Dr. Freudsteins Tage im Keller

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

WHITECHAPEL - Jack the Ripper ist nicht zu fassen
(TV MIniserie)
Leih-DVD

Sehr angenehme TV Produktion, die etwas gemählich anfängt, dann aber zum Schluss rasant an Geschwindigkeit zunimmt. Trotzdem sehr nett und interessant. Ein Nachahmungstäter von Jack the Ripper in der heutigen Zeit. Auch den ein oder anderen Schmunzler gibt es zwischendurch. Karriereprobleme inclusive. Nun, für eine TV Produktion ganz ordentlich. Der Spannungsfaktor hält sich zwar noch im Rahmen, man hätte etwas mehr Drive rein geben können, aber solide Unterhaltung allemal. Der Täter hält sich so gut er kann (z.B. wegen veränderter Architektur) an historische Fakten und unbewusst werden Polizeibeamte wie auch andere Menschen zu unfreiwilligen Helfern des Serienkillers. Es sprechen meiner Meinung nach kaum Gründe, sich diesen Dreiteiler nicht wenigstens einmal anzuschauen. Ob der fürs Regal taugt, muss dann jeder für sich selbst entscheiden, ich zog die Onlinevidethek vor. Einen späteren Kauf nicht unbedingt ausgeschlossen.

7/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

DJANGO - Die Totengräber warten schon
digitaler Rip. Klasse deutscher Titel mal wieder :thup:

Ich kenne Shakepears HAMLET nicht, das mag man bei mir ungebildeten Burschen auch nicht wunderlich finden. Demzufolge gehe ich hier also recht unbefangen rein, d.h. ohne hier iwelche Vergleiche zu suchen. Bestimmt förderlich, allerdings denke ich kaum, das bei einem Meisterstück wie diesen hier mich das sonderlich stören würde. Allenfalls versuchte ich, diesen mit Castellaris KEOMA zu messen. Aber in den meisten Fällen unterlasse ich generell direkte Vergleiche und Ansprüche, sondern schaue mir nur den grad vorliegenden Film an. Auch habe ich hier keinen weiteren DJANGO erwartet, denn da hätte ich vergeblich drauf warten können.

Natürlich ist auch das hier ein Rachwestern. Der Sohn sucht nach dem Mörder seines Vaters, wird auf eine falsche Fährte gelockt und mithilfe eines wohlgesonnenen Freundes entlarvt er auch den wahren Täter. Der mutmaßliche Täter scheint begraben zu sein, wie man sich dank Entweihung des Grabes auch zu überzeugen versucht. Doch ist dieser Santana (die Perserkatze meiner Mutter hieß genauso) wirklich tot?

Johnny alias Django begibt sich also auf die Suche nach dem wahren Mörder mit wirklichen Motiven. Liest sich ja eher nach einem Krimi, begangen aus Habgier. Ist es meines Erachtens auch, nur spielt dieser eben in den USA des 19. Jhd., allerdings muss sich hier noch der Zivilbürger um die Aufklärung des Falles kümmern. Polizei gibt es hier nicht und selbst einem Sheriff konnte man sich nicht anvertrauen. Man war auf sich allein gestellt. Damals begab man sich auf die Tätersuche noch ganz ohne bürokratische Ermittlungen, sondern zog einfach zielstrebend durchs Land und vertraute auf die Reaktionen der im engen Kreis befindlichen Verdächtigen, um daraus seine Sch(l)üße zu ziehen.

Apropo Schüsse, so viele sind es hier gar nicht wie gewohnt. Lediglich am Anfang und Ende vernahm man einige, im Mittelteil musste man sich eher mal mit Prügeleien begnügen, denn insgesamt kommt dieser Film eher ohne Gewalt- und Tötungsdelikte aus, zumindest gemessen an den vielen anderen Western. Dennoch vernimmt der Zuschauer hier meines Erachtens zu keiner Zeit Durststrecken und spannungsarme Momente. Im Gegenteil, hier wird mehr auf inhaltsreiche Details geachtet als auf Lückenfüller wie Schiessereien und Prügeleien, die man andernorts zuhauf bekommt.

