Re: Was vom Tage übrigblieb ...
Verfasst: So 2. Nov 2025, 06:10
Le bijou d’amour (Patrice Rhomm, 1978) 5/10
Gomm, der junge Mann aus der Stadt, wird von einem reichen Sonderling in sein abgelegenes Herrenhaus eingeladen. Auf dem Weg dorthin passieren ihm bereits merkwürdige Dinge, unter anderem bettelt eine Frau, direkt neben einem Friedhof, darum, mit ihm schlafen zu dürfen, wenn er ihr im Gegenzug einen Ring abkaufen würde. Und der örtliche Gastwirt warnt Gomm dringend davor, zu de Baal zu fahren, Gomms Ziel. Später, in de Baals Haus, reißen die seltsamen Ereignisse nicht ab: de Baal wird erst später für Gomm bereit stehen, das Zimmermädchen reißt sich darum, Gomm ein Bad inklusive gründlicher Einseifung anzubieten, und außer de Baal leben noch drei weitere junge Frauen in dem Haus, die an Gomm sehr intensiv interessiert sind. Nur an seinem Körper? Und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Ring der Frau vom Friedhof?
Kommt das bekannt vor? Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob Regisseur und Drehbuchautor Patrice Rhomm wirklich eine SC(?)-Fassung von NOSFERATU drehen wollte, aber es sieht ganz so aus als ob. Wobei der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte der erwähnte Ring ist. Angeblich hat der Ring einst Casanova gehört – Er steigert die Sexualkraft seines Besitzers fünf Tage lang, danach wird der Unglückliche bis zum Tode ausgelaugt. Die einzige Möglichkeit dem Fluch zu entkommen ist, ihn zu verkaufen, aber der Preis steigt mit jeder Veräußerung. Die Macht des Ringes zeigt sich darin, dass jede Frau, die ihre Hand auf Gomms Hand legt, umgehend mit ihm schläft. Oder ist das vielleicht nur ein Trugbild? Immerhin finden diese Szenen immer in einer (viel zu hell ausgeleuchteten) Höhle statt, wo von einer schattenhaften Figur im Hintergrund ein Grab geschaufelt wird …
Aber sei gewarnt, unvorsichtiger Zuschauer, der Du nun einen Mysterienthriller der nackten Art erwartest. LE BIJOU D’AMOUR ist nicht das was Du denkst! Vielmehr treiben sich hier eher unattraktive Damen in eigenartiger Unterwäsche in grell beleuchteten und gar schrecklich anzusehenden Kulissen herum, rubbeln sich regelmäßig die Katz, und versuchen, dem Helden unter Vermeidung jeglicher schauspielerischer Anwandlung an die Wäsche zu gehen. Der Held wiederum hat den Charme eines jungen Hugh Grant, was den Film allen Ernstes rettet, denn die Damen sind sicher nicht diejenigen Damen, wegen denen man so einen Film anschaut. Zwar sind mit Danièle Troeger und Pamela Stansford auch oft und gern gesehene Gesichter (?) dabei, und auch Myriam Watteau dürfte dem ein oder anderen aus Rollins FASCINATION bekannt sein. Aber außer Brigitte Lahaie, die zu Beginn einen angezogenen 2-Minuten-Auftritt hat, verausgabt sich hier keine der Aktricen, und auch ein schwungvoll dargebotener Tanz gerät schnell einmal in das Fahrwasser der Lächerlichkeit. Die Musik von Daniel White, die zugegeben sehr gut passt, hat man als Jess Franco-Fan auch schon einige Male zu oft gehört, und spätestens am Ende des Films, wenn die Handlung Sprünge macht wie bei einer 8mm-Fassung für das Heimkino, spätestens dann fragt man sich, ob nicht eine eventuell vorhandene HC-Fassung mehr Freude bereitet hätte.
