Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
Erscheint voraussichtlich am 25.09.2015 bei Castle View Film noch einmal auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
So wie es aussieht ohne die Langfassung. Kennt da jemand die Unterschiede? Lonht es sich die "Kurze" zu kaufen oder entgehen einem da elementare Dinge?buxtebrawler hat geschrieben:Erscheint voraussichtlich am 25.09.2015 bei Castle View Film noch einmal auf DVD:
Früher war mehr Lametta
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
Die Langfassung gab es ja bei den bisherigen Veröffentlichungen ja anscheinend ohnehin ausschließlich in kroatischer Sprache ohne Untertitel, was ja seinerzeit auch zu Kritik geführt hat.Arkadin hat geschrieben: So wie es aussieht ohne die Langfassung. Kennt da jemand die Unterschiede? Lonht es sich die "Kurze" zu kaufen oder entgehen einem da elementare Dinge?
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- sergio petroni
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
Früher gesucht, heute auf DVD erhältlich: "Der Rattengott", einer der wenigen
jugoslawischen (kroatischen) Horrorfilme. Wie schon mehrfach erwähnt, basiert der
Film auf einer Kurzgeschichte des Russen Alexander Grin.
Das Werk von Krsto Papic funktioniert sehr gut als angenehm dezenter Gruselstreifen
über eine Invasion von Ratten in Menschengestalt.
Der offensichtliche Subplot ist die Anspielung auf die Machtübernahme der Nazis
gegen Ende der Weltwirtschaftskrise. Hier wird auch mehrmals deutlich darauf
hingewiesen: "Wenn es Euch schlecht geht, lauft Ihr gleich wieder einem Führer hinterher!"
Der von Salvatore angesprochene Subsubplot ist nun nicht ganz so offensichtlich.
Vielleicht ging es dem Regisseur auch nur darum auszudrücken, daß gegen Nazis
so ziemlich jedes Mittel recht ist.
Wie dem auch sei. Die 75 Minuten gingen wie im Flug vorüber und man kommt sich
manchmal dabei vor, wie in einem Buch von Pablo de Santis.
6/10
Zum Thema Langfassung: Die kroatische "Langfassung" dauert ca. 1 Minute länger
als die vom ZDF synchronisierte deutsche Fassung (geguckt habe ich sie nicht).
Untertitel gibt es bei der VÖ von Castle View Film/Alive keine.
jugoslawischen (kroatischen) Horrorfilme. Wie schon mehrfach erwähnt, basiert der
Film auf einer Kurzgeschichte des Russen Alexander Grin.
Das Werk von Krsto Papic funktioniert sehr gut als angenehm dezenter Gruselstreifen
über eine Invasion von Ratten in Menschengestalt.
Der offensichtliche Subplot ist die Anspielung auf die Machtübernahme der Nazis
gegen Ende der Weltwirtschaftskrise. Hier wird auch mehrmals deutlich darauf
hingewiesen: "Wenn es Euch schlecht geht, lauft Ihr gleich wieder einem Führer hinterher!"
Der von Salvatore angesprochene Subsubplot ist nun nicht ganz so offensichtlich.
Vielleicht ging es dem Regisseur auch nur darum auszudrücken, daß gegen Nazis
so ziemlich jedes Mittel recht ist.
Wie dem auch sei. Die 75 Minuten gingen wie im Flug vorüber und man kommt sich
manchmal dabei vor, wie in einem Buch von Pablo de Santis.
6/10
Zum Thema Langfassung: Die kroatische "Langfassung" dauert ca. 1 Minute länger
als die vom ZDF synchronisierte deutsche Fassung (geguckt habe ich sie nicht).
Untertitel gibt es bei der VÖ von Castle View Film/Alive keine.
Zuletzt geändert von sergio petroni am Sa 19. Aug 2017, 13:54, insgesamt 2-mal geändert.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
sergio petroni hat geschrieben:
Wie dem auch sei. Die 75 Minuten gingen wie im Flug vorüber.
