Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von jogiwan »

Maske des Grauens

Bild

Originaltitel: La corrupción de Chris Miller

Alternativtitel: The Corruption of Chris Miller

Herstellungsland: Spanien / 1973

Regie: Juan Antonio Bardem

Darsteller: Jean Seberg, Marisol, Barry Stokes, Perla Cristal, Rudy Gaebel

Story:

Seitdem ihr Mann sie überraschend verlassen hat, lebt Designerin Ruth mit ihrer psychisch labilen Stieftochter Chris in einem mondänen Anwesen in der spanischen Provinz. Nach einem traumatischen Erlebnis leidet Chris unter nächtlichen Tobsuchtsanfällen, die von Ruth in einer Mischung aus Abscheu und Mitleid ertragen werden. Eines Morgens entdeckt Ruth den englischen Studenten Barry in ihrer Scheune, der beim Trampen vor dem Regen Zuflucht gesucht hat. Als Barry bemerkt, dass der Mann im Haus fehlt, ist er gerne bereit diese Rolle einzunehmen lässt sich auf ein sexuelles Spiel mit Ruth und ihrer zuerst sehr zurückhaltenden Stieftochter Chris ein. Zur gleichen Zeit erschüttert jedoch auch eine brutale Mordserie die nähere Umgebung und schon wenig erscheint klar, dass Barry vermutlich nicht so zufällig wie angenommen in das Leben der beiden Frauen getreten ist.
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jogiwan
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von jogiwan »

Schön in Szene gesetzter und auch sonst ganz großartiger Thriller aus Spanien, der bislang scheinbar leider etwas unter dem Radar der meisten Filmfans unterwegs ist und vor kurzem ein schönes Release von Vinegar Syndrome erhalten hat. Der Kammerspiel-artige „The Corruption of Chris Miller“ erinnert aufgrund seiner drastischen Morde und psychosexueller Komponente natürlich stark an italienische Giallo (ich rechne ihn da ohnehin dazu) und andererseits wirkt er auch elegant wie ein Hitchcock-Streifen, was neben der Hauptdarstellerin Jean Seberg auch an der schönen Kameraarbeit und hübschen Settings liegt. Die Geschichte beginnt ja gleich mit einem Paukenschlag und einem sehr grafisch inszenierten Mord, ehe sich „Maske des Grauens“ danach relativ viel Zeit lässt um seine drei Hauptfiguren näher zu portraitieren. Dabei spielt das Drehbuch auch hübsch Katz und Maus und als Zuschauer kann man sich nie sicher sein, wer jetzt gerade mit wem ein abgekartetes Spiel spielt. Spannend sind auch die verdrängte Sexualität und die Hassliebe der beiden Frauen, die eine Art gegenseitige Zweckgemeinschaft bilden, die durch das Auftauchen des Mannes empfindlich gestört wird. Zwar lässt sich Juan Antonio Bardem (übrigens der Onkel von Javier Bardem) dabei relativ viel Zeit, aber die knapp 110 Minuten vergehen dank großartiger Darsteller, der aufgeladenen Stimmung und dem grandiosen Finale auch wie im Flug. Für mich ein absolutes Highlight des europäischer Genre-Films und ich hoffe auf ein baldiges Release in Deutschland – Synchro gibt es ja. Tipp!
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karlAbundzu
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von karlAbundzu »

:thup:
Von dem habe ich noch nie gehört, und jetzt ist er auf der Liste, danke !
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Blap
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von Blap »

:thup:
Von dem habe ich noch nie gehört, und jetzt ist er auf der Liste, danke !
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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sergio petroni
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von sergio petroni »

Ja, der Streifen hat sehr wohl was zu bieten.
Kenne den aber bislang nur in verrauschter Qualität.
Die Vinegar-VÖ ging komplett an mir vorbei.
Danke Jogi!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von jogiwan »

sergio petroni hat geschrieben:Ja, der Streifen hat sehr wohl was zu bieten.
Kenne den aber bislang nur in verrauschter Qualität.
ja, die kenn ich auch... hier ein kurzer Vergleich zwischen Rip der deutschen VHS und Ami-DVD (nicht Blu-Ray)

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Barry Stokes hat übrigens in Norman J. Warrens "Alien Prey" eine doch sehr ähnliche Rolle! :nick:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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sergio petroni
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von sergio petroni »

Danke für den aufwendigen Bildvergleich Jogi!
Und ja, den Barry Stokes konnte ich kürzlich in „Alien Prey“ in einer ähnlichen Rolle bewundern!
Die (Film)-Welt ist doch
wirklich klein.....
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Reinifilm
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von Reinifilm »

Oha... endlich mal eine Veröffentlichung von dem exzellenten Streifen in besserer Bildqualität! :thup:
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sid.vicious
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Re: Maske des Grauens - Juan Antonio Bardem (1973)

Beitrag von sid.vicious »

MASKE DES GRAUENS konnte mich auf der Stelle packen. Der Auftakt ist schließlich ganz toll und die Maskerade des Mörders ist es ebenfalls. Danach liegt es an uns, das Puzzle zusammenzufügen, was den erfahrenen Filmfreund vor keine allzu großen Probleme stellen sollte.

Optisch werden unsere Augen mit schönen Kulissen und Requisiten als auch mit einer schönen Landschaftsfotografie verwöhnt. Inmitten dieser hübschen Bilder riecht es nach Hitchcock (Jean Seeberg schaut hin und wieder wie Tippi Hedren aus / PSYCHO wie MARNIE machen via Zaunpfahl auf sich aufmerksam) sowie nach Brian de Palma, dessen SCHWESTERN DES BÖSEN im selben Jahr wie MASKE DES GRAUENS fertig gestellt wurde.

Der handwerklich einwandfreie Film von Juan Antonio Bardem konnte mich von der ersten bis zur letzten Minute packen.
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PS: Der Auftaktmord könnte evt. in Richtung Sharon Tate konnotieren...
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