Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Fr 11. Mär 2022, 19:53
Applejuice / Meet the Applegates
Als Reaktion auf die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes holt eine bislang unbekannte Käferart zum Gegenschlag aus um in einer amerikanischen Stadt ein Atomkraftwerk in die Luft zu jagen. Zu diesen Zweck nehmen vier Käfer nach ausgiebigem Studium menschlicher Befindlichkeiten die Gestalt der biederer Vorstadtfamilie Applegate an um sich so unerkannt unter die Menschen mischen zu können. Doch der ausgeklügelte Plan in das Sicherheitssystem des Kraftwerkes zu gelangen gerät alsbald ins Stocken, als jeder der vier Applegates für sich etwas zu sehr den Verlockungen der modernen Zivilisation erliegen, Menschen in der näheren Umgebung spurlos verschwinden und sich auch noch der Rest der Käfer-Verwandtschaft zum Besuch ankündigt.
„Meet the Applegates“ ist eine doch etwas ungewöhnliche Satire mit Umweltschutzaspekt, die einen überspitzten wie treffenden Blick auf die Befindlichkeiten der wohlstandverwöhnten Menschen wirft. Die Ausgangssituation mit Käfern in Menschengestalt ist zwar zugegeben ziemlich schräg, doch der sympathische Film zeigt so auf humorvolle Weise die krassen Gegensätze des Kapitalismus und der Wohlstand des Einen, bedeutet die Abholzung des Lebensraums des anderen. Doch im Falle von „Applejuice“ haben die Käfer auch einen Plan, den sie mit ihrer Wandlungsfähigkeit auch recht zielstrebig verfolgen. Dazu kommt eine äußere Sicht auf das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen und Sex, Drogen und Teleshopping erweisen sich bald als Fallstricke für die Mitglieder der Familie. Dazu kommen ein gelungenes Creature-Design und jede Menge origineller Einfälle, die den Streifen zu einer sehr unterhaltsamen Sache machen. Es gibt zwar gelungene Verwandlungen, aber der Horror-Anteil hält sich sehr zurück und auch wenn Menschen kurzerhand im Käfer-Kokon landen, so bleibt „Applejuice“ in dieser Hinsicht schon auch immer harmlos um die Grundintention des Streifens nicht zu gefährden – uns Menschen einen Spiegel unseres Verhaltens vor die Nase zu halten. Ein interessanter Streifen aus den Neunzigern, der irgendwie den subversiven Geist des frühen Tim Burton (Ähnlichkeiten zu "Beetlejuice" scheinen ja Titel-bedingt beabsichtigt) atmet und den man durchaus eine schöne Veröffentlichung und einen höheren Bekanntheitsgrad wünschen würde.
Als Reaktion auf die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes holt eine bislang unbekannte Käferart zum Gegenschlag aus um in einer amerikanischen Stadt ein Atomkraftwerk in die Luft zu jagen. Zu diesen Zweck nehmen vier Käfer nach ausgiebigem Studium menschlicher Befindlichkeiten die Gestalt der biederer Vorstadtfamilie Applegate an um sich so unerkannt unter die Menschen mischen zu können. Doch der ausgeklügelte Plan in das Sicherheitssystem des Kraftwerkes zu gelangen gerät alsbald ins Stocken, als jeder der vier Applegates für sich etwas zu sehr den Verlockungen der modernen Zivilisation erliegen, Menschen in der näheren Umgebung spurlos verschwinden und sich auch noch der Rest der Käfer-Verwandtschaft zum Besuch ankündigt.
„Meet the Applegates“ ist eine doch etwas ungewöhnliche Satire mit Umweltschutzaspekt, die einen überspitzten wie treffenden Blick auf die Befindlichkeiten der wohlstandverwöhnten Menschen wirft. Die Ausgangssituation mit Käfern in Menschengestalt ist zwar zugegeben ziemlich schräg, doch der sympathische Film zeigt so auf humorvolle Weise die krassen Gegensätze des Kapitalismus und der Wohlstand des Einen, bedeutet die Abholzung des Lebensraums des anderen. Doch im Falle von „Applejuice“ haben die Käfer auch einen Plan, den sie mit ihrer Wandlungsfähigkeit auch recht zielstrebig verfolgen. Dazu kommt eine äußere Sicht auf das Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen und Sex, Drogen und Teleshopping erweisen sich bald als Fallstricke für die Mitglieder der Familie. Dazu kommen ein gelungenes Creature-Design und jede Menge origineller Einfälle, die den Streifen zu einer sehr unterhaltsamen Sache machen. Es gibt zwar gelungene Verwandlungen, aber der Horror-Anteil hält sich sehr zurück und auch wenn Menschen kurzerhand im Käfer-Kokon landen, so bleibt „Applejuice“ in dieser Hinsicht schon auch immer harmlos um die Grundintention des Streifens nicht zu gefährden – uns Menschen einen Spiegel unseres Verhaltens vor die Nase zu halten. Ein interessanter Streifen aus den Neunzigern, der irgendwie den subversiven Geist des frühen Tim Burton (Ähnlichkeiten zu "Beetlejuice" scheinen ja Titel-bedingt beabsichtigt) atmet und den man durchaus eine schöne Veröffentlichung und einen höheren Bekanntheitsgrad wünschen würde.