Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Moderator: jogiwan

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fritzcarraldo
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Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von fritzcarraldo »

Bring Her Back
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Australien, USA 2025
Regie: Danny Philippou, Michael Philippou
Ab 14.08.25 im Kino.
Besetzung:
Sally Hawkins
Billy Barratt
Sora Wong
"Nach dem Tod ihres Vaters werden der fast 18-jährige Andy und seine jüngere Halbschwester Piper bei einer Pflegemutter in einem gemütlichen Landhaus untergebracht. Diese heißt Laura. Sie empfängt die Geschwister mit ihrer fröhlichen Art und einem freundlichen Lächeln, während der bei ihr lebende Ollie die Neuankömmlinge nur kalt anstarrt. Laura führt jedoch Finsteres im Schilde. Sie plant, mithilfe der Geschwister ihre vor einem Jahr verstorbene Tochter wiederzubeleben. Piper ist sehbehindert, erkundet aber furchtlos die Welt um sich herum."
Quelle: Wikipedia
Zuletzt geändert von fritzcarraldo am Di 12. Aug 2025, 00:37, insgesamt 1-mal geändert.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

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fritzcarraldo
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von fritzcarraldo »

Bring Her Back
OV Sneak.
Cinemaxx.
Wir wollten es. Und wir bekamen BRING HER BACK.
Neben TOGETHER und WEAPONS heiß erwartet.
Die beiden Regisseure Danny Philippou und Michael Philippou überzeugten ja schon mit TALK TO ME.
Ein Film, dessen Prämisse klar war, aber in dem sonst nichts erklärt wurde. Und es funktionierte.
Hier ist es ähnlich.
Warum und wieso? Egal. Ist halt so. Aber darüber hinaus wird auch die Vorgehensweise der Pflegemutter nicht wirklich erklärt. Dies hinterließ dann doch eine gewisse Unzufriedenheit bei mir.
Ansonsten ist BRING HER BACK Klasse gemacht.
Die Hauptdarsteller und Hauptdarstellerinnen überzeugen allesamt. Der Film sieht gut aus und liefert horrormäßig voll ab. So erschreckte ich mich mindestens 1x so sehr, als das mir das eingeschmuggelte Bier fast aus der Hand fiel.
Und ein bis zwei weitere Szenen waren dann doch etwas ekliger als gedacht, als ich gerade die leckeren Chili Chips in mich hineinstopfte.
Alles in allem ist BRING HER BACK ein toller Horrorfilm mit Tücken. Soll vorkommen.
TOGETHER fand ich einen Ticken besser.
Jetzt müsste noch WEAPONS folgen.
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sergio petroni
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von sergio petroni »

Das liest sich doch gut! "Talk To Me" fand ich ja schon recht gelungen, bin also gespannt.
Und "Together" sagte mir bislang noch gar nichts, danke für den Tip!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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buxtebrawler
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von buxtebrawler »

Offenbar viele sehenswerte Horrorfilme derzeit im Kino! "Weapons" schaue ich mir evtl. diese Woche noch an und auf diesen hier habe ich auch Bock.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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buxtebrawler
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von buxtebrawler »

Hat heute seinen offiziellen Kinostart!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Adalmar
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von Adalmar »

Sehr intensiver Horror, der visuell auch keine Gefangenen macht. Viele verstörende Bilder, und es wird gerne voll draufgehalten, wobei auch die Spezialeffekte sehr überzeugen können. Zudem klasse besetzt mit Sally Hawkins als Pflegemutter Laura, aber auch den Jungdarstellern Sora Wong, Billy Barratt und Jonah Wren Phillips. Ich stimme aber Fritzcarraldo zu, dass die Erklärung des (ziemlich umständlichen) übernatürlichen Vorgangs bzw. Rituals nicht komplett beim Zuschauer ankommt. Oder man muss einfach besser aufpassen als ich. Dennoch zweifelsfrei einer der großen Horrorfilme des Jahres.
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buxtebrawler
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von buxtebrawler »

„Grapefruit?“

Mitten im Sommer ist plötzlich Horrorsaison im Kino: Auf den mediokren neuen dritten „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“-Teil folgten mit „Together – Unzertrennlich“ und „Weapons“ zwei sehr sehenswerte Genre-Beiträge, die von „Bring Her Back“, dem nach „Talk to Me“ zweiten Spielfilm der australischen Brüder Danny und Michael Philippou, noch getoppt werden. „Talk to Me“ hatte ich im Kino verpasst (und dummerweise bis heute nicht gesehen), für das Horror-Melodram „Bring Her Back“ aber fand ich die Zeit.

