Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Action, Crime, harte Cops, Gangster & Mafia

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von buxtebrawler »

buxtebrawler hat geschrieben: Mo 10. Aug 2020, 11:55 Erscheint voraussichtlich am 16.10.2020 bei Film Art auf Blu-ray:
Ist jetzt für den 26.03.2021 angekündigt.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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fritzcarraldo
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von fritzcarraldo »

Höllenunde bellen zum Gebet
(Con la rabbia agli occhi)
(Italien 1976)
Regie: Antonio Margheriti
Mit Yul Brynner, Martin Balsam, Barbara Bouchet.
Peter Marciani (Yul Brynner), Auftragskiller für die Mafia, ist eigentlich schon im Ruhestand, da sich seine Sehkraft über die Jahre immer mehr verschlechtert hat und lebt mittlerweile wieder in New York. Ein letzter Auftrag führt ihn nach Neapel. Er nimmt ihn auch deswegen an, weil die Zielperson, um die es geht, vor Jahren seinen Bruder tötete.
Das ist er nun. Yul Brenners letzter Film. Gedreht in Italien unter der Regie von Antonio Margheriti. Brynner wirkt mittlerweile schon sehr gealtert, passt aber hervorragend in die Rolle. Ein Jahr zuvor spielte er noch den Ultimate Warrior im tollen NEW YORK ANTWORTET NICHT MEHR. Eine sehr körperliche Rolle, die man ihm aber ebenfalls noch abnahm. Hier ist er Rächer, Profikiller und Mentor für einen jungen Kleingangster. Dazu verliebt er sich noch in Barbara Bouchet. Was will man mehr? Martin Balsam als Inspektor ist darüberhinaus immer eine Bank. Die Story bringt natürlich nichts bahnbrechend neues, aber wer will das schon? Lieber was altbewährtes Gutes unter der Regie von Budget-Künstler Margheriti, als etwas (im schlimmsten Fall) schlechtes Neues. Dazu noch der schöne Score von den De-Angelis-Brüdern und die Höllenhunde können Gassi gehen.
Die neue Blu-ray ist natürlich toll. Okay das Bild wirkt etwas grieselig, aber wahrscheinlich war da nicht mehr herauszuholen. Das schöne Booklet mit einem Text von Christian Kessler rundet das Ganze dann nochmal ab. Sehr schön.
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Il Grande Racket
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von Il Grande Racket »

Der amerikanische Auftragsmörder Peter Marciani (Yul Brynner) befindet sich eigentlich im Ruhestand. Doch als sich ihm die Gelegenheit bietet, mit den Mördern seine Bruders abzurechnen, nimmt er einen letzten Job an. Er fliegt nach Italien, wo sich ihm der Kleinkriminelle Angelo (Massimo Ranieri) als Helfershelfer anbietet. Natürlich bleibt seine Ankunft auch dem örtlichen Verbrechensbekämpfer (Martin Balsam) nicht verborgen. Doch gänzlich unbeeindruckt beginnt Marciani damit, die Reihen seiner Gegner auszudünnen...

Endlich angekommen, die neueste Ausgabe der filmArt Polizieschi Edition. Yul Brynner in seinem letzten Film, dazu noch Massimo Ranieri aus ACTION WINNERS, Martin Balsam, der umtriebige Sal Borghese und die bezaubernde Barbara Bouchet.

Der ist gut, hat aber mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Zum einen hat Margheriti den Film eher amerikanisch angelegt, ähnlich De Martino mit IM DUTZEND ZUR HÖLLE oder FEUERSTOSS. Yul Brynner bringt natürlich seine Gravitas gut ein, allerdings verbindet ihn keine Chemie mit der zuckersüßen Bouchet; sowieso ist die Love Story nicht sehr glaubwürdig und wird von ein paar eher peinlichen Dialogen torpediert. Auch komisch ist, dass der eigentliche Bezugspunkt für den Zuschauer natürlich Massimo Ranieri als Angelo ist, dem aber, dem Starring geschuldet, viel weniger Screentime als Brynner eingeräumt wird. Das bringt die Dramaturgie zwischendrin dann auch immer wieder mal ins Stocken, vor allem, weil Marcianis Drama reichlich dünn daherkommt. Aber insgesamt gesehen ein recht spannender Krimi/Thriller mit einigen guten Action-Szenen. 7/10
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sergio petroni
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von sergio petroni »

