Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

Bild
Kleine Hartbox von X-Cess (Cover B)



Paco - Die Kampfmaschine des Todes (Italien 1986, Originaltitel: Vendetta dal futuro)

Ein Cyborg im Taumel der frühen Endzeit

Der fiese Konzernboss Turner (John Saxon) will einen lästigen Reformpolitiker beseitigen lassen. Da trifft es sich gut eine willenlose und schlagkräftige Gestalt wie Paco Queruak (Daniel Greene) zur Verfügung zu haben. Der Bursche verunfallte einst zu Mettgut, wurde jedoch zusammengeflickt, die defekten Teile ersetzte man durch Mechanik und Elektronik. Damit die Mensch-Maschine nach den Vorstellungen der Befehlshaber funktioniert, haben die Verantwortlichen selbstverständlich das Gedächtnis des Unglücklichen gelöscht. So taucht Paco schliesslich vor seiner Zielperson auf, aber irgendetwas in ihm lässt ihn ahnen, dass er im Begriff ist ein fürchterliches Unrecht zu begehen. Der Teilcyborg verübt daher nur einen halbherzigen Anschlag, ganz bewusst tötet er den Politiker nicht, sondern fügt ihm lediglich eine Verletzung zu. Paco gelingt die Flucht vor der herbeieilenden Polizei, nun will der äusserst verärgerte Turner die Fehlkonstruktion schnellstmöglich loswerden, quasi endgültig entsorgen. Paco findet im abgelegenen Hotel der hübschen Linda (Janet Agren) Unterschlupf, gerät aber mit dem großmäuligen Raoul (George Eastman) heftig aneinander. Natürlich kann Paco den aufgeblasenen Schwachmaten locker in die Schranken weisen, rechnet allerdings nicht mit der Verschlagenheit seines Widersachers. Grösste Gefahr geht von den kaltblütigen Häschern aus, die von Turner längst auf die Jagd nach Abtrünnigen gehetzt wurden. Sogar die Dienste eines namhaften Profikillers aus Europa (Claudio Cassinelli) nimmt der skrupellose Obermotz in Anspruch, ein blutiger Showdown scheint unausweichlich...

Regisseur Sergio Martino hat einen Platz in meinem Herzen sicher, schliesslich verdankt ihm die Filmwelt einige der schönsten Gialli überhaupt. Für Filme wie "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh, 1971) oder "Your Vice is a locked Room and only I have the Key" (Il tuo vizio è una stanza chiusa e solo io ne ho la chiave , 1972) kennt meine Begeisterung keine Grenzen. Auch im Western und Polizeifilm war Martino aktiv, Komödien gehörten zu seinem Betätigungsfeld, nach dem Niedergang des italienischen Genrekinos war (und ist) er als Regisseur für das Fernsehen aktiv. In den achtziger Jahren war das italienische Kino bereits schwer angeschlagen, trotzdem ereilten uns noch jede Menge herrlicher Streifen. Martino beglückte die Fans 1983 mit dem Endzeit-Knaller "Fireflash - Der Tag nach dem Ende" (2019: Dopo la caduta di New York), 1986 stürmte "Paco - Der freundliche Schmalspur-Terminator mit Herz" durch sein staubiges Abenteuer. Die allseits beliebte Endzeit kündigt sich in dieser Sause an, ein Konzernboss schreckt vor keiner Sauerei zurück, die Opposition fürchtet um ihre Gesundheit, vom Himmel prasselt ätzend saurer Regen.

Daniel Greene passt prima in Rolle des zur Kampfmaschine umgebastelten Menschen, man sollte ihn noch in diversen Produktionen sehen, aber "Paco" scheint mir der erinnerungswürdigste Auftritt zu sein. Janet Agren freundet sich mit dem rätselhaften Fremden an, nach und nach fasst man Vertrauen zueinander. Als Paco seiner neuen Freudin mit zerknirschtem Gesicht den Terminator-Unterarm präsentiert, erträgt diese den schockierenden Anblick dann auch mit angemessener Fassung. Vor allem kann das Ensemble mit grandios besetzten Nebenrollen glänzen! George Eastman ist stets ein gern gesehener Gast, egal ob freundlich oder Bösewicht, egal ob er als "Man-Eater" seine eigenen Eingeweide verspeist, oder mit geschlossener Hose Frau Gemser in aller Ausführlichkeit nagelt (In der Gewalt der Zombies), was auch immer Herr Montefiori veranstaltet, der Spassfaktor ist nie zu verachten. John Saxon wütet als skrupelloser Bonze durchs Szenario, ständig faltet er seine Schergen zusammen, bis er schliesslich selbst zur Wumme greift, gutes Personal ist schwer aufzutreiben, Chefsache bleibt Chefsache. Leider hat der Film auch eine tragische und sehr traurige Seite. Claudio Cassinelli -den ich sehr schätze- verstarb während der Dreharbeiten durch einen Unfall. Cassinelli wurde lediglich 47 Jahre jung, er wirkte in einigen Perlen des Italokinos mit. Als Beispiele seien "Der Tod trägt schwarzes Leder" (La polizia chiede aiuto, 1974), "Morte sospetta di una minorenne" (1975) und "Die weiße Göttin der Kannibalen" (La montagna del dio cannibale, 1978) genannt. Die beiden letztgenannten Filme entstanden ebenfalls unter der Regie von Sergio Martino, auch mit Lucio Fulci arbeitete Cassinelli mehrfach zusammen. Donal(d) O'Brien ist kurz mit von der Partie, ihm wird von Turners Killerkommando übel mitgespielt.

Was Sergio Martino anpackt hat immer (meist) handwerkliche Qualität zu bieten. Sicher, längst nicht jedes seiner Werke hat die Klasse eines "Der Killer von Wien", doch selbst bei dezent überdrehten Sausen wie "Paco" ist immer die Hand eines fähigen Machers zu erkennen. "Paco" benötigt ein wenig um so richtig in die Gänge zu kommen, die letzte halbe Stunde macht dafür aber umso mehr Spass (Nachtrag: Blödsinn, die packende Atmosphäre hat mich sofort eingefangen). Es kracht und scheppert, es wird geblutet und gestorben. Dann wäre da noch diese prachtvolle Laserkanone, die Meister Saxon schliesslich höchstselbst anlegt, um den lästig gewordenen Paco zu beseitigen. Der Score von Claudio Simonetti untermalt das Treiben auf angenehme Weise. Zwar nicht so prägnant und packend wie diverse Goblin Soundtracks, doch es muss nicht immer die Qualität der Filmmusiken zu "Dawn of the Dead" oder "Profondo Rosso" erreicht werden. Obwohl der Streifen an manchen Stellen ein wenig mehr Tempo gebrauchen könnte (erneut: Schwachsinn!), stellt das Ergebnis mehr als zufrieden. Würde die Klasse der letzen halben Stunde während der gesamten Laufzeit geboten, müsste ich dem Werk sofort einen Platz auf meinem Alter freimachen (was inzwischen geschehen ist).