Chinesen, Ureinwohner und Mexikaner gibt es hier auch, so das die frühgeschichtliche amerikanische Geschichte hier halbwegs komplett ist (dunkelhäutige Sklaven fehlen), natürlich auch inklusive der rassistischen aber zurückhaltenden Äußerungen und Handlungen diesen gegen übern. Der Chinese bspw. ist hier halt als Barkeeper einigen unterdrückenden Handlungen und Sprüchen ausgesetzt, nicht jedoch verbal, sondern eher der stumme zurückhaltende Diener, der sich nicht zur Wehr setzt.

Dennoch kommt man natürlich auch hier nicht ohne Friedhof aus, aber interessanterweise, vor allem optisch, befindet sich dieser hier in einer Höhle. Apropo Optik, die muss ich hier besonders hervorheben. Verstehe mich nun nicht unbedingt gut darin, Kameraoptik professionell zu erläutern, aber diese hier zog mich wirklich in ihren Bann. Sowohl bei Landschaftsaufnahmen als auch bei vielen anderen Szenen ist diese absolut erhaben und bemerkenswert. Dies mag auch auf viele andere Italowestern zutreffen, aber hier sind sie noch als das Sahnehäubchen zur Geschichte und Spannungsverlauf zu verstehen. Erwähnt man dann noch den absolut stimmigen Score, der auch ohne Film bestens funktioniert, mit Film aber zum Gesamtwerk punktefördernd zu beiträgt, dann hat man es hier schon mit einem Italowestern der oberen Riege zu tun (Horst Frank liess ich bislang unerwähnt, aber da sagt der Name ja schon alles). Aufgrund der starken wie auch eigenen Konkurrenz ist dieses herausragende Gesellenstück zwar überaus lobenswert, dennoch nicht das Nonplusultra und als Empfehlungsstück für Neueinsteiger oder warum man das Genre Italowestern so liebt, auch nicht so geeignet, um bei Anfängern nicht in Erklärungsnot zu geraten.

Dazu erscheint mir der Spät-Nachzügler KEOMA vom selbigen Regisseur besser geeignet. Inhaltlich von der Grundstory her ist der zwar ähnlich angesiedelt (wie wohl die meisten Italowestern mit Rachestory), aber atmosphärisch, darstellertechnisch wie auch soundtrackmässig überwiegt KEOMA nach Längen, sollte aber Neueinsteiger und Skeptiker mehr überzeugen wie schon dieser glanzvoll inszenierte Western, der aber für Fortgeschrittene und Profis Pflichtprogramm darstellen sollte.

An durchgehender Spannung, begleitend durch stimmungsvollem Soundtrack, gepaart mit grandioser Kameraoptik mangelt es hier nicht. Allenfalls Neueinsteiger dürften hier noch ihre Probleme mit haben, da wären andere Empfehlungen gewinnbringender, um neue Fans in die Gemeinde aufnehmen zu können. Aber als unverzichtbar für erfahrene Italowesternfreaks sollte dieser Film Pflichtprogramm sein, auch oder gerade weil er sich mit Schiessereien und Prügelorgien etwas zurückhält und mehr als Krimi einer längst vergangenen Epoche daherkommt.

Wer aber auf den Geschmack wegen Italowestern oder auch Castellari gekommen ist, wird früher oder später sowieso zu diesem Werk finden, wie ich auch.
Leicht augenzwinkernd muss ich abschliessend sagen, ein wahres Goldstück dieser Movie.

8/10
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Mi 7. Aug 2013, 03:15, insgesamt 1-mal geändert.
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

reggie hat geschrieben:Allen prospekt! :thup: Das ihr es immer schafft so lange und gehaltvolle Reviews rauszuhauen....
und, gelungen oder misslungen :? :? :?

habs zumindest versucht. wenigstens einigermassen lang ist es geworden oder?
scheint mir aber nicht wichtig. ein Dreizeiler, der alles präzise auf den Punkt bringt, ist bald noch schwieriger und wichtiger für mich :nick:
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

egal. auch wenn meine "Reviews" nicht wirklich prägend sind, so sind sie halt eine Momentaufnahme bereits gesichteter Filme für mich. Besser krieg ich es nicht hin, sorry.

