Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 11:10
Im Ultrakurzformat:
Nachdem vor einigen Wochen der legendäre "Die Nacht der reitenden Leichen" (La noche del terror ciego, Spanien, Portugal 1971) wohlige Gruselstimmung verbreitete, wanderten nun die drei weiteren Streifen der losen Reihe in den Player. Während mir der Auftakt als einheimische Scheibe vorliegt, kamen bei den Nachfolgern die US-DVDs von Blue Underground zum Einsatz. Amando de Ossorios vier Werke um die satanischen Templer werden gern als Saga bezeichnet, dennoch bietet jeder Film eine eigenständige und in sich geschlossene Handlung. Ergo "darf" der Filmfreund die Reihenfolge beliebig wählen, ich bevorzuge dennoch den chronologischen Genuss.
• Return of the Evil Dead (El ataque de los muertos sin ojos/Die Rückkehr der reitenden Leichen, Spanien, Portugal 1973) - Die Templer überfallen ein Dorf und metzeln fröhlich alles nieder, eine kleine Gruppe flüchtet in die nächste Kirche. Mit Tony Kendall in der Hauptrolle und Fernando Sancho als Fiesling, hat der Streifen zwei Stars des europäischen Genrekinos im Angebot. Atmosphäre ist Trumpf, hier wird nahezu die Klasse des ersten Films erreicht. Nebenbei hat Amando de Ossorio geschickt eingebaute Systemkritik im Angebot, zeichnet den Bürgermeister (dargestellt von Fernando Sancho) als ausgeprägt ekelhaften Charakter, während die ihm übergeordnete Instanz sich einen Dreck um die Belange der Bevölkerung schert, lieber mit dem Dienstmädchen zur Kissenschlacht schreitet.
Dicke 8/10 (sehr gut) sind fällig, die Sause ist und bleibt eine unverzichtbare Perle des spanischen Horrorkinos! Übrigens enthält die DVD zwei unterschiedliche Versionen. Beide Fassungen funktionieren sehr gut, die spanische Variante verleiht einer Nebenfigur mehr Gewicht, haut dazu ein wenig blutiger aufs Mett.
• The Ghost Galleon (El buque maldito/Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen, Spanien 1974) - Nun schippern die Templer auf ihrem Geisterschiff übers Meer, Maria Perschy und Jack Taylor plagen sich mit dem untoten Gesindel. Im dritten Aufguss siedelt de Ossorio den Großteil der Handlung auf einem vergammelten Seelenverkäufer an, der Titel des Streifens führt uns also nicht an der Nase herum. Interessant die Anlage der Hauptcharaktere, die Dame und der Herr sind nicht unbedingt die liebenswertesten Erscheinungen. Obschon das "Schiffskammerspiel" eine nahezu perfekte Vorlage für wohlige Gruselschauer bietet, verliert der dritte Angriff der Templer an Suhlenwert.
Zunächst wollte ich 6,5/10 ziehen, aber das äusserst ansprechende Ende verhilft dem dritten Leichenausflug zu 7/10 (gut)
• Night of the Seagulls (La noche de las gaviotas/Das Blutgericht der reitenden Leichen, Spanien 1975) - Irgendwo am Ende der Welt kommen ein neuer Arzt und dessen Gattin in den Ort, die Bewohner verhalten sich ausgeprägt abweisend. Grausige Rituale spielen sich ab, in den Nächten reiten die untoten Templer herbei und fordern ihren Blutzoll. Dem vierten Austritt der Gruftritter mangelt es -in Reihen der Herren- ein wenig an Darstellern mit gesteigertem Wiedererkennungswert, solche mögen nicht immer notwendig sein, hier wären sie jedoch hilfreich gewesen. Immerhin erfreuen die Damen meine Augen, die hübsche María Kosty kennt jeder Freund des spanischen Gruselkinos, gleiches gilt für die kantige Schönheit Julia Saly (welche leider nur in einer kleineren Rolle zu bewundern ist). Am Tropf der Vorgänger hängend stirbt es sich noch immer kurzweilig, im Vergleich zu "Nacht" und "Rückkehr" fällt "Blutgericht" deutlich ab.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Fazit: An "Die Nacht der reitenden Leichen" und "Die Rückkehr der reitenden Leichen" kommt kein Fan gepflegter Gruselunterhaltung vorbei, ebenso sollten Einsteiger mehr als einen Blick riskieren. "Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen" und "Das Blutgericht der reitenden Leichen" stellen den Süchtling zufrieden, für Gelegenheitsglotzer vermutlich weniger interessant. Zahlreiche Veröffentlichungen sind erhältlich, die Blue Underground DVDs gehen in Ordnung, bieten englische und spanische Sprache an. Neben den Einzelscheiben ist eine sargförmige Box mit dem Titel "The Blind Dead Collection" auf dem Markt, diese führt Bonus-DVD und Booklet im Gepäck. Achtung! Im deutschen Handel treibt sich eine BD mit allen vier Teilen herum (Die Reitenden Leichen Quadrilogy), leider sind nur gekürzte Fassungen enthalten, Finger weg!