Inzwischen liegt endlich eine offizielle DVD-Auswertung für den deutschen Markt vor. X-Cess bietet den Streifen in brauchbarer Qualität an, der Bonusbereich gibt nicht allzu viel her, kleine und grosse Hartboxen mit unterschiedlichen Covern stehen zur Verfügung.

Dicke 8/10 (sehr gut)

Lieblingszitat:

"OK, ihr Schweine! Ihr wolltet die Hölle, jetzt bekommt ihr sie!"


---


Ferner im Player:


• Dementia 13 (Großbritannien 1963) - Früher Gehversuch von Francis Ford Coppola, der sich mit "Dementia 13" an einem kleinen Thriller versucht. Der Flick kommt als bemüht böser Proto-Slasher daher. Nett anzuschauen, aber die Italiener haben das weitaus besser auf die Reihe bekommen (geniesst vergleichsweise "Blutige Seide" (1964) von Mario Bava).

Die BD aus dem Hause Savoy hat mit der Kompression zu kämpfen, weiterhin sind häufig starke Nachzieheffekte zu bemängeln. Immerhin fällt der Preis gering aus, tolerante Interessenten dürfen daher zugreifen.

5,5/10


• Der Puppenspieler (Frankreich 1979) - Lockere Gaunerkomödie mit Jean-Paul Belmondo. Dieses Belmondo-Vehikel zählt nicht zu meinen Lieblingen mit dem knautschgesichtigen Franzosen, angenehme Unterhaltung wird dennoch geboten. Zusammen mit Regisseur Georges Lautner hat Belmondo weitaus stärkere Werke auf die Beine gestellt, gegen "Der Windhund" (1979) und "Der Profi" (1981) stinkt "Der Puppenspieler" deutlich ab.

Concorde präsentiert den Streifen auf einer BD mit schöner Bildqualität, die ehemals fehlenden Szenen wurden im französichen Originalton eingefügt (Untertitel sind vorhanden). Boni sind lediglich in Form weniger Trailer vorhanden. Karge Ausstattung, doch die gute Qualität und endlich ungekürzte Fassung entschädigen den Fan.

6,5/10 (Tendenz zu 7/10)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

In Ultrakurzform:


• Devil's Playground (Großbritannien 2010) - Fiese Pharmafritzen beschwören eine gigantische Infektion herauf, London wird von rasenden Untoten überrannt. "Devil's Playground" kocht die bewährten Zutaten auf. Hier und da läuft der Streifen zu großartiger Form auf, bietet sehr packende und äusserst atmosphärische Momente, plötzlich kommt das Treiben mit anstrengender Videoclipästhetik der schlimmeren Sorte aus der Kiste. Lust und Frust gehen Hand in Hand, glücklicherweise schlägt das Pendel stärker in Richtung Lust aus.

Wer keine Schwierigkeiten mit hektischen Einschüben und Superathleten-Zombies hat sollte einen Blick riskieren, die BD aus dem Hause Splendid geht in Ordnung.

6/10 (obere Mittelklasse)


• Masters of Horror - Dance of the Dead (USA 2005) - Tobe Hooper versucht eine quasi nicht vorhandene Story mit schrillen Figuren und Effekten zu kaschieren, hektischer Schnitt inklusive. Robert Englund geifert gar ekelhaft durch die Kulissen, die hübsche Jessica Lowndes ist der einzige Lichtblick in dieser ätzenden Pampe. Die TV-Serie "Masters of Horror" brachte einige starke Beiträge hervor, für mich stellt "Dance of the Dead" den Bodensatz dar, da vermag auch das bööööse Ende nicht mehr viel zu retten.

Tobe Hooper hat sich mit "The Texas Chain Saw Massacre" (1974) selbst ein Denkmal gesetzt, mit "Poltergeist" (1982) gelang ihm ansprechender Mainstream-Grusel. Ergo sei ihm dieser Schnitzer verziehen, immerhin sind gute Ansätze erkennbar.

4/10 (unterste Mittelklasse, knapp an der Gurke vorbei)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Der-Alte-Sause"

Bild
Der Alte - Collector's Box Vol. 1 (Folge 1-22)


Folge 3 - Der Alte schlägt zweimal zu (Deutschland 1977)

Der Tropf und die importierte Femme Fatale

Eric Finberg (Michel Rubin), ein reichlich unansehnlicher Spediteur, ist der attraktiven Vanessa (Loumi Jacobesco) hemmunglos verfallen, doch seine Gattin (Eleonore Noelle) verweigert die Scheidung mit kratzbürtiger Hartnäckigkeit. Sehr unangehm für den liebeskranken Burschen, denn seine Geliebte stammt aus Polen, ihre Aufenthaltserlaubnis läuft bald aus. Nachdem Frau Finberg ankündigt ihre Mutter (Brigitte Horney) für ein paar Tage zu besuchen, erklärt sich Eric Finberg bereit seine Gattin zu fahren, schliesslich habe er sowieso eine Fuhre in der Nähe abzuholen. Als die Tochter nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auftaucht, zeigt die verzweifelte Mutter ihren Schwiegersohn bei der Polizei an. Die alte Dame ist sich absolut sicher, ihre Tochter wurde von Eric Finberg ermordert! Kommissar Köster fühlt dem Transporteur auf den Zahn, der Verdächtige gibt an seine Gattin habe das Fahrzeug im Streit verlassen, seither habe sie sich nicht mehr bei ihm gemeldet. Eine Rekonstruktion der Tour bestätigt die Zeitangaben Finbergs. Dennoch ist Köster von der Schuld des untreuen Ehemanns überzeugt, er setzt seinen Mitarbeiter Heymann auf die Liebschaft des Spediteurs an...

Michel Rubin verhält sich nicht nur wie ein Trottel, er sieht zu allem Überfluß auch wie ein Depp aus. So mutet seine Darbietung überwiegend unfreiwillig (?) albern an, dem Unterhaltungswert ist diese Tatsache keinesfalls abträglich. Die rassige Loumi Jacobesco passt vortrefflich in die Rolle der ruchlosen Verführerin, das Drehbuch degradiert sie zum abgegriffenen Klischee, eine dreiste und gleichzeitig herrliche Maßnahme. Eleonore Noelle kommt als zänkische Ehefrau sehr abstossend daher, treibt den Zuschauer geradezu in die wolllüstigen Arme der anziehenden Loumi Jacobesco. Brigitte Horney wird leider verschwendet, einer echten Dame sollte man mehr zugestehen, hier bleibt sie auf ein Nervenbündel beschränkt, welches man am liebsten gemeinsam mit ihrer Filmtochter entsorgen möchte. Darüber hinaus kommen Jan Hendricks und Michael Ande zum Zuge, stehen nicht lediglich wie biegsame Eckfähnchen auf dem Spielfeld ihres knarzigen Chefs herum. Vor allem Ande bekommt ein feines Plätzchen zur Entfaltung eingeräumt, er darf sich mit Loumi Jacobesco in den feuchten Nahkampf begegben.

