horror's Reise durch die große Welt der Filme

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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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2012
(2012)
mit John Cusack, Amanda Peet, Chiwetel Ejiofor, Thandie Newton, Oliver Platt, Thomas McCarthy, Woody Harrelson, Danny Glover, Liam James, Morgan Lily, Zlatko Buric, Beatrice Rosen, Alexandre Haussmann, Philippe Haussmann, Johann Urb
Regie: Roland Emmerich
Drehbuch: Roland Emmerich / Harald Kloser
Kamera: Dean Semler
Musik: Harald Kloser / Thomas Wanker
FSK 12
Kanada / USA / 2009

Im Jahre 2009 erhält die Regierung einen vertraulichen Report, der bestätigt, dass die Erde schon in wenigen Jahren dem Untergang geweiht ist. Ein geheimer Katastrophenplan wird entwickelt, der jedoch nicht die Rettung aller Menschen vorsieht. Als Jackson Curtis und seine zwei Kinder eines Tages einen Familienausflug in den Yellowstone Nationalpark unternehmen, stoßen sie durch Zufall auf eine ehemalige Forschungseinrichtung, die ein Geheimnis birgt und den Plan der Regierung als fehlerhaft ausweist. Jackson nimmt die Sache selbst in die Hand, um einen fast hoffnungslosen Kampf gegen die Zeit und die bevorstehende Naturkatastrophe zu gewinnen.


Ich kann ehrlich gesagt die ganzen Nörgler nicht verstehen, die diesem neuesten Katastrophenfilm von Roland Emmerich nichts abgewinnen können. Sicher, der Film ist äusserst klischeebeladen, so werden nur die reichen und priviligierten Menschen den drohenden Weltuntergang überleben, es gibt keine wirklich tiefergehenden Charakterzeichnungen, ganz generell geht Herr Emmerich nicht unbedingt tiefgründig an die hier dargestellte Thematik heran. Doch seien wir einmal ganz ehrlich, er bietet mit diesem Werk eigentlich genau das, was die Fans von ihm erwarten, nämlich Popcorn-Kino allererster Sahne. Ehrlich gesagt ist es dabei doch recht egal, ob sich der Präsident der USA als Held entpuppt, der freiwillig auf seine Rettung verzichtet und lieber mit dem Großteil seiner Landsleute stirbt, was im realen Leben wohl nicht unbedingt der Fall wäre. Desweiteren fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, das mehrere Action-Passagen nicht unbedingt authentisch und glaubwürdig erscheinen, oder die Geschichte an manchen Stellen schon fast etwas effektüberladen erscheint, denn sind genau diese Effekte das absolute Highlight eines zwar nicht unbedingt realistischen, dafür aber ganzzeitig bestens unterhaltenden Blockbusters, den zu toppen nicht unbedingt sehr leicht erscheinen dürfte.

Qualitativ gibt es an "2012" überhaupt nichts auszusetzen, der Film erzählt eine absolut packende Geschichte, bei der man nicht unbedingt sein hauptaugenmerk auf die Logik richten sollte, die zugegebenermaßen des Öfteren etwas zu kurz kommt. Dafür hat Emmerich sich aber auf andere Qualitäten besonnen, wobei insbesondere die extrem guten Effekte ins Auge fallen, die wahrlich schon einen optischen Genuss darstellen. Und wer Emmerichs Werke kennt, der weiss ganz genau, das sie nicht unbedingt von ihrem inhaltlichen Tiefgang, sondern vielmehr von ihrem Spektakel leben. So verhält es sich natürlich auch hier, obwohl selbstverständlich neben den gigantischen Effekten, jeder Menge Action und einer äusserst temporeichen Erzählweise eine recht interessante Story erzählt wird, die sogar einige zarte Seitenhiebe gegen die materiell eingestellte Gesellschaft beinhaltet. Nun kann man sicherlich vortrefflich darüber streiten, ob diese Seitenhiebe etwas ausführlicher hätten ausfallen können oder nicht, aber allein die Tatsache, das nur die Superreichen dazu auserkoren wurden, um die Katastrophe zu überleben, ist meiner Meinung nach aussagekräftig genug.

Ansonsten liegt der Focus des Ganzen dann auch fast ausnahmslos auf den actionreichen Passagen dieses Filmes, die im gegensatz zu anderen Genre-Vertretern auch äusserst zahlreich vorhanden sind, so das man sich über eventuell aufkommende langeweile erst gar keine Gedanken machen muss. Hier jagt wirklich ein Höhepunkt den anderen, so das die gut 150 Minuten Laufzeit fast wie im Flug vergehen, ohne das man es so richtig mitbekommt. Dabei geht es jederzeit spannend und abwechslungsreich zur Sache und auch für die emotionale Seite ist noch genügend Platz, denn trotz der furchtbaren Katastrophe gibt es auch eine Familienzusammenführung und eher unscheinbare Menschen wachsen über sich hinaus und überstehen auch die unglaublichsten Gefahren, was sie fast zwangsläufig zu kleinen Helden heranwachsen lässt. Ob dies alles nun vollkommen logisch oder aber vollkommen übertrieben erscheint, spielt dabei fast keine Rolle, denn es ist auf jeden Fall extrem unterhaltsam und bietet dem Zuschauer einen typischen Hollywood-Blockbuster, wie man ihn sich besser kaum wünschen kann.

Und so ist es dem guten herrn Emmerich wieder einmal gelungen ein Werk zu kreieren, das nicht unbedingt durch Logik oder Tiefgang überzeugt, sondern vielmehr die Action-Komponente in den Vordergrund rückt. Wer nun also unbedingt einen höchst realistischen Film sehen will, für den ist "2012" vielleicht nicht die beste Wahl. Wer aber ein Katastrophen-Szenario erleben möchte, das mit brillanten Effekten beladen ist und ein äusserst spannendes und temporeiches Szenario bietet, in dem Helden geboren werden und Präsidenten sich opfern, der kommt an diesem grandiosen Spektakel einfach nicht vorbei. Phasenweise stark übertrieben, aber jederzeit kurzweilig und faszinierend präsentiert sich dem Zuschauer ein apokalyptisches Geschehen, das an Bildgewalt kaum zu überbieten ist und so auch einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlassen wird, der auch noch lange, nachdem der Film schon längst vorbei ist, immer noch unter dem gewaltigen Eindruck der exzellenten Effekte steht, die er da 150 Minuten lang bewundern durfte.


Fazit:


Popcorn-Kino in Vollendung, das ist wohl die treffendste Beschreibung für diesen fantastischen Blockbuster, der zwar vollkommen auf Mainstream getrimmt ist und so den Freunden des intelligenten Kopf-Kinos eher befremdlich erscheinen dürfte. Hier zählt einzig und allein der Unterhaltungswert, der so hoch angesiedelt ist, das man recht gern über andere Schwächen hinwegsieht. Im Endeffekt handelt es sich um ein typisches Werk von Roland Emmerich und wer seine anderen Film kennt, dürfte letztendlich nicht enttäuscht werden.


8/10

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Three Burials - Dir drei Begräbnisse des Melquiades Estrada
(The Three Burials of Melquiades Estrada)
mit Tommy Lee Jones, Barry Pepper, Julio Cedillo, Dwight Yoakam, January Jones, Melissa Leo, Levon Helm, Mel Rodriguez, Cecilia Suarez, Ignacio Guadalupe, Vanessa Bauche, Irineo Alvarez, Guillermo Arriaga, Josh Berry, Rodger Boyce
Regie: Tommy Lee Jones
Drehbuch: Guillermo Arriaga
Kamera: Chris Menges
Musik: Marco Beltrami
FSK 12
Frankreich / USA / 2005

Der Rancharbeiter Melquiades Estrada (Julio César Cedillo) wird irrtümlich von einem Grenzpolizist (Barry Pepper) erschossen. Die lokale Polizei ist nicht daran interessiert, den Tod des illegalen Einwanderers aufzuklären. Estradas Vorarbeiter und bester Freund Pete Perkins (Tommy Lee Jones) hat dem Mexikaner jedoch versprochen, ihn in dessen Heimat zu beerdigen. Der Cowboy nimmt den Grenzer als Geisel, zwingt ihn Estrada wieder auszugraben und mit ihm und der Leiche nach Mexiko zu reiten. Doch die Grenzpolizei startet eine gnadenlose Hetzjagd auf das Trio ..


Das Tommy Lee Jones nicht nur ein hervorragender und sehr charismatischer Schauspieler ist, sondern auch gleichzeitig als Regisseur etwas auf dem Kasten hat, stellt er mit diesem imposanten Film eindrucksvoll unter Beweis, der sich doch sehr wohlwollend vom üblichen Hollywood-Einheitsbrei abhebt und sich dabei auch noch mit einem für die Amerikaner ziemlich unbequemen Thema auseinandersetzt. Geht es doch um die illegalen Einwanderer, die immer wieder aus Mexiko kommen und mit denen sich die amerikanischen Grenz-Patrouillen auseinandersetzen müssen. Allerdings bleibt die generelle Thematik dieses Problems doch weitgehend im Hintergrund, denn der Film widmet sich in der Hauptsache einem tragischen Zwischenfall, in dem ein Grenzpolizist einen Illegalen erschießt. Aus diesem Unglücksfall heraus hat Tommy Lee Jones, der übrigens auch die Hauptrolle in seinem Film spielt eine Geschichte aus Loyalität, Ehre, Sühne und Reue geschaffen, die sehr aussergewöhnlich und besonders intensiv daherkommt.

