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Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Di 25. Jul 2023, 15:48
von buxtebrawler
Die Simpsons [Staffel 2]

„¡Ay, caramba!“

Die zweite Staffel der legendären, sowohl für ein jugendliches als auch ein erwachsenes Publikum konzipierten US-amerikanischen Zeichentrickserie „Die Simpsons“ umfasst statt lediglich 13 wie in Staffel 1 nun satte 22 Episoden und markiert den Übergang vom ‘80er- ins ‘90er-Dezenium. Im Original von Oktober 1990 bis Juli 1991 erstausgestrahlt, ging sie hierzulande von der auf Dezember 1991 datierenden ersten Episode abgesehen erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1992 über den Äther, damals noch im ZDF. Der Vorspann war aber jetzt der klassische, nachdem eine Szene abgeändert wurde; die feinen Variationen pro Episode wurden beibehalten. Die Haarfarben aller Nebenfiguren dürften nun ebenfalls stimmen, die deutsche Synchronisation nimmt sich in Sachen übertriebener Eindeutschungen zurück und Apu hat einen Synchronsprecher erhalten, der ihn mit seinem charakteristischen indischen Akzent spricht. Auffallend ist auch die massiv gestiegene Anzahl populärkultureller Referenzen.

„Ich glaube, er ist geistig etwas unterbelichtet…“

Bereits die erste Episode „Der Musterschüler“ geht diesbezüglich mit Arcade-Game-, King-Kong- und Tom-&-Jerry-Parodien in die Vollen. Bürgermeister Quimby und die Radiomoderatoren Bill und Marty tauchen hier erstmals auf – und Bart wird am Ende gerade noch so in die nächste Klassenstufe versetzt. In „Karriere mit Köpfchen“ schlägt bei Homer ein neues Haarwuchsmittel an, wodurch er beruflich aufsteigt. Mit seinem Lauf durch Springfield wird auf den Filmklassiker „Ist das Leben nicht schön?“ angespielt. Bei Episode 3, „Horror frei Haus“, handelt es sich um das erste Halloween-Special, das voller Anspielungen auf Horrorfilme und Schauerliteratur steckt. So persifliert die erste von Bart im Baumhaus erzählte Geschichte diverse Haunted-House-Storys. In der zweiten geht’s um Entführungen durch Außerirdische, erstmals tauchen die typischen Simpsons-Aliens auf. Und als Lisa Poes „Der Rabe vorliest“, wird eine richtiggehende Literaturgeschichtsstunde daraus.

Die vierte Episode, „Frische Fische mit drei Augen“, gerät zu einer Persiflage auf US-Gouverneurs-Wahlkämpfe (und referenziert auf „Citizen Kane“). Als Homer in Episode 5 zum Sportmaskottchen wird, zieht man nach Capital City um. In der sechsten Folge „Der Wettkampf“ gibt es ein Wiedersehen mit Ned Flanders, dem frommen Nachbarn der Simpsons. Stellvertretend für Homer versus Ned soll Bart unbedingt gegen Flanders-Sprössling Todd im Minigolf gewinnen. Auch hier gibt es mehrere schöne Filmanspielungen und Zitate zu entdecken.

Episode 7, „Bart bleibt hart“, spielt an Thanksgiving und beschwört einen Geschwisterkonflikt zwischen Lisa und Bart herauf, der erläutert, verarbeitet und schließlich gelöst wird. Erstmals sind die Radiomoderatoren Marty und Bill nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. „Der Teufelssprung“, die achte Episode, arbeitet Gemeinsamkeiten zwischen Homer und Bart heraus, thematisiert Wrestling, Monster-Truck-Shows und die Faszination, die von derartigen Veranstaltungen ausgeht – auch aufgrund ihrer medialen Vermittlung und Promotion. Als Bart schließlich Evel Knievel auf seinem Skateboard nacheifern will, gerät diese Folge ein Stück weit zu einer Hommage an jenen legendären Stuntman. Und ich erinnere mich, dass dies die erste Episode dieser Staffel gewesen sein dürfte, die ich seinerzeit im Zuge ihrer Erstausstrahlung gesehen habe.

„Das Fernsehen ist an allem schuld“ verhandelt den Einfluss gewalttätiger Cartoons auf die Kinder, natürlich am Beispiel Itchys & Scratchys. Daraus entsteht eine auf mehreren Ebenen angelegte, geniale Satire, die sowohl die Medien als auch bürgerliche Proteste aufs Korn nimmt. Eine der bis hierhin besten „Die Simpsons“-Episoden, die nur bedingt an Aktualität eingebüßt hat. Als ich die Episode im Sommer 2023 sah, war es nicht lange her, dass in den USA tatsächlich Michelangelos David gecancelt wurde. Schön auch die „Psycho“-Mordszenenparodie dieser an Referenzen nicht armen Folge.

In „Bart kommt unter die Räder“ erleidet Bart eine Nahtoderfahrung, nachdem er von Mr. Burns angefahren wurde. Es kommt zu einem Duell zwischen Mr. Burns, stellvertretend für die Reich-und-mächtig-Fraktion, und einem Winkeladvokaten, bei dem es nicht mehr um Barts Gesundheit geht, sondern nur noch um Geld. Die Serie ist mit ihren jüngsten Episoden ziemlich bissig geworden, diese zehnte Folge endet dennoch sehr romantisch.