SIE NANNTEN IHN MÜCKE
TV Rip, digital


Bud Spencer mal solo ohne Terence Hill - und es funktioniert.
Erstmalig sah ich diesen Streifen wohl ab 1982, denn der Vater (Baggerfahrer, HB Raucher) hatte eine stattliche Video 2000 Sammlung mit überwiegend Bud Spencer/Terence Hill Filmen, die ich mit seinem Sohn rauf und runter sah. Das mit dem Rauchen haben wir zwar auch mal kurzmalig angenommen, schnell aber als schlechte Idee verworfen. Wir hatten viel mehr Spass mit den Prügel-Slapstick als mit dem Rauchen.

Nun, viele Jahrzehnte danach, überkamen mich doch Zweifel. Nicht wegen dem Rauchen, dieses fing ich leider kurz vor 30 wieder an, aber ob dieser Film mir noch mal wieder Spass bringen würde??? Ergebnis: ja hat er absolut, hab schon fast wieder Lust zur Zweitsichtung nach diesem historischem Revival.

Mücke, im Original eigentlich DER BULLDOZER soll hier ein italienisches Footballteam aufbauen und gegen die Kontrahenten von dem amerikanischen Footballteam zum Sieg führen. Da ihm die Paella nach Rezept, der Motor im Arsch ist seines Fischkutters, nicht so gelingt und er eigentlich noch eine Revanche auszutragen hat mit dem Footballtrainer einer US Armee (kein anderer als Raimund Harmstorf) lässt er sich breit schlagen (breite Figur hat er tatsächlich), denn schliesslich kratzen diese an seiner italienischen Ehre. Diese US Amisoldaten zerschlagen in regelmässigen Abständen seine örtlichen Kneipen, denn nur dort gibt es Omelettes mit gerade einmal nur 20 Eiern, die auch zerschlagen werden wollen. Natürlich ohne Zwiebeln, um den Magen zu schonen. Eine der Running Gags, der mir bis heute behaftet blieb ebenso die klappernden Türen "Vorsicht an den Türen", aber das war aus einem anderem Film. Manche Szenenfetzen kamen einem in den Sinn, aber diese stammten wohl aus DER BOMBER (1982), wo es um dem Aufbau einer Boxerkarriere ging, die allerdings gründlich in die Hose ging. Inhaltsgleich, aber deutlich peinlicher.

Der plappernde Papagei darf hier natürlich auch nicht fehlen "Scheiss Amis". Eine professionelle Footballmannschaft gegen blutige Anfänger, die wie für Italiener üblich, vorwiegend aus Taschendieben besteht, soll gegen diese Profis bestehen, gleichwohl aber, so findet Mücke vom falschen Weg abkommen und sich lieber auf das bevorstehende Match konzentrieren sollen. Hartes Training und Nikotinverzicht ist angesagt, aber damit können sich die wenigstens mit abfinden. Einige Anekdoten zu anderen Filmen aus der Hitfabrik finden hier Erwähnung, wie z.B. an NOBODY (mit Terence Hill) beim Kartenspiel. Auch hier finden sich viele billige und doofe Gags, für die sich Rainer Brandt verantwortlich zeichnete, die aber heute nicht mehr so ganz funktionieren (bitte nicht in einem Organspendeausweis eintragen lassen, diese Nieren sind untauglich), aber dennoch nicht zu peinlich wirken.

Ja, Italiener sind alles Taschendiebe, aber aus ihnen kann auch eine akzeptable Footballmannshaft werden unter der Regie von MÜCKE, dem Ex-Profi. Natürlich wird aus dem Spiel enttäuschender Ernst, aber wie eigentlich vorhersehbar, treten die eigentlichen Kontrahenten, die noch eine alte Rechnung zu begleichen haben, den Kampf gegeneinander an. Das Ergebnis ist geübten Cineastisten von Anfang an klar, aber dennoch ein kurzweiliger, wenn auch vorhersehbarer Spass. Dürfen Trainer überhaupt im Spiel mitwirken? Einige Fehler gibt es auch, manche Nummern sind mehrfach vertreten...