Von Margheritis Poliziotto landete die BluRay von FilmArt im Player. Die Geschichte handelt vom alternden
Hitman Marciani (Yul Brynner), der noch einmal auf Jagd geht, um die Mörder seines Bruders zu stellen,
und von Angelo (Massimo Ranieri), der gerne Marcianis Nachfolger werden würde. In Neapel kommt es zum
Showdown, doch zuvor findet Marciani in der Stripperin Anny (Barbara Bouchet) noch die wahre Liebe.
Martin Balsam gibt den zwielichtigen Polizeichef, weitere bekannte Gesichter aus der zweiten Darstellerreihe
sind zum Beispiel Sal Borgese und Giancarlo Sbragia.
Der Anfang gerät etwas verspielt. Angelos Bemühungen um Marcianis Vertrauen wirken dabei übertrieben.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Brynner und Bouchet kommt ein wenig aufgesetzt daher. Allerdings vielleicht auch
wieder nicht, wenn man weiß, welch umtriebiges Liebesleben Brynner tatsächlich führte.
Wie dem auch sei, nach der Einführung gewinnt der Film an Fahrt und Ernsthaftigkeit, und es macht
einfach nur Spaß, dem alten Hollywoodhaudegen dabei zuzusehen, wie er Neapel zerlegt.
7,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Arkadin
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von Arkadin »

Als ein amerikanischer Gangster von der Mafia in Neapel erschossen wird, schickt der amerikanische Mob den Profikiller Peter Marciani (Yul Brynner), um den Mörder zu bestrafen. Marciani hat seinen Job eigentlich an den Nagel gehängt. Doch als ihm gesteckt wird, dass der Schuldige in Neapel auch hinter dem Mord an seinem jüngeren Bruder steckt, macht sich Marciani doch noch einmal auf den Weg. In Neapel angekommen, wirft sich ihm der junge Ganove Angelo (Massimo Ranieri) an den Hals, der hofft, durch Marciani an das Geld zu kommen, welches er durch den Mord an dem Amerikaner verloren hat. Schnell werden auch die italienische Mafia und die Polizei auf Marciani aufmerksam und ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt…

Antonio Margheriti gehört zu den Konstanten im italienischen Genre-Kino der 60er, 70er und 80er Jahre. In dieser Zeit hat er sich im Science-Fiction-Film, dem Horrorkino, dem Italo-Western, dem Kriegs- und Söldnerfilm, dem Abenteuerfilm und natürlich auch im Poliziotteschi ausgetobt. Dabei gelang ihm das Kunststück keinen einzigen Film abzuliefern, für den er sich hätte schämen müssen. Seine Filme sind immer mindestens solide, oft gut und manchmal außerordentlich. Wie beispielsweise seine Gothic-Horror-Gruseler aus den 60ern oder der von diesen beatmete Western „Satan der Rache“, in dem Klaus Kinski so etwas wie den „Guten“ spielen darf. Mit Kinski drehte er auch Anfang der 80er einige Söldnerfilme, die der VHS-Generation, die Mitte der 80er die Videotheken stürmte, bis heute ans Herz gewachsen sind.

„Höllenhunde bellen zum Gebet“ ist nur einer von zwei Poliziotteschi, die Margheriti drehte (nimmt man die manchmal auch als solche bezeichneten Werke „Virtual Weapon“ und „Ein Turbo räumt den Highway auf“ mal raus, da sie sowieso eher anderen Genres zuzuordnen sind). Der andere war „Gretchko“, den er zwei Jahre später realisierte. Beide Filme weisen signifikante Gemeinsamkeiten auf. Beide spielen im Gangster-Milieu, handeln von alten Spezialisten, die noch einmal auf eine Sache angesetzt werden (hier der Killer, dort der Safeknacker) und in beiden Filmen ist ein ikonischer US-Star in der Hauptrolle zu sehen. In „Gretchko“ ist es Lee Van Cleef, für „Höllenhunde bellen zum Gebet“ konnte der große Yul Brynner verpflichtet werden, der hier auch gleichzeitig in seiner letzten Filmrolle überhaupt zu sehen ist.