Sicher, der Kriminalfall ist kein meisterliches Konstrukt, dazu verläuft die Geschichte viel zu vorhersehbar. Die Stärken von "Der Alte schlägt zweimal zu" sind von anderer Natur, die klischeeüberladenen Charaktere sorgen beim geneigten Zuschauer für jede Menge Schenkelklopfer. Der Alte nimmt seinen Hauptverdächtigen mit nahezu sadistischer Lust auseinander, treibt ihn mit diebischer Freude mehr und mehr in die Enge. Auch wenn der "Umweg" über die Geliebte genommen werden muss, Köster spielt ausdauernd mit seinem "Opfer" Finberg, wiegt es kurzzeitig in Sicherheit, nur um zwei Fliegen mit einer knallharten Klatsche zu plattieren. Spinne Köster frisst auch kleine, dumme und unterlegene Fliegen. Und erst die Darbietung von Loumi Jacobesco! Wenn sie sich dem lechzenden Ande anbietet, ihm ihre High Heels fast ins Gesicht drückt, möchte ich vor Freude fast vom Sofa hüpfen. Während Köster seinen Sieg geniesst, scheint sein Zuarbeiter Heymann ein schlechtes Gewissen zu plagen, Michael Ande bringt diesen Zwiespalt überzeugend rüber. Inmitten der Suhle aus Klischees und Fliegenfängerei tischt uns Regisseur José Giovanni flotte Szenen im LKW auf, mit Vollgas rumpelt der klapprige Kasten durch das bayerische Hinterland. Dazu zum Schluss der symbolträchtige Blick vorbei an einer verhafteten Person, durch das Gitter der Polizeikutsche sehen wir Köster, Heymann und Brenner entspannt in den Feierabend spazieren, über dem Abspann ertönt der angenehmer Easy Listening Sound aus der Feder von Peter Thomas.

7,5/10 (gut bis sehr gut)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

Bild



Sisters - Schwestern des Bösen (USA 1973, Originaltitel: Sisters)

Hitchcockploitation und (viel) mehr...

Danielle Breton (Margot Kidder) lädt ihre neue Bekanntschaft Phillip Woode (Lisle Wilson) zu sich in die Wohnung ein, obwohl die beiden Turteltauben zuvor von Danielles Exmann Emil (William Finley) belästigt wurden. Nach einer berauschenden Liebesnacht kommt es zu einem fürchterlichen Übergriff. Auf der anderen Strassenseite wohnt die Journalistin Grace Collier (Jennifer Salt), die aus ihrem Fenster eine gute Sicht in die Bleibe von Danielle hat. Grace wird Zeugin der schrecklichen Bluttat, sofort informiert die junge Frau die Polizei. Bei den Beamten geniesst die für ein lokales Blatt schreibende Grace nicht den besten Ruf, ergo zeigen sich die eintreffenden Gesetzeshüter nicht sonderlich engagiert oder von ihren Ausführungen beeindruckt. Tatsächlich fördert die Durchsuchung des angeblichen Tatorts keinerlei Verdachtsmomente ans Tageslicht. Collier ist nach wie davon überzeugt einen Mord in Bretons Wohnung gesehen zu haben, sie beauftragt den Privatdetektiv Joseph Larch (Charles Durning) mit weiteren Ermittlungen. Darüber hinaus stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an, die gewonnenen Erkenntnisse führen die emsige Zeitungsfrau auf gefährliche Pfade...

Lässt man vorherige Gehversuche unberücksichtigt, darf sich "Sisters" als Brian De Palmas Gesellenstück im Thrillersektor betrachten. Ganz bewusst wähle ich die Bezeichnung Gesellenstück, denn trotz seiner erstaunlichen Qualitäten ist "Sisters" nicht De Palmas stärkster Beitrag zum Genre. Freilich zitiert das damalige Nachwuchstalent mit Ausdauer den unvergessenen Alfred Hitchcock (der 1973 noch längst nicht unter der Erde weilte), doch De Palma verkommt nie zur leeren Kopie, da er sich nicht ausschliesslich auf den britischen Großmeister bezieht, ferner über ein hervorragendes Gespür für Atmosphäre, Spannung, Kameraeinstellungen und Ausleuchtung verfügt. Später trieb der Filmemacher seine Lieblingsthemen auf die Spitze, hier scheint mit "Dressed to Kill" (1980) ein geeignetes Beispiel herzugeben, aber bereits "Sisters" konfrontiert den Zuschauer mit Voyeurismus (drängt uns geschickt in die Rolle des Spanners), verzerrter Wahrnehmung, schwarzem Humor und einem sich über den Betrachter ergiessenden Füllhorn aus Zitaten und Huldigungen, selbstverständlich inklusive umwerfend gut gemachter Split Screen Momente, obendrauf gibt es in der finalen Phase bizarre Traumsequenzen auf die Augen. Lediglich auf die für De Palma typische Plansequenz müssen wir verzichten, vermutlich wegen nicht allzu üppiger Finanzmittel der Produktion.

"Sisters" erstarrt nicht zur künstlerischen und handwerklichen Fingerübung ohne Seele, Unmengen Herzblut fliessen aus jeder Szene, überdies versammelte Brian De Palma ein kleines und feines Ensemble vor der Kamera. Margot Kidder erlangte später durch ihre Mitwirkung in "Superman" (1978 und mehrere Fortsetzungen) grössere Bekanntheit, sie spielte des Superhelden liebstes Weiblein Lois Lane. Da ich Spoiler vermeiden will, kann ich nicht näher auf Kidders Darbietung eingehen, ihr gelingt es zweifellos den Zuschauer zu berühren und nicht minder zu schockieren. Ihre "Gegenspielerin" Jennifer Salt sollte keine allzu grosse Filmkarriere vergönnt sein, sie war später allerdings in diversen TV-Produktionen zu sehen. Salt wandelt auf einem teils hauchdünnen Seil, droht mehrfach in den Abgrund der Nervensägen zu stürzen, fängt den einsetzenden Taumel angenehmerweise stets zum richtigen Zeitpunkt ab. Nicht ohne Würdigung darf der liebenswert-schrullige Auftritt von Mary Davenport bleiben, die ihrer Filmtochter den "fragwürdigen" Beruf ausreden will, wer braucht schon Journalistinnen, jede Frau gehört an Herd und die Kette eines wohlwollenden Ehegatten. Davenport ist in der Tat die echte Mutter der putzigen Jennifer Salt, dies zu wissen wertet die gemeinsamen Szenen der Damen -zumindest aus meiner Sicht- noch weiter auf. Den Herren der Schöpfung geht es auf unterschiedlichen Ebenen an den Kragen, der nette Kerl wird zum Opfer, die anderen Bürschlein passen entweder prima in die Geisterbahn oder dürfen sich die Kappe mit der Aufschrift Esel aufs hohle Haupt setzen. William Finley schleicht und schleimt gar schröcklich durch die Kulissen, erneut verbietet mir akute Spoilergefahr weitere Bemerkungen. Charles Durning brummelt als Karikatur eines Privatschnüffles umher, Dolph Sweet macht uns den wenig motivierten Bullen. Lisle Wilson fällt die Rolle des Sympathieträgers zu, keine gute Vorausetzung einen De Palma Thriller lebendig zu überstehen!?