Neben dem schon einprägsamen Score bekommt man hier noch ein eigenes Spencer Lied serviert.
Was will uns dieser Film sagen? Das Sport aus Kleinkriminellen bessere Menschen macht, die nicht, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, stehlen müssen, lieber via Sport zum Erfolg gelangen? Ich denke, keines von beiden, denn an erster Linie stand hier der Unterhaltungswert und mit diesem wurde man bestens bedient, auch wenn man nicht unbedingt auf Komödien steht.

Wie also sollte dieser BUD SPENCER Film am besten genossen werden?
Als ein Film mit BUD SPENCER?
Als Rainer Brandt Film?
Im Kino unter Einfluss von einigen Bierchen?
Als Fan von leichter Unterhaltung?
An einem verregneten Sonntagnachmittag
oder gar als Betthupferl?

Nun, ich denke, von jedem etwas sollte dabei sein, um seinen Spass hiermit zu haben. Möglicherweise sind meine Punktevergabe noch zu niedrig angesiedelt. Bei entsprechender Laune geht da noch mehr

7/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

DIE MILCHSTRAßE

Die Pilger Jean und Pierre befinden sich auf ihrem Pfad nach Santiago und begegnen dort einem unheimlichen Unbekannten, der ihnen den Auftrag erteilt, am Zielort (das Ende des Jacobsweg, wie auch die Milchstraße, die Galaxie genannt wird ) eine Prostituierte beiderseits zu schwängern und die Jungen (es wurden wohl Knaben gewünscht) folgendermassen zu taufen: DU BIST NICHT MEIN VOLK und KEINE BARMHERZIGKEIT MEHR. Warum? Dieses bleibt unbegründet und ob sich dieses bewahrheitet, schaut einfach den Film bis zum Ende durch, ihr werdet es nicht bereuen. Unlösbar auch, warum grade der ein Almosen bekommt, der noch über Kleingeld verfügt.

Die beiden Pilger verfolgen weiter ihrem Zielort entgegenstrebend, stossen hierbei auf immer mehr auf geschichtliche Ereignisse und begegnen sogar Jesus persönlich. Während dem einen immer mehr Zweifel aufkommt, was die religiöse Historie angeht und dem Glauben, bleibt der andere unbestärkt dessen. Sie müssen sich weiter durchschlagen, nach einem Unterschlupf und einer Magenfüllung suchen, doch sie stossen oft auf Ablehnung.

Oft wird auch durch die historischen Personen die Frage laut, gibt es einen Gott wirklich und wie liesse sich dieser beweisen. Natürlich wird dieses wie selbstverständlich durch Bibelsprüche gekontert, dort steht es geschrieben, also muss es ja auch stimmen.
Einfacher geht es nicht. Eben solche Widersprüche dort wie könnte ein Gott, denn Mord und Qualen zulassen, werden dann ebenso leichtfertig damit abgetan, Gottes Wege seien halt unergründlich. Weitere Diskussionen dieser Art finden dann auch in allen erdenklichen Gesellschaftsschichten statt, aber Zweifler werden ebenso abgetan wie andernorts auch.
Zu manchen Zeiten werden diese sogar mit Folter und Mord beantwortet, es werden nicht einmal berechtigte Zweifel diskutiert, sondern gleich mit der Todesstrafe beantwortet. Oder aber man zieht seine Zweifel zurück. Grotesk auch, die Antwort " Im Zustand der gefallenen Natur kann man sich nicht gegen die Gnade wehren", denn diese führt zugleich zu einem Duell. Dann treffen wir bzw. unsere Pilger auf eine Gemeinschaft von Nonnen, wo eine beschliesst, sich selbst ans Kreuz nageln zu lassen um das Leiden Jesu Christi am eigenen Leib zu spüren. Welchen Nutzen man daraus ziehen sollte, weiss nur die Betroffene.