Um Eines gleich vorwegzunehmen, wer hier ein actiongeladenes-und temporeiches Szenario erwartet, der sollte sich erst gar nicht mit diesem Werk beschäftigen, denn dessen wahre Stärken liegen in ganz anderen Bereichen. Trotz der eher bedächtigen und ruhigen Erzählweise entfaltet sich eine ungeheuer starke Intensität des Geschehens, was in erster Linie auch an den erstklassigen Darstellern festzumachen ist, die allesamt einen mehr als nur überzeugenden Eindruck hinterlassen, jedoch von einem brillant aufgelegtem Tommy Lee Jones überstrahlt werden. Denn insbesondere seine Darstellung des alternden Cowboys, der um jeden Preis ein Versprechen einlösen will, ist nahezu brillant. Als ziemlich wortkarger und manchmal schon etwas kautzig wirkender Eigenbrödler geht er unbeirrt seinen Weg, um ein Versprechen zu erfüllen, das er dem getöteten Melquiades Estrada zu Lebzeiten gegeben hat. Das er sich dabei gegen das Gesetz stellt und selbst Straftaten begeht, scheint für ihn vollkommen ohne Belang zu sein, da er Gerechtigkeit walten lassen will, die dem Toten von der Polizei verwehrt wurde.

Allein schon die Erzähl-Strukter der Geschichte ist hier sehr aussergewöhnlich, denn sie beginnt mit dem Fund der Leiche und bewegt sich dann die ersten gut 45 Minuten auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Einerseits befindet man sich in der Gegenwart, in der Pete Perkins (Tommy Lee Jones) vergeblich versucht, die Polizei davon zu überzeugen, das man den Mörder gefangennehmen soll und auf der anderen Seite gibt es immer wieder Passagen aus der Vergangenheit, in der dem Zuschauer nähergebracht wird, wie es überhaupt zu dem Unglücksfall gekommen ist. In manchen Passagen mag das zu Beginn sogar etwas verwirrend erscheinen, denn die Bildübergänge sind so fließend, das man einige Sekunden braucht, um die Orientierung wiederzuerlangen. Doch es ist vor allem diese Anfangsphase der Geschichte, die eine unglaublich starke Faszination auf den Zuschauer ausübt, hinzu kommt ganz generell die Bildgewalt, die in jeder einzelnen Einstellung hervorragend zum Ausdruck kommt. Und obwohl im Bezug auf Action eigentlich extrem wenig geboten wird, kommt zu keiner Zeit so etwas wie Langeweile auf, viel zu sehr berauscht man sich an der Ausdruckskraft jedes der hier gezeigten Bilder, die einen kaum zu beschreibenden Eindruck beim Betrachter hinterlassen.

Dieser Eindruck verstärkt sich noch weiter, als man Pete und den Mörder auf der Reise begleitet, bei der man den Leichnam von Estrada in sein angebliches Heimatdorf bringen will, um ihn dort zu begraben, denn wird man hier doch mit wundervollen Landschaftsaufnahmen konfrontiert, deren Brillanz man schwerlich in Worte fassen kann. Obwohl es sich hierbei um kaum bewohnte Landstriche handelt, geht von den Aufnahmen etwas Wunderschönes aus, so das jedes einzelne Bild an sich wie ein kleines Kunstwerk erscheint. Auf der Suche nach Estradas Heimatdorf und seiner Familie kommt es dann zu einer ziemlichen Überraschung, denn mit dem Ort hat es eine ganz besondere Bewandnis, die erst in den letzten Minuten dieses imposanten Filmes offenbart wird. Man merkt diesem Film in jeder einzelnen Szene an, das hier nichts dem Zufall überlassen wurde und das insbesondere die kleinen und eher unscheinbaren Dinge die größte Wirkung hinterlassen. Stellvertretend dafür sei nur die Passage erwähnt, in der Pete und der Mörder zu Gast bei einem blinden Einsiedler sind und dieser vor deren Weiterreise darum bittet, erschossen zu werden. Solche und ähnliche Stellen sind haufenweise vorhanden und verleihen dem Ganzen eine ungeheure Wucht, die man dem Film eigentlich gar nicht zutraut.

Letztendlich ist hier ein wirklich starkes Stück Film entstanden, das größtenteils wie eine Kombination aus Drama-und Spätwestern erscheint und dessen Stärke nicht im Tempo oder der Action zu suchen sind, sondern in der visuellen Kraft seiner einzigartig schönen Bilder. Hinzu kommen die aussergewöhnlich guten Schauspieler, bei denen ein brillanter Tommy Lee Jones noch einmal zusätzlich herausragt und dem Film ganz unweigerlich seinen persönlichen Stempel aufdrückt.


Fazit:


Selten habe ich in den letzten Jahren einen Film gesehen, der fast ausschließlich durch die Kraft seiner Bilder eine so unglaubliche Wucht entfacht, die den Zuschauer phasenweise fast erschlägt. Ruhig, aber äusserst kraftvoll wird eine bewegende Geschichte erzählt, die einen jederzeit fesselt und vollkommen in ihren Bann zieht. "Three Burials" besteht aus etlichen kleinen Puzzle-Teilchen, die zusammengefügt ein visuell berauschendes Film-Erlebnis darstellen, das seine Wirkung keinesfalls verfehlt und einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlässt.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte / Englisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 115 Minuten
Extras: Audiokommentar, Deleted Scenes, Making of, Making the Music, Interview mit Hauptdarsteller Tommy Lee Jones und Drehbuchautor Guillermo Arriaga, Extended and Deleted Scenes, Audiokommentar von Tommy Lee Jones, Dwight Yoakam und January Jones, Original Kinotrailer, Trailershow


8/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Behind the Mask
(Behind the Mask: The Rise of Leslie Vernon)
mit Nathan Baesel, Angela Goethals, Robert Englund, Scott Wilson, Zelda Rubinstein, Bridgett Newton, Kate Lang Johnson, Ben Pace, Britain Spellings, Hart Turner, Krissy Carlson, Travis Zariwny, Teo Gomez, Matt Bolt, Jenafer Brown
Regie: Scott Glosseman
Drehbuch: Scott Glosseman / David J. Stieve
Kamera: Jaron Presant
Musik: Gordy Haab
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Jeder braucht Vorbilder, und Leslie Vernon hat gleich mehrere: Michael Meyers, Jason Vorhees und Freddy Krüger. Alle drei berühmte Massenmörder und Psychopathen. Leslie will ihr Erbe antreten und als psychopathischer Killer Unsterblichkeit erreichen. Helfen sollen ihm dabei die junge Journalistin Taylor und ihre Filmcrew, die seine Mordnacht live mit der Kamera begleiten sollen. Sorgfältig dokumentiert Taylor die Vorbereitungen für die mörderische Tat: Von der Auswahl des Opfers bis hin zum Tatort. Doch in der entscheidenden Nacht hält Leslie einige blutige Überraschungen bereit...


Es ist wahrlich nicht leicht, das Werk von Regisseur Scott Glosseman richtig und fair zu beurteilen, denn lässt einen der Film doch mit ziemlich zwiespältigen Gefühlen zurück. Ist es einerseits eine durchaus nette Grundidee, hier den Slasherfilm in der Machart einer Pseudo-Dokumentation zu präsentieren, in der sich eine Geschichte offenbart, die in einer fiktiven Welt spielt, in der Serienmörder wie M. Myers, J. Voorhees und Freddy Krueger wirklich gelebt haben und für unseren Titelhelden als Vorbilder gelten, denen er unbedingt nacheifern will. So sollte man den Film auch vielmehr mit einem Augenzwinkern sehen, denn es ist doch eher als unrealistisch einzustufen, das ein Reporter-Team den angehenden Serienmörder Leslie Vernon bei den Vorbereitungen zu seiner ersten Bluttat begleitet und dabei seinen Plan in allen Einzelheiten von ihm erfährt, wobei alles mit einer Video-Kamera dokumentiert wird.

So nett die Grundidee auch erscheint, so mittelmäßig gestaltet sich aber deren Umsetzung, denn das Geschehen plätschert doch größtenteils eher uninteressant vor sich hin und nimmt erst in den letzten Minuten der Geschichte etwas an Fahrt auf, so das auch ein wenig Tempo Einzug in die Erzählweise hält, was in der ersten Stunde so gar nicht der Fall ist. Nun sind hier zwar diverse Anlehnungen an Filme wie "Mann beisst Hund" oder "The last Horror Movie" sehr offensichtlich, doch kann "Behind the Mask" in keiner Phase auch nur annähernd an die Qualität und Klasse erwähnter Titel herankommen. Das liegt meiner Meinung nach in erster Linie an den Darstellern, die gerade in vorliegendem Werk äusserst dröge und teils sehr hölzern agieren, lediglich Nathan Baesel in der Rolle des Leslie Vernon kann hier einigermaßen überzeugen und steigert so den ansonsten eher niedrig angesiedelten Unterhaltungswert des Filmes. Alle anderen Schauspieler wirken doch eher sehr blass und jederzeit austauschbar.