LE BIJOUX D’AMOUR ist beileibe nicht schlecht, dank Jacques Manteil, dank der überbordenden Phantasie Patrice Rhomms, und dank der sanft-angenehmen Stimmung des Films. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass er wirklich gut ist. Für eine angenehme Berieselung nach einem harten Tag taugt er allemal, Hardcore-Fans allerdings seien vor ernsthafter Langeweile gewarnt …
Gomm, der junge Mann aus der Stadt, wird von einem reichen Sonderling in sein abgelegenes Herrenhaus eingeladen. Auf dem Weg dorthin passieren ihm bereits merkwürdige Dinge, unter anderem bettelt eine Frau, direkt neben einem Friedhof, darum, mit ihm schlafen zu dürfen, wenn er ihr im Gegenzug einen Ring abkaufen würde. Und der örtliche Gastwirt warnt Gomm dringend davor, zu de Baal zu fahren, Gomms Ziel. Später, in de Baals Haus, reißen die seltsamen Ereignisse nicht ab: de Baal wird erst später für Gomm bereit stehen, das Zimmermädchen reißt sich darum, Gomm ein Bad inklusive gründlicher Einseifung anzubieten, und außer de Baal leben noch drei weitere junge Frauen in dem Haus, die an Gomm sehr intensiv interessiert sind. Nur an seinem Körper? Und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Ring der Frau vom Friedhof?
Kommt das bekannt vor? Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob Regisseur und Drehbuchautor Patrice Rhomm wirklich eine SC(?)-Fassung von NOSFERATU drehen wollte, aber es sieht ganz so aus als ob. Wobei der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte der erwähnte Ring ist. Angeblich hat der Ring einst Casanova gehört – Er steigert die Sexualkraft seines Besitzers fünf Tage lang, danach wird der Unglückliche bis zum Tode ausgelaugt. Die einzige Möglichkeit dem Fluch zu entkommen ist, ihn zu verkaufen, aber der Preis steigt mit jeder Veräußerung. Die Macht des Ringes zeigt sich darin, dass jede Frau, die ihre Hand auf Gomms Hand legt, umgehend mit ihm schläft. Oder ist das vielleicht nur ein Trugbild? Immerhin finden diese Szenen immer in einer (viel zu hell ausgeleuchteten) Höhle statt, wo von einer schattenhaften Figur im Hintergrund ein Grab geschaufelt wird …
Aber sei gewarnt, unvorsichtiger Zuschauer, der Du nun einen Mysterienthriller der nackten Art erwartest. LE BIJOU D’AMOUR ist nicht das was Du denkst! Vielmehr treiben sich hier eher unattraktive Damen in eigenartiger Unterwäsche in grell beleuchteten und gar schrecklich anzusehenden Kulissen herum, rubbeln sich regelmäßig die Katz, und versuchen, dem Helden unter Vermeidung jeglicher schauspielerischer Anwandlung an die Wäsche zu gehen. Der Held wiederum hat den Charme eines jungen Hugh Grant, was den Film allen Ernstes rettet, denn die Damen sind sicher nicht diejenigen Damen, wegen denen man so einen Film anschaut. Zwar sind mit Danièle Troeger und Pamela Stansford auch oft und gern gesehene Gesichter (?) dabei, und auch Myriam Watteau dürfte dem ein oder anderen aus Rollins FASCINATION bekannt sein. Aber außer Brigitte Lahaie, die zu Beginn einen angezogenen 2-Minuten-Auftritt hat, verausgabt sich hier keine der Aktricen, und auch ein schwungvoll dargebotener Tanz gerät schnell einmal in das Fahrwasser der Lächerlichkeit. Die Musik von Daniel White, die zugegeben sehr gut passt, hat man als Jess Franco-Fan auch schon einige Male zu oft gehört, und spätestens am Ende des Films, wenn die Handlung Sprünge macht wie bei einer 8mm-Fassung für das Heimkino, spätestens dann fragt man sich, ob nicht eine eventuell vorhandene HC-Fassung mehr Freude bereitet hätte.
LE BIJOUX D’AMOUR ist beileibe nicht schlecht, dank Jacques Manteil, dank der überbordenden Phantasie Patrice Rhomms, und dank der sanft-angenehmen Stimmung des Films. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass er wirklich gut ist. Für eine angenehme Berieselung nach einem harten Tag taugt er allemal, Hardcore-Fans allerdings seien vor ernsthafter Langeweile gewarnt …