Fakt jedoch ist, man stellt die Existenz von Gott niemals in Frage, so unsinnig modern aufgeklärten Menschen diese Frage auch erscheinen mag, sind doch viele Phänomene wie auch das Leben selbst durch wissenschaftliche Fakten erklärbar. Doch man nicht jeden damit überzeugen und seinen Unmut zu spüren bekommen, wenngleich der Gesprächspartner in die nächste Heilanstalt (zu Recht) abtransportiert wird.

Pierre träumt derweil nach wie vor davon (wie ich auch), das der Papst erschossen wird. Aber wohl ein unerfüllter Traum dies bleiben wird.
Jesus selbst sprach dann: Wer seine Mutter und seinen Vater mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
Soviel narzistisches Spruchwerk lässt nur einen Schluss zu, traue keinem Gebetsmann. Denn wie kann man Nächstenliebe predigen und gleichzeitig einen Gott oder den Jesus (sind die beiden nicht eh eine Person?) zwanghaft verehren müssen, aber gleichzeitig Zweifler und Andersliebende ausstossen oder gar mit Folter und Tod zu bestrafen?
Viele Bibelzitate finden sich hier und der Film zeigt vor allem eins, wie unsinnig doch die (insb. katholische) Religion doch sein und wie scheinheilig doch die (unbefriedigenden) Antworten dann auch sind. Und wie sinnlos Pilgerfahrten sind.
Glaubt nur an euch selbst. Gott sei Dank bin ich Atheist.
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

ART OF THE DEVIL

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Wurde mir von einem meiner Bros als Eiskratzer geschenkt. Von wegen gekauft, aber einmal gucken reicht und weg damit. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn in gewisser Weise hat er einen schon mitgenommen (der Film). Zwar nicht so spektakulär gruselig wie manch Suspender aus der geografischen Ecke (dieses Albino Mädchen schockte mich keineswegs), aber hier wurde ja auch nur zum Teil auf eine Gruselgeschichte eingegangen. Gewisse Elemente sind vorhanden, wie z.B. dass Spuk und das Leben und Tod untrennbar mit einander verbunden sind und das der Tod nicht immer das Ende bedeutet und eben dieses Albino Mädchen, aber gleichzeitig sind hier auch die Elemente eines Sickos in ständigen Rückblenden (in b/w) enthalten, also wie sich die vergewaltigte Frau an sämtlichen Familienmitgliedern rächt und diese peinigt bis zum Tod. Bin da manchmal etwas durcheinander gekommen, weil verschiedene Handlungsstränge und Zeitzonen miteinander vermischt wurden. Gruselatmo kam nicht so wirklich auf, fand ich schlecht umgesetzt. Ergo, eine Zweitsichtung mit Bux und seinem Geheimmittel erscheinen mir da angebracht. So vergebe ich erst mal

6,5/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Mimic

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Komische Schuhe, he he...dieser Film kam mir auch als kostenloser "Eiskratzer" zugute. Fand ich auch wirklich nur durchschnittlich, der wirklich als sehr dunkel daherkommt. Nicht grad aufregend, weil doch schon mal alles gesehen oder "dank" ziemlich dunkler Abschnitte wieder rum auch nicht. Alles in allem wirklich nicht sehr überzeugend, wenn auch das Krabbeltier und insbesondere das Judas-Tier doch einigen Ekelfaktor in petto hatte, soweit man was erkennen konnte. Hier bahnt sich ein Kampf an, der dann die Unter- und Oberschicht vereint. Unter/Oberschicht schon quasi im Sinne des Wortes. Ansonsten erscheint mir doch alles sehr ähnelnd aus dem Tierhorrorfilm, ob nun Kakerlaken, Schnecken oder sonstiges Krabbeltier. Zwischendurch kam hier aber schon durchaus Spannung auf, hielt sich aber nicht konsequent vom Anfang bis Ende. Für ne einmalige Sichtung schon ganz okay, aber nochmal....ich weiss nicht :? Dafür lernt man hier aber etwas über die unterschiedlichen Schuharten, das wäre doch was für das Supertalent oder Wetten dass...aber ich drifte ab in noch langweiligere Sendungen. Vorsicht, wenn das nächste Mal die Scheiben vereist sind. Doch Glück im Unglück, isch hoabe gor koan Auddo......über das Schicksal dieser DVD entscheidet nur noch der Zufall oder ebay/filmundo ;)