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• Das Dorf der Verdammten (Village of the Damned, Großbritannien 1960) - Sämtliche Bewohner einer kleinen Ortschaft fallen unerklärlicherweise in Ohnmacht, wachen nach ein paar Stunden wieder auf. Wenige Wochen später stellt man bei allen gebärfähigen Frauen des Dorfes Schwangerschaften fest. Bereits im Mutterleib entwickeln sich die Kinder übermäßig schnell, nach der Geburt setzt sich dieser Prozess fort. Offenbar sind alle Sprößlinge auf erstaunliche Art miteinander verbunden, bald suchen Angst und Schrecken den einst beschaulichen Ort heim ...
Dieser Mix aus Grusel, Science-Fiction und Thriller geht unter die Haut! So bleibt die Herkunft der unheimlichen Kinder rätselhaft, überlässt man vieles der Phantasie des Zuschauers. Vor allem gelingt es die Blagen wirklich schaurig einzufangen, mir läuft es bei jeder Sichtung eiskalt den Rücken herunter. "Das Dorf der Verdammten" gehört in jede Sammlung, gleiches gilt für John Carpenters Remake von 1995! Warner präsentiert den Film in ansprechender Qualität, der Bonusbereich gibt leider nur einen (deplatzierten) Trailer zur "James Dean Collection" her.
8/10 (sehr gut)
Nachdem vor einigen Wochen der legendäre "Die Nacht der reitenden Leichen" (La noche del terror ciego, Spanien, Portugal 1971) wohlige Gruselstimmung verbreitete, wanderten nun die drei weiteren Streifen der losen Reihe in den Player. Während mir der Auftakt als einheimische Scheibe vorliegt, kamen bei den Nachfolgern die US-DVDs von Blue Underground zum Einsatz. Amando de Ossorios vier Werke um die satanischen Templer werden gern als Saga bezeichnet, dennoch bietet jeder Film eine eigenständige und in sich geschlossene Handlung. Ergo "darf" der Filmfreund die Reihenfolge beliebig wählen, ich bevorzuge dennoch den chronologischen Genuss.
• Return of the Evil Dead (El ataque de los muertos sin ojos/Die Rückkehr der reitenden Leichen, Spanien, Portugal 1973) - Die Templer überfallen ein Dorf und metzeln fröhlich alles nieder, eine kleine Gruppe flüchtet in die nächste Kirche. Mit Tony Kendall in der Hauptrolle und Fernando Sancho als Fiesling, hat der Streifen zwei Stars des europäischen Genrekinos im Angebot. Atmosphäre ist Trumpf, hier wird nahezu die Klasse des ersten Films erreicht. Nebenbei hat Amando de Ossorio geschickt eingebaute Systemkritik im Angebot, zeichnet den Bürgermeister (dargestellt von Fernando Sancho) als ausgeprägt ekelhaften Charakter, während die ihm übergeordnete Instanz sich einen Dreck um die Belange der Bevölkerung schert, lieber mit dem Dienstmädchen zur Kissenschlacht schreitet.
Dicke 8/10 (sehr gut) sind fällig, die Sause ist und bleibt eine unverzichtbare Perle des spanischen Horrorkinos! Übrigens enthält die DVD zwei unterschiedliche Versionen. Beide Fassungen funktionieren sehr gut, die spanische Variante verleiht einer Nebenfigur mehr Gewicht, haut dazu ein wenig blutiger aufs Mett.