Ja, ich mag auch die bekannteren "Mainstreamsausen" (seltsames Wort) des Herrn De Palma. Beispiele gefälllig? Das Epos "The Untouchables – Die Unbestechlichen" (1987), den sträflich unterschätzten "Fegefeuer der Eitelkeiten" (The Bonfire of the Vanities, 1990) oder den häufig verprügelten "Mission to Mars" (2002). Am liebsten sind mir jedoch seine Genrefilme aus den Bereichen Thriller oder Horror (oder einer Kombinations daraus). Erneut ein paar Beispiele: "Carrie – Des Satans jüngste Tochter" (Carrie, 1976), "Teufelskreis Alpha" (The Fury, 1978), "Dressed to Kill" (1980) und "Der Tod kommt zweimal" (Body Double, 1984). Der 1973 in den Kinos gestartete "Sisters" sollte keinem Fan von "Dressed to Kill" und "Body Double" mißfallen, im Gegenteil, dieser Streifen ist ein unverzichtbarer Beitrag aus dem Werk des nicht immer unumstrittenen Regisseurs, der in meinem Herzen mit jedem Jahr ein grösseres Stück erobert. "Sisters" zeigt eindrucksvoll auf, wie man abseits von Gigantomanie, mit vergleichsweise geringen Finanzmitteln, einen visuell beeindruckenden, stilsicheren, packenden und nahezu formvollendeten Film auf die Beine stellt! Danke dafür, ich verneige mich!

epiX hat den Flick bereits vor einigen Jahren dem deutschen Markt zugeführt, die DVD mag nörgelnde Zeilenzähler nicht befriedigen, von technischer Perfektion bleibt sie fraglos deutlich entfernt, kleine Schludrigkeiten inklusive. Ich kann mit der Scheibe gut leben, wäre einer höherwertigen Veröffentlichung trotzdem zugeneigt. Im Bonusbereich gibt es interessante Texttafeln und diverse Trailer zu entdecken.

Sehr gut = Dicke 8/10

Lieblingszitat:

"Ich brauche diese idiotische Polizei nicht, ich kann Karate!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

Bild
#1 aus der "EDITION DEUTSCHE VITA" von FilmArt


Zinksärge für die Goldjungen (Deutschland, Italien 1973, Originaltitel: Zinksärge für die Goldjungen)

Bis zur bitteren Neige?

In Hamburg regieren Otto Westermann (Herbert Fleischmann) und seine "Kegelbrüder" über die Unterwelt. Die Geschäfte gehen gut, wer nicht nach Westermanns Pfeife tanzt bekommt Probleme. Otto hat die Stadt im Griff, doch aus den USA naht Unheil! Gangsterboss Luca Messina (Henry Silva) läuft an Bord der Queen Mary im Hamburger Hafen ein, er will die Stadt unter seine Knute zwingen, aus seiner Sicht sind die Tage Westermanns gezählt. Es kommt zu ersten Zwischenfällen, zunächst können die Italo-Amerikaner die alteingesessenen Gauner regelrecht überrumpeln. Freilich denkt Otto Westermann gar nicht daran seine Machtposition aufzugeben, flugs schüttelt er einen cleveren Plan zum Gegenschlag aus Ärmel. Abseits der Befindlichkeiten ihrer Väter lernen sich Silvia Messina (Patrizia Gori) und Erik Westermann (Horst Janson) kennen und lieben, deren Romanze von den Kampfhähnen zunächst unbemerkt bleibt. Schliesslich ist der Tag der Abrechnung gekommen, Otto Westermann und seine Mitarbeiter fallen in Luca Messinas Anwesen ein. Tatsächlich erwischen sie ihren Gegenspieler gewissermaßen schutzlos, Messina sorgt sich um seine lebensbedrohlich erkrankte Mutter (Ermelinda De Felice). Otto ist kein skrupelloser Killer, er lässt einen Arzt rufen, sieht zunächst von der Maßregelung seines Widersachers ab. Die Lage scheint sich zu entspannen, plötzlich flammt kurzzeitig fast so etwas wie gegenseitige Sympathie zwischen Otto Westermann und Luca Messina auf. Von diesem Gefühl beseelt ruft Luca seine Schläger zurück, die Burschen sollten Westermanns anderen Sohn Carl (Wolfgang Kuhlmann) ins Jenseits befördern. Tragischerweise haben die pflichtbewussten Herren den blutigen Job bereits erledigt...

Regisseur Jürgen Roland wurde vor allem durch die Edgar-Wallace-Filme "Der rote Kreis" (1960) und "Der grüne Bogenschütze" (1961) bekannt. In der späten Phase seiner Karriere Inszenierte er zahlreiche Fernsehproduktionen (z. B. "Tatort"), sein Name ist untrennbar mit der erfolgreichen Serie "Großstadtrevier" verbunden. In Form des großartigen "Zinksärge für die Goldjungen" schenkte uns Roland einen äusserst kurzweiligen und liebenswerten Gangsterstreifen, bekannte und geschätze Charakerköpfe liefern sich ein gnadenloses Duell. Auf der einen Seite der zwischen gemütlich und cholerisch pendelnde Otto Westermann, auf der anderen Seite der eiskalte und berechnende Italo-Amerikaner Luca Messina. In kleineren und grösseren Nebebrollen tummeln sich jede Menge -mehr oder weniger- bekannte Gesichter, im temporeichen Finale liefert der Hamburger Hafen die Bühne für eine atemlose Verfolgungsjagd auf Leben und Tod. Zwar sind die Einflüsse des italienischen Genrekinos klar erkennbar, doch Rolands prägnante Inszenierung und die stimmungsvollen Schauplätze, lassen den Film nie zu einem zweitklassigen Abklatsch des Gangsterfilms aus dem Stiefelland werden. Für meinen Geschmack ist die Nähe zum italienischen Genrekino sowieso die bestmögliche Art internationales Flair in eine vorwiegend deutsche Produktion zu bringen, zusätzlich ist Hamburg der ideale Schauplatz, die Saat geht ganz vortrefflich auf. Interessanterweise baut die Sause nicht auf das Klischee St. Pauli, ohne diesen Bereich völlig auszuklammern, sondern verlagert die Handlung vor allem in die Behausungen der Gangsterbosse und (wie bereits erwähnt) den Hamburger Hafen. Bevor es im Hafen zum endgültigen Zweikampf der Giganten kommt, wird rasant und wild ballernd per PKW durch Hamburg gehämmert, ist Jürgen Roland etwa mit Umberto Lenzi verwandt?