6/10
Zum Thema Langfassung: Die kroatische "Langfassung" dauert ca. 1 Minute länger
als die vom ZDF synchronisierte deutsche Fassung (geguckt habe ich sie nicht).
Untertitel gibt es bei der VÖ von Alive keine.
Alive ist nicht Label das sondern nur der Vertrieb.
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
Irgendwie lässt mich „Der Rattengott“ ratlos zurück und hat mich wohl auch etwas am falschen Fuß erwischt. Papic zeigt, wie schnell sich ein totalitäres System in wirtschaftlich schlechten Zeiten etablieren kann und jeder mit sich selbst oder mit anderen Dingen beschäftigt ist. Hier sind es Ratten in Menschengestalt, die in mehreren Dingen auf die Nazis verweisen und sich wie beim „Angriff der Körperfresser“ langsam die Gesellschaft unterwandern. Doch statt Sci-Fi, Paranoia und Horror wirkt das alles mehr wie ein moralischer Fingerzeig und ist zugleich so episodenhaft und überhastet erzählt, dass man immer das Gefühl hat, der Regisseur will seine Message mit seiner oberflächlichen Charakterzeichnung mit dem Holzhammer vermitteln. Das Ende ist dann ebenfalls so rat(t)fatz vorbei und wirkt unstimmig und passt nicht zum Charakter des Streifens, sodass man meinen könnte, die staatliche Zensur hatte ihre Finger im Spiel und wollte unbedingt dieses Ende. Keine Ahnung warum der Film so geworden ist - so oder so hat der seltsam unfertig wirkende „Der Rattengott“ meinen Geschmack nicht so wirklich getroffen.
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
DER RATTENGOTT ist einer dieser seltsamen Überbleibsel des Prager Frühlings, der sich ein halbes Jahrzehnt später als Kroatischer Frühling ausbreitete, als sich das osteuropäische Kino den wütenden New Waves der 1960er Jahre anschloss und begann, die alte Ordnung der Dinge zu kritisieren. Der Film basiert auf dem Roman "Der Rattenfänger" des Russen Alexander Grin der von 1880 bis 1932 gelebt hat.
Er spielt nach dem ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren in der Tschechoslowakei, als hohe Arbeitslosigkeit herrscht und politische Extremisten um Anhänger buhlen. Der Professor liest in einem älteren Buch, dass es eine übernatürliche Riesenratte geben muss, die sich der Menschen bedient und sie in Riesennager verwandelt, die eine menschliche Gestalt annehmen können. So erstellt er ein Serum, was die Rattenmenschen bekämpfen soll und wird von einer von ihnen ermordet, weswegen sein Gehilfe Ivan sich der Meute stellt.
Als direkten Horrorfilm kann man DEN RATTENGOTT nicht bezeichnen, eher als einen düsteren Thriller mit phantastischen Elementen, der Parallelen zu diversen anderen Filmen hat. Inszeniert wurde der Film von Krsto Papic, der, soweit ich das beurteilen kann, ein Filmemacher ist, der in seiner Heimat Kroatien hohes Ansehen genießt und zu Lebzeiten im Ausland eine gewisse Anerkennung erlangt hat. Mir dünkte die ganze Zeit, dass der Hintergrund zu dem Film, ein ziemlich politischer sein dürfte, weil ,wie manches rüber kommt, kenne ich aus einem Propagandafilm aus dem dritten Reich. Jedoch denke ich nicht, dass das der Grund des Regisseurs war, diesen Film zu machen, sondern eher das Gegenteil.