„Ich bin ein politischer Häftling!“

„Die 24-Stunden-Frist“ ist diejenige, die Homer nach einer Kugelfischvergiftung noch bleibt. Humoristisch bis tragikomisch setzt man sich damit auseinander, was man täte, wenn man wüsste, dass man nur noch einen Tag zu leben hat. Rückblenden in die Kennenlernphase Marges und Homers bietet Episode 12, „Wie alles begann“. Marge war eine Feministin, Homer und Barney waren bereits miteinander befreundet. Als sie gemeinsam nachsitzen mussten, stieß Marge dazu. Obwohl Homer bereits damals ein Vollpfosten war, ging alles „gut“ und, ja: einmal mehr romantisch aus.

„Es ist so komisch, weil es wahr ist!“

Moralische Fragen im Kleinen wirft „Das achte Gebot“ auf, die zunächst 1.200 v. Chr. während der Verkündung der Zehn Gebote spielt. In der Gegenwart lässt sich Homer schwarz ans Kabelfernsehnetz anschließen… Damit wird gut die reale Kabel-Aufbruchsstimmung und -Begeisterung dokumentiert und wie bereitwillig mancher Fernsehjunkie sich sogar Dauerwerbesendungen ansah – wenngleich mir die Serie damit ein wenig spät dran gewesen zu sein scheint. Nebenbei wird auch die Kirche aufs Korn genommen und Lisa gerät zur nervtötenden Moralistin.

„Nicht dass du vor deinen Freunden damit angibst!“

„Der Heiratskandidat“ stellt Rektor Skinner in den Mittelpunkt, der hier mit Marges Schwester Selma verkuppelt werden soll. Erzählt wird die Geschichte einer abseitigen Romanze, urkomisch und voller Irrungen. Der superbrutale Auftakt von „Ein Bruder für Homer“ entpuppt sich als Actionfilm im Kino, doch Opa Simpsons Herzanfall ist real. Er eröffnet Homer, einen Halbbruder zu haben, den er einst mit einer Prostituierten gezeugt habe. Homer sucht ihn und macht ihn in Detroit ausfindig. Der entpuppt sich als stinkreicher Inhaber eines Automobilkonzerns, der Homer als Fahrzeugkonstrukteur anstellt. Daraufhin muss er sein Geschäft aufgeben…

„Sein Leben war ein einziger Aufstieg – bis er dahinterkam, dass er ein Simpson ist.“

In Episode 16, „Betragen mangelhaft“, dreht sich alles um Familienhund Knecht Ruprecht. Nachdem er Homers sündhaft teure Turnschuhe zerfetzt hat, muss er in die Hundeschule. Dabei wird vieles aus der Hundeperspektive gezeigt, das ist sehr schön gemacht. Lisa bleibt mit Mumps zu Hause, während Bart verzweifelt versucht, dem Hund Benehmen beizubringen. Eine ans Herz gehende Folge über Haustierliebe, Verantwortungsbewusstsein und Loyalität – sowie dumme Hunde.

„Die Erbschaft“ erhält Opa Simpsons, nachdem er sich in Bea verliebt hatte und mit ihr zusammenkam – und sie verstarb, als Homer ihn zwang, wie an jedem dritten Sonntag im Monat etwas gemeinsam zu unternehmen, obwohl er eigentlich zu ihrem Geburtstag mit Bea verabredet war. Daraus resultiert ein Zerwürfnis mit Homer, aber auch eine schöne Stange Geld, woraufhin die Frage diskutiert wird, was man am besten mit plötzlichem Reichtum anstellt.

„Wiege ich vielleicht ein klein wenig zu viel?“

Ein spaßiger Besuch in einem Mega-Vergnügungsschwimmbad endet in „Marges Meisterwerk“ für Homer hochnotpeinlich. Er muss sich daraufhin eingestehen, zu dick zu sein, und fasst den Entschluss, abzunehmen. In einer Parallelhandlung zeigen Rückblenden, wie ein ignoranter Zeichenlehrer die talentierte Marge in jungen Jahren demotivierte. Nun greift sie dieses Hobby wieder auf – und soll ausgerechnet Mr. Burns porträtieren, der bisher jedes seiner Porträts furchtbar fand. Dieser Geschichte lässt sich entnehmen, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt – und Rutschen eine Gefahr für zu wohlbeleibte Menschen darstellen. Einen Gastauftritt hat Ringo Starr, der all seine Fanpost persönlich beantwortet – auch wenn es ob der schieren Masse schon mal Jahrzehnte dauert.

„Das ist eben die Tragik der Mittelklasse…“

Ganz um die Schule dreht sich Episode 19, „Der Aushilfslehrer“: Lisa bekommt in Mr. Bergstrom einen supercoolen Vertretungslehrer, in den sie sich verliebt, während Bart sich zur Klassensprecherwahl aufstellen lässt. Ersteres ist natürlich nicht frei von Tragik und verarbeitet auf durchaus respektvolle Weise die Gefühlswelt ganz junger Mädchen, die für einen Lehrkörper zu schwärmen beginnen, während letzteres eben diesen ernstzunehmenderen Aspekt der Episode konterkariert und anhand jungenhaft-infantilen Wettbewerbs- und Wahlkampfgetöses ähnliches Verhalten Erwachsener persifliert.