Am meisten hat mich jedoch gestört, das zu keiner Zeit ein wirklich konstanter Spannungsbogen entsteht, da das Szenario doch äusserst vorhersehbar erscheint und keinerlei richtige Überraschungsmomente bereithält, obwohl dies ja auf der Rückseite des DVD-Covers angekündigt wird. Dabei ist das, was als Überraschung zum Ende der Geschichte angekündigt wird sehr leicht zu erahnen, so das der sogenannte Aha-Effekt im Endeffekt ausbleibt. Weiterhin kann man noch nicht einmal die sich entfaltende Atmosphäre als gelungen bezeichnen, da die beabsichtigte Bedrohlichkeit der Szenerie einfach nie da ist, was widerum daran liegt, das man den Story-Plot ganz einfach nicht richtig ernst nehmen kann. Es erscheint schlicht und ergreifend zu sehr an den Haaren herbeigezogen, das sich das junge Reporter-Team hier in aller Ruhe mit einem ehemaligen Serienkiller über dessen damalige Taten unterhält und dabei die Stimmung eines Kaffeekränzchens aufkommt. Ebenso verhält es sich mit der Dokumentation des Plans von Leslie Vernon, der minutiös aufgezeichnet wird. Als jedoch die Nacht gekommen ist, in der dieser Plan verwirklicht werden soll, sind die guten Leute wirklich überrascht davon, das Leslie nicht gespasst hat und das schlechte Gewissen erwacht in ihnen.

Es ist einfach etwas zuviel des Guten und so schwankt dieses Werk zwischen Pseudo-Horror-Komödie-und vollkommen absurder Inhalte, so das es extrem schwerfällt, den Film überhaupt einzuordnen. Von der Grundidee her sicher gut gemeint, mangelt es aber ganz eindeutig an der Umsetzung einer Geschichte, die weder Fisch noch Fleisch darstellt und zudem noch so manche langatmige Passage enthält, die selbst den reinen Unterhaltungswert noch stark beeinträchtigt. Doch der größte Witz überhaupt ist hier die 18er Freigabe, die jeder Beschreibung spottet, da Härtere Szenen im Prinzip mit der Lupe gesucht werden müssen und man selbst dann nur äusserst schwer fündig wird. Eine 16er Freigabe wäre mehr als ausreichend gewesen, doch so gibt es ganz sicher viele Leute, die mit vollkommen falschen Erwartungen an diesen Film herangehen und im Endeffekt absolut enttäuscht sein werden. Doch selbst mit einigen Splatter / Gore Szenen würde man das Gesamtbild nicht sonderlich aufwerten, da "Behind the Mask" als Gesamtpaket ganz einfach zu wenig überzeugend ist.


Fazit:


Eine nette Grundidee ist noch längst keine Garantie für eine gelungene Umsetzung, dafür hat man mit "Behind the Mask" ein absolutes Paradebeispiel vor Augen. Es gehört einfach mehr dazu, als die Idee und ein einigermaßen überzeugender Hauptdarsteller, doch mehr ist nicht vorhanden. So muss man sich im Endeffekt mit einem Werk zufriedengeben, das an vielen Stellen eher unfreiwillig als gewollt komisch wirkt und in dem die satirischen Ansätze zumeist in sich steckenbleiben. Insgesamt gesehen handelt es sich um einen Film, den man sich zwar ruhig einmal anschauen kann, man aber auch nicht viel verpasst, wenn man ihn nicht gesehen hat.



3,5/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Cannibals
(Welcome to the Jungle)
mit D. Kevin Epps, Sandy Gardiner, Callard Harris, John Leonetti, Clifton Morris, Rich Morris, Jeran Pascascio, Nick Richey, Del Roy, Veronica Sywak, Darren Thomas
Regie: Jonathan Hensleigh
Drehbuch: Jonathan Hensleigh
Kamera: Jonathan Hensleigh / John Leonetti
Musik: Keine Informationen
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

Zwei junge Pärchen machen sich in Papua Neuguinea auf die Suche nach dem verschollenen Rockefeller- Erben Michael Rockelfeller. Angeblich ist er dort lebend gesichtet worden und die Belohnung, die die Familie ausgesetzt hat, ist auch nicht schlecht. Im Dschungel von Papua Neuguinea treffen die vier allerdings nicht auf den vermissten Rockelfeller, sondern geraten in die Fänge von Cannibalen, welchen sie auf brutale Weise zum Opfer fallen....


Aufgrund der Inhaltsangabe kann man durchaus die Hoffnung hegen, es hier mit einer recht interessanten Geschichte zu tun zu bekommen, doch schon nach relativ kurzer Zeit fällt auf, das diese Hoffnung vielmehr trügerischer Natur ist, da das dargebotene Szenario an Langeweile schwerlich zu überbieten ist. Denn der Versuch, hier Filme wie "Blair Witch Project" und "Cannibal Holocaust" aufeinanderprallen zu lassen, kann als durchaus misslungen angesehen werden, wobei es noch nicht einmal als besonders störend erscheint, das die Geschichte aus Sicht einer Hand-Cam erzählt wird, denn mittlerweile gibt es ja genügend Filme, die auf diese Art und Weise gedreht wurden. Vielmehr stört doch die Tatsache, das die Kannibalen-Thematik erst in den letzten gut 15 Minuten zum tragen kommt und zudem die etwas härteren Passagen nur schwer zu erkennen sind.

In den ersten gut 60 Minuten hingegen wird man mit einem äusserst sinnbefreiten Geschehen gequält, das hauptsächlich die Streitereien der vier Jugendlichen untereinander zeigt, was einem mit der Zeit doch ziemlich auf die Nerven geht. Dazu zählen auch die teilweise extrem dümmlichen Dialoge, in denen Dinge wie Alkohol und Drogen im Mittelpunkt stehen. Es ist wirklich schon sehr erstaunlich, wie man in einem angeblichen Kannibalenfilm eine geschlagene Stunde mit absoluten Nebensächlichkeiten vergeudet, die beim Zuschauer schon die Frage aufkommen lassen, ob es nicht sinnvoller wäre, die DVD wieder aus dem Player zu entfernen und sich einen wirklich lohnenswerten Film anzuschauen. Ganz generell konnte ich solchen Filmen noch nie viel abgewinnen, aber das, was sich einem hier offenbart, ist eigentlich schon eine Frechheit. Da soll eine Story gerade durch die Drehart mit einer Hand-Kamera viel mehr Authenzität und Glaubwürdigkeit vermitteln und dann wird der Betrachter mit Jugendlichen konfrontiert, die phasenweise so absurde Verhaltensweisen an den Tag legen, das einem die Haare zu Berge stehen.

Um bei dem ganzen dann auch noch eine 18er Freigabe zu rechtfertigen, werden in den letzten paar Minuten noch schnell ein paar Szenen beigefügt, in denen man ein bisschen Blut sieht, denn mehr hat dieses Werk wirklich nicht zu bieten. Die wenigen anderen Szenen zeigen die Härte lediglich ansatzweise, doch wirkliche Splatter / Gore Effekte gibt es überhaupt nicht zu begutachten. Wer also einen echt harten Beitrag erwartet, der sollte besser die Finger von diesem Schund lassen, der eigentlich durch gar nichts überzeugen kann. Lediglich die aufkommende Dschungel-Atmosphäre ist als kleines Highlight anzusehen und kommt gut zur Geltung, doch das war es dann auch schon. So etwas wie echte Spannung will zu keiner Zeit aufkommen, ehrlich gesagt konnte ich in dieser Beziehung noch nicht einmal gelungene Ansätze erkennen, vielleicht waren diese aber auch zu gut versteckt. Auch die Darsteller haben nicht unbedingt dazu beigetragen, den Film etwas besser zu bewerten, denn das dargebotene Schauspiel empfand ich persönlich als vollkommen misslungen, die Charaktere wirkten nebenbei vollkommen plump und dümmlich, was sich insbesondere in den Dialogen und den Verhaltensweisen der Figuren äussert.

So kann man letztendlich festhalten, das dieses Werk nun wirklich nicht zu denen zählt, die man gesehen haben sollte. Eine Stunde gähnende Langeweile, in der man lediglich mit belanglosen Wortwechseln gequält wird und ein paar ansatzweise härtere Szenen, die auch nichts mehr rausreissen können, das ist einfach viel zu wenig für einen wirklich sehenswerten Film. Dennoch bin ich mir sehr sicher, das selbst dieser Schund seine Fan-Gemeinde finden wird, was allerdings äusserst schwer nachzuvollziehen wäre, da "Cannibals" rein gar nichts zu bieten hat und noch nicht einmal einen gewissen Unterhaltungswert aufweisen kann.


Fazit:


Dieser Kannibalenfilm ist wirklich die pure Zeitverschwendung und hat bis auf eine ordentliche Atmosphäre ansonsten nichts zu bieten, was ihn in irgendeiner Form sehenswert machen würde. Dümmliche Darsteller, keinerlei Spannung und größtenteils vollkommen sinnbefreite Dialoge sind die Aushängeschilder für einen Beitrag, den die Welt nicht braucht.


