Re: Was vom Tage übrigblieb ...
Verfasst: Di 1. Jul 2025, 04:58
Manaslu – Berg der Seelen (Gerald Salmina, 2018) 7/10
Die Höhen und Tiefen eines Menschenlebens. Eines Bergsteigerlebens. 13 der 14 Achttausender bestiegen. Der erste Mensch, der mit Skiern vom Mount Everest abgefahren ist, nachdem er in einer Rekordzeit aufgestiegen war, die bis heute (2023) ungebrochen ist. Der zusammen mit Reinhold Messner zwei Achttausender am Stück überschritt, was ebenfalls bis heute unübertroffen ist. Der die Second Summits der Welt bestieg. Der im Suff einen jungen Mann totfuhr. Und der am Manaslu im Himalaya innert vier Stunden zwei seiner besten Freunde verlor.
Hans Kammerlander ist eine Legende unter den Bergsteigern dieser Welt, und was ihn so menschlich und so nahbar macht sind genau diese Schrecken in seiner Vita. Dass es da Dinge gibt, die einem Menschen auch mal das psychische Genick brechen können. Gerald Salmina versucht in seinem filmischen Portrait, sich der Legende Hans Kammerlander anzunähern. Filmische Szenen, von Schauspielern sehr stark gespielt, zeigen die Kindheit Kammerlanders, gleichzeitig auch immer wieder im Off von Kammerlander selber kommentiert. Wir sehen seinen frühen Erfolgen mit Messner zu, eine Mischung aus zeithistorischen Dokumenten und Spielszenen, und wir sehen seinen Triumph, die Besteigung des Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff und die Abfahrt mit Skiern. Auch hier wieder Spielszenen mit Schauspielern dazwischen, und plötzlich wird aus der nüchternen Beschreibung ein packendes und intensives Abenteuer, wird urplötzlich klar, wie oft und in welchem Grad Kammerlanders Leben auf des Messers Schneide stand.
Wir begleiten Kammerlander aber eben auch in seine persönliche Hölle hinein Der Film gefällt sich nicht in unkritischer Heldenverehrung, sondern zeigt auch die schwarzen Flecken im Lebenslauf. Den von Kammerlander verursachten Autounfall, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Und natürlich, dem Film den Namen gebend, das Drama am 8.163 Meter hohen Manaslu, bei dem sein guter Freund Friedl Mutschlechner ein paar Meter neben ihm in einem Schneesturm vom Blitz erschlagen wurde. Nur wenige Stunden, nachdem die beiden ihren Partner und Freund Carlo Großrubatscher tot aufgefunden hatten. Die Verzweiflung Kammerlanders, das Elend dieser langen Nacht, aber auch das Entsetzen von Kammerlanders damaliger Lebensgefährtin die sich im Basislager befunden hatte, all dies wird mit Händen greifbar. Fort aus der reinen Schilderung eines Buches, hin zu bewegten (und bewegenden) Bildern und Tönen.
MANASLU – BERG DER SEELEN hat sicher einiges an Möglichkeiten ausgelassen, und bietet streng genommen auch viele Ansätze, Kritik an Film und Person zu üben. Was mir persönlich an dem Film gefällt ist, dass er die Person Kammerlander nicht himmelhochjauchzend lobt, ihn aber auch nicht, wie es die Presse nach dem schrecklichen Verkehrsunfall tat, in der Luft zerreißt. Regisseur Gerald Salmian versucht, sich einem Menschen wie Du und ich, voller Erfahrungen, Eigenheiten und Fehler, behutsam zu nähern und ein Portrait eines Menschen zu erstellen, der sein Leben mit dem Kopf in den Wolken und mit den Füßen auf dem Boden gelebt hat, viele Zerrreißproben aushalten musste, und dabei eigentlich ein ganz normaler Bergbauernbub geblieben ist. Beeindruckend!
Die Höhen und Tiefen eines Menschenlebens. Eines Bergsteigerlebens. 13 der 14 Achttausender bestiegen. Der erste Mensch, der mit Skiern vom Mount Everest abgefahren ist, nachdem er in einer Rekordzeit aufgestiegen war, die bis heute (2023) ungebrochen ist. Der zusammen mit Reinhold Messner zwei Achttausender am Stück überschritt, was ebenfalls bis heute unübertroffen ist. Der die Second Summits der Welt bestieg. Der im Suff einen jungen Mann totfuhr. Und der am Manaslu im Himalaya innert vier Stunden zwei seiner besten Freunde verlor.
Hans Kammerlander ist eine Legende unter den Bergsteigern dieser Welt, und was ihn so menschlich und so nahbar macht sind genau diese Schrecken in seiner Vita. Dass es da Dinge gibt, die einem Menschen auch mal das psychische Genick brechen können. Gerald Salmina versucht in seinem filmischen Portrait, sich der Legende Hans Kammerlander anzunähern. Filmische Szenen, von Schauspielern sehr stark gespielt, zeigen die Kindheit Kammerlanders, gleichzeitig auch immer wieder im Off von Kammerlander selber kommentiert. Wir sehen seinen frühen Erfolgen mit Messner zu, eine Mischung aus zeithistorischen Dokumenten und Spielszenen, und wir sehen seinen Triumph, die Besteigung des Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff und die Abfahrt mit Skiern. Auch hier wieder Spielszenen mit Schauspielern dazwischen, und plötzlich wird aus der nüchternen Beschreibung ein packendes und intensives Abenteuer, wird urplötzlich klar, wie oft und in welchem Grad Kammerlanders Leben auf des Messers Schneide stand.
Wir begleiten Kammerlander aber eben auch in seine persönliche Hölle hinein Der Film gefällt sich nicht in unkritischer Heldenverehrung, sondern zeigt auch die schwarzen Flecken im Lebenslauf. Den von Kammerlander verursachten Autounfall, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Und natürlich, dem Film den Namen gebend, das Drama am 8.163 Meter hohen Manaslu, bei dem sein guter Freund Friedl Mutschlechner ein paar Meter neben ihm in einem Schneesturm vom Blitz erschlagen wurde. Nur wenige Stunden, nachdem die beiden ihren Partner und Freund Carlo Großrubatscher tot aufgefunden hatten. Die Verzweiflung Kammerlanders, das Elend dieser langen Nacht, aber auch das Entsetzen von Kammerlanders damaliger Lebensgefährtin die sich im Basislager befunden hatte, all dies wird mit Händen greifbar. Fort aus der reinen Schilderung eines Buches, hin zu bewegten (und bewegenden) Bildern und Tönen.
MANASLU – BERG DER SEELEN hat sicher einiges an Möglichkeiten ausgelassen, und bietet streng genommen auch viele Ansätze, Kritik an Film und Person zu üben. Was mir persönlich an dem Film gefällt ist, dass er die Person Kammerlander nicht himmelhochjauchzend lobt, ihn aber auch nicht, wie es die Presse nach dem schrecklichen Verkehrsunfall tat, in der Luft zerreißt. Regisseur Gerald Salmian versucht, sich einem Menschen wie Du und ich, voller Erfahrungen, Eigenheiten und Fehler, behutsam zu nähern und ein Portrait eines Menschen zu erstellen, der sein Leben mit dem Kopf in den Wolken und mit den Füßen auf dem Boden gelebt hat, viele Zerrreißproben aushalten musste, und dabei eigentlich ein ganz normaler Bergbauernbub geblieben ist. Beeindruckend!