5/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

ORION 3000 - Raumfahrt des Grauens
DVD Rip vom Bux :knutsch:

Ich war schon immer ganz heiss auf diesen Film, alleine wegen der Plakate und die wunderschönen VHS Cover (Hände weg Edition) und ich wurde keineswegs enttäuscht. Natürlich Sci-Fi mit einfachen, durchschaubaren Mitteln, aber gerade wegen dieser naiven Machart so liebenswert knuffig, das ich dahin schmelze. Der Regisseur war natürlich auch nicht ganz unschuldig an meiner Begierde auf diesen Film. Wir lernen also, das man nur mit Leine in den Weltraum gehen sollte, das man durch den luftleeren Raum auch schwimmen kann, um sich fortzubewegen und natürlich ist auch hier die Antimaterie ein liebgewonnes Mittel, um sich von Problemen zu befreien. Auch in ferner Zukunft ist die Hierarchie sehr beliebt. Der Commander gibt die Befehle und die haben ohne Kritik ausgeführt zu werden.

Alles in allem ein grafisch schönes Weltraumabenteuer aus der Frühzeit, wo man noch nicht viel über den Weltraum wusste, aber immerhin schon mal Flugkörper in den Orbit geschossen hat und sogar zur Venus. Technisch sicher nicht sehr brilliant, aber mit einfachen Mitteln wurde hier ein sehr unterhaltsamer Spielfilm geschaffen, den man aber nur lieben kann, wenn man nicht so sehr auf realistisch-nahe Weltraumabenteuer steht, wie sie heutzutage eher produziert werden. Eine deutsche DVD Auswertung gibt es bisher leider nicht.

7/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Themroc
DVD Rip

THEMROC
Ein einzigartiges anarchistisches Großstadtmärchen, wo einem die Worte wegbleiben. Apropo Worte, hier verstand ich nicht ein einziges. Man bediente sich hier einer früh-steinzeitlichen Sprache,welches oft nur husten, grunzen und schreien von sich gibt, allem voran Themroc. Wollte man hier die Ausdruckslosigkeit und Inhaltsleere der Menschen in einer Großstadt veranschaulichen? Als Themroc sich zur Arbeit begibt, ist er auch umgeben von einer stillen Anonymität. Zwar zwängt man sich wie Ölsardinen durch die Straßen und U-Bahnen, doch niemand nimmt den anderen wirklich wahr. Eine graue Einheitsmasse ohne Licht inmitten derer, wo niemand auffällt und nur der Zeit hinterhechelt.

Schon Zuhause sitzt man da, schlürft seinen Kaffee, während die anderen Mitbewohner wie Mutter und Schwester wie mechanisch auf das Klo rennen und den Arbeiter nicht einmal begrüßen, sondern nur auf die Uhr verweisen (Übersetzung: Beeil dich bitte, du kommst zu spät), kein freundliches Guten Morgen, einfach nur tristes Verkümmern. Während der Fahrt mit einem Arbeitskollegen, mit dem man sich aber auch nichts zu erzählen weiß, passiert Themroc seinen Morgen noch einmal Revue, der sich wohl von keinem anderen Morgen unterscheidet. Steckt hier der Sinn des Lebens?

Bei der Arbeit erwartet ihn die gleiche Monotonie. Zwar wird hier eifrig gebrabbelt, doch ebenso inhaltslos und unverständlich. Beim Anstreichen dann die gleiche Monotonie, den Pinsel rauf und runter schwingen. Scheint mir allerdings ein sehr hoher Arbeitskräfteeinsatz zu sein, wenn Unzählige ein Gittertor streichen, jeder eine Strebe. Nun gut, besser noch als eine hohe Arbeitslosenquote. Arbeitslose (damit meine ich die, die arbeiten wollen, aber keine finden) und andere sozial gescheiterte Existenzen sieht man hier nicht. Es geht hier erstrangig um die arbeitende Masse, deren Tagesablauf wie ein Uhrwerk abläuft, straight in eine Richtung, ohne mal abzubiegen oder mal heraus zu brechen aus der oeden Monotonie. Ein Uhrwerk hat zu funktionieren, ebenso der Arbeiter. Optisch mag da noch ein geringer Unterschied zu bestehen, funktionell eher weniger.