Ohne Hänger, ohne Leerlauf poltern die Goldjungen rund 83 Minuten durch Deutschlands einzige Weltstadt, darin eingebettet eine Liebesgeschichte mit Romeo-und-Julia-Schlagseite (die in eine andere Richtung als das "Original" kippt, lasst euch überraschen). Eine Romanze in einem kernigen Gaunerknüller, funktioniert das denn? Und wie das funktioniert! Dabei bietet die Geschichte von Silvia und Erik ganz sicher keine echte Tiefe, ohne Umschweife wird sich verliebt, egal welche Meinung die Alten zu diesem Thema haben. Das junge Paar wirkt trotzdem nicht wie ein Fremdkörper, denn die Darbietung von Patrizia Gori und Horst Janson ist äusserst putzig, man muss die Verliebten einfach mögen, sie sind hochgradig ansteckend! Darüber hinaus zeigen die Jungen den Alten einen besseren Weg auf, doch die Betonschädel lassen sich nicht erweichen. Stets verpasst einer der Bosse die rettende Ausfahrt, getrieben durch Mißverständnisse und Fehleinschätzungen rennt die ältere Generation in ihr sicheres Verderben!? Kernig und direkt die Dialoge, ich gebe nicht der Versuchung nach etliche Zitate einzubauen, möchte zum Entdecken auf eigene Faust ermutigen, mehr als das übliche Lieblingszitat gibt es auch diesmal nicht.

Gönnen wir uns einen Blick auf das Ensemble. Herbert Fleischmann geniesst bei mir immer Kredit, ich sehe den leider viel zu früh verstorbenen Schauspieler sehr gern. Fleischmann kommt als Otto Westermann auf den ersten Blick wie ein gutbürgerlicher Durchschnittstyp daher, Halbglatze und Bierbauch inklusive. Hinter der biederen Fassade lauert ein Raubtier, aber auch ein Mann mit gefestigten Prinzipien und Moralvorstellungen, ein Mann der bei Bedarf mit aller Härte zulangen kann. Fleischmanns Antagonist Silva bildet schon von der Erscheinung her einen harschen Kontrast, statt bierseliger Rundungen gibt es einen gelackten Eckschädel zu sehen, nur vor "Mama" hat der kantige Gangster Respekt. Zwei Welten prallen mit voller Wucht aufeinander, bei aller vordergründungen Unterschiedlichkeit sind die Herren letztlich auf der gleichen Schiene unterwegs, gefangen und geeint im brüllenden Wahn aus engstirniger Prinzipienreiterei, blutrünstigen Rachegelüsten und bedingungsloser Machtgier. Zwei Lieblinge in einem Film, die Konstellation Fleischmann vs. Silva ist ein rauschhafter Freundenspender! Bevor meine Schwämerei völlig ausser Kontrolle gerät, reisse ich das Steuer in Richtung der übrigen Mannschaft herum. Naja, Anlass zur Sachlichkeit sehe ich trotzdem nicht, doch ich will versuchen mich zu beherrschen. Horst Janson gibt den hübschen Sympathieträger, die ihm zur Seite gestellte Patrizia Gori ergänzt Janson passend, ein schönes und knuffiges Paar. Statt sich den Vorträgen ihrer Väter zu beugen ziehen sie ihr Ding durch, mahnen ihre Erzeuger zur Vernunft (das Liebespaar wurde sehr geschickt und spannend in einen Teil des langen Finales eingebunden, grandios!). Véronique Vendell spielt die Frau an Luca Messinas Seite, kein leichter Job ein Liebchen des Bosses zu sein, vor allem wenn dessen Frau Mutter sich wenig erbaut zeigt. Vendell hatte Auftritte in international erfolgreichen Produktionen, sie wirkte in "Barbarella" (1968) und "Cross of Iron" (Steiner - Das Eiserne Kreuz, 1977) mit. Selbstverständlich hat auch Otto Westermann ein "Betthäschen" am Start, Sonja Jeannine wurde dieser Part übertragen, sie darf ihre Auslage vorzeigen und dem Chef bei Bedarf die Zeit vertreiben. Ein gestresster Macher braucht ab und zu ein wenig Zerstreuung, nach Möglichkeit unverbindlich, eine weitere Parallele zwischen Westermann und Messina. Ermelinda De Felice verkörpert das Klischee der italienischen Mama perfekt, ihre Darbietung sorgt für manchen zusätzlichen Schenkelklopfer. Ich werde nun nicht alle Mitwirkenden aufzählen, lediglich ein paar Worte zu den einprägsamsten Gestalten seien mir noch gestattet. Raf Baldassarre war eine gefragte Charakterfratze in etlichen Italowestern, er ist als verräterischer Fiesling unterwegs, Dan van Husen gehört ebenfalls zur Riege des Herrn Silva, extrem kultig (an dieser Stelle passt das oft mißbrauchte Wort) ist der Auftritt von Denes Törzs. Später als Sprecher und Moderator des NDR jedem Norddeutschen bekannt, zieht der gelernte Schauspieler hier richtig feist vom Leder!

Wenn ich einen Blick auf die heutige Filmlandschaft Deutschlands werfe... Ja, dann schiessen mir fast Tränen des Mitleids in die Augen, unterschwellig macht sich ein flaues Gefühl samt Brechreiz in meinem Magen breit. Hat den keiner mehr die Eier in der Hose um mit einen flotten Genrefilm aus der Kiste zu kommen? Es muss doch mehr geben als kalauernde Komödien und verquaste Grütze? Klar, da meckert er wieder rum, der alte Isegrim. "Zinksärge für Goldjungen" ist ein rasanter Ritt durch die Metropole Norddeutschlands, voller Lust (und mit ein bißchen Wehmut) stürze ich mich in dieses Abenteuer, aale mich mit allem was ich habe im schönsten, wildesten und mutigsten Jahrzehnt der Filmgeschichte. Verklärte Spinnerei? Bekanntlich wollte man damals mit Genrefilmen vor allem Geld verdienen, blick den Tatsachen ins Auge, du Ochse. Na und? Wenn ein Film mich so packt, begeistert und in Jubelstimmung versetzt, dann negiere ich die Motive der Macher sehr gern. Liebe Skeptiker, rutscht mir bitte den fetten Buckel herunter! Hamburg brennt! Mein Herz auch!

Mit der #1 aus der Reihe "Editon Deutsche Vita" landet FilmArt einen Volltreffer! Neben der deutschen Kinofassung darf man die Version für den italienischen Markt bestaunen. Diese wurde gekürzt, die Handlung dadurch gestrafft (obwohl bereits die deutsche Fassung sehr temporeich inzeniert und geschnitten über den Bildschirm saust), geänderte Dialoge rücken die Charaktere teils in ein etwas anderes Licht. Mir gefällt die deutsche Version eindeutig besser, davon unbenommen ist die alternative Fassung eine sehr willkommende Ergänzung. Zusätzlich gibt es ein Interview mit Horst Janson, Auszüge aus einem Interview mit Henry Silva, ein längeres Audiointerview mit Jürgen Roland, den deutschen Kinotrailer und eine Bildergalerie, weitere Kleinigkeiten (u. a. einen Beitrag über den Hamburger Hafen). Das Material wurde auf zwei DVDs verteilt, die Scheiben sind in einem schicken Digipak samt Schuber untergebracht, obendrein liegt ein lesenswertes Booklet bei. Fazit: Diese Veröffentlichung ist ein Traum! Vielen Dank dafür!

