Children of the Night
In der beschaulichen US-Kleinstadt Allburg scheint alles eine Spur gemächlicher abzulaufen, als anderswo und doch trügt wie üblich der erste Schein und hinter der kleinbürgerlichen Fassade lauern Abgründe. Vor Jahrzehnten lebte hier ein Priester, der sich vom Blut der Kinder ernährte und irgendwann von der aufgebrachten Bevölkerung in der Krypta einer verlassenen Kirche weggesperrt wurde. Durch die Mutprobe zweier Freundinnen wird dieser jedoch unabsichtlich aus seinem Schlaf geweckt und ist nun wieder munterer denn je. Zuerst ist es die junge Cindy und ihre Mutter Karen, die ebenfalls zu Vampiren werden und einen jungen Priester auf den Plan rufen - wenig später ist bereits die halbe Stadt als Blutsauger unterwegs. Als der junge Priester Frank seinen Freund Mark zu Hilfe ruft, fährt dieser mit Übermut und jeder Menge Holzpflöcken nach Allburg um dem nächtlichen Spuk ein Ende zu setzen…
„Children of the Night“ ist ja auch so eine DVD mit lieblosen Cover, die seinerzeit für ein paar Cent erworben wurde und trotzdem seit vielen Jahren herumliegt und dieser Umstand lässt sich wohl auch mühelos auf die Drehbuchideen umlegen, die dem Zuschauer in dem unausgegoren Vampir-Flick von Tony Randel zugemutet werden. Gleich zu Beginn ist mehrmals der Blick auf das Display des Players gewandert um sicher zu gehen, dass kein Kapitel übersprungen wurden, so holprig ist der Auftakt und auch danach wird es kaum besser und die Mischung aus drögen Humor und lahmen Horror hat meinen Geschmack auch eher nicht getroffen. Abgesehen von den schrägen Effekten der KNB EFX-Group, die aber nicht wirklich im Bezug zur eigentlichen Handlung stehen, gibt es kaum Höhepunkte und neben den durchaus sympathischen Hauptdarstellern scheint man auch die Laienspielgruppe des örtlichen Theatervereins engagiert zu haben, die sich gegenseitig im Vampir-Overacting überbieten. Die Story ist Mist, die Anschlussfehler geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand und die Darsteller kommen und gehen scheinbar nach dem Zufallsprinzip, während die zahlreichen Variationen zum allseits bekannten Vampir-Mythos allesamt ein Fall für die Tonne sind. Zwar nimmt das Werk gegen Ende etwas Fahrt auf, aber bis dahin ist man einfach mit ein paar fragwürdigen Momenten zu viel konfrontiert. Ein entbehrlicher Film, der seltsamerweise auf der IMDB von der Mehrheit wesentlich wohlwollender aufgenommen wird, als von mir und ich war auch froh, als nach 90 Minuten endlich Schluss mit dem Stuss war.
Schrei, denn ich werde dich töten
Nina ist mit ihren Freunden während einer Abi-Party in ihrer Schule gerade bei den Vorbereitungen zu einigen Streichen, als die Nachricht die Runde macht, dass ein psychopathischer Scherenmörder aus einer Anstalt entflohen ist. Während sich die Feiernden dadurch aber nicht die Laune verderben lassen und sich Ninas Freunde sogar noch auf süffisante Weise über die schrecklichen Taten des Mörders lustig machen, scheint dieser tatsächlich den Weg in die Schule gefunden zu haben. Im Harlekin-Kostüm, einer roten Maske und mit einer Schere macht er Jagd auf die unbedarften Schüler und sorgt neben Panik und Entsetzen auch dafür, dass nicht alle von Ninas Freunden die schreckliche Nacht überleben werden…
Schrei, denn ich werde dich töten“ ist ein fürs deutsche Privat-Fernsehen produzierter Teenie-Slasher, der sich erwartungsgemäß sehr stark an „Scream“ orientiert. Zwar sieht man dem 1999 entstandenen Streifen schon an, dass hier natürlich kein allzu großes Budget zur Verfügung stand, aber Regisseur Robert Sigl sind zweifelsfrei ein paar wirklich hübsche Momente gelungen, wie zum Beispiel die Fahrt über das Opfer im Wald, oder eine Reflektion im Auge einer präparierten Tieres. Das Drehbuch und der Verlauf der Handlung mutet zwar teilweise etwas arg abenteuerlich und konstruiert an, aber trotz überschaubarer Personenanzahl gibt es keine gröberen Durchhänger zu vernehmen. Die Darsteller aus der Soap-Ecke agieren ebenfalls sehr passabel und wer es so wie ich auch ein bissl trashig mag, darf sich an hübschen Wendungen und einem turbulenten Finale erfreuen. Dieses ist ja auch so blutig ausgefallen, dass RTL für die Ausstrahlung im Hauptabendprogramm sogar die Schere ansetzen musste. Auf DVD reichte es neben dem Alternativtitel "School's out 1" aber zur blauen 16er-Plakette, was in diesem Fall auch durchaus in Ordnung geht. Alles in allem ein sehr passabler und grundsympathischer Slasher-Streifen aus deutscher TV-Produktion, der zwar das Rad nicht neu erfindet, aber auch nicht viel falsch macht und sich meines Erachtens auch nicht großartig hinter vergleichbaren und für die große Leinwand konzipierte Streifen verstecken muss. Spaßig!