Einen Staffelhöhepunkt bildet „Kampf dem Ehekrieg“, als Marge und Homer eine Hausparty geben, auf der Homer sich betrinkt. Daraufhin hängt der Haussegen schief, was in eine Ehetherapie bei Reverend Lovejoy mündet. Homer spielt „Der alte Mann und das Meer“ nach, seine Ehe scheint zerrüttet, und doch, auch hier: ein Happy End. „Drei Freunde und ein Comic-Heft“ (Episode 21) – kann das gutgehen? Zunächst einmal befinden sich Bart und Lisa auf einer Comicmesse, „Casper, der freundliche Geist“ und „Richie Rich“ bekommen einen mit und Superhelden-Comics sowie Comichändler und -sammler werden mittels des fiktionalen „Radioactive Man“ und den Kult um ihn durch den Kakao gezogen. Vor allem aber geht es um ein teures Uralt-Heftchen, dessen Erwerb sich Bart, Milhouse und Martin teilen. Eine jüngere Zuschauerschaft dürfte aus dieser köstlichen Folge mitnehmen, dass es schwierig sein kann, zu teilen, es letztlich aber besser ist, es zu können und zu tun.

Der Staffelabschluss „Der Lebensretter“ eröffnet mit Pseudosicherheitshinweisen für den Fall von Störfällen im Atomkraftwerk, um die Bevölkerung Springfields in Sicherheit zu wiegen. Mr. Burns kann jedoch nicht teilnehmen, denn er ist krank und benötigt eine Bluttransfusion. Ein Spender ist aber schwer zu finden, denn er hat eine seltene Blutgruppe – die er ausgerechnet mit Bart teilt… Bei diesem bedankt sich Burns nach erfolgter Lebensrettung lediglich mit einer Postkarte. Eine Folge über Dankbarkeit und Erwartungshaltungen, die aber auch dazu dient, Mr. Burns – und Homer! – weiter zu charakterisieren.

Die zweite Staffel arbeitet neben ihren popkulturellen Referenzen auch immer mal wieder mit historischen Anspielungen und bildet eine interessante Evolutionsstufe: Sie geht noch nicht so hart mit Homer ins Gericht wie spätere Staffeln. In seiner Einfalt wirkt er oft eher sympathisch, zumindest entwickelt man einiges Verständnis für ihn. Daran, dass er ein eigentlich liebender Familienvater ist, wird kaum ein Zweifel gelassen, alle Marge und ihn angehenden Handlungsstränge enden harmonisch und romantisch. Gesellschaftliche Themen betreffend wird die Serie jedoch ab der neunten Episode angriffslustiger und satirischer, was sich im Laufe der weiteren Staffeln verstärken wird. Auch wenn die eine oder andere finale Pointe hier noch nicht der ganz große Wurf ist, ist der Humor gerade wegen seines Abwechslungsreichtums, seinem Changieren zwischen charmanter SitCom, Slapstick, Karikatur, Parodie und Satire, sehr einladend und einnehmend. Kaum verwunderlich also, dass Groening und seine Simpsons die Erfolgsleiter weiter hochkletterten und zum festen Bestandteil der Popkultur der 1990er Jahre avancierten.

Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: So 17. Sep 2023, 13:38
von buxtebrawler
„Simpsons“: Neue „Inside“-Dokureihe und Serien-Marathon auf ProSieben Maxx
Spannende Einblicke in die Geschichte der gelbsten Familie der Welt

In der Doku-Reihe „Inside …“ blickt ProSieben Maxx seit einiger Zeit hinter die Kulissen populärer Film-Franchises und Serien. So wurden bereits „Star Wars“, „Fast & Furious“ und das Marvel-Universum beleuchtet. Am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) begibt sich ProSieben Maxx nun nach Springfield, um sich ausführlich mit der gelbsten Familie der Welt und der langlebigsten US-Primetime-Animationsserie zu befassen: „Die Simpsons“. Garniert wird dies zum Start mit einem mehrstündigen Serien-Marathon.

Quelle und weitere Infos:
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Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Do 25. Jan 2024, 09:35
von buxtebrawler
„Ted“ und „Die Simpsons“ als neuer Doppelpack im Free-TV
Frische Folgen mit Vulgär-Bär und gelber Familie starten demnächst

Im kommenden Monat melden sich „Die Simpsons“ mit frischen Folgen zurück. Die deutsche Free-TV-Premiere auf ProSieben erhält dabei Gesellschaft von einem mitunter vulgären Teddybären. Immer montags ab 20:15 Uhr ist ab dem 12. Februar die erste Staffel von „Ted“ in Doppelfolgen zu sehen. Ab 21:20 Uhr ist dann die gelbe Familie ebenfalls in Doppelfolgen wieder da.

Die neuen Episoden von „Ted“ werden bereits eine Woche vorher – am 5. Februar – bei Joyn ihre Deutschlandpremiere feiern.