Und man sieht Brynner sein Alter von 56 Jahren auch an. Eigentlich wirkt er im Gesicht sogar noch ein Tickchen älter. Das wilde Leben eines Hollywood-Stars fordert eben seinen Tribut. Trotzdem ist er noch verdammt gut in Schuss, was er hier immer wieder gern zur Schau stellen kann, denn Margheriti gönnt seinem berühmten Star bei dessen Schwanengesang zahlreiche Sexszenen mit der wunderschönen Barbara Bouchet, die Brynner dann oberkörperfrei absolviert. Angeblich kam die wunderbare Barbara mit Brynner nicht gut zurecht, da sie ihn arrogant und überheblich fand. Was man dem Film aber nicht ansieht. Überhaupt die Bouchet. Leider ist sie hier auf die Rolle des Hinguckers (eine Striptease-Nummer lässt einem die Brillengläser beschlagen) und Liebchens reduziert. Was sehr schade ist, da sie sehr viel mehr konnte als man ihr hier zugestand. Im Grunde hat ihre Figur Anni nichts zur Handlung beizutragen, außer Brynners Peter Marciani ein paar schöne Tage und ein Alibi zu verschaffen.

Neben Brynners enormer Präsenz verblasst der zweite Co-Star Massimo Ranieri, der wie eine Mischung aus August Diehl und Daniel Brühl aussieht. Wobei seine Rolle auch darunter leidet, dass sie von Drehbuch etwas im Stich gelassen wird. Seine Beteiligung an der Geschichte wirkt sehr konstruiert. Er kommt nämlich auf die Idee sich an den Killer Marciani ranzuschmeißen, um von dem die Hälfte des Geldes zu bekommen, welches ihm die Polizei abgenommen hat. Der Grund: Das Geld hatte jener amerikanische Gangster gerade in der Hand, als er von den Leuten Gallos erschossen wurde und den Marciani nun rächen soll. Puh, darauf muss man erst einmal kommen. Da Ranieris Angelo so unglücklich eingeführt wird und dann auch gleich seine Freundin auffordert mit Marciani zu schlafen, fällt es schwer Sympathien für ihn zu entwickeln. Aus der Dreiecks-Geschichte Anni-Angelo-Marciani wird auch nichts gemacht. Und so hängt die Figur des Angelos irgendwo in der Luft, und seine Motivation sich auf das gefährliche Spiel mit Marciani einzulassen, bleibt auch schwammig. Was ein Problem ist, wenn Angelo der Anker der Geschichte sein soll. Dafür bietet der wie immer zuverlässige Martin Balsam eine weiterer seine grandiosen Harter-Bulle-mit-Herz-Rollen. Balsam zusehen ist immer ein großes Vergnügen, denn spielt immer unaufgeregt, unglaublich souverän und mit einer sehr starken Eindruck hinterlassend. Ein großartiger, vielleicht etwas unterschätzter Schauspieler, der jeden Film aufwertet.

Bei einem Titel wie „Höllenhunde bellen zum Gebet“ erwartet man Non-Stop-Action, Explosionen und Schießereien. Im Original heißt der Film allerdings „Mit Wut in den Augen“, was sich wahrscheinlich auf Marcianis Problem bezieht, dass er immer mal wieder unter von einem seelischen Trauma ausgelösten Sehstörungen leidet. Denn Marciani sieht häufig mal blutrote Flecken im Sichtfeld und dies erst seit sein geliebter jüngerer Bruder vor seinen Augen erschossen wurde. Mehr als ein Gimmick ist dieses Manko aber auch nicht, denn für die Handlung hat Marcianis Schwäche keinerlei Konsequenzen. Oder die „Wut in den Augen“ ist einfach nur eine Anspielung auf Yul Brynners legendärer, stahlharter Blick, den er hier oft und gerne um sich wirft.

Zwar setzt Margheriti auch auf Action, diese spielt aber keine so große Rolle, wie man denken sollte. Vielmehr verlegt sich Margheriti darauf, das Verhältnis zwischen Angelo und Marciani zu beleuchten. Scheinbar glaubt Marciani in Angelo eine jüngere Version seiner selbst zu erkennen, oder aber einen Wiedergänger seines ermordeten, jüngeren Bruders. Anders ist es auch nicht zu erklären, weshalb er sich der Nervensäge annimmt und zu keiner Sekunde an dessen Loyalität zweifelt. Solch ein Vater-Sohn-Verhältnis kennt man aus diversen Western, wobei hier wahrscheinlich der Profikiller-Film „Kalter Hauch“ Pate stand, indem Charles Bronson und Jan-Michael Vincent ein ähnliches, wenn auch sehr viel vielschichtigeres, Verhältnis pflegten. Die Actionszenen sind demgegenüber eher kurz, prägnant und nicht die eigentlichen Höhepunkte des Films. Untermalt werden sie von einem phantastischen Score der Brüder DeAngelis, der einem wieder einmal lange im Ohr bleibt, und der den Actionszenen zusammen mit der elegant-flüssigen Kameraführung Sergio D’Offizis eine ganz wunderbare Dynamik verleiht.
Früher war mehr Lametta
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von McBrewer »