Als Themroc seine Arbeit verliert, da er sich nicht an die streng auferlegten Betriebszwänge hält und aus diesen herausbricht, indem er seinen menschlichen oder soll man sagen tierischen Urinstinkten nachgibt und die Sekretärin des Chefs angeifert. Sichtlich befreit begibt er sich das letzte Mal von seinem Arbeitsweg nach Hause, nicht ohne inmitten der grauen Einheitsmasse ein paar Urschreie von sich gibt.

Zu Hause fasst er einen neuen Plan und fickt zunächst mal seine Schwester, die sich ihm auch voll und ganz hingibt und schon fast sprichwörtlich wie eine Klette am Körper klebt, während er sich große Steine von einem Bauplatz stiehlt. Selbstverständlich versucht man ihn daran zu hindern, aber Themroc weiß schon, wie man sich solch lästigen Mitmenschen vom Halse hält. Zu Hause angekommen, wird dann die offizielle Eingangsseite zugemauert, dafür dann die zum Innenhof liegende Seite offen gelegt. Er schafft sich mit seiner neuen Geliebten quasi eine Höhle, wie die Vorfahren auch gelebt haben. Steckt hier wirklich der Freiheitsdrang drinnen, den man von unseren Vorfahren zu glauben wusste, das diese wirklich frei waren? Sicher, sie kannten keine Uhr, aber gleichwohl schon Arbeitsteilung, diese diente allerdings lediglich dem Zwecke, zu überleben. Und zwar nicht wie andere Säugetiere, nur der heutige Tag zählt, sondern man konnte vorausschauend denken und handeln wie Vorräte anlegen.

Themroc ist sich seiner Sache jedenfalls sicher, ungläubig beobachtet von den ganzen Nachbarn, die diese anarchistischen Eigenmächtigkeiten nicht dulden wollen und die Ordnungsmächte aufrufen. Diese jedoch haben es nicht einfach mit Themroc und erhalten ordentlich Gegenwehr.
In seiner neuen von Gesellschaftszwängen befreiten Behausung stören die staatsgesteuerten Marionetten nur und so gibt es Konter, nicht grad zimperlich. Anrückende Maurer wollen die offen gelegte Häuserwand wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen, werden jedoch von unserem Titelhelden und seiner neuen Geliebten halb ausgezogen und beschmust. Dieser verrichtet vorschriftsmässig zunächst noch seinen Dienst, aber der Aussteiger sabotiert seine Arbeit auf homo-erotische Art und Weise, derer der Maurer dann schließlich nachgibt und seine verrichtete Arbeit selbst wieder zerstört. Auch immer mehr Stadtbewohner sind wie angefixt und wollen ebenfalls zurück in die Steinzeit.

Wie die APPD dereinst zu Recht forderte: Zurück zur ultimativen und totalen Rückverdummung der Menschheit. Weniger Wissen ist Macht, lebt nach euren Trieben und Gelüsten gemäss dem Unbekanntem Affen, befreit euch von Zwängen, anstatt euch immer mehr zwangssteuern zu lassen ohne Rücksicht auf Körper und Seele. Reibt euch nicht für Fremde auf, die nach Belieben über euern Körper und Geist sprich Arbeitskraft verfügen, wo am Ende ausser verlorener Lebenszeit und geschundenem Körper sowie der Aufgabe von menschlichen Bedürfnissen unterm Strich nichts übrig bleibt. Essen und eine geschützte Behausung ist Menschenrecht, die man sich nicht verdienen muss, sondern die einem zusteht, um am Leben zu bleiben.