2/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Sea Beast - Das Ungeheuer aus der Tiefe
(Troglodyte)
mit Corin Nemec, Miriam McDonald, Daniel Wisler, Camille Sullivan, Gwynyth Walsh, Brent Stait, Gary Hudson, Christie Laing, Brandon Jay McLaren, Doug Chapman, Roman Podhora, Brock Johnson, Brad Kelly, Lea Coffman
Regie: Paul Ziller
Drehbuch: Neil Elman / Paul Ziller
Kamera: Mahlon Todd Williams
Musik: Chuck Cirino
FSK 16
USA / 2008

Dafür, dass die Natur nicht nur schöne Dinge zu erschaffen vermag, könnte exemplarisch der Anglerfisch stehen, eine Raubfischart, die an Hässlichkeit nur schwer zu überbieten ist. Der Lebensraum der Anglerfische sind die dunkelsten Tiefen des Meeres - normalerweise. Doch ein außergewöhnlich großes und offenbar mutiertes Exemplar dieser Gattung sucht sich seine Beute nun auch oberhalb des Meeresspiegels und macht dabei auch nicht vor Menschen halt. Als der Fischer Will ein Mitglied seiner Crew an dieses Biest verliert, glaubt ihm erst keiner. Doch dieses Monster braucht noch mehr Nahrung für sich und seine Brut, was schlechte Zeiten für die Bewohner der Küste bedeutet. Will macht sich zusammen mit der Biologin Arden auf die Jagd nach dem Monster und dessen nicht minder gefährlichen Nachkommen. Dabei hat das Sea Beast einen bevorzugten Platz zur Nahrungsaufnahme: Eine kleine Halbinsel, auf der sich gerade Wills Tochter und deren Freund befindet ...


Man kann den Werken von Regisseur Paul Ziller nun wirklich viel nachsagen, die meisten bewegen sich auf einem eher recht bescheidenen Niveau und beinhalten eigentlich alle einen recht hohen, wenn auch vielleicht ungewollten Trash-Faktor, doch fast alle Filme haben eine Gemeinsamkeit und das ist ein nicht bestreitbarer Unterhaltungsfaktor. Das Übelste sind zumeist die vorhandenen Effekte, die sich nicht unbedingt in einer höheren Liga ansiedeln und zumeist doch vielmehr zum schmunzeln animieren, als das sie beim Zuschauer Begeisterungsstürme auslösen würden. Und so beginnt auch "Sea Beast" mit einer Eröffnungs-Passage, die genau diese üblen Effekte beinhaltet, denn bekommt man ein Fischerboot zu sehen, das in einen gewaltigen Sturm geraten ist und zwischen den hochaufwogenden Wellen wie ein Spielball hin-und hergeschleudert wird. Das an sich ist ja nicht weiter schlimm, doch wirken die Wellen so enorm gekünstelt, das es schon eine wahre Pracht ist.

Nicht verwunderlich also, das man sich jetzt als Zuschauer darauf einrichtet, das es mit diesen miesen Effekten so weitergeht und es graut einem regelrecht davor, die Monster so richtig zu Gesicht zu bekommen. Umso überraschter ist es dann, dass die Viecher gar nicht einmal so schlecht aussehen, denn hat man doch noch Ziller's "Yeti - Das Schneemonster" vor Augen, der einem schon fast zwangsläufig die Tränen in die Augen getrieben hat. Im Gegensatz dazu wird der Betrachter hier regelrecht verwöhnt, denn entpuppt sich der Film im Laufe der Zeit doch zu einem richtig gut anzusehenden Creature-Movie, das zwar vom Inhalt her etwas abwegig erscheint, in dem sich aber der Trash-Gehalt in überschaubaren Grenzen hält. Ganz im Gegenteil, größtenteils bekommt man einen sogar wirklich spannenden Film geboten, der sich auf gehobenem TV-Niveau ansiedelt und in dem sich auch die darstellerischen Leistungen durchaus sehen lassen können. Und selbst ein konstanter Spannungsbogen ist durchgehend vorhanden, was nun auch nicht unbedingt in allen Werken von Herrn Ziller der Fall ist. Natürlich gibt es dennoch einige Kleinigkeiten, die für so manchen Schmunzler sorgen, doch ehrlich gesagt wäre ich auch enttäuscht gewesen, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, da Ziller's Werke ganz einfach dafür wie geschaffen sind.

Die Monster haben beispielsweise eine Art Tarnvorrichtung, wodurch sie für die menschen unsichtbar oder nur schemenweise erkennbar sind. Fast zwangsläufig erinnert man sich bei den Passagen an einen Film wie "Predator", wobei die Ähnlichkeiten lediglich in dieser Beziehung bestehen. Zudem bespucken die Monster ihre Opfer mit einem grünlichen Schleim, der sich als höchstgiftiges Schlangengift herausstellt und den gegner fast augenblicklich lähmt oder gar tötet. Über diese Kleinigkeiten mag man denken wie man will, aber sie passen optimal in die Geschichte hinein und tragen zu einem insgesamt guten Gesamteindruck bei, den man von diesem Film erlangt. Wenn man einmal ganz ehrlich ist, dann muss man eigentlich eingestehen, das sich einem hier einer der besten Tierhorrorfilme der letzten Zeit offenbart, wobei "Sea Beast" ganz sicher kein Meisterwerk darstellt. Doch wenn man sieht, welch ein Müll garde in diesem Sub-Genre manchmal verzapft wird, dann ist die hier gebotene Unterhaltung eine echt willkommene Abwechslung und besitzt sogar ein gewisses Niveau.

Im Endeffekt handelt es sich um ein sehenswertes Creature-Movie, das zwar keine höheren Ansprüche befriedigt, doch das können sowieso nur ganz wenige Tierhorrorfilme von sich behaupten. Eine nette und interessante Geschichte, die auch größtenteils recht tempo-und actionreich erzählt wird, ein guter Spannungsbogen und solide Darsteller sorgen für gute und kurzweilige Unterhaltung, die für die Verhältnisse von Paul Ziller sogar mit guten Effekten aufwarten kann. Sicher wird es auch genügend Leute geben, die das vollkommen anders sehen, doch sollte man immerhin so fair bleiben, das man den Film nicht schlechter macht, als er in Wirklichkeit ist.


Fazit:


Der neueste Streich von Viel-Filmer Paul Ziller kann sich wirklich sehen lassen, auch wenn er sicherlich nicht zu den absoluten Höhepunkten des Tierhorrorfilms zu zählen ist. Jedoch wird man wirklich gut und interessant unterhalten und wird nach einem effektmäßig trashigen Beginn angenehm überrascht, da die Monster gar nicht so schlecht aussehen. Auch im darstellerischen Bereich wird man mit solider Kost konfrontiert, so das man letztendlich zu einem durchaus positiven Gesamteindruck gelangt. Freunden des Tierhorrors kann man dieses Werk jedenfalls ohne Gewissensbisse empfehlen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
Extras: Trailer, Trailershow


6,5/10
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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Bloody Serial Killer
(Drifter: Henry Lee Lucas)
mit Antonio Sabato Jr., John Diehl, Kostas Sommer, Kelly Curran, Caia Coley, John Burke, Nicolas Canel, Ezra Averill, Thomas Garner, Jay Pickett, Daniel Tostenson, Andrea Lewis, Beth Shea, Brock Burnett, Nino Simon
Regie: Michael Feifer
Drehbuch: Wood Dickinson / Michael Feifer
Kamera: Hank Baumert Jr.
Musik: Andres Boulton
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Henry Lee Lucas war einer der berüchtigtsten Serienmörder in der Geschichte der USA. Als ungeliebtes Kind in Virginia aufgewachsen tötet er nach eigener Aussage in den 50er Jahren zum ersten Mal ein Mädchen, das sich einer Vergewaltigung widersetzt. Das nächste Opfer ist 1959 seine eigene Mutter, als es zu einem Streit kommt. Lucas verwirrt die Behörden immer wieder durch widersprüchliche Aussagen über die Anzahl seiner Opfer, die er selbst mit 500 beziffert. Lucas sagt über sich selbst, er sei gefährlich, doch er kommt trotzdem auf freien Fuß. Also sucht er sich mit Ottis Toole einen Komplizen und mordet weiter


Michael Feifer hat sich in den letzten Jahren durch diverse Verfilmungen der Serienkiller-Thematik einen Namen gemacht, so wurden schon die Geschichten berühmter Namen wie Ted Bundy, Ed Gein oder auch Richard Speck von ihm verfilmt. Mit der Person von Henra Lee Lucas hat sich Feifer nun einen Serienkiller vorgenommen, der insbesondere durch seine etlichen falschen Geständnisse traurige Berühmtheit erlangt hat. Wie fast immer hat der Regisseur auch in vorliegendem Film nicht auf explizite Härte gesetzt, um den Zuschauer zu schockieren, sondern widmet sich mehr den Umständen die dazu geführt haben, das aus einem Menschen schon in frühem Alter ein Killer wird. Wer jetzt also einen visuell äusserst harten Film erwartet, der sollte doch lieber auf eine frühere Verfilmung zurückgreifen, nämlich auf "Henry - Portrait of a Serial Killer", der ganz sicher vom Visuellen her um einiges härter geraten ist.