Con la rabbia agli occhi aka HÖLLENHUNDE BELLEN (wauwau) ZUM GEBET aka DEATH RAGE ist ein grundsolider Gangsterfilm von Antonio Margheriti mit einem Nachzuvollziehenden, spannenden Plot und mit den großen drei B`s: Brynner - Bouchet - Balsam !
Was mir aufgefallen ist: des Yul sah in seinem letzten Film schon arg vom Leben gezeichnet aus, Gut: er war da ja auch schon 56 Lenze. Aber hier nun sind mir schon sehr viele Falten & Narben (?) im Gesicht - ohne das negativ bewerten zu wollen - aufgefallen. War das geschminkt oder hatte er zuvor mal einen Unfall ?
Wie dem auch sei, das Teil hat sehr viel Spaß gemacht & auch hier prophezeie ich eine Wiederholung im hauseigenen Kulturprogramm :opa:
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 30.06.2022 noch einmal bei Film Art auf Blu-ray:

Bild

Extras:
- Italienische Fassung (gekürzte Fassung)
- Italienischer Trailer
- Wendecover ohne FSK-Logo

Bemerkungen:
- Wendecover ohne FSK-Logo

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=117212
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Höllenhunde bellen zum Gebet - Antonio Margheriti (1976)

Beitrag von Maulwurf »

 
Höllenhunde bellen zum Gebet
Con la rabbia agli occhi
Italien 1976
Regie: Antonio Margheriti
Yul Brynner, Massimo Ranieri, Barbara Bouchet, Martin Balsam, Giacomo Furia, Sal Borgese, Loris Bazzocchi, Rosario Borelli,
Luigi Bonos, Renzo Marignano, Giancarlo Sbragia, Gennaro Beneduce


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Der alternde Profikiller Marciani kommt von New York nach Italien, um den Mord an seinem Bruder zu rächen. Er stößt auf den Nachwuchsgauner Angelo, den er, weil seine Augen zusehends nachlassen, zum Killer ausbildet. Zumindest technisch, denn die Willenskraft einen Menschen zu töten, die muss Angelo erst noch entwickeln. Viel Zeit dazu hat er allerdings nicht ...

Klingt von der Vater-Sohn-Beziehung “Alter Killer und junger Gauner“ her erst mal nach dem 3 Jahre früher entstandenen LA PISTOLA von Michele Lupo, bei dem Lee van Cleef und Tony Lo Bianco versuchten aufzuräumen, aber natürlich werden auch Erinnerungen an DER TOD RITT DIENSTAGS oder an BANDIDOS wach. Hier sind es Yul Brynner in seiner letzten Rolle und der Sänger Massimo Ranieri, die in Neapel für immer größer werdende Lücken unter den ansässigen Mafiosi sorgen, und dabei reichlich flott und energiegeladen vorgehen. Jede Menge Action ist geboten, und die ist auch erstklassig inszeniert, allerdings hat Yul Brynner mir persönlich ein wenig zu oft diese In Europa drehen sie ja drollige Filme-Ausstrahlung. Was nichts anders heißen soll, als dass ich mir einbilde, dass in vielen Szenen ein nachsichtig-melancholisches Lächeln über sein Gesicht huscht – Vor allem dann, wenn es grade gar nicht passt. Dazu Massimo Ranieri, der mir in MORDANKLAGE GEGEN EINEN STUDENTEN so gut gefallen hatte, und dessen Rolle ich hier überhaupt nicht verstehen mag. Welchen dramaturgischen Reiz hat diese Figur? Ist es seine Aufgabe, jüngere Leute ins Kino zu ziehen? Oder war der Mann eine Vorgabe vom Produzenten? Nicht dass Ranieri schlecht ist, aber seine Rolle fordert gelegentlich zum leichten Fremdschämen auf, und man fragt sich unweigerlich, was für eine knallige Actionorgie der Film ohne Ranieri geworden wäre …

Die deutsche Synchro macht mich auch nicht richtig glücklich (Wer bitte schön kam auf die Idee, Arnold Marquis auf Yul Brunner zu besetzen? Aber irgendwann gewöhnt man sich dran …), und solche Dinge verhindern schlussendlich eine höhere Wertung. Aber das sind alles irgendwie Kleinigkeiten, nach der Sichtung bleibt die Erinnerung an einen fetzigen und starken Gangsterfilm im Kopf, den man sich ruhig öfters einmal geben kann.

7/10
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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