Trotz der unverständlichen Sprache spricht dieser Film doch eine sehr deutliche, wenn man sich richtig auf den Film einlässt und die vermittelten Botschaften erkennt. Ein stiller Film? Mitnichten, lauter konnte der Aufschrei von der Botschaft her nicht hallen. Sicher bleiben noch einige Fragezeichen übrig, aber das macht einen guten Film aus, der dadurch quasi zur Zweitsichtung aufruft, um noch mehr Eindrücke aufzunehmen.

Es sollten mehr Themrocs auf der Welt geben hust grunz uuuuaaaahh
7,5/10
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

DIE BESTIE AUS DEM WELTRAUM
Leih-DVD

Ich habe diesen Film in s/w gesehen, aber es gibt auch eine nachcolorierte Variante.
Hier bekommen wir es mit einer recht naiven Tricktechnik zu tun, wie schon das abstürzende Raumschiff in den Ozean beweist. Für damalige Verhältnisse aber sehr originell dank Harryhausen, dessen "Monster" das auch beweist.
Bei einem Film aus den 50ern erwarte ich sowieso keine realgetreue Animation, sondern einfach eine gut erzählte Geschichte und mit einersolchen haben wir es hier zu tun.

ADHS Zappler sollten von diesem Film ebenfalls Abstand nehmen, denn dieser ist einfach nur rührig erzählt. Man wußte damals noch nicht viel vom Weltraum, das meiste waren nur wilde Spekulationen (eine Sonde zur Venus war da noch nicht unterwegs), aber man wußte immerhin schon, das die Venus ein unwirtlicher, lebensfeindlicher Planet ist, von dessen fiktiven Mission nur der Commander lebend zurück kehrte und einen Embryo der dort angetroffenen Lebensform mitbrachte. Dieses gedeiht auf der Erde seltsamerweise prächtig und wächst zu einem imposantem Lebewesen heran, welche eher einem Dinosaurier gleicht.

Dieser Film hier dürfte von den japanischen Godzilla inspiriert sein und spielt nicht wie üblich in einer amerikanischen Großstadt, sondern in Italien. Dennoch gibt es natürlich Verweise auf die USA, wie das die Venusmission selbstverständlich von den Amerikanern durchgeführt wurde, aber auch ein spanischer Junge ist sehr angetan von einem texanischem Cowboyhut.

Das Venuswesen hier hat einen türkisch anmutenden Namen, nämlich Ymir. Hat es einen Namen,hat es auch eine Seele und so fürchtet man sich vor diesem hier und das schießwütige Militär (also doch amerikanisch?) reagiert mit seiner Angst auch auf dieses fremde Wesen, welches sich dann selbst von Angst gesteuert, sich vehement zur Wehr setzt, wie man dann auch in einem nie zuvor gesehenen Zweikampf mit einem Elefanten zu sehen bekommt, abschließend dann eindrucksvoll tricktechnisch umgesetzt im Colosseum von Rom.

Ymir fühlte sich lediglich in die Enge getrieben und ist keineswegs ein nur animalisch gesteuertes Wesen, welches rein aus Primitivität Gewalt anwendet. Doch es nützt diesem leider nicht viel, wird es nur noch mehr bekämpft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unter Beobachtung der gaffenden Bevölkerung.

Hier wird also die Angst der Menschen vor dem Unbekannten gezeigt ebenso aus Sicht eines Bewohners des benachbarten Planetens, auf dem man zur damaligen Zeit noch Leben vernutete. In der heutigen aufgeklärten Zeit sicher undenkbar, aber als Relikt aus einem Zeitalter, als man mit der Planetenforschung noch ganz am Anfang stand und wohl durch den 2. Weltkrieg erste Raketen erfand, die imstande waren, auf der Erde einen bestimmten Zielort in Kürze zu erreichen (schneller als Flugzeuge), aber auch um den Orbit zu verlassen, wurde ein sehr unterhaltsames Filmchen geschaffen, der den damaligen Zeitgeist mit Angst vor dem Unbekanntem bestens verkörpert.

7/10
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