An dieser Stelle sollte es leicht zu verstehen sein, worum es in diesem Film geht. Es ist eine Kritik an den Faschismus, der Bürokratie und der wachsenden Kluft zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Jugoslawien zu dieser Zeit ein sozialistischer Staat war, aber ich denke, man sollte vorsichtig sein, den Film als direkte Anklage gegen die Umstände in Jugoslawien im Jahr 1976 zu bezeichnen. Ich meine, der Film scheint sich alle Mühe zu geben, Ort und Zeit agnostisch zu halten. Der Film wurde in Zagreb gedreht, das heute als Hauptstadt Kroatiens dient, aber er zeigt nie auf, dass er in Zagreb spielt. Man weiß, dass er irgendwo in Europa spielt, weil es mehrere Hinweise darauf gibt, dass das Land, das im Film zu sehen ist, in Europa liegt. Es gibt auch keine Hinweise darauf, welches Jahr es ist, und es gibt keine offensichtlichen Hinweise in Autos oder Kleidungsformen, die verwendet werden könnten, um eine Zeit zu bestimmen. Es könnte genauso 1976 oder 1936 geschehen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Klassiker DIE DÄMONISCHEN einen großen Einfluss auf das Werk hatte, sprich: Inspiration! Bis zu seiner Erstveröffentlichung auf DVD, ist der Film laut OFDB bisher nur in Deutschland und dem damaligen Jugoslawien auf VHS erscheinen, jedoch muss ich dem entgegen stimmen, da es auch in anderen Teilen der Welt VHS-Veröffentlichungen zu dem Film gab und zwar in Schweden von dem VHS-Label Videorama unter dem Titel ROTAT, in Dänemark unter dem Titel ROTTEKLANEN, sogar auf einer schwedischen Betamax unter dem Namen RATS. So unbekannt, wie man meinen könnte, ist der Film dann doch nicht.
Der einzigste Wermutstropfen den ich vergießen musste, ist, dass ich mir mehr so etwas wie einen Art Tierhorrorfilm darunter vorgestellt habe. Mehr Riesenrattenmonster zum Beispiel, denn hier wurde das Fell eher angedeutet und Rattenzähne eben künstlich im Mund der Darsteller eingebaut, was das Vergnügen dezent geschmälert hat, aber der Film alles in allem sehr unterhaltsam war, was auch der paranoiden Atmosphäre zu verdanken war, die der Film aufweist.
Er spielt nach dem ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren in der Tschechoslowakei, als hohe Arbeitslosigkeit herrscht und politische Extremisten um Anhänger buhlen. Der Professor liest in einem älteren Buch, dass es eine übernatürliche Riesenratte geben muss, die sich der Menschen bedient und sie in Riesennager verwandelt, die eine menschliche Gestalt annehmen können. So erstellt er ein Serum, was die Rattenmenschen bekämpfen soll und wird von einer von ihnen ermordet, weswegen sein Gehilfe Ivan sich der Meute stellt.
Als direkten Horrorfilm kann man DEN RATTENGOTT nicht bezeichnen, eher als einen düsteren Thriller mit phantastischen Elementen, der Parallelen zu diversen anderen Filmen hat. Inszeniert wurde der Film von Krsto Papic, der, soweit ich das beurteilen kann, ein Filmemacher ist, der in seiner Heimat Kroatien hohes Ansehen genießt und zu Lebzeiten im Ausland eine gewisse Anerkennung erlangt hat. Mir dünkte die ganze Zeit, dass der Hintergrund zu dem Film, ein ziemlich politischer sein dürfte, weil ,wie manches rüber kommt, kenne ich aus einem Propagandafilm aus dem dritten Reich. Jedoch denke ich nicht, dass das der Grund des Regisseurs war, diesen Film zu machen, sondern eher das Gegenteil.