„Respektier meine Privatsphäre!“

Der 17-jährige Andy (Billy Barratt, „Kraven the Hunter“) kümmert sich im Alltag liebevoll um seine jüngere blinde Stiefschwester Rowdy Roddy Piper (Sora Wong). Beide wachsen zusammen mit ihrem alleinerziehenden (Stief-)Vater auf, der eines Tages zu Hause beim Duschen stirbt. Das Jugendamt gibt die beiden in die Obhut von Pflegemutter Laura (Sally Hawkins, „Wonka“), einer ehemaligen Therapeutin, die ihre eigene Tochter Cathy auf tragische Weise verlor, als diese im Pool des Grundstücks ertrank. Sie betreut bereits ein anderes Pflegekind namens Oliver (Jonah Wren Phillips, „Human Error“), das eine psychische Behinderung aufweist und kein Wort spricht. Laura war in erster Linie an Piper interessiert, doch die Geschwister wollten sich nicht trennen lassen. Andy wird in drei Monaten volljährig und möchte dann ohnehin die Vormundschaft für Piper beantragen. Bis dahin muss er bei Laura jedoch einen positiven Eindruck hinterlassen. Dies fällt nicht immer leicht, denn Laura schwankt zwischen aufgeschlossener und verständnisvoller Pflegemutter auf der einen und autoritärem, übergriffigem Drachen auf der anderen Seite. Zudem scheint ihr Engagement in Bezug auf Piper alles andere als uneigennützig zu sein…

„Sie wird sterben im Regen...“

Eigentlich ist von vornherein klar, wohin die Reise geht: Eine übergriffige Pflegemutter, die die Privatsphäre ihrer Pflegekinder nicht respektiert und aus Piper einen Ersatz für ihre Tochter, über deren Verlust sie nie hinweggekommen ist, zu machen versucht. Es stellt sich allerdings die Frage, was das irgendein befremdliches und brutales Ritual zeigende Snuff-Video aus dem Prolog damit zu tun hat – und weshalb Laura, die es nicht dabei belassen wird, Piper Cathys Klamotten anzuziehen und ihr die Haare zum Zopf zu binden, es sich zusammen mit dem an einen jungen Jason Voorhees erinnernden Oliver immer wieder anschaut. Die Handlung ist nicht nur mit einigen Rätseln und Überraschungen gespickt, sondern verstört sowohl mit besagten Videoausschnitten als auch mit Szenen herber Gewalt und (Selbst-)Verstümmelungen sowie der generellen, mit Sicherheit starkes Triggerpotenzial aufweisenden Thematik einer systematischen Manipulation und Misshandlung Schutzbefohlener. Zwar wirkt die eine oder andere besonders exponierte Szene eher selbstzweckhaft denn narrativ motiviert, verfehlt nicht zuletzt aufgrund ihrer perfekten Umsetzung ihre Schockwirkung aber keineswegs.

Interessanterweise weist die Geschichte die eine oder andere Parallele zu „Weapons“ auf, was dem Zufall geschuldet sein dürfte. Wong, die tatsächlich blind ist, spielt ihre Rolle sehr eindrucksvoll und weckt Beschützerinstinkte, während Hawkins als toxisch positive, damit jedoch ihre inneren Abgründe überspielende und überaus verschlagene Laura meist verdammt wütend macht, in manchen Momenten aber auch beinahe Mitleid erregt. Barratt wiederum muss, allein schon für seine Stiefschwester, stets die Contenance zu wahren versuchen, wirkt dabei als Billy für einen 17-Jährigen schon (vielleicht etwas zu) sehr erwachsen, lässt das Filmpublikum an den Konflikten seiner Figur aber emotional teilhaben. Das ist alles toll gespielt und dürfte dem Ensemble einiges abverlangt haben.

Atmosphärisch wird „Bring Her Back“ immer schwermütiger; es regnet ständig – je mehr sich die Ereignisse zuspitzen, desto stärker. Auf der erzählerischen Ebene wird nicht alles haarklein erklärt, womit sich auch dieser Film Pre- oder Sequeloptionen bewahrt. Als sonderlich störend erweist sich dies nicht; der Film wirkt nicht unvollständig, sondern im Gegenteil mit seiner Schlusseinstellung von seltsam morbider Schönheit sogar sehr rund. „Bring Her Back“ hält unterschiedliche menschliche Emotionen auf verschiedenen Ebenen unter Dauerbeschuss, ist nicht zuletzt tottraurig und bei alldem nicht so leicht zu bewältigen wie manch anderes Genreprodukt.

Bewertung: 8 von 10 Melonenscheiben
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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sergio petroni
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von sergio petroni »

Laut Aussage der beiden Macher wurden „Talk to me“ und „Bring her back“ parallel entwickelt und in beiden wurden persönliche Verlusterfahrungen verarbeitet.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, allerdings Sichtung erst im Heimkino…..
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Adalmar
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von Adalmar »

buxtebrawler hat geschrieben: Mi 20. Aug 2025, 18:30 Es stellt sich allerdings die Frage, was das irgendein befremdliches und brutales Ritual zeigende Snuff-Video aus dem Prolog damit zu tun hat
Das habe ich ehrlich gesagt im Kino auch nicht kapiert, sondern musste es mir zusammenlesen bzw. in Videorezensionen anhören.
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Das ist schon sehr weit hergeholt, aber vielleicht wollte man durch dieses umständliche Verfahren den Film auch weniger vorhersehbar machen.
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buxtebrawler
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Re: Bring Her Back - Danny Philippou, Michael Philippou (2025)

Beitrag von buxtebrawler »

sergio petroni hat geschrieben: Mi 20. Aug 2025, 19:31 Laut Aussage der beiden Macher wurden „Talk to me“ und „Bring her back“ parallel entwickelt und in beiden wurden persönliche Verlusterfahrungen verarbeitet.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, allerdings Sichtung erst im Heimkino…..
Das ist eine interessante Info und dürfte auch die Intensität dieses Films erklären.

Da dein Heimkino ja ein tatsächliches Kino ist, sei dir dieser Aufschub verziehen ;)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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