Quelle und weitere Infos:
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Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Mo 12. Aug 2024, 09:41
von buxtebrawler
„Die Simpsons“: Exklusive Folgen für Disney+ angekündigt
Streaming-Termin der 35. Staffel verkündet

„Die Simpsons“, die am längsten laufende und vielfach preisgekrönte US-Zeichentrickserie von Matt Groening, kehrt Ende September mit der 36. Staffel zurück zum US-Network FOX. Wie nun allerdings auf dem derzeit stattfindenden Disney-Fanevent D23 in Anaheim verkündet wurde, wird es davon abgesehen vier zusätzliche Folgen geben, die exklusiv in der „Simpsons“-Streamingheimat Disney+ veröffentlicht werden.

Quelle und weitere Infos:
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Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Do 5. Sep 2024, 08:45
von buxtebrawler
„Young Sheldon“ und „Die Simpsons“: An diesem Tag starten die neuen Folgen im Free-TV
Streaming-Termin der gelben Familie steht ebenfalls fest

Während bei den Networks in den USA die neuen Staffeln vom Stapel laufen, liefert hierzulande auch ProSieben bei zwei beliebten Serien Nachschub. Die Free-TV-Premieren von „Young Sheldon“ und „Die Simpsons“ werden am Montag, den 23. September fortgesetzt. Bei „Young Sheldon“ steht so nun auch bei uns das Finale vor der Tür. Auf die „Simpsons“ warten außerdem noch ein weiterer Veröffentlichungstermin bei Disney+.

Quelle und weitere Infos:
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Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Fr 22. Nov 2024, 09:08
von buxtebrawler
„Die Simpsons“: Sprecherin verabschiedet sich nach 35 Jahren in den Ruhestand
Neue Stimme für Millhouse und Jimbo Jones gesucht

Kaum macht man mal einen Job für 35 Jahre, schon erreicht man das Rentenalter. Das dachte sich auch die 70-jährige Sprecherin Pamela Hayden von „Die Simpsons“ und hat nun verkündet, dass sie sich aus dem Cast der langlebigen Animationsserie zurückziehen wird. In der englischen Sprachfassung ist Hayden vor allem die Stimme von Milhouse Van Houten, Barts Mitschüler.

Quelle und weitere Infos:
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Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Di 28. Jan 2025, 09:13
von buxtebrawler
„Die Simpsons“: ProSieben verfrachtet neue Folgen in den Vorabend
Staffel 35 wird wieder auf den angestammten Sendeplatz verschoben

ProSieben kündigt Nachschub für alle „Die Simpsons“-Fans an. Homer und Co. melden sich am Montag, den 10. März aus der Winterpause zurück und rücken erstmals seit mehr als 20 Jahren mit der Free-TV-Premiere restlicher Folgen der 35. Staffel wieder auf ihren gewohnten Sendeplatz montags bis freitags um 18:10 Uhr.

Quelle und weitere Infos:
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Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Do 6. Feb 2025, 11:22
von buxtebrawler
„Die Simpsons“ reisen zurück ins Jahr 1923: Exklusive Folge auf Disney+
„The Past and the Furious“ erscheint kommende Woche

„Die Simpsons“ ist die am längsten laufende und vielfach preisgekrönte US-Zeichentrickserie von Matt Groening. Die erste Hälfte der 36. Staffel lief bis Ende Dezember 2024 beim US-Network FOX. Aktuell befindet sich die Serie in einer Staffelpause und wird linear am 30. März fortgesetzt. Fans der gelben Familie dürfen sich aber trotzdem auf Nachschub freuen: Schon in einer Woche erscheint auf Disney+ eine neue Folge, die am 12. Februar exklusiv und weltweit auf dem Streamingdienst veröffentlicht wird.

Quelle und weitere Infos:
:arrow: https://www.fernsehserien.de/news/die-s ... auf-disney

Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Fr 4. Apr 2025, 08:48
von buxtebrawler
Megaverlängerung für „Die Simpsons“, „Family Guy“ und zwei weitere Animationsserien
FOX bestellt jeweils vier neue Staffeln

Mit dieser Meldung lässt FOX definitiv aufhorchen! Wie das US-Network jüngst verkündete, werden im Zuge eines gigantischen Deals mit den Disney Television Studios gleich vier Animationsserien um vier Staffeln verlängert. Bis zur Fernsehsaison 2028/​2029 wird es demzufolge zahlreiche neue Episoden der beliebten Comedy-Produktionen „Die Simpsons“, „Family Guy“, „Bob’s Burgers“ und „American Dad!“ zu sehen geben. Im Fall der letztgenannten Serie bestätigt sich damit, was Insiderquellen schon vor kurzem andeuteten. Nach dem Ende von „American Dad!“ beim Kabelsender TBS im März 2025 kehrt die von Seth MacFarlane kreierte Saga um den konservativ-patriotischen CIA-Agenten Stan Smith (gesprochen von MacFarlane selbst) und seine unkonventionelle Familie zu ihrer alten Heimat FOX zurück, wo sie bereits von 2005 bis 2014 ausgestrahlt wurde (fernsehserien.de berichtete).

Quelle und weitere Infos:
:arrow: https://www.fernsehserien.de/news/megav ... ionsserien

Re: Die Simpsons - Jim Reardon, Mark Kirkland, Wesley Archer, Bob Anderson, Steven Dean Moore u.a. (seit 1989) [TV-Serie

Verfasst: Fr 20. Jun 2025, 17:27
von buxtebrawler
Die Simpsons [Staffel 3]

„Friss meine Shorts!“

Nachdem die zweite Staffel dieser überaus populären US-amerikanischen Zeichentrickserie Matt Groenings 22 Episoden umfasste, sind es in Staffel 3 bereits 24 an der Zahl. Diese wurden von September 1991 bis August 1992 im US-Original ausgestrahlt, während hierzulande erneut das ZDF übernahm: Vom 5. Januar bis zum 07. April 1993 konnte man sich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen an ihr erfreuen.