An dieser Stelle sollte es leicht zu verstehen sein, worum es in diesem Film geht. Es ist eine Kritik an den Faschismus, der Bürokratie und der wachsenden Kluft zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Jugoslawien zu dieser Zeit ein sozialistischer Staat war, aber ich denke, man sollte vorsichtig sein, den Film als direkte Anklage gegen die Umstände in Jugoslawien im Jahr 1976 zu bezeichnen. Ich meine, der Film scheint sich alle Mühe zu geben, Ort und Zeit agnostisch zu halten. Der Film wurde in Zagreb gedreht, das heute als Hauptstadt Kroatiens dient, aber er zeigt nie auf, dass er in Zagreb spielt. Man weiß, dass er irgendwo in Europa spielt, weil es mehrere Hinweise darauf gibt, dass das Land, das im Film zu sehen ist, in Europa liegt. Es gibt auch keine Hinweise darauf, welches Jahr es ist, und es gibt keine offensichtlichen Hinweise in Autos oder Kleidungsformen, die verwendet werden könnten, um eine Zeit zu bestimmen. Es könnte genauso 1976 oder 1936 geschehen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Klassiker DIE DÄMONISCHEN einen großen Einfluss auf das Werk hatte, sprich: Inspiration! Bis zu seiner Erstveröffentlichung auf DVD, ist der Film laut OFDB bisher nur in Deutschland und dem damaligen Jugoslawien auf VHS erscheinen, jedoch muss ich dem entgegen stimmen, da es auch in anderen Teilen der Welt VHS-Veröffentlichungen zu dem Film gab und zwar in Schweden von dem VHS-Label Videorama unter dem Titel ROTAT, in Dänemark unter dem Titel ROTTEKLANEN, sogar auf einer schwedischen Betamax unter dem Namen RATS. So unbekannt, wie man meinen könnte, ist der Film dann doch nicht.
Der einzigste Wermutstropfen den ich vergießen musste, ist, dass ich mir mehr so etwas wie einen Art Tierhorrorfilm darunter vorgestellt habe. Mehr Riesenrattenmonster zum Beispiel, denn hier wurde das Fell eher angedeutet und Rattenzähne eben künstlich im Mund der Darsteller eingebaut, was das Vergnügen dezent geschmälert hat, aber der Film alles in allem sehr unterhaltsam war, was auch der paranoiden Atmosphäre zu verdanken war, die der Film aufweist.
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
Erscheint voraussichtlich am 27.09.2024 bei Supreme Film noch einmal auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
Hatte gehofft, dass ich mir den jetzt endlich mal besorgen könnte, da ich vorher immer leer ausgegangen bin.
Aber wenn ich auf den Preis von 16,19 schaue, der bei beim großen A aufgerufen wird, dann ist mir das für eine DVD ohne Extras, welche ganz offensichtlich auch ein Repack der alten Scheibe ist, doch etwas zu viel. Ich hoffe deshalb, dass man nun da der noch einmal kommt, vielleicht eine der alten Scheiben mal irgendwo unter 10 Euro abgreifen kann.
Aber wenn ich auf den Preis von 16,19 schaue, der bei beim großen A aufgerufen wird, dann ist mir das für eine DVD ohne Extras, welche ganz offensichtlich auch ein Repack der alten Scheibe ist, doch etwas zu viel. Ich hoffe deshalb, dass man nun da der noch einmal kommt, vielleicht eine der alten Scheiben mal irgendwo unter 10 Euro abgreifen kann.
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Re: Der Rattengott - Krsto Papic (1976)
Der OFDb-Shop ruft 13,98 EUR auf, was heututage für eine einfache DVD aber ebenfalls nicht gerade günstig istArkadin hat geschrieben: ↑Mo 12. Aug 2024, 15:23 Hatte gehofft, dass ich mir den jetzt endlich mal besorgen könnte, da ich vorher immer leer ausgegangen bin.
Aber wenn ich auf den Preis von 16,19 schaue, der bei beim großen A aufgerufen wird, dann ist mir das für eine DVD ohne Extras, welche ganz offensichtlich auch ein Repack der alten Scheibe ist, doch etwas zu viel. Ich hoffe deshalb, dass man nun da der noch einmal kommt, vielleicht eine der alten Scheiben mal irgendwo unter 10 Euro abgreifen kann.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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