Deliria-Italiano

Bloody Sect



Originaltitel: Secta siniestra

Herstellungsland: Spanien / 1982

Regie: Ignacio F. Iquino

Darsteller: Emma Quer, Carlos Martos, Concha Valero, Juan Zanni

Story:

Frederick verliert das Augenlicht, als er eines Tages von einer wahnsinnig gewordenen Ex-Frau mit der jungen Helen im Bett erwischt wird und von ihr mit einem Schürhaken attackiert wird. Doch die Liebe ist groß und Helen bleibt bei dem blindem Ex-Söldner in seinem abgelegenen Haus, selbst als sie von ihm nicht schwanger werden kann. Beide beschließen eine Fruchtbarkeits-Klinik aufzusuchen, ohne zu ahnen, dass Helen dabei in die Fänge einer obskuren Sekte gerät, die Helen als den idealen Körper für die Geburt eines besonderen Babys auserwählt hat. Die Schwangerschaft ist schmerzvoll und Helen verändert sich, als zunehmend seltsame Dinge geschehen, die darauf schließen lassen, dass die Geburt des Antichristen kurz bevorsteht.

Gar nicht so einfach das Geschehen in „Bloody Sect“ in Worte zu fassen, denn was sich hier dem Zuschauer bietet ist wieder einmal ein ziemlich wilder Cocktail aus Horrorzutaten, die in bester Tapas-Manier in vielen Häppchen verabreicht wäre. Da wäre zuallererst ein Ex-Söldner, eine wahnsinnig gewordene Frau, die titelgebende und blutige Sekte, Telekinese, Mord und Todschlag und dann der Antichrist persönlich, die sich hier die Klinke in die Hand geben. Einen Hang zu wilden Filmen samt holpriger Dramaturgie muss man aber schon mitbringen, da man ansonsten leicht den Überblick verlieren kann. Aber andererseits kommt man aus dem Staunen nicht heraus, was sich hier dem Zuschauer so alles bietet. Dabei ist bis auf eine entbehrliche Tiersnuff-Szene aber alles im grünen Bereich und das Ende ist dann ebenfalls nochmals der Höhepunkt schludriger Drehbuchkunst, dass so unvermittelt einsetzt, dass man sich beim Abspann ebenfalls nur verwundert die Augen reiben kann. Wohl kein sonderlich guter Film, aber doch sehr stimmig und einer, bei dem das Obskur-o-Meter auch ganz nach oben ausschlägt. Schön auch zu sehen, dass nun auch immer mehr spanische Genre-Perlen aus dieser Zeit ausgegraben werden.

buxtebrawler hat geschrieben:Also eine "Rosemaries Baby"-Variante, gelle?

Och, lediglich ein Handlungsstrang von vielen... dazu kommt noch "Das Omen", "The Shinig", "Carrie", "Psychomania", etwas Okkultisten-Mystik, einer gewaltbereite Wahnsinnige, Untote, Söldnerthematik und im Grunde ist "Bloody Sect" ja auch nur ein Film über die Liebe. Das große, kurze Finale hat mein Leben übrigens nachhaltig verändert...

Und wo ist der erschienen?

ist in den Staaten von Vinegar Syndrome herausgebracht worden. Spanische Originalfassung mit englischen UTs und toller Bildqualität. Die Blu-Ray ist All-Region.

Gibts u.a. hier:

Danke für den Tipp!

Der Ex-Söldner Frederick lebt mitsamt einer Hausangestellten und seiner im Dachgeschoß
weggesperrten wahnsinnigen Ex-Frau in einem weit abgelegenen Landhaus.
Als eines Abends Fredericks Geliebte Helen zu Besuch kommt und sich die Ex-Frau aus ihrem
Kämmerlein befreit, kommt es zur Katastrophe: Frederick bekommt von seiner
eifersüchtigen Ex per Schürhaken die Augen ausgestochen.
Helen hält zu Frederick und beide wollen ein Kind. Das klappt nicht auf
natürlichem Wege, deshalb suchen sie eine Fruchtbarkeitsklinik (in Hamburg?)
auf. Dumm nur, daß sich dort Satanisten eingeschlichen haben, die in
Helen die perfekte Satansmutter sehen. Helen wird schwanger und das Unheil
nimmt seinen Lauf....

"Bloody Sect" ist der einzige Horrorfilm in der langen Karriere des Herrn Iquino.
Und was für einer!
Ein bunter, völlig durchgeknallter Motivemix, der seinesgleichen sucht (und wohl nicht findet).
Da gibt es die durchgeknallten Satanisten, die eine Haushälterin zur Betreuung von
Helen in Fredericks Landhaus einschleusen und die jeden Zeugen aus dem Weg
räumen. Die blutigen Morde sind auf größtmöglichen Showeffekt ausgelegt; dezent geht anders.
Dann gibt es noch Fredericks Exfrau, die es wohl irgendwie schafft, aus dem Knast
abzuhauen um wieder in Fredericks Landhaus aufzutauchen um dort nochmal groß
am Rad zu drehen. Auch der zehnjährige Sohn von Fredericks Schwester füllt im
Finale eine gewichtige Rolle aus. Überhaupt: Das Finale!?
Die letzten zwanzig Minuten kam ich ob des Gebotenen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Ein WTF-Moment jagt den nächsten, und dabei ist das ganze unheimlich spaßig
und unterhaltsam.
Eine echte Granate von Film!
7/10

Klingt nach einer echten Empfehlung! Kenne von Iquino bisher nur Italo-Western und Schmuddelkram.