One Battle after another - Paul Thomas Anderson (2025)

Moderator: jogiwan

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fritzcarraldo
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One Battle after another - Paul Thomas Anderson (2025)

Beitrag von fritzcarraldo »

One Battle after another
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USA 2025
Regie: Paul Thomas Anderson
Musik: Johnny Greenwood
Besetzung
Leonardo DiCaprio: Pat „Ghetto Pat“ Calhoun[3] / Bob Ferguson
Sean Penn: Col. Steven J. Lockjaw
Chase Infiniti: Willa Ferguson-Beverly Hills
Regina Hall: Deandra
Benicio del Toro: Sensei Sergio / Sergio St. Carlos
Teyana Taylor: Perfidia Beverly Hills
Wood Harris: Laredo
Alana Haim: Mae West
D. W. Moffett: Bill Desmond
Shayna McHayle: Junglepussy
Eric Schweig: Kopfgeldjäger Avanti
Handlung:
Der Weiße Pat Calhoun und die Afroamerikanerin Perfidia Beverly Hills gehören einer linksradikalen Widerstandsgruppe namens „French 75“ an, die in Kalifornien illegale Einwanderer aus Lagern befreit, Anschläge verübt und Banken überfällt. Pat, auch unter seinen Spitznamen „Ghetto Pat“ oder „Rocketman“ bekannt, ist der Bombenexperte der Gruppe. Perfidia ist eine toughe Kämpferin, beide sind ein Liebespaar. Ihr Gegner ist der ICE-Offizier Lockjaw, ein übermännlicher, rassistischer White Supremacist, dessen Lebensziel es ist, in den elitären Geheimzirkel „Christmas Adventurers Club“ von Roy More (eine Art Ku-Klux-Klan) aufgenommen zu werden. Lockjaws Schwäche ist seine bizarre Leidenschaft für Perfidia, die ihn dominiert. Er beobachtet masturbierend ihre Aktionen und hat während eines Anschlags Sex mit ihr. Als sie schwanger wird, muss Lockjaw fürchten, dass das Kind von ihm ist, was in seinen Augen und denen des „Clubs“ unauslöschbare „Rassenschande“ wäre. Perfidia wird nach einem fehlgeschlagenen Banküberfall, bei dem sie einen Wachmann tötet, verhaftet, kommt aber als Kronzeugin frei. Durch ihre Informationen über die „French 75“, kann Lockjaw mehrere Gruppenmitglieder und mögliche Mitwisser ausschalten und so auch im Armeedienst bewähren. Perfidia flüchtet aus dem Zeugenschutzprogramm vor Lockjaws Avancen ins Ausland. Ihr Neugeborenes bleibt bei Pat, der glaubt, der biologische Vater zu sein. [...]

Quelle Wikipedia
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(Interstellar)

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(Patrick Bateman, American Psycho)

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Reinifilm
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Re: One Battle after another - Paul Thomas Anderson (2025)

Beitrag von Reinifilm »

Mit dem Onkel im Kino gesehen… eigentlich ein guter Film… aber viiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeel zu lang… 08/10
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fritzcarraldo
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Re: One Battle after another - Paul Thomas Anderson (2025)

Beitrag von fritzcarraldo »

¡Viva la revolución!
The Dude fights back.