Dennoch bietet auch vorliegende Geschichte einen ordentlichen Härtegrad, wobei sich dieser allerdings vielmehr in der Vorstellung des Betrachters entfaltet. Wirklich harte Passagen, die zudem auch noch recht blutig gestaltet sind, gibt es hier eigentlich nicht zu sehen, trotzdem entfaltet die Geschichte eine ziemlich starke Intensität, was auch ganz sicher in der Figur des henry Lee Lucas begründet ist, der von Antonio Sabato Jr. ganz ausgezeichnet dargestellt wird. Schon die äussere Erscheinung kann einem kalte Schauer über den Rücken jagen, doch am furcheinflössendsten ist ganz eindeutig sein kalter Blick, der durch die Tatsache, das er nur noch ein Auge besitzt noch mehr unter die Haut geht, als es von Haus aus schon der Fall ist. Feifer konzentriert seine Geschichte auf den Zeitpunkt, als sich Lucas im Gewahrsam der Texas Ranger befindet und diesen innerhalb von gut 2,5 Jahren etliche Morde gesteht, die er wohl größtenteils gar nicht begangen hat. Staatsanwalt Farino (John Burke) glaubt die ganzen Geschichten nicht und kann teilweise sogar Gegenbeweise vorlegen, die ganz eindeutig aufzeigen, das Lucas viele gestandene Morde gar nicht begangen haben kann. Dir Texas Ranger jedoch halten an den geständnissen fast und verhelfen Lucas so zu der Aufmerksamkeit, die dieser sich erwünscht hat.

In ständigen Rückblenden in die Kindheit-und die Jugend des Mannes bekommt man dann einen tiefen Einblick und kann sogar phasenweise etwas Ähnliches wie Mitgefühl mit diesem Menschen bekommen, denn wenn man siekt unter welchen Umständen er erzogen wurde, kann man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Dominiert von einer schier übermächtigen Mutter, die nichts anderes im Sinn hat, als ihren gesamten Frust an ihrem kleinen Sohn abzulassen, muss Henry schon in frühesten Jahren die übelsten Misshandlungen über sich ergehen lassen, so das er im späteren verlauf seines Lebens absolut unfähig ist, normal geartete Emotionen zu empfinden. Das sich sein aufgestauter Hass dann auch hauptsächlich gegen das weibliche Geschlecht richtet, ist dabei nicht weiter verwunderlich. So begeht er dann auch seinen ersten Mord mit gerade einmal 15 Jahren und schreckt auch später nicht davor zurück, seine eigene Mutter zu töten. Auch wenn man seine wirklich schlimme Kindheit nicht als Entschuldigung hernehmen kann, so kann man doch wenigstens für den Mord an seiner Mutter ein gewisses verständnis aufbringen, was durch die hier gezeigten Geschehnisse eindrucksvoll untermalt wird.

Das weitere Hauptaugenmerk der Story liegt auf dem Zusammensein Henry' mit seinem Freund Otis und dessen 14-jähriger Nichte Becky, die auch gleichzeitig Henry's Freundin ist. Schon in der Beziehung des blutjungen Mädchens zu dem weitaus älteren Mannes ist die ganze Unfähigkeit von Lucas zu erkennen, überhaupt eine normale Beziehung zu einer Frau aufzubauen. Noch besser herausgearbeitet wird diese emotionale Unfähigkeit aber durch eine ganz betimmte Passage, in der Otis von Henry den Auftrag erhält, eine Tramperin zu töten, damut dieser nach dem Tod der jungen Frau den Geschlechtsakt mit ihr vollziehen kann, wozu er ansonsten nicht in der Lage gewesen wäre. Bei dieser Passage überkommt den Zuschauer wirklich eine Gänsehaut, denn wirkt das Geschehen doch absolut morbide und gleichzeitig auch schockierend. Mann sieht also ganz eindeutig, das sich hier auch ohne großes Blutvergießen und unnötig harte Sequenzen ein hohes Maß an Härte entwickelt, die phasenweise ein äusserst beklemmendes Gefühl freisetzt, dessen man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Hinzu kommt noch eine extrem dreckige-und schmuddelige Atmosphäre, die sich insbesondere bei den etlichen Rückblenden freisetzen kann und dem Geschehen die passende Note verleiht.

Insgesamt gesehen handelt es sich um eine typische Michael Feifer Verfilmung, wie man sie aus den letzten Jahren gewöhnt ist. In visueller Hinsicht wird man nicht gerade mit extremer Härte konfrontiert und dennoch kann man sich der von diesem Film ausgehenden Faszination nicht erwehren. Ein toll agierender und ausdrucksstarker Hauptdarsteller vermittelt ein hohes Maß an Eiseskälte, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Und so offenbart sich dem Zuschauer im Endeffekt eine wirklich gelungene Serienkiller-Verfilmung, die man gesehen haben sollte.


Fazit:


Auch wenn der Titel "Bloody Serial Killer" bei manch einem sicherlich falsche Erwartungen auslöst, denn viel Blut gibt es nicht zu sehen, so ist die Verfilmung der Geschichte des Henry Lee Lucas als durchaus gelungen zu bezeichnen. Insbesondere die vielen Rückblenden in die Kindheit des Serienkillers zeigen ganz eindeutige Gründe auf, warum dieser Mensch sich zu einer gefühlskalten Bestie entwickelt hat. Zwar darf so etwas niemals als Entschuldigung für die folgenden Taten dienen, jedoch kann es für etwas wie Verständnis gelten, denn wer weiss, wie sich dieser Mann entwickelt hätte, wenn er eine normale und behütete Kindheit gehabt hätte. Auf jeden Fall bekommt man es hier mit einem sehr gelungen und spannenden Film zu tun, den sich kein Freund solcher Geschichten entgehen lassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 87 Minuten
Extras: Trailer, Bildergalerie, Biographien
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Splintered
(Splintered)
mit Holly Weston, David Bowen, Jace Desay, Sacha Dhawan, Nathan Doyle, Jane Drury, David Duckworth, Julie Glover, Sol Heras, Alexander Hill, Dominic Holmes, Chris Jack, Holly Messenger, Matthew Murphy, Sadie Pickering, Jonathan Readwin
Regie: Simeon Halligan
Drehbuch: Mat Archer / Simeon Halligan
Kamera: Michael Costelloe
Musik: Richard Bodgers
Keine Jugendfreigabe
Großbritannien / 2008

Ein abgelegener Teil von Nord-Wales. Irgendetwas Unheimliches hat Vieh gerissen und beginnt nun, den Menschen anzugreifen. Sophie, ein Teenager mit bewegter Vergangenheit, macht sich mit einigen Freunden auf die Suche nach diesem grauenhaften Etwas. Nach einem Angriff muss Sophie in ein verlassenes Gebäude flüchten, aus dem sie nicht wieder heraus kommt. Ihre einzige Chance besteht darin, zu hoffen, dass ihre Freunde das Ding finden, bevor es sie findet und in blutige Stücke reißt...


Und wieder einmal bekommt man es mit einem Horrorfilm zu tun, der prinzipiell über wirklich gute Ansätze verfügt, die aber leider im Endeffekt nicht richtig herausgearbeitet wurden. Eines aber muss man "Splintered" attestieren, der Film verfügt von Beginn an über eine sehr dichte und teils recht unheilvolle Grundstimmung, die sich auch auf den Zuschauer überträgt. So wird auch die Spannung gut aufgebaut und die Neugier des Betrachters geweckt, denn wartet man doch sehr gespannt darauf, das "Ding" endlich zu Gesicht zu bekommen. Der negative Aspekt der Geschichte liegt ganz einfach darin begründet, das es viel zu lange dauert, bis endlich einmal wirklich etwas passiert und man auch endlich erfährt, was es mit dem ominösen "Ding" denn auf sich hat. So dauert es eine geschlagene Stunde, bis der Film dann etwas an Fahrt aufnimmt, bis zu diesem Zeitpunkt kann das Werk von Regisseur Simeon Halligan zwar insbesondere in atmosphärischer Hinsicht überzeugen, doch ansonsten gibt es nicht viel zu begutachten, was besonders erwähnenswert wäre.

Hauptsächlich fehlt es dem Szenario etwas an Härte, damit meine ich jetzt keinesfalls, das eine brutale Szene sich an die nächste reiht, nur gibt es in dieser Beziehung in den ersten 60 Minuten rein gar nichts zu sehen. Erst im letzten Drittel des Geschehens wird man mit einigen etwas blutigeren Passagen konfrontiert, die einen normalen Rahmen aber zu keiner Zeit überschreiten. Echte Gorehounds werden hier also eher enttäuscht sein und sollten so ihre Erwartungen von Anfang an äusserst niedrig ansiedeln. Doch die teils fehlende Härte ist nicht das einzige Manko, denn vor allem im Mittelteil fehlt es der Story erheblich an Tempo, so das mehrere etwas langatmige Phasen enthalten sind, die man ganz sicher hätte vermeiden können. Es passiert ganz einfach zu wenig, so das es phasenweise richtig schwerfällt, die Konzentration aufrecht zu erhalten, streckenweise kommt sogar so etwas wie Langeweile auf.