Wer nicht ganz so tief in die Tasche greifen will (was sehr schade wäre), kann zur karg ausgestattenen "Kaufhausauflage" greifen. Ledigliche eine DVD im Amaray, keine Boni:

Bild

Meine Empfehlung könnte nicht eindeutiger ausfallen, kauft euch die besser ausgestattete und ansprechender aufgemachte Ausgabe! Es lohnt sich! Gern würde ich noch auf weitere Aspekte bezüglich "Zinksärge für die Goldjungen" eingehen. Doch dann müsste ich noch viele Stunden vor dem Rechner verbringen, ein Unding, ich will Filme schauen. Obwohl... Habe ich bereits den tollen Titeltrack erwähnt, der das wüste Treiben immer wieder stilsicher untermauert? Genug...

Sehr dicke 8,5/10 (sehr gut bis überragend!)

Lieblingszitat:

"Alles hat seinen Preis und wir alle müssen ihn bezahlen!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Onkel Joe
Forum Admin
Beiträge: 18363
Registriert: Sa 28. Nov 2009, 08:40

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Onkel Joe »

Blap hat geschrieben:Bild

Zinksärge für die Goldjungen (Deutschland, Italien 1973, Originaltitel: Zinksärge für die Goldjungen)


"Alles hat seinen Preis und wir alle müssen ihn bezahlen!"
Soll das eine anspielung auf den wirklich bitteren Preise der S.E. sein ;) ??
Ansonsten ein sehr schönes Review zur DVD äh zum Film :lol: .
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

Onkel Joe hat geschrieben: Soll das eine anspielung auf den wirklich bitteren Preise der S.E. sein ;) ??
Diese Scheibe ist den geforderten Kurs IMHO wert! Da jubelt man uns aber ganz anderes Zeug zu ähnlichen Preisen unter, ich erspare mir den Hinweis auf diverse Pixelorgien, die in grosse Hartboxen verpackt wurden. :mrgreen:
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Der-Alte-Sause"

Bild
Der Alte - Collector's Box Vol. 1 (Folge 1-22)


Episode 4: Toccata und Fuge (Deutschland 1977)

Im Haifischbecken der Dekadenz

Vor rund einem Jahr wurde Anna Colucci während einer Zugfahrt nach München ermordet. Kommissar Köster stellt den bisher ungelösten Fall in einer Fernsehsendung vor, hofft auf diese Art hilfreiche Hinweise zu erlangen. Tatsächlich kommt nun wieder Bewegung in die festgefahrenen Ermittlungen, eine neue Zeugin meldet sich und kann interessante Details zu Protokoll geben. Noch überraschender ist der Besuch von Sylvia Dressler (Eva Christian) auf dem Polizeirevier, die dem damaligen Hauptverdächtigen Francesco Colucci (Michael Maien), Ehemann des Mordopfers, zu einem Alibi verholfen hatte. Plötzlich ist sich die junge Frau nicht mehr sicher, gibt vor mit ihrem Gewissen zu ringen. Köster fühlt Francesco Colucci und dessen neuer Gattin Tina (Heidelinde Weis) auf den Zahn, regelrecht empört weist Tina jegliche Verdächtigung zurück. Weitere Ermittlungen im Bekanntenkreis Francesco Coluccis lassen das Alibi mehr und mehr bröckeln. Angeblich hielt sich Colucci zum Tatzeitpunkt auf einer Party auf, erstaunlicherweise sind die Erinnerungen der anderen Gäste zunehmend lückenhaft, lassen die Damen und Herren ihren "guten Freund" fallen?

Mächtig orgelt uns Toccata und Fuge in die Ohren, die nächste Szene führt uns in einen nächtlichen Zug. Eine junge Frau wird auf der Zugtoilette gemeuchelt, zuvor gewährt uns die Kamera einen Blick auf die schwarzen Handschuhe des Killers. Nach der Tat wirft der Schlächter sein Opfer wie ein Stück Müll aus dem fahrenden Zug, wir sehen die tote Schönheit blutig im Gleisbett liegen. Was ist hier los, bin ich in einem Giallo gelandet, ich habe die DVD doch der oben abgebildeten Box entnommen!? Alles nur Fake, lediglich ein Kurzfilm aus einer TV-Sendung (XY lässt schön grüssen), Köster stellt uns den Fall vor (Lowitz bringt Kösters "Fernsehauftritt" grandios rüber!). Während ich mich noch über die gialloesken Momente freue und mich auf eine weitere gute Folge "Der Alte" einstelle, tauche ich erneut in einen Giallo ein! Affektierte Gestalten aus der Oberschicht suhlen sich lustvoll frustvoll in dekadenter Ekelhaftigkeit, eingebettet ein Kulissen die in jedem Giallo bestens aufgehoben wären. Klatsch, Schnitt ins das triste Büro Köster & Helferlein, humorig kommentieren die Zuarbeiter des Meisters den TV-Auftritt ihres Chefs. In diesem Stil geht es weiter, "Toccata und Fuge" pendelt fröhlich zwischen solide inszenierter TV-Krimiunterhaltung und deutlicher Schlagseite italienisches Genrekino umher, moderiert von einem herrlich aufspielenden Siegfried Lowitz. Meine Begeisterung bringt die übliche Reihenfolge meiner Folgenkommentare durcheinander, die Würdigung der Schauspieler soll aber nicht unter den Tisch fallen.

Es kann nicht oft genug gesagt werden, Siegfried Lowitz ist die Rolle des kernig-kantigen Kommissar Köster perfekt auf den Leib geschneidert. Gegen diese Dominanz vermögen Michael Ande und Jan Hendriks nicht viel auszurichten, bleiben in dieser Folge weitgehend austauschbar. Zurück zu meinem Lieblingsthema Giallo, auf das von mir verehrte Genre weist auch die Wahl der weiblichen Besetzung hin, so viel Schönheit bekommt man selten in deutschen Produktionen zu Gesicht! Heidelinde Weis macht mich sowieso sehr an, hier darf ich sie als ruchloses und überspanntes Miststück geniessen, ich bin verliebt, unsterblich verliebt! Setzt bereits Heidelinde Weis mein Blut im Überfluss unter Starkstrom, hämmert mir zusätzlich die rassige Gracia-Maria Kaus aufs Auge, ruchloses Miststück Nr. 2 in einer Folge, fast zu viel für mein altes Herz! Die durchaus nicht unattraktive Eva Christian verblasst nahezu, abseits meiner primitiven Gelüste sorgt Xenia Pörtner für gute Laune, die kluge Lebensgefährtin des Alten nimmt ihren Liebsten genüsslich und liebevoll auf die Schippe. Die Herren sollen nicht unterschlagen werden, Harry Meyen gefällt in der Rolle des arroganten Besessenen, Peter Fricke überzeugt als schleimiger Erpresser. Noch einmal zurück zu den Damen, Hanne Wieder sorgt mit ihren Auftritten als lesbischer Paradiesvogel für Schmunzler.

Bin ich im Himmel? Der Alte goes Giallo ohne seine Eigenständigkeit aufzugeben? Gerade kommt mir wieder Heidelinde Weis in den Sinn, du kokettes Biest, wie soll ich in der kommenden Nacht schlafen ohne von dir zu träumen? Ich sehe Gracia-Maria Kaus mit ihrem ständig besoffenen Kerl am Pool über den sonnigen Süden sinnieren: "Scotch gibts überall", da liegt der schlechte Mann richtig, bringt es gewissermaßen auf den Punkt. Was für eine Wundertüte! Mord und Totschlag, prachtvolle Kulissen und überschäumende Dekadenz, verdorbene Charaktere und schöne (verdorbene) Frauen, Besessenheit bis zum (h)eiskalten Wahnsinn! Mehr gefällig? Erpressung, Homosexualität, Bach, brüllend irre Dialoge und über allem Herr Lowitz als durchblickender Moderator, der zum Finale genau die richtigen Knöpfe drückt, konsequent und (fast) die Grenzen regulärer Polizeiarbeit überschreitend! Selten wurde die Orgel im deutschen Fernsehen faszinierender bespielt, meine Synapsen explodieren vor Freude! Ich beende meine wirren Ausführungen an dieser Stelle, der Verlust jeglicher Contenance steht unmittelbar bevor. ...es gäbe noch soooo unendlich viel über die Folge zu schreiben. Zum Teufel, überzeugt euch selbst davon!

Feiste 8,5/10 (sehr gut bis überragend)
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

Bild
Italian Genre Cinema Collection No. 7 von Camera Obscura


Wild Beasts (Italien 1984, Originaltitel: Wild beasts - Belve feroci)

Neulich in Frankfurt...

Der Tierarzt Rupert Berner (John Aldrich) wird von seinem Kumpel Inspektor Nat Braun (Ugo Bologna) kontaktiert, aufgeregt berichtet der Kriminalbeamte von extrem aggressiven Ratten. In grosser Menge sind die Nager aus der Kanalisation gequollen, haben bereits ein Pärchen beim Liebesspiel im Auto überrascht, von den jungen Leuten blieb lediglich ein trauriges Häuflein angefressenes Mettgut übrig. Zunächst kann die Plage eingedämmt werden, per Flammenwerfer drängt man das ausser Kontrolle geratene Rattenpack zurück. Tatsächlich soll der bizarre Vorfall nur Auftakt zu einer Nacht des Schreckens sein, einst friedliche Zootiere drehen völlig durch und bahnen sich ihren Weg in die Strassen der unvorbereiteten Großstadt. Tiger, Löwen und Geparden verwandeln Frankfurt am Main in die Hölle auf Erde, sogar die ansonsten gemütlichen Elefanten haben sich in gnadenlose Bestien verwandelt! Mit Unterstützung der Biologin Laura Schwarz (Lorraine De Selle) sucht Rupert nach Antworten, was hat zu dieser dramatischen Verhaltensveränderung der Tiere geführt...???

Franco Prosperi wurde durch seine gemeisamen Arbeiten mit Gualtiero Jacopetti bekannt, Titel wie "Mondo Cane" (1962), "Africa Addio" (1966) und "Addio zio Tom" (Addio Onkel Tom, 1971) sprechen für sich. "Wild Beasts" war die letzte Regiearbeit Prosperis, der Streifen greift die Thematik Umweltzerstörung auf, hier und da ist der erhobene Zeigefinger unvermeidlich, baut aber vor allem auf immer wieder eingestreute Momente reisserischer Natur (im wahrsten Sinne). Zu den Stärken des Films zählen jedoch nicht nur diverse Panschereien, es wäre unfair "Wild Beasts" darauf zu reduzieren, Prosperi gelingt annährend lückenlos der Aufbau einer packenden und bedrohlichen Atmosphäre. Frankfurt am Main bietet sich als erfrischende Abwechslung geradezu an, der Großteil des Materials wurde zwar nicht dort gedreht, das Gesamtbild überzeugt dennoch, kommt ohne "optische Brüche" daher. Pegelschwankungen sind eher im Bereich der Tierszenen auszumachen. Manche Momente punkten mit wohldosierter Schockwirkung, betrachtet das Mahl der Löwen als treffendes Beispiel, andere Vorfälle gleiten in unfreiwillige Albernheiten ab, schaut euch die zu Würgern mutierten Elefanten an. Die Unstetigkeit in diesem zentralen Bereich des Werkes trägt erheblich zu dessen Reiz bei. Gipfel der Freude erklimmt die grandios gefilmte und atmosphärisch sehr dichte "Gepard jagt eine junge VW-Fahrerin durch die nächtliche Stadt" Szene, in der hervorragende Arbeit mit dem Tier und hinter der Kamera, auf eine durchgedrehte Autoraserei mit tragischem Ausgang prallen. Zugegeben, die Erklärung für das Verhalten der Tiere kommt wenig kreativ aus der Kiste, mutiger wäre der Verzicht darauf gewesen, zum Finale klascht uns Prosperi erfreulichweise ein fieses kleines Ausrufzeichen um die Ohren (obschon nicht mit der von mir ersehnten Boshaftigkeit und Konsequenz).

Über die Darsteller gibt es nicht viel zu berichten, die wahren Stars sind die griffigen Tiere und die gelungene Atmosphäre. Ganz ohne Würdigung soll das zweibeinige Ensemble nicht bleiben, los geht es mit John "Schnauzbart" Aldrich, dessen (mir bekannte) Filmkarriere sich auf "Wild Beasts" beschränkt. Aldrich macht seine Sache gut, kommt wie eine sympathischere Ausgabe von Tom "Magnum" Selleck rüber, geht mit den wilden Bestien immer wieder auf Tuchfühlung. Tierarzt Berner ringt mit Leidenschaft und vollem Einsatz um eine Lösung, will die Tiere (abgesehen von den gern zum Untier gestempelten Ratten) keinesfalls mit roher Gewalt zur Aufgabe bewegen. Ugo Bologna fungiert als austauschbar bleibender Sidekick. Mit Lorraine De Selle ist sogar ein weibliches Sternchen des italienischen Genrekinos an Bord, mir ist die attraktive Dame aus den Bruno Mattei Frauenknastknüllern "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) und "Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus" (Emanuelle fuga dall'inferno) in sehr guter Erinnerung, unter Matteis fachmännischer Anleitung drangsalierte sie dort Laura Gemser. Bekannter dürfte ihr Auftritt in "Die Rache der Kannibalen" (Cannibal ferox, 1981) von Umberto Lenzi sein, ein echtes Qualitätswerk mit schmackhafter Fleischeinlage (!keine Ironie!). Ein Mädchen namens Louisa Lloyd spielt De Selles Töchterlein, ihr Part wurde erstaunlich mutig und selbständig angelegt, eine angenehm "unnervige" Kinderrolle. Die übrigen Akteure müssen nicht aufgezählt werden, der Fan des italienischen Genrekinos wird das eine oder andere Gesicht erkennen.

Wenn im Zoo die muter blinkende Schalttafel der modernen Technikzentrale in Rauch aufgeht... Wenn ein grosses Passagierflugzeug unfreiwillig im Umspannwerk des lokalen Energieversorgers parkt... Dann wird es Zeit die Stadt auf schnellstem Wege zu verlassen! Schreibt euch das hinter die Löffel! Franco Prosperi erfindet den Tierhorror mit "Wild Beasts" nicht neu, er gibt dem Fan dieser Gangart einen sehr unterhaltsamen Streifen an die Hand, ein echter Geheimtipp für Filmfreunde die sich nicht auf Standardwerke wie z. B. Alfred Hitchcocks "Die Vögel" (The Birds, 1963) oder Steven Spielbergs "Der weiße Hai" (Jaws, 1975) beschränken möchten (ich beschränke mich bewusst auf die Nennung dieser Titel, fraglos bietet das Genre noch viele andere unsterbliche Klassiker, liebenswerte Perlen und unverzichtbare Schätzchen)!

Camera Obscura hat "Wild Beasts" im Rahmen der hauseigenen Italian Genre Cinema Collection veröffentlicht, erneut stellt der Anbieter seine Spitzenstellung auf dem Sektor niveauvoller Nischenlabel eindrucksvoll unter Beweis! Der Film liegt in sehr schöner Qualität vor, viel mehr ist auf dem Datenträger DVD kaum möglich! Damit ist längst nicht alles über die Qualität dieser Veröffentlichung gesagt! Selbst auf "Nebensächlichkeiten" wie die Gestaltung des DVD-Menüs wurde grosser Wert gelegt, es kommt kreativ gestaltet und optisch ansprechend auf den Bildschirm, gute Bedienbarkeit inklusive. Überdies bietet das Bonusmaterial Anlass zu grosser Freude, der italienische Trailer und eine Bildergalerie sind nette Beigaben zwecks Abrundung, Glanzlichter werden in Form der Beiträge "Prosperi Uncaged" und "Bruschini Goes Wild" aufgetischt. In der ihm gewidmeten Featurette plaudert Prosperi äusserst launig aus dem Nähkästchen, die knappe halbe Stunde verfliegt in gefühlten Sekunden. Alles mag ich dem alten Herrn nicht abnehmen, seine offensichtlich sehr muntere Phantasie geht vermutlich ein wenig mit ihm durch (was den Unterhaltungswert des Interviews nicht beschädigt, eher das Gegenteil tritt ein). "Bruschini Goes Wild" lässt den leider inzwischen verstorbenen Experten und Filmliebhaber Antonio Bruschini zu Wort kommen, ergänzt durch einen berührenden Nachruf von Federico Caddeo. Dickes Digi samt Schuber bilden die übliche Verpackung, den letzen Schliff erhält das Paket durch das beigefügte Booklet, in dem Marcus Stiglegger sein Fachwissen über den Bereich Tierhorror mit dem Leser teilt. Stigleggers Ausführungen sind wissenschaftlicher angelegt als Beiträge -der von mir sehr geschätzen- Autoren Christian Kessler oder Pelle Felsch, gleiten aber nie in Dampfbügelei und aufgeblasene Grütze pseudointellektueller Art ab. Klartext: Sie sind ebenso angenehm zu lesen wie die Ergüsse der genannten Herren.

Fazit: "Wild Beasts" bietet dem wohlgesonnenen Filmfreund gute Unterhaltung, ergo ziehe ich dicke 7/10 (mit steigender Tendenz). Camera Obscura verdient für die hochwertige Veröffentlichung die Höchstnote, vielen Dank für diese prachtvolle Collection!

Lieblingszitat:

"Ratten! Ratten! Tu doch was!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Benutzeravatar
Blap
Beiträge: 7214
Registriert: Sa 19. Dez 2009, 14:21

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn B

Beitrag von Blap »

In Ultrakurzform:


• RobotJox 2 (USA 1993) - Allzu viele Mechkloppereien hatte bereits RobotJox nicht zu bieten. Hier gibt es lediglich eine halbwegs unterhaltsame Auseinandersetzung zum Abschluss, zuvor kämpfen sich diverse Fratzen mühsam durch das dünne Drehbuch. Ein Ausfall ist "Robot Wars" (Originaltitel) nicht, denn die teils schlappen Darstellerleistungen und sehr dümmlichen Dialoge sorgen immer wieder für Freude (sofern der Zuschauer eine Vorliebe für Murks hegt).

Ich schätze den Stoff von Charles Band in vielen Fällen, dieser Streifen zählt nicht zu meinen Lieblingen aus seinem Stall. Knapp 70 Minuten mittelprächtige Unterhaltung aus dem Hause Full Moon. Die sehr überschaubare Laufzeit ist in diesem Fall angemessen und beugt aufkommender Langeweile vor, mehr Spieldauer hätte vermutlich nicht zu interessanteren Charakteren oder mehr Mechgepolter geführt. Die DVD von KNM geht in Ordnung.

5/10 (Full Moon Skeptiker werden vermutlich zwei oder drei Punkte abziehen)


• Masters of Horror - Pick Me Up (USA 2006) - Zwei irre Serienkiller kommen sich ins Gehege, ein kleine Gruppe Busreisender wird nebenbei von den Unholden aufgerieben. Vor allem Michael Moriarty kann in der Rolle der mordlüsternen Truckers glänzen, neben der wundervollen Landschaft ist Moriaty Star dieser Folge.

"Masters of Horror" läuft wieder zu gewohnter Klasse auf, die schlappe Episode "Dance of the Dead" konnte meiner Begeisterung lediglich einen kleinen Nackenschlag verpassen. Damit ist bereits die dritte BD (Anchor Bay) zur ersten Staffel vollständig gesichtet, ich freue mich auf die nächsten Folgen, die Scheibe tänzelt bereits nervös im Regal umher.

Die drei auf der BD enthaltenen Folgen:

• Incident On and Off a Mountain Road - Volltreffer! Bisher eine der stärksten Folgen der Reihe. 8/10 (sehr gut)
• Dance of the Dead - Ödes Drehbuch, nerviger Schnitt, ein verzeihbarer Ausrutscher. 4/10 (unterste Mittelklasse)
• Pick Me Up - Wahnsinnige Schlächter und eine prächtige Kulisse, garniert mit knackigem Humor. 7/10 (gut) Da geht noch was...
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Antworten