „Elle“ hat sich Paul Verhoeven ja erst vor kurzen sehr eindrucksvoll zurückgemeldet und in dem kontroversen, wie unterhaltsamen Streifen mit Isabelle Huppert ist ja irgendwie nichts wie es auf den ersten Blick erscheint und die Figuren verhalten sich ebenfalls nicht so, wie man es sich vielleicht erwarten würde. Insofern könnte man den 2011 entstandenen „Steekspel“ bzw. „Tricked“ ja quasi als Vorstufe zu diesem Film sehen und auch hier erwarten den Zuschauer so einige Überraschungen im Umfeld einer angesehenen Familie, die man sich so vielleicht nicht erwarten würde. Dabei ist der knapp fünfzigminütige (!) Film wohl irgendwie über Crowdfunding und mit Ideen und der Mitarbeit von hunderten Leutchen über das Internet entstanden. Andererseits trägt der Streifen auch sehr eindeutig die Handschrift von Verhoeven und ist auch sehr flott und stimmig erzählt. Auf der Blu-Ray-Disc kann man sich mit dem Feature „Paul’s Experience“ auch über die Entstehungsgeschichte des Streifens informieren, was ich aus Zeitgründen jedoch gestern nicht mehr geschafft hab. Aber auch so ist „Tricked“ ein netter, wenn auch etwas kurzer Film irgendwie zwischen Drama , Komödie und bissige Gesellschaftssatire, der wie auch „Elle“ auf originelle, kurzweilige und schöne Weise davon zeugt, dass man auch in Zukunft noch mit Herrn Verhoeven rechnen darf.
Trolljäger - Staffel 1
Der fünfzehnjährige Jim ist ein herzensguter Schüler und lebt mit seiner vielbeschäftigten Mutter in Arcadia, wo er die meiste Zeit mit seinem tollpatschigen Kumpel Toby verbringt. Als er eines Morgens auf dem Weg zur Schule ein Amulett findet, ahnt er noch nicht, dass dieses sein Leben völlig auf den Kopf stellen wird. Das Amulett hat nämlich nicht nur magische Fähigkeiten, sondern öffnet Jim auch die Tür in eine bislang verborgene Welt und macht ihn zum ersten, menschlichen Trolljäger. Dieser hat die Aufgabe die Menschheit und guten Trolle vor bösartigen Wesen aus dem Dunkeln zu schützen und so bleibt Jim auch nichts anders übrig, als mit seinen neuen Freunden aus der Trollwelt über sich hinaus zu wachsen und sich der dunklen Bedrohung zu stellen.
Mit der ersten Staffel und seinen 26 Folgen sind wir nun durch und der positive Eindruck der ersten Folgen bleibt auch die ganze Zeit über gewahrt. Zwar wird der „Coming-of-Age“-Anteil ab der Staffel-Hälfte von einer etwas Fantasy-Action-lastigeren Inszenierung etwas in den Hintergrund gedrängt, aber das tut der kurzweiligen Unterhaltung keinen Abbruch. Die Geschichte über den menschlichen Trolljäger ist fantasievoll, herzlich und farbenfroh erzählt und die menschlichen Protagonisten sind quasi die Underdogs, in einer Fantasie-Parallelwelt, die es trotz Vorurteilen von allen Seiten vor allerlei Bedrohungen zu beschützen gilt. Daneben gibt es auch noch das Leben als Jugendlicher inklusive Troubles in der Schule, der ersten Liebe und so wachsen einem die Charaktere auch rasch ans Herz. Zwar mögen die Animationen nicht immer ganz gelungen erscheinen, aber ehe man sich versieht ist man schon mittendrin in der Geschichte, die sich zumindest in der ersten Staffel keinerlei Durchhänger erlaubt. „Trolljäger“ ist wohl ideal für große und kleine Kinder oder am besten für beide gemeinsam. Ich freu mich schon auf Staffel 2.