Und auch die Auflösung, um wen es sich bei dem sogenannten "Ding" handelt, ist doch ziemlich enttäuschend, denn gingen doch die eigenen Gedanken in eine etwas andere Richtung. Mit einigen Rückblenden wird dem Zuschauer erklärt, wie alles begonnen hat und warum die ganzen Geschehnisse überhaupt stattgefunden haben. Auch im Bezug auf die Hauptfigur Sophie (Holly Weston) bekommt man immer wieder Rückblenden in deren Vergangenheit serviert, die einen Großteil der Laufzeit vielmehr wie unzusammenhängende Fragmente erscheinen, die irgendwie keinen richtigen Sinn ergeben wollen. Erst ganz zum Ende fügen sie sich wie ein Puzzle zusammen und werden so auch für den Betrachter verständlich gemacht. Insgesamt gesehen hätten die Macher des Filmes hier aber weitaus mehr herausholen können, denn einige Dinge wirken doch äusserst konstruiert und zwanghaft zusammengeschustert. Man erkennt durchaus das Bemühen, das dem Zuschauer hier eine recht logische Erklärung für alles geliefert werden sollte, doch gerade bei diesem Bemühen hat man sich meiner Meinung nach etwas verzettelt, wodurch einige Dinge selrsam aufgesetzt wirken.

Nun soll aber keineswegs der Eindruck entstehen, das es sich um einen schlechten Film handelt, denn man kann sich "Splintered" im Großen und Ganzen recht gut anschauen, jedoch sollte man die ziemlich offensichtlichen Defizite nicht übersehen. Etwas mehr Action und eine temporeichere Erzählweise hätte dem Film ganz sicher nicht geschadet, dafür wird man aber mit einer wirklich sehr dichten Grundstimmung belohnt, die streckenweise sogar recht unheivolle Züge trägt. Das liegt auch in den gut ausgewählten Locations begründet, denn allein schon das alte Gemäuer, in dem sich ein teil der Geschenisse abspielt, strahlt ein gehöriges Maß an Bedrohlichkeit aus. Leider kann man das von der Geschichte an sich nicht behaupten, die doch einige Längen aufweist und in der es auch immer wieder zu kleineren Spannungseinbrüchen kommt, die man bestimmt hätte vermeiden können. Etwas mehr Action in den ersten zwei Dritteln der Story hätten hier ganz sicher Abhilfe geschaffen und die Geschehnisse auch weitaus interessanter gestaltet.


Fazit:


Leider muss man "Splintered" im Endeffekt zu den Horrorfilmen zählen, die sich letztendlich im breiten Durchschnittsbereich ansiedeln und nicht unbedingt einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen. Atmosphärisch zwar absolut stimmig, fehlt es dem Werk in anderen bereichen ganz offensichtig an Klasse. Dennoch handelt es sich um einen Genre-Beitrag, den man sich durchaus einmal anschauen kann, allerdings sollte man dabei die eigenen Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, um am Ende nicht zu sehr enttäuscht zu sein.


Die DVD:

Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
Extras: Splintered Trailer, Deleted Scenes, Behind the Scenes, Trailer, Bildergalerie


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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Dr. Jekyll and Mr. Hyde
(The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde)
mit Tony Todd, Tracy Scoggins, Vernon Wells, Stephen Wastell, Danielle Nicolet, Deborah Shelton, Judith Shekoni, Tim Thomerson, Peter Jason, Peter Lupus III, Tyler Kain, Nicholle Tom, Elina Madison, Jacob Tawney, Michelle Lee
Regie: John Carl Buechler
Drehbuch: John Carl Buechler / Robert Louis Stevenson (Roman)
Kamera: James M. LeGoy
Musik: Andy Garfield
Keine Jugendfreigabe
USA / 2006

Mediziner Dr. Henry Jekyll werkelt gerade an einem revolutionären Medikament gegen Herzinsuffizienz und probiert den Stoff ohne Rücksprache mit den Kollegen im Institut gleich mal an sich selbst aus. Ergebnis ist eine spektakuläre Persönlichkeitsspaltung, in deren Verlauf sich der biedere und gewissenhafte Wissenschaftler vorübergehend in ein rüpelhaftes, hässliches und auch gemeingefährliches Individuum namens Mr. Hyde verwandelt. Als dieser beginnt, Frauenleichen anzuhäufen, heftet sich ein ungewöhnliches Fahnderteam an seine Blutspur.


Die weltberühmte Romanvorlage des Stoffes von Robert Louis Stevenson ist ja nun schon etliche Male verfilmt worden, jedoch ist es hier meines Wissens nach das erste Mal, das mit Tony Todd ein Schwarzer Darsteller in die Doppelrolle des Dr. Jekyll und Mr Hyde schlüpft. Allein diese Tatsache macht das Werk von Regisseur John Carl Buechler schon sehr interessant, allerdings sollte man nicht mit zu hohen Erwartungen an den Film herangehen. Über die Geschichte an sich braucht man nicht viele Worte verlieren, dafür sollte man aber Einiges über dessen Umsetzung sagen, die nicht gerade als wirklich gelungen bezeichnet werden kann. Sicherlich mag das in erster Linie im mit geschätzten 750.000 $ recht niedrigen Budget begründet sein, das man dem Film in jeder Einstellung anmerkt. Das beginnt schon mit der äusserst dürftigen deutschen Synchronisation, die dem Geschehen aber andererseits schon wieder etwas unfreiwillig Komisches verleiht, denn erscheinen die deutschen Stimmen der Darsteller doch sehr künstlich und aufgesetzt, was sich insbesondere auch in den vorhandenen Dialogen widerspiegelt, die nicht gerade viel Substanz beinhalten und streckenweise recht sinnbefreit daherkommen.

Und auch die hier agierende Darsteller-Riege brilliert nicht unbedingt durch überzeugendes Schauspiel, vielmehr wird der Zuschauer mit sehr viel Theatralik konfrontiert, wodurch sich aber auch ein gewisser Trash-Faktor freisetzt, der schon wieder zur Belustigung beiträgt. Zudem bekommt man auch einige Verhaltensweisen zu sehen, die im Prinzip fernab von jeglicher Realität anzusiedeln sind. Da geht beispielsweise die ermittelnde Polizei-Beamtin (Tracy Scoggins auf die Jagd nach dem gefährlichen Serienkiller und weigert sich dabei, ihre Pistole zu tragen, da sie 6 Monate zuvor ein traumatisches Erlebnis hatte. Es fällt schon ziemlich schwer, ein solches Verhalten logisch nachzuvollziehen, wie auch andere Dinge, die hier oft genug in den Vordergrund der Geschichte treten. Diese offensichtlichen Unzulänglichkeiten des Szenarios verleihen dem Ganzen aber auch eine Menge Charme und tragen zum durchaus vorhandenen Unterhaltungswert bei, den man dem Werk keinesfalls absprechen kann.

Was der Story ein wenig abgeht, ist so etwas wie ein echter Spannungsbogen oder eine wirklich bedrohliche Grundstimmung. Beide Dinge sind eigentlich so gut wie gar nicht vorhanden und auch das Einfügen von etwas Kunstblut und diversen Szenen, die etwas härter erscheinen können dieses Manko nicht beheben. Die Härte ist allerdings auf ein Minimum reduziert und nicht weiter der Rede wert. Lediglich zum Ende hin wird es etwas blutiger und es kommt ein wenig Action in den Film. Das angesprochene Ende ist dann auch ein Höhepunkt der Geschichte, was allerdings nicht auf den Actiongehalt, sondern den grotesken Anstrich bezogen ist, den man ihm verpasst hat. Die Verwandlung des Mr. Hyde in einen überdimensional großen Affen erscheint schon ziemlich absurd, sorgt aber für so manchen lacher beim Betrachter. Unterstreicht dieser Schluss-Akkord doch noch zusätzlich die äusserst schräge Note, die dem Ganzen beiwohnt und ihn gerade für Trash-Liebhaber besonders interessant machen dürfte.

Diese Verfilmung als vollkommen ernsten Genre-Beitrag anzusehen, dürfte eigentlich nicht möglich sein, da es dem Film doch an fast allen Ecken und Enden ganz eindeutig an Qualität fehlt. Die Umsetzung der Geschichte beinhaltet ganz einfach zu viele Mankos und Unzulänglichkeiten, über die man einfach nicht hinwegsehen kann, selbst wenn man es wollte. Und so entpuppt sich Buechler's Version der Jekyll und Hyde Thematik schon fast unfreiwillig als kleinere Trash-Perle, die insbesondere für Freunde des etwas skurrilen Films eine Bereicherung darstellen dürfte.


Fazit:


Wenn man eine wirklich ernstzunehmende Version der bearbeiteten Thematik sehen möchte, dann sollte man eventuell besser auf eine andere Film-Version zurückgreifen. Hat man allerdings ein Faible für unfreiwillig komische Werke und einen Hang zum Trash, dann ist man hier bestens aufgehoben. Wenn es dann zusätzlich auch nicht weiter stört, das man mit relativ schlechtem Schauspiel und einer sehr dürftigen Synchronisation konfrontiert wird, dann zählt dieser Film schon fast zwangsläufig zum Pflichtprogramm. Auf jeden Fall wir kurzweilige, wenn auch nicht unbedingt qualitativ hochwertige Unterhaltung geboten, die man insbesondere Trash-Freunden und Horrorvielsehern empfehlen kann.