„Ich bin Michael Jackson von den Jacksons.“ – „Und ich bin Homer Simpson von den Simpsons.“

In der ersten Episode steht Lisa kurz vor ihrem achten Geburtstag. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände landet ihr Vater Homer in der Klapse, wo er jemanden kennenlernt, der sich als Michael „King of Pop“ Jackson ausgibt und nach Homers Entlassung ein paar Tage bei den Simpsons lebt. Jacko in „zivil“ entspricht nicht den Erwartungen der Menschen, wobei diese Episode letztlich keinen Hehl daraus macht, dass er es auch gar nicht wirklich ist. Homers Klinikaufenthalt geht mit einer Hommage an „Einer flogs übers Kuckucksnest“ einher. Was für ein Staffelauftakt: Eine Satire auf unternehmerische und staatliche Repression, die Hand in Hand gegen (hier nur vermeintlichen) Individualismus vorgeht, aber auch eine Erzählung darüber, wie schön es sein kann, anderen eine Freude zu machen – und beinahe jede einzelne Dialogzeile enthält einen Gag!

„Was für ein geiziges Land!“

Die nächste Episode mutet zunächst einmal wie Werbung für Reader’s Digest an: Homer erhält eine Gratisausgabe und ist ganz hin und weg. Das dort enthaltene Preisausschreiben gewinnt Lisa und so darf sie mit ihrer Familie nach Washington reisen. Dort erhalten sie u.a. eine Führung durchs Weiße Haus. Lisa beobachtet Korruption und verliert den Glauben an die Demokratie. Pathetischer und übertriebener Patriotismus werden hier persifliert, Politik und Korruption ebenso, was in einem durch Übertreibung die Idiotie veranschaulichenden Loblied auf die USA mündet.

In Episode 3 eröffnet Nachbar Flanders einen Laden für Linkshänder, dem Homer alles Schlechte wünscht und der zunächst tatsächlich nicht läuft. Bart besucht eine Karateschule, schleicht sich aber schon nach der ersten Stunde immer raus. Homers Schadenfreude ist grenzenlos und Flanders kann einem hier wirklich leidtun. Das Ende wurde bewusst karikierend kitschig gestaltet.

„Bohr dir 'n Loch ins Knie!“

Die vierte Episode enthält ungewöhnlich viele Gags in den Details und Hintergründen. Bart freut sich über Gebühr auf den Schulausflug in die Schokoladenfabrik, doch wirklich alles geht schief – bis er die örtliche Mafia kennenlernt und für sie zu arbeiten beginnt, mit bösen Folgen zunächst für Rektor Skinner und schließlich auch für Bart, der mit schweren Vorwürfen vor Gericht landet. Diese legendäre Episode persifliert Mafia und Polizei gleichermaßen und damit auch die mit diesem Konflikt verbundenen Klischees, sensibilisiert aber auch für die Verführungsmethoden der Mafia. Skinner tritt in einem Alptraum Barts als Zombie in Erscheinung und im Knast sitzt Bart mit Tingeltangel-Bob in der Zelle, was aber nur eines der Details ist und nicht thematisiert wird.

„Er verdankt seine Einstellung der Quotenregelung für Sonderschüler!“

In Episode 5 hatte Milhouse seinen Geburtstag gefeiert, ohne Bart einzuladen, was fast genauso schlimm ist wie der Störfall, den Homer in Reaktorsektor 7G zu verantworten hat und der eine Kernschmelze einleitet. Dies ist eine herrliche Persiflage auf den Umgang mit der Hochrisikotechnologie, während auf der anderen Erzählebene Milhouse' Mutter ihm die Freundschaft zu Bart verboten hat. Homer beweist ein letztes Fünkchen moralisches Empfinden, als er ein schlechtes Gewissen bekommt, weil er für seine zufällige Rettung umjubelter Mitarbeiter des Monats wird. Grandios.

„Ich kann Ihnen immer noch Blech für Gold anbieten!“

Krusty der Clown kommt in der sechsten Episode zu besonderen Ehren: Abermals sagt er sein Treffen mit Bart ab – zu dessen tiefer Enttäuschung. Bart schreibt ihm, dass er aus dem Fanclub austreten werde und den Glauben an ihn verloren habe. Krustys Managerin liest das und zwingt ihn, Bart zu besuchen. Die Handlung gerät zur Origin-Story Krustys. Diese reitet zunächst das Klischee des traurigen Clowns, avanciert aber zur klugen Geschichte eines Vater-Sohn-Konflikts und über die Widersprüchlichkeit von Religionen.

„Wo ist mein Nikotinkaugummi?!“

Episode 7 ist das zweite Halloween-Special der Serie, eine Variation des Dschinn-Themas mit Bart als egozentrischem Monster, vor dem alle Angst haben und fürchten, ihn zu verärgern, sowie mit Mr. Burns als Mad Scientist. Visualisierungen der Familienmitglieder verleihen diesem wunderbar absurden Special Episodenhaftigkeit.

