Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

El Dia de la Bestia

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jogiwan hat geschrieben: Do 1. Sep 2011, 06:55 Herrlich überdrehter Film von Alex de la Iglesia, der am besinnlichsten Tag des Jahres einen Pfarrer, einen dubiosen Fernsehprediger und durchgeknallten Heavy-Metal-Fan gegen die drohene Apokalypse antreten lässt. Die Geschichte ist ja wirklich zu geil und vor allem die Art und Weise wie hier Heavy-Fans vorgeführt werden, hat mir natürlich hervorragend gefallen. Das Tempo ist relativ hoch, die Figuren herrlich skurril und sowieso und überhaupt ist einzig und allein das etwas lahme Ende ist der einzige Kritikpunkt, den man dem sympathischen Filmchen irgendwie ankreiden könnte. Zutiefst spanische Mischung aus Humor und Gewalt mit tollen Darstellern, die man sich auch nicht entgehen lassen sollte!
Ja schon ein sehr spaßiger Streifen in meiner diesjährigen X-Mas-Retrospektive, auch wenn "El dia de la Bestia" das Thema "Weihnachten" eigentlich nur am Rande streift. Herrlich überdreht, herrlich skurril und mit hohem Tempo wird hier gegen die drohende Apokalypse angegangen und dabei bleibt auch kein Auge trocken. Der Film macht immer noch viel Freude und ist herrlich respektlos. Passt!
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Silent Night

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01.jpg (41.6 KiB) 407 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Sa 13. Dez 2014, 09:36 Das Original aus dem Jahr 1984 ist ja ein hübscher Slasher für Weihnachtsverweigerer und auch das Remake schlägt in eine ähnliche Kerbe und präsentiert sich dem Zuschauer in der ungekürzten Fassung auch als teils recht herbes Vergnügen mit einem todbringendem Santa. Leider ist die abgeänderte Story über eine Provinz-Polizistin, die am Tod ihres Partners mit sich und ihrem Beruf hadert alles andere als prickelnd und das ein mysteriöser Santa im schneefreien Städtchen scheinbar unmotiviert Leutchen auf brutale Weise ermordet, macht die Sache auch nicht unbedingt einfacher. „Silent Night – Leise rieselt das Blut“ ist dabei mit sympathischen Darstellern und Malcom MacDowell als miesepetriger Sheriff eigentlich recht okay gemacht und dreht auch die Gore-Schraube auf, allerdings ist der Streifen weder sonderlich spannend und irgendwie wird auch durch den hohen Bodycount versucht, von der wenig gehaltvollen und teils unlogischen Geschichte abzulenken, die zu allem Überfluss auch noch etwas holprig aufgelöst wird. Mit dem Original hat die ganze Sause dann auch nur bedingt etwas zu tun und selbst wenn die berüchtigte Geweihszene auf züchtige Weise recyclet wird, verliert das etwas sterile Remake doch ganz klar im Vergleich zum wesentlich schmuddeligeren und liebenswerteren Original.
Gestern wieder geschaut und irgendwie ist der ja leider wirklich nicht so der Bringer. Ein Weihnachtsfilm mit Santas ohne Schnee wirkt nun einmal nicht besonders stimmig und die Morde, die völlig willkürlich erscheinen und zumeist auch sind, mögen zwar gore-technisch gut getrickst sein, aber irgendwie wirkt das alles recht beliebig und inklusive der Charaktere völlig austauschbar. Einmal gucken ja - zweimal gucken muss hingegen wohl nicht sein.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Nightmare before Christmas