5/10
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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The Treasure Hunter
(Ci Ling)
mit Jay Chou, Chiling Lin, Eric Tsang, Daoming Chen, Chu-he Chen, Will Liu, Pu Miao, Ian Powers, Kenneth Tsang
Regie. Yen-ping Chu
Drehbuch: Kevin Chu
Kamera: Keine Information
Musik: Ricky Ho
FSK 12
Taiwan / 2009

In der nordwestlichen Wüste, wo zahllose Dynastien aufblühten und wieder zerfielen, geht das Gerücht von einem unermesslich großen Schatz um. Eine Gruppe mysteriöser Wächter beschützt die Schatzkarte, bis ein berüchtigtes internationales Verbrechersyndikat sie jagt. Doch bevor die Karte den Verbrechern in die Hände fällt, übergibt ein Wächter sie dem jungen, ritterlichen Ciao Fei. Aber Ciao Fei ist schnell gezwungen, die Karte für das Leben von Lan Ting, der Tochter seines Mentors, herzugeben, die vom Verbrechersyndikat entführt wurde. Zusammen mit Hua Ding Bang (einem berühmten Archäologen) begeben sich die beiden auf eine gefährliche Reise, um die Karte wiederzubeschaffen, den antiken Schatz zu beschützen und das Verbrechersyndikat zu zerschlagen.


Indiana Jones trifft auf die Mumie!


Mit diesem doch ziemlich hochgegriffenen Vergleich wird auf dem DVD-Cover des Filmes geworben, doch leider sind letztendlich nur ansatzweise wirkliche Ähnlichkeiten zu erkennen. Das bedeutet jetzt keineswegs, das es sich hier um einen schlechten Film handelt, denn "The Treasure Hunter" kann durchaus größtenteils recht kurzweilig unterhalten, jedoch beinhaltet das taiwanesische Werk von Regisseur Yen-ping Chu auch einige Längen, die bei einem Film dieser Art doch äusserst offensichtlich in den Vordergrund treten. So erwartet man beispielsweise aufgrund des oben erwähnten Vergleiches eine Geschichte mit jeder Menge Humor, der hier auch durchaus vorhanden ist, aber zu keiner Zeit so richtig zünden will. Die eingefügten Gags und die teils auftretende Situationskomik bringen nicht den erhofften Effekt und entpuppen sich letztendlich doch vielmehr als eine Art lauer Humor, der nicht wirklich zum lachen animieren kann. So erscheinen gewisse Stellen eher etwas albern und können maximal für einige dezente Schmunzler beim Zuschauer sorgen.

Zudem ist auch der vorhandene Spannungsbogen nicht so straff gespannt wie es nötig wäre, um ganzzeitig kurzweilige Unterhaltung zu bieten, dabei sind sehr gute Ansätze dazu enthalten, doch immer wieder wenn man der Meinung ist, das die Spannung sich endlich verdichtet, fällt sie wieder in sich zusammen und sorgt so doch für etwas Enttäuschung. Ähnlich verhält es sich auch mit den Action-Passagen, die zwar recht gut über den ganzen Film verteilt sind, aber leider viel zu selten in den Vordergrund rücken. Die vorhandenen Stellen sind aber äusserst gut in Szene gesetzt worden, weshalb es umso unverständlicher erscheint, warum man nicht etwas mehr davon in die Story eingefügt hat. Stattdessen haben sich die Macher des Filmes mehr darauf konzentriert, hier ziemlich dialoglastige Passagen einzubauen, die streckenweise ziemlich ermüdend daherkommen und das Gesamtbild etwas trüben.

Desweiteren werden diverse Zusammenhänge des Geschehens äusserst abrupt und brachial eingeführt, so das man stellenweise Schwierigkeiten hat, gewisse Informationen sofort einzuordnen, was für ein manchmal etwas verwirrendes Gesamtkonstrukt sorgt, in dem einige Dinge seltsam konstruiert und an den Haaren herbeigezogen wirken. das mag sich nun insgesamt gesehen sehr negativ anhören, dennoch kann man sich den Film eigentlich ganz gut anschauen. Eventuell mag es auch daran liegen, das meine Erwartungen etwas zu hoch waren, habe ich doch wirklich ein Werk in der Machart von Indiana Jones erwartet, doch diesen Hoffnungen kann vorliegende Geschichte ganz einfach nicht gerecht werden. Das mag auch in den darstellerischen Leistungen begründet sein, die man hier geboten bekommt, denn die agierenden Schauspieler wissen nicht so recht zu überzeugen und erscheinen doch ziemlich blass und jederzeit austauschbar. Hinzu kommt die Tatsache, das keiner von ihnen wirkliche Symphatiepunkte beim Zuschauer sammeln kann und man auch keine echte Beziehung zu den ziemlich nichtssagenden Charakteren aufbaut.

So bleibt hier letztendlich ein Film, der meine Erwartungen nicht erfüllen konnte, das muss aber keineswegs bedeuten, das das auch bei anderen unbedingt der Fall sein sollte. Auf jeden Fall aber sollte man nicht zuviel erwarten und vor allem nicht den Vergleich zu den oben genannten Filmen anlegen, denn "The Treasure Hunter" bietet zwar ganz nette Film-Kost für zwischendurch, kann aber keinerlei höhere Ansprüche erfüllen. Das kommt auch insbesondere in den letzten Minuten sehr klar zum Ausdruck, erwartet man doch ein äusserst spektakuläres Ende der Story, so wird man letztendlich aber nur mit einem Schluss-Akkord konfrontiert, der über durchschnittliches TV-Niveau nicht hinauskommt.


Fazit:


Mit recht hohen Erwartungen bin ich an "The Treasure Hunter" herangegangen, hatte ich doch die Hoffnung, einen sehr witzigen-und spannungsgeladenen Abenteuerfilm zu Gesicht zu bekommen. Leider trifft dies aber nur stellenweise zu, da ganz einfach zu viele Längen enthalten sind und der Film als Gesamtpaket nicht gänzlich überzeugen kann. Dabei ist streckenweise durchaus Qualität vorhanden, die man allerdings nicht auf den gesamten Film verteilen konnte. Zum einmaligen Anschauen jederzeit geeignet, wird das Werk allerdings keinen nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlassen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Mandarin DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 101 Minuten
Extras: Making Of, Music Video, Trailer


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horror1966
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

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Paranoid Nightmare
(Paranoid)
mit Shanda Lee Munson, Summer Sloan LaPann, Brandon O'Dell, Shawn Wright, Michael Short, Denny Zartman, Tyler Thebaut, Frank Brennan, Bob Harter, Bruce C. Taylor, Nathalie Hendrix, Deborah Smith, Carolyn McReynolds, Ron Lavery
Regie: Ash Smith
Drehbuch: Ash Smith
Kamera: Keith Holland
Musik: Rob Albertson
FSK 18
Australien / 2000

An der Sugar Hill-School wird ein Gruselkabinett eingerichtet, um etwas Geld für den Abschluss-Ausflug einzusammeln. Doch aus dem wohligen Schauer wird bald echter Horror, denn die kleine Stadt wird von einer grausigen Teenager-Mordserie erschüttert und das Geisterhaus wird auf Grund dieser Ereignisse geschlossen. Schon lange geht in der Stadt die Legende vom gnadenlosen „Gewissens-Killer“ um, doch die Polizei steht vor einem Rätsel. Seitdem ihre Zwillingsschwester ermordet wurde, ist die hübsche Sara regelrecht besessen von dieser Legende. Ihr provokativer Artikel über die Mordserie in der Schülerzeitung bringt sie nun in echte Schwierigkeiten und bald ist die ganze Stadt paranoid vor Angst.


Äusserst schnell kommt man bei diesem australischen Teenie-Slasher auf die richtige Fährte und kann erahnen, an welchem Vorbild sich Regisseur Ash Smith bei seinem Regie-Debut bedient hat, das bis zum heutigen Tage auch der einzige Film geblieben ist, der unter seiner Regie entstand. Zu auffällig sind doch die Anlehnungen an Wes Craven's "Scream", der Mitte der 90er Jahre die neue Slasherwelle ausgelöst hat. So kann man von Anfang an davon ausgehen, das nicht gerade viel Innovation oder eigene Ideen vorhanden sind, was sich im Laufe der Geschichte auch recht eindrucksvoll bestätigt. Vielleicht liegt es auch an der Qualität von "Paranoid Nightmare", das Smith keine weiteren Filme kreiert hat, denn diese ist doch als äusserst bescheiden anzusehen. Allerdings bin ich nicht der Meinung vieler Leute, die diesen Film größtenteils gnadenlos schlecht bewerten. Sicherlich ist hier kein besonderer Beitrag des Horror-Genres entstanden, doch sollte man keinesfalls uberwähnt lassen, das gerade einmal ein Budget von geschätzten 100.000 $ vorhanden war, was keine großen Sprünge zulässt. Da gibt es weitaus höher budgetierte Filme, die sich noch langatmiger gestalten, als es in vorliegender Geschichte der Fall ist.