„Hören Sie doch endlich auf zu jammern!“

Die achte Episode eröffnet mit einer Persiflage auf Kubricks „2001“-Intro und geht über zu einer köstlichen Verballhornung von Kinderschulaufführungen und -Talent-Shows. Homer ist hier bereits in den alten Familienvideos, die gezeigt werden, der totale Rabenvater. Mit einem Pony für Lisa ist er um Wiedergutmachung bemüht. Hier überwiegt nun der übertriebene, satirische Humor, der zudem Pferdemädchen- und -szene-Klischees aufs Korn nimmt. Und da Homer einen Zusatzjob im Kwik-E-Markt annehmen muss, um das Pony zu finanzieren, bekommt auch der Einzelhandel sein Fett weg.

„Hätt' ich doch bloß meine sensitive Klappe gehalten!“

Ein Ausschnitt aus einem Actionfilm in der Videothek führt mit einer urkomischen Persiflage auf Genre-Brutalität und -Klischees in Episode 9 ein, in der Homer einmal mehr zum Ultrarabenvater erklärt wird, indem er lange ignoriert, dass Bart in der Garage eine Seifenkiste zusammenbaut. Doch er lässt sich gegen das Rabenvatertum behandeln und baut schließlich zusammen mit seinem Filius am Gefährt. Das Rennen fällt dann so kurz wie heftig und urkomisch aus, stellt aber noch gar nicht die Pointe dieser Episode mit verdammt hoher Gagdichte dar, in der es in gewohnt überzeichneter Weise um Vater-Sohn-Beziehungen geht.

„Hey Bart, ich glaube, jetzt haben sie deinen Vater endgültig abgeholt!“ – „Ist vielleicht für alle das Beste.“

Als Parodie auf „Eye on…“-Städteshows beginnt die zehnte Episode – und anhand Lisas Pyjama-Party auf ebensolche Mädchenpartys. Homer erfindet den Drink „Flaming Homer“, der zum gehypten In-Getränk aufsteigt, aber von Kneipier Moe geklaut wird. Homer hadert damit, dass Moe ihm den ganzen Fame abgreift. Der „Reinsch“-Telefonstreich ist großartig, die Rückblende zu Homers Erfindung während eines Dia-Abends mit Marges Schwestern ebenfalls, Aerosmith haben einen Gastauftritt, der Vorspann der SitCom „Cheers“ wird genauso parodiert wie „Das Phantom der Oper“ und die Visualisierung einer Moe-Paranoia Homers kann sich auch sehen lassen. Am Schluss dieser enorm satirischen Folge gehen zwar eine Million Dollar verloren, wird aber eine Freundschaft wiederhergestellt – famos!

„Der Drink schmeckt wie eine Party im Mund, und alle wären eingeladen!“

Die Aktien des Atomkraftwerks gehen in Episode 11 durch die Decke, doch Homer verkauft seine für nur 25 Piepen. Vertreter eines deutschen Konsortiums kaufen gleich das Kraftwerk; einer von ihnen spricht mit bayrischem, einer mit Berliner Akzent. Homer wird entlassen – als einziger. Welch Versager Homer als Sicherheitsbeauftragter ist, wird auf typisch übertriebene, aber irrsinnig komische Weise illustriert und das Deutsche immer mal wieder persifliert. Mr. Burns versucht, den Ruhezustand zu genießen, wird aber in Moes Kneipe verspottet und geschnitten. Um wieder als mächtiger Boss gefürchtet zu werden, kauft er sein Kraftwerk zurück. Damit bietet diese Folge erhellende Einblicke in die Psyche eines Kapitalisten.

„Ist das Leben nicht eine Wucht...?“

In der zwölften Episode hat Marge den Verdacht, wieder schwanger zu sein. Homer erzählt seinen Kindern aus der Vergangenheit, was in Form von Rückblenden in die Kennenlernphase, Marges erste Schwangerschaft, Heirat und Jobsuche Homers wunderbar vergnüglich karikierend überzeichnet visualisiert wird. Letztlich wird aber Homers damalige dann doch charakterliche Integrität unter Beweis gestellt. Interessantes Detail: Er hatte einen coolen „Disco sucks“-Aufkleber am Auto. Letztlich landet Homer nach einem urkomischen Einstellungsgespräch doch noch im AKW – und Bart wird geboren. Vieles, was man schon immer über Familie Simpson wissen wollte, wird hier auf unterhaltsamste Weise beantwortet.

„Was für'n beschissener Geburtstag...“

In Episode 13 feiert Bart seinen Geburtstag, was die Serie zum Anlass für eine furiose Persiflage auf die Kindergeburtstagserlebnisgastronomie nimmt. Nach anfänglicher Enttäuschung freut Bart sich über sein neues Funkmikro und spielt damit immer derbere Streiche. Einer dieser üblen Scherze versetzt die ganze Stadt in Aufruhr – bis Bart selbst in den Brunnen fällt, in dem angeblich ein kleiner Waisenjunge gefangen ist. Der Musiker Sting hat einen Gastauftritt in dieser einen recht moralischen Verlauf nehmende Folge, die in ihrer Aussage irgendwo zwischen „Wer anderen eine Grube gräbt…“ und „Wer einmal lügt…“ anzusiedeln ist.