One Battle after another
Savoy Kino Hamburg. 70mm Vorführung. Ausverkauft!
ONE BATTLE AFTER ANOTHER ist ja auf 35mm (VistaVision) gedreht und wird ab und an auch auf 70mm gezeigt. Nachdem wir dies schon bei Andersons LICORICE PIZZA verpassten, machten wir uns gestern nun auf den Weg nach Hamburg. Und es war schon ein Erlebnis. Überhaupt. Das Savoy. Ewig nicht da gewesen. Dieses Kino ist schon toll. Dies bestätigte mir auch meine Begleitung. Sie war zum ersten Mal dabei. Auch das Drumherum und die Freundlichkeit des Personals und der anderen Zuschauerinnen und Zuschauer waren irgendwie anders als aktuell gewohnt. Selbst Nachos werden leise gegessen und Krümel und Müll sieht man auch selten.
Aber nun zum Film. Ich hatte es geschafft, dass ich trotz Dauerberieselung von allen Seiten nichts vom Film wusste, außer dass ich ihn sehen wollte. Auf das was dann kam, war ich nicht wirklich vorbereitet.
Dieser Film ist klar und Chaos zugleich. Er ist ein wandelnder Widerspruch in sich. Und man muss das alles erstmal sacken lassen.
Er ist natürlich hoch aktuell, basiert aber auf einen Roman aus den 90ern.
Es kämpfen linke Terroristen gegen faschistoide Gruppierungen.
Aber eigentlich machen alle nur irgendwas, nichts und es regiert der Schwachsinn.
Vieles wirkt dystopisch, ist aber real und bitterer Ernst.
Eigentlich ist der Film auch bierernst, aber trotzdem eine Satire mit komödiantischem Einschlag.
Eigentlich ist der Film hochmodern, aber auf 35mm im VistaVision Format gedreht.
Der Film ist dabei scheinbar leicht inszeniert, aber letztendlich doch sperrig.
Und mittendrin sind wir die Zusehenden und Leo DiCaprio als Pat/ Bob aka Ghetto Pat, der ziemlich Dude-mäßig alles nur knapp übersteht.
Dabei trifft er auf einen Sean Penn in seiner wohl schmierigsten Rolle und einen Benicio del Toro als unfassbar coolen Ninja-Sensei, der mal eben Geflüchtete über die Grenze bringt.
Damit spielte del Toro dieses Jahr sowohl für Wes als auch Paul Thomas Anderson!
Auch nicht schlecht.
Was bleibt noch zu sagen? Ach ja!
The Revolution will not be televised!
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Onkel Joe
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Re: One Battle after another - Paul Thomas Anderson (2025)

Beitrag von Onkel Joe »

Paul Thomas Anderson ist gerade mehr die Coen's als die Coen's selbst. Sieht super aus aber was möchte der Film uns mitteilen? Selbst nach Tagen gibt der Film nicht mehr her als nach der Sichtung selbst.

Kein schlechter Film aber irgendwie bleibt außer ein paar guten Szenen nicht viel übrig.

Gute 7 von 10.

Und Viva la revolución ist nur für einen Moment interessant.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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karlAbundzu
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Re: One Battle after another - Paul Thomas Anderson (2025)

Beitrag von karlAbundzu »

Im Kino

Pat und seine Lebensgefährtin Perfidia gehören einer linken Terrorgruppe an. Sie verbindet die Aktionen gerne mit einem Gefühl von Macht und Sex, er bastelt gerne Bomben. Sie wird schwanger, will aber weitermachen, wird geschnappt, verrät die Gruppe und verschwindet. Er wird mit Tochter Hausmann. Jahre später kommt ein Erzrivale auf die Spur Pats....
Irgendwo zwischen Drama, Komödie und Action. Der ganze Anfang, der auch ziemlich unangenehm ist, da Perfidia nun auch nicht besonders sympathisch herüber kommt, noch der von Sean Penn gespielten Colonel, und man den Zusammenbruch vorausahnt, ist viel zu lang. Da hätten es ein paar Rückblicke auch getan. Dann wird der Film aber inklusive einiger Handlungsumschwüngen sehr gut und spannend, und auch mal komisch. DiCaprio hier an den Dude angelehnt macht das gut, ebenso Chase Infiniti als Tochter. Am coolsten ist wieder mal Benicio Del Toro, liegt aber auch an der besonders coolen Rolle, als Latino-Sensei und Problemlöser.
Die Sympathien sind hier klar verteilt, die Ex- und auch noch aktiven der Gruppe sind die netten, da fiebert man mit, die rassistischen Polizeisöldner und eine geheime Organisation der Reichen die Bösen, da betrauert man kein Abgang.
Ja, es ist auch ein Paranoia-Film. Linke Terroristen sind in den USA ja schon ewig kein Thema mehr, und es gibt da eben diese rechte Verschwörung. Ich mag ja diese Paranoiafilme, obwohl sie hier auch mit Schmunzeln vorgetragen wird. Bleibt natürlich trotzdem zum Teil abscheulich.
Interessant fand ich dann irgendwie zweierlei, wo ich auch noch drüber nachdenke: Das der native american dann doch eine Art Moral bekommt, obwohl er Teil der bösen Truppe ist, und das ausgerechnet ein non-binärer aus Angst die Tochter verrät.
Es bleibt bis zum Schluss spannend, ist zum Teil rasant gedreht und nimmt an den richtigen Stellen Tempo raus. Kamera topp, ebenso der Soundtrack vom Radiohead-Gitarristen: sehr sparsam, meist nur schräge Gitarre oder Klavier. Dazu geeignete Songs.
Insgesamt guter Film, auch wenn ich die Vorlage von Pynchon (Anmerkung an mich selbst: mehr Pynchon lesen, da gibt es einiges nachzuholen) ganz anders in Erinnerung habe.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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