Dennoch darf man diesen nicht unwichtigen Aspekt keinesfalls ausser acht lassen, da der Spannungsbogen nun wirklich keine ungeahnten Höhen erreicht. Leider kommt es immer wieder zu Spannungseinbrüchen, die man ganz sicher hätte vermeiden können. Und so nehmen zwar diverse Passagen eine Langatmigkeit an, die das entstehende Gesamtbild deutlich trüben, was das Sehvergnügen doch merklich beeinträchtigt. Einzig und allein die sich entfaltende Grundstimmung konnte größtenteil überzeugen, ist sie doch äusserst düster und teilweise auch unheilvoll gehalten. Das allein reicht aber längst nicht aus, um den Film aus der breiten masse hervorzuheben, allerdings verleiht es ihm doch aber einige Pluspunkte, so das einige Bewertungen von 1-3 Punkten auf einer 10er-Skala meiner Ansicht nach nicht ganz gerechtfertigt sind. Eventuell hätte man den maximal durchschnittlichen Gesamteindruck durch einige etwas härtere Sequenzen ein bisschen aufwerten können, doch in dieser Beziehung wird der Zuschauer leider fast auf der ganzen Linie enttäuscht, was auch die 18er Freigabe etwas willkürlich erscheinen lässt, denn viele 16er Horrorfilme sind weitaus härter als "Paranoid Nightmare".

Der grösste Schwachpunkt allerdings sind ganz eindeutig die wenig überzeugenden Schauspieler, die seltsam blass und farblos erscheinen. Nun erwartet man in einem Film dieser Machart zwar nicht zwangsweise oscarreife Darbietungen, jedoch ist es zumeist sehr hilfreich, wenn die Schauspieler ihren Charakteren etwas Charisma, Authenzität und Überzeugungskraft verleihen, was hier aber nicht der Fall ist. Und so erscheinen die Darbietungen auch phasenweise etwas gekünstelt um nicht zu sagen aufgesetzt. Insbesondere die Mimik ist noch einmal zusätzlich hervorzuheben, denn in dieser Richtung wirken einige Akteure richtiggehend aphatisch und regungslos, so das echte Gefühlsregungen nur äusserst schwer ersichtlich sind. In dieser Hinsicht wird man fast schon zwangsweise an das geringe Budget erinnert, denn mit besseren Darstellern hätte der Film vielleicht eine weitaus bessere Wirkung auf die Großzahl der Fans gehabt, auch wenn der Film dadurch auch nicht in den Horror-Olymp aufgestiegen wäre.

Im Endeffekt kann man "Paranoid Nightmare" schon ohne Übertreibung als billiges Sin-off von "Scream" bezeichnen, denn das die Macher ganz eindeutig mit etwas Verspätung auf den Erfolgszug aufspringen wollten, ist mehr als nur offensichtlich. Doch leider merkt man dem Film an allen Ecken und Enden das fehlende Geld an, das dafür notwendig gewesen wäre. Eigentlich kann ich gar nicht richtig sagen warum, aber mir hat dieses Werk trotz aller auftretenden Mankos irgendwie gefallen, auch wenn hier keine echte Hochspannung aufkommt, das Werk für eine 18er Freigabe seltsam seicht daherkommt und die Darsteller alles andere als gut sind. Ohne genau zu wissen was es war, aber irgendetwas hat eine gewisse Faszination auf mich übertragen, die vom Geschehen ausgegangen ist und deshalb werde ich diesen Film auch bestimmt nicht das letzte Mal angesehen haben. Eine uneingeschränkte Empfehlung kann man aber auf keinen Fall aussprechen, jedoch dürften Leute, die ihre Freude an Filmen wie "Scream" haben, auch von dieser Low Budget Variante nicht vollkommen abgeneigt sein und cielleicht ihre Freude daran haben.


Fazit:


Ein richtig guter und gelungener Teenie-Horrorfilm sieht sicherlich anders aus, trotzdem kann man auch bei "Paranoid Nightmare" wenigstens teilweise auf seine Kosten kommen. Die Erwartungen sollten allerdings nicht sehr hoch angesetzt werden, ausserdem sollte man keinerlei Neuerungen oder Innovation erwarten, da diese Befriffe hier eher als Fremdworte gelten. Wer ein Low Budget Spin-off zu schätzen weiss und sich nicht an eher schlechten Schauspielern stört, der sollte ruhig mal einen Blick riskieren.


5/1ß
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Re: horror's Reise durch die große Welt der Filme

Beitrag von horror1966 »

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Paris by Night of the Living Dead
(Paris by Night of the Living Dead)
mit David Saracino, Karina Testa, Dominique Bettenfeld, Olivier Bach, Christophe Lemaire, Cyril Delavenne
Regie: Gregory Morin
Drehbuch: David Neiss
Kamera: Francois Reumont
Musik: Erwann Kermovant
Keine Jugendfreigabe
Frankreich / 2008

Paris ist von Zombies überrannt. Adrienne und Richard gehören zu den wenigen Überlebenden. Trotz allem wollen sie heiraten. Als Richard kurz nach der Hochzeit bei einem blutigen Kampf gebissen wird, muss sich Adrienne fragen ob die Phrase "... bis dass der Tod euch scheidet" in solchen Zeiten überhaupt noch gilt.


Was soll man Großes von einem Zombie-Kurzfilm erwarten, der gerade einmal eine Netto-Laufzeit von knapp 9 Minuten hat? Auf jeden Fall durchgehende Kurzweil, die hier auch gegeben ist und dem Betrachter recht blutige Unterhaltung bietet. Insbesondere durch die bläulichen Farbfilter erscheint das Geschehen herrlich düster und bedrohlich, was man in jeder einzelnen Einstellung zu spüren bekommt. Trotz der kurzen Laufzeit entfaltet sich so eine tolle Atmosphäre, die insbesondere die vorherrschende Endzeitstimmung im von Zombies überfluteten Paris ganz hervorragend widergibt.

Es ist aufgrund der vorherrschenden Situation schon als äusserst skurril und makaber anzusehen, das Adrienne und Richard trotzdem unbedingt den Bund der Ehe eingehen wollen. Und kaum ist die Zerenomie zu Ende, fällt auch schon der Pfarrer einer hungrigen Meute Zombies zum Opfer. Ab sofort ist das junge Paar auf der Flucht vor den Untoten und versucht sich mit allerlei Waffen gegen diese zu Wehr zu setzen. Dabei kommen jede Menge CGI-Effekte zum Einsatz, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen, da einige Szenen so doch etwas künstlich erscheinen. Das ändert allerdings rein gar nichts an der Tatsache, das Splatter-Freunde hier voll auf ihre Kosten kommen und mit jeder Menge Kunstblut belohnt werden.

Richtig spaßig wird es dann, als auch Richard zum Zombie mutiert, denn ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal einen Untoten gesehen zu haben, der so erstklassig auf einem Motorrad fahren kann. Der Clou sind allerdings die Waffen, die Adrienne einsetzt, um sich gegen ihren Zombie-Ehemann zur Wehr zu setzen, denn kommen hier doch sogar eine Panzerfaust und sogar ein Raketenwerfer zum Einsatz, der gleichzeitig auch den Eifelturm zum Einsturz bringt. Man merkt also, das es in dieser kurzen Geschichte nicht ausschließlich hart und blutig, sondern auch äusserst witzig zur Sache geht, so das man bestens unterhalten wird und letztendlich zu einem sehr positiven Gesamteindruck gelangt. Mir persönlich hat dieser herrliche Kurzfilm jedenfalls äusserst viel Spaß gemacht, doch hätte man aus diesem Stoff vielleicht sogar eine richtig gute Zombie-Komödie in Spielfilmform kreieren können, denn genügend Potential ist meiner Meinung nach durchaus vorhanden.

Letztendlich bekommt man es hier mit einem sehr gelungenem Kurzfilm zu tun, der trotz gerade einmal 9 Minuten Netto-Spielzeit eine düstere und bedrohliche Endzeitstimmung vermitteln kann. Über darstellerische Leistungen kann man allerdings nicht viel sagen, denn um diese richtig zu beurteilen, ist die Zeit einfach viel zu kurz. Dafür wird man mit jeder Menge SFX konfrontiert, womit der vorhandene Härtegrad als äusserst ansehnlich bewertet werden kann. "Paris by Night of the Living Dead" ist auf jeden Fall ein Film, den sich kein echter Genre-Liebhaber entgehen lassen sollte, den der Unterhaltungswert ist extrem hoch angesiedelt, was allerdings bei einer so kurzen Laufzeit auch nicht besonders schwierig ist.


Fazit:


Zombie-Fans sollten hier auf jeden Fall zugreifen, da die DVD auch für relativ kleines Geld zu erwerben ist. Jede Menge Härte und Blut in verdammt kurzer Zeit sorgen für ein äusserst vergnügliches Film-Vergnügen, das man sich bestimmt nicht nur einmal anschauen wird. Ich fühlte mich jedenfalls allerbestens unterhalten und kann so eine absolute Empfehlung für dieses Werk aussprechen.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Französisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 12 Minuten
Extras: "Zombies Of" (60-minütiges Making Of, "Don't mess with french Zombies" 14-minütiges Featurette,Audiokommentar, Bildergalerie
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