„Um wie viel geht's denn bei Ihnen?“ – „Um meine Tochter!“

Bart geht mit seiner Mutter in Episode 14 Klamotten kaufen, sehr zu seinem Leidwesen. Dafür nähern sich Lisa und Homer einander an, seit sie sich Mühe gibt, sich für Football-Übertragungen zu interessieren. Homer freut sich besonders über ihre korrekten Tipps, die er in Sportwetten ummünzt. Nach Saisonende ist aber Schluss mit dem Daddy-Tochter-Tag und Lisa frustriert, fürs Endspiel nennt sie ihm daher keinen Tipp mehr. Dieser recht empathischen, weniger krawalligen Geschichte über schwierige Vater-Tochter-Beziehungen wurde ein schönes, versöhnliches Happy End spendiert, womit sie auch gut in eine der ersten beiden Staffeln gepasst hätte.

Die fünfzehnte Episode sensibilisiert für den Stress, den Hausfrauen und Mütter oft haben. Hier führt er dazu, dass Marge in den Streik tritt – mitten auf der Fahrbahn einer Brücke. Als sie festgenommen wird, wird’s politsatirisch: Bürgermeister Quimby begnadigt sie, weil er die weibliche Wählerschaft im Blick hat, ruft sogar einen Marge-Simpson-Tag aus. Marge macht daraufhin allein Urlaub auf einer Wellness-Ranch. Lisa und Bart werden kurzerhand zu Marges Schwestern gegeben und Homer passt auf Maggie auf, mit allen damit verbundenen hochamüsanten Konsequenzen – z.B. dass Maggie auf der Suche nach ihrer Mutter ausbüchst. Zudem verfügt diese Folge über großartige Barney-Szenen. Ungewöhnlich ist’s, dass dänische Erotikfilme noch Erwähnung finden – diese spielten Anfang der 1990er doch längst keine Rolle mehr.

Einen Schwarzweiß-Propagandafilm für Zink bekommt man in Episode 16 zunächst einmal zu sehen, bevor man zur Kenntnis nimmt, dass der Jo-Jo-Hype an der Schule ausgebrochen ist. Die eigentlich erzählte Geschichte aber dreht sich um Barts Lehrerin Ms. Krabappel, die eine Kontaktanzeige aufgegeben hat. Bart entdeckt diese und spielt anschließend ein falsches Spiel mit ihr. Dass solche Anzeigen Segen und Fluch zugleich sein können, wird ebenso aufgegriffen wie der Umstand, dass Dumme-Jungen-Streiche unheimlich verletzend sein können. Trotz der sensiblen Thematik verfügt auch diese Folge über eine unheimlich hohe Gagdichte, fast jede Szene enthält eine Pointe.

„Wer's nicht kann, soll's lassen!“

In der siebzehnten Episode findet ein Softball-Turnier statt, in einem Match tritt die Polizei gegen das Kernkraftwerk an. Homer hat einen selbstgebastelten „Zauberschläger“ und rockt das Turnier. Mr. Burns lässt sich auf eine Wette mit Fat Tony ein und Smithers zahlreiche Profis fürs Team rekrutieren, die die eigentlichen Teammitglieder verdrängen. Jedoch fallen alle aus, aus verschiedensten Gründen – bis auf einen, weshalb ausgerechnet Homer nicht mitspielen kann. Doch dann wird er doch noch eingewechselt… Das ist alles sehr absurd, aber unheimlich witzig, weil zahlreiche Klischees und nicht zuletzt die Macht des Gelds aufs Korn genommen werden. Eine der unverblümt antikapitalistischen Folgen der Serie.

„Das war doch die reinste Zeitverschwendung!“

Ein Berufseignungstest an der Schule führt in Episode 18 zum überraschenden Ergebnis, dass Bart Polizist und Lisa Hausfrau werden sollte. Als der Verkäufer im Musikladen auch noch anzweifelt, dass Lisa Blues-Musikerin werden könnte, schiebt sie Frust und beginnt zu rebellieren, während Bart eine Nachtschicht bei der Polizei mitfahren darf und zur faschistoiden Schulaufsicht avanciert. Herrlich, wie sowohl Bart als auch Lisa hier aus der Art schlagen. Zudem handelt es sich um feministisches Statement, das durch die weitere Entwicklung aber auch familiären Zusammenhalt herausstellt.

„Sie können unsere Angst riechen!“

Ein exorbitanter Jackpot lässt in der neunzehnten Episode das Lottofieber in Springfield grassieren. Gewinner ist der der TV-Nachrichtensprecher Kent Brockman. Den Gewinn besser gebrauchen könnten die Simpsons, denn Familienhund Knecht Ruprecht ist sehr krank und die OP zu teuer, weshalb Homer und Marge sich zunächst dafür entscheiden, ihn sterben zu lassen. Dies bringen sie dann doch nicht übers Herz, zumal Bart entsetzt reagiert. Doch die Sparmaßnahmen haben jedoch negative Folgen für die ganze Familie, weshalb alle sauer den Hund werden, der daraufhin wegläuft, diverse Abenteuer durchlebt, im Tierheim landet und von Mr. Burns als neuer Wachhund geholt und à la „Clockwork Orange“ umerzogen wird… Diese eine visualisierte Nahtoderfahrung Knecht Ruprechts enthaltene Folge persifliert Mensch-Tier-Beziehungen, schafft aber auch ein Bewusstsein für die Konflikte, sobald diese teuer werden oder anderweitig zur Last fallen.