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01.jpg (54.89 KiB) 390 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Fr 1. Dez 2017, 07:16 Keine Ahnung, warum ich mit „Nightmare before Christmas“ nicht warm werde, aber nachdem ich es vor vielen, vielen Jahren mal mit der deutschsprachigen Fassung probiert habe, ist gestern der Animationsstreifen im Original im Player gelandet. Die Optik ist auch phänomenal und die vielen kleinen, morbiden und lustigen Einfälle erfreuen natürlich das Herz des Genre-Freunds, aber wenn zum ersten Mal geträllert wird, ist es mit der Freude auch schon rasch vorbei. Keine Wunder, warum man den optischen Einfällen und wunderbaren Bildern nur so lahme Songs zur Seite stellt, die irgendwie so wirken, als wären sie bei einer drittklassigen Musical-Hommage von „The Sound of Music“ übrig geblieben? Die Songs können leider gar nix und diese typische Danny Elfman-Instrumentierung ist ja irgendwie auch immer dieselbe Leier, die es bei mir abseits von den Filmen niemals in den Winamp-Player schaffen würde. Auch die sehr simpel gehaltene Geschichte ist irgendwie seltsam und beweist kein großes Herz für seine Außenseiter, sondern präsentiert diese als sehr einfältige Zeitgenossen. Zwar kann man sich immer noch an schönen Bildern, der wunderbaren Stop-Motion-Technik und morbiden Geisterbahn-Stimmung erfreuen, aber das war es dann auch schon und irgendwie kommt trotz kurzer Laufzeit bei mir keine so rechte Stimmung auf.
Es ändert sich leider nichts an meiner Einschätzung. Schön gemacht, lahm gesungen und die Tim Burton Exzentrik scheiterte wohl an den Vorgaben von Disney, hier einen Massen-kompatiblen Familienfilm zu machen. Hier wirkt alles schaumgebremst, ohne Ecken und Kanten und irgendwie ohne Herzblut. Ist auch eher ein Halloween- als Weihnachtsfilm.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Santa's Knocking

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01.jpg (69.37 KiB) 370 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Sa 23. Dez 2017, 08:51 Durchschnittlicher Weihnachts-Slasher im erhöhten Gore-Bereich, der nicht nur einen ominösen Killer im Santa-Kostüm bietet, sondern im Verlauf auch noch in Richtung Thriller bzw. Familiendrama geht. Für einen Schlitzerfilm aus der B-Ecke ist Todd Nunes aber schon ein durchaus solides Werk gelungen, das sich auch hübsch an Achtziger-Werken aus der Ecke orientiert. Das schließt jedoch auch eine äußerst krude und völlig haarsträubende Auflösung mit ein und in diesem Punkt mutet der Streifen dem Zuschauer vor allem im Finale doch etwas viel zu. Dabei ist „Santa’s Knocking“ aber auch noch etwas holprig erzählt, wirkt anfänglich zu episodenhaft und die wohl eher dramatisch und ernsthaft intendierte Geschichte aus der Feder des Regisseurs geht im Finale und durch seine überzogenen Gore-Effekte auch geradewegs in eine etwas falsche Richtung. Dafür gibt es an den Darstellern und der weihnachtlichen Ausstattung nichts zu meckern und der Killer mit Santa-Maske sieht auch ganz passabel aus und geht auch ganz hübsch zu Werke. In Erwartung eines durchschnittlichen Weihnachts-Slashers bin ich auch nicht arg enttäuscht worden und im Vergleich zu anderen neuzeitlichen Werken mit eher beiläufigen Weihnachtsbezug hat „Santa’s Knocking“ für mein Empfinden sicherlich die Nase vorn. Den ausgerufenen Preis ist des deutschen Mediabooks mit DVD, limitierten „Bad Card“ (?) und seiner bescheidenen deutschen Synchro ist der Streifen aber wohl eher nicht wert.
Auch "Santa's Knocking" ist im Rahmen meiner Weihnachtsfilm-Retrospektive wieder im Player gelandet und von der seinerzeitigen Sichtung ist so gar nichts hängengeblieben. Mehr als ein mittelprächtiges Vergnügen ist der Film auch nicht, aber auch nicht so schlecht, wie man oft im Netz liest. Slasher-Freunde kommen in der haarsträubend konstruierten Geschichte schon auf ihre Kosten und gorig ist der Streifen auch. Schnee gibt es leider keinen und bei der Glaubwürdigkeit und den Darstellern müssen aber zweifelsfrei ein paar Abstriche gemacht werden. Zu Weihnachten sollte man aber sowieso mit den Mitmenschen etwas nachsichtig sein und daher will ich auch hier nicht allzu streng sein. Gibt Schlimmeres!


Teuflische Weihnachten / Christmas Evil

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jogiwan hat geschrieben: Fr 13. Dez 2013, 10:01 Im Grunde recht ungewöhnlicher Streifen, der sich mit seiner "Weihnachtsmann"-Thematik auch prompt etwas zwischen die Stühle setzt. Irgendwie weder Slasher, Horror oder Psychogramm präsentiert Lewis Jackson einen schrulligen Angestellten einer Spielzeug-Fabrik, der die Kