Adalmar hat geschrieben:Wenn immer ich irgendeinen Auftritt von Kalkofe gesehen habe, habe ich keine scharfzüngige Satire entdeckt, sondern plumpe Beschimpfereien. Verbal immer in die unterste Schublade gegriffen. Ist wohl Definitionssache. Raab hat mich zumindest zu Beginn seiner Sendung sehr gut unterhalten, da er das ganze mit einem Charme und auch einer Selbstironie präsentiert hat, die einem Holzhammer-Polemiker wie Kalkofe völlig abgeht. Außerdem scheint mir dieser immer gerade auf das draufzuhauen, wo er sich den größtmöglichen Konsens erhofft wie zuletzt beispielsweise bei der Schimpftirade gegen diese Georgina und ihren "Iiiih"-Facebookpost. Das sind Dinge, die sich eigentlich von selber kommentieren, aber Kalkofe schreibt sich dazu die Finger wund und reiht Beleidigung an Beleidigung. Wo ist da die Satire? Die "Mattscheibe" habe ich nie extensiv gesehen, das muss ich zugeben. Vielleicht war er ja mal irgendwann lustiger. Die "Wixxer"-Filme waren aber auch nichts, von den Vorspännen und den Auftritten von Christoph Maria Herbst mal abgesehen.
Frühstyxradio finde ich teilweise sehr gut, aber wenn, dann lieber den "Kleinen Tierfreund" oder "Frieda und Anneliese".
Verbal unterste Schublade bekommst du woanders, Kalkofe verpackt seine Beleidigungen in eine Eloquenz, die den meisten Privatfernsehopfern fremd ist. Schimpfkanonaden mit Niveau sozusagen. Ja, zu Beginn war "TV Total" guckbar, ist aber bald vollends abgeflacht. "Holzhammer-Polemik" ist Ansichts- und sicherlich auch Geschmackssache, ich mag die gröbere Kelle ganz gerne mal.
Primär hab ich jetzt über Kalkofes Haupteinsatzgebiet, also seine "Mattscheibe", geschrieben. Den ersten "Wixxer" fand ich auch enttäuschend, den zweiten hingegen gut, auch als Nicht-Wallace-Fan. Seinen Facebook-Eintrag hab ich schon gar nicht mehr in Erinnerung, interessiert mich auch nicht sonderlich. Vermutlich macht er wie so viele TV-Komiker heutzutage einfach zu viel. Wenn man bedenkt, wie häufig ein Loriot früher mit Neuem zu sehen war und wie inflationär heutige Komiker die Omnipräsenz suchen, um nicht in Vergessenheit bei all der grassierenden Reizüberflutung zu geraten, ist schon ein großer Unterschied, finde ich. Dass da die Qualität häufig auf der Strecke bleibt, ist wenig verwunderlich.
Auf den kleinen Tierfreund sowie Frieda und Anneliese können wir uns einigen.