„Country-Musik ist öde!“

Nach einem verkorksten Kinobesuch (köstlich!) braucht Homer in Episode 20 erst einmal Abstand und kehrt in einer etliche Meilen entfernten Country-&-Western-Bar ein, wo er eine singende Kellnerin kennenlernt und ihr Manager wird – und Marge zurecht eifersüchtig… Diese Folge enthält sowohl mehrere hörenswerte Songs als auch herrliche Hinterwäldler-Persiflagen. Da Homer integer und treu bleibt, ist’s zudem eine letztlich schön romantisch Episode, die Homer einmal in einem anderen Licht zeigt und seinen Charakter aufwertet.

Marges Schwester Thelma hat einen Ex-Häftling zum neuen Freund: Ausgerechnet Tingeltangel-Bob (der in der deutschen Synchronisation noch immer Sideshow Bob genannt wird). Nach humorigen Rückblenden in dessen Knastzeiten verloben sich die beiden vor Barts Augen, der ihm als einziger misstraut. Bob arbeitet sogar wieder mit Krusty zusammen, heiratet Thelma, hegt jedoch tatsächlich nach wie vor mörderische Pläne… Diese spannende Folge hat viel von einem Krimi, enthält aber divergierende Meinungen zu MacGyver sowie Anspielungen auf die US-Politik.

Bart trägt ein Spinal-Tap-Shirt, weil er sich zusammen mit Milhouse von Homer zu deren Konzert fahren lässt. Homer wartet im Auto und das Konzert endet in Randale. Im ersten Teil zieht diese zweiundzwanzigste Episode ein paar Rock’n’Roll-Klischees anhand der Metal-Parodisten Spinal Tap durch den Kakao, anschließend gehört diese Folge aber Schulbusfahrer Otto. Dieser legt irre Stunts mit dem Schulbus hin, woraufhin Rektor Skinner als Fahrer einspringen muss. Als sich herausstellt, dass Otto gar keinen Führerschein hat, ist er ganz unten angelangt und zieht in die Garage der Simpsons ein. Nun gilt es für ihn, endlich eine Fahrerlizenz zu erwerben. Einiger absurder, krawalliger Humor findet sich in dieser nichtsdestotrotz verdammt witzigen Folge, sowie eine charmante Eindeutschung: Otto fragt nach Lurchi-Büchern.

Die dreiundzwanzigste Episode beginnt wie eine Abenteur-Action-Sequenz, zu der passenderweise Indiana-Jones-Musik ertönt. Die eigentliche Handlung dreht sich um die neue Mitschülerin Samantha, die zwischen Barts und Milhouse‘ Freundschaft gerät: Samantha und Milhouse verlieben sich ineinander und knutschen, Milhouse verliert zudem das Interesse an Jungskram. Parallel zu diesen Ereignissen fordert Lisa von ihrem Vater, dass er an Gewicht verliert, weil sie sich Sorgen um seine Gesundheit macht. Diese Folge thematisiert das Reinkicken der Pubertät und die damit verbundenen Änderungen, scheint sich aber daran zu erinnern, so weit dann doch nicht auf der horizontalen Erzählebene gehen zu wollen: Bart und Milhouse sollen freche kleine Jungs bleiben, sodass man die Erzählung eigentlich traurig enden lässt, ohne aber diese Traurigkeit zu vermitteln. Das wirkt unromantisch und unrund, weshalb es sich um eine der schwächeren Episoden handelt.

„Ich bin wieder reich! USA! USA!“

Im Staffelfinale wird im Zuge einer Gesundheitsuntersuchung im Atomkraftwerk festgestellt, dass Homer zeugungsunfähig geworden ist. Daher erhält er eine Abfindung von 2.000 Dollar. Apropos horizontale Erzählebene: Nach Tingeltangel-Bob taucht Homers Halbbruder Herb wieder auf, obdachlos und händeringend nach einer neuen Geschäftsidee suchend. Vornehmlich handelt diese Episode von der Wiederannäherung zweier Geschwister aneinander, vom Verzeihenkönnen, aber auch der Kraft der Kreativität und Innovation. Ach was, eigentlich geht’s darum, wie toll ein Massagesessel ist, der Homer – nachdem seine geliebte Couch zu Bruch gegangen ist – eine Art LSD-Trip beschert. Ich bin gespannt, ob dieser Sessel in Staffel 4 noch vorhanden ist.

Nicht in allen, aber in mehreren Folgen der dritten Spiel muss Homer viel einstecken. Eine zunehmende Verdummung dieser Figur hat eingesetzt, mit einem Ausreißer in Folge 20. Diese Entwicklung geht einher mit dem in der vorausgegangenen Staffel eingesetzten Trend zur bissiger werdenden Satire. Die Pointendichte wurde zumindest partiell noch einmal erhöht, Schwächen sind nur noch wenige auszumachen. Popkulturelle Referenzen gehen Hand in Hand mit karikierendem, parodierendem und persiflierendem Humor, empathische Geschichten wechseln sich mit krawalligeren ab. Die Simpsons waren in den 1990ern angekommen – und das scheinbar sehr leichtfüßig.