Lords of Chaos - Jonas Åkerlund (2018)

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purgatorio
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Lords of Chaos - Jonas Åkerlund (2018)

Beitrag von purgatorio »

LORDS OF CHAOS

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Deutscher Titel: Lords of Chaos
Originaltitel: Lords of Chaos

Regie: Jonas Åkerlund
Produktionsland: Schweden, Großbritannien (2018)

Darsteller: Rory Culkin, Emory Cohen, Jack Kilmer, Sky Ferreira, Valter Skarsgård, Anthony De La Torre, Jonathan Barnwell, Sam Coleman, Wilson Gonzalez, Lucian Charles Collier, Andrew Lavelle, James Edwyn, Gustaf Hammarsten, Jon Øigarden, Arion Csihar, Jason Arnopp, Levente Törköly ...

Story:
Der Anfang des norwegischen Black Metals um die Band MAYHEM. Reichhaltig gefüllt mit viel Irrsinn, Nihilismus, Satanismus, brennenden Kirchen, Tierköpfen, Menschenleichen, viel Blut und ganz langsamem Sterben...
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
purgatorio
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Re: Lords of Chaos - Jonas Åkerlund (2018)

Beitrag von purgatorio »

Da ich kürzlich auf youtube eine Kurzdoku zur Gründung von Mayhem vor die Flinte bekam und mich wieder in der Fassungslosigkeit ob des Irrsinns um diese Band wiederfand, die ich schon als junger Mann bei Erstkontakt empfand, sah ich mir nebst diversen Artikeln zur Auffrischung nun gestern auch diesen Film an. Der stand natürlich schon etwas länger auf der Watchlist - aber für einen Blick in diese Abgründe muss man schon die richtige Stimmung mitbringen. Der Film LORDS OF CHAOS basiert unter anderem auf dem gleichnamigen Buch, welches ja einschlägig bekannt ist. Handwerklich gut, interessant, irre - der Film ist an diversen Stellen derart unangenehm, dass man auch als geübter Zuschauer abseitigen Filmmaterials dann und wann den Blick abwenden möchte. Hier wird sehr langsam, sehr still und sehr übel gestorben. Startpunkt und gleichzeitige Krönung ist wohl der heftige Suizid des Sängers "Death", der sich Arme und Hals aufschlitzt und dann noch eine Kugel durch die Runkelrübe ballert. Und spätestens, wenn dann vom Frontmann der Truppe die Kamera gezückt wird, damit Fotografien des Leichnams gleich das nächste Albumcover schmücken können (was tatsächlich auch geschah, man bemühe die Bildersuche nur um Mayhem – Dawn Of The Black Hearts) und anschließend Schädelstücke als Trophäen gesammelt werden, verlässt einen zu Recht der Glauben an die Ratio im Menschen. Aber dabei bleibt es ja bekanntlich nicht! LORDS OF CHAOS ist ein irrsinniger Abstieg in die Anfangstage einer Szene, der nur dann und wann im Zeitkolorit eigenartig illustriert wirkt (die essen hier permanent Döner). Von Entertainment sind wir hier aber weit entfernt! Das ist nicht cool, das ist nicht unterhaltsam, das tut einfach nur weh. Wie nah wir an Wahrheit, Lüge und dem, was die anderen so erzählen, letztlich herankommen, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber Interessierte sollten hier durchaus mal einen Blick riskieren.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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sid.vicious
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Re: Lords of Chaos - Jonas Åkerlund (2018)

Beitrag von sid.vicious »

Der ist auf jeden Fall unterhaltsam. TRVE Black Metaller werden sich den Film eh nicht antun oder sie werden es jedenfalls nicht zugeben, denn wir wissen ja nicht, was hinter ihren geschwärzten Fenstern so passiert. Der Film bewirbt sich ja als Mix von Wahrheit und Fiktion, aber der Streit darum würde die vor der Glotze hockenden Varg- und Euronymous-Anhänger vermutlich auch nicht dazu bewegen, sind gegenseitig abzustechen. Wenn man diesen Film nicht allzu ernst nimmt, den Ochsenkecht ignoriert, dann passt das schon zu einem feucht-fröhlichen TV-Abend.

SCORPIONS???
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