• The Ghost Galleon (El buque maldito/Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen, Spanien 1974) - Nun schippern die Templer auf ihrem Geisterschiff übers Meer, Maria Perschy und Jack Taylor plagen sich mit dem untoten Gesindel. Im dritten Aufguss siedelt de Ossorio den Großteil der Handlung auf einem vergammelten Seelenverkäufer an, der Titel des Streifens führt uns also nicht an der Nase herum. Interessant die Anlage der Hauptcharaktere, die Dame und der Herr sind nicht unbedingt die liebenswertesten Erscheinungen. Obschon das "Schiffskammerspiel" eine nahezu perfekte Vorlage für wohlige Gruselschauer bietet, verliert der dritte Angriff der Templer an Suhlenwert.
Zunächst wollte ich 6,5/10 ziehen, aber das äusserst ansprechende Ende verhilft dem dritten Leichenausflug zu 7/10 (gut)
• Night of the Seagulls (La noche de las gaviotas/Das Blutgericht der reitenden Leichen, Spanien 1975) - Irgendwo am Ende der Welt kommen ein neuer Arzt und dessen Gattin in den Ort, die Bewohner verhalten sich ausgeprägt abweisend. Grausige Rituale spielen sich ab, in den Nächten reiten die untoten Templer herbei und fordern ihren Blutzoll. Dem vierten Austritt der Gruftritter mangelt es -in Reihen der Herren- ein wenig an Darstellern mit gesteigertem Wiedererkennungswert, solche mögen nicht immer notwendig sein, hier wären sie jedoch hilfreich gewesen. Immerhin erfreuen die Damen meine Augen, die hübsche María Kosty kennt jeder Freund des spanischen Gruselkinos, gleiches gilt für die kantige Schönheit Julia Saly (welche leider nur in einer kleineren Rolle zu bewundern ist). Am Tropf der Vorgänger hängend stirbt es sich noch immer kurzweilig, im Vergleich zu "Nacht" und "Rückkehr" fällt "Blutgericht" deutlich ab.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Fazit: An "Die Nacht der reitenden Leichen" und "Die Rückkehr der reitenden Leichen" kommt kein Fan gepflegter Gruselunterhaltung vorbei, ebenso sollten Einsteiger mehr als einen Blick riskieren. "Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen" und "Das Blutgericht der reitenden Leichen" stellen den Süchtling zufrieden, für Gelegenheitsglotzer vermutlich weniger interessant. Zahlreiche Veröffentlichungen sind erhältlich, die Blue Underground DVDs gehen in Ordnung, bieten englische und spanische Sprache an. Neben den Einzelscheiben ist eine sargförmige Box mit dem Titel "The Blind Dead Collection" auf dem Markt, diese führt Bonus-DVD und Booklet im Gepäck. Achtung! Im deutschen Handel treibt sich eine BD mit allen vier Teilen herum (Die Reitenden Leichen Quadrilogy), leider sind nur gekürzte Fassungen enthalten, Finger weg!
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• Das Dorf der Verdammten (Village of the Damned, Großbritannien 1960) - Sämtliche Bewohner einer kleinen Ortschaft fallen unerklärlicherweise in Ohnmacht, wachen nach ein paar Stunden wieder auf. Wenige Wochen später stellt man bei allen gebärfähigen Frauen des Dorfes Schwangerschaften fest. Bereits im Mutterleib entwickeln sich die Kinder übermäßig schnell, nach der Geburt setzt sich dieser Prozess fort. Offenbar sind alle Sprößlinge auf erstaunliche Art miteinander verbunden, bald suchen Angst und Schrecken den einst beschaulichen Ort heim ...
Dieser Mix aus Grusel, Science-Fiction und Thriller geht unter die Haut! So bleibt die Herkunft der unheimlichen Kinder rätselhaft, überlässt man vieles der Phantasie des Zuschauers. Vor allem gelingt es die Blagen wirklich schaurig einzufangen, mir läuft es bei jeder Sichtung eiskalt den Rücken herunter. "Das Dorf der Verdammten" gehört in jede Sammlung, gleiches gilt für John Carpenters Remake von 1995! Warner präsentiert den Film in ansprechender Qualität, der Bonusbereich gibt leider nur einen (deplatzierten) Trailer zur "James Dean Collection" her.
8/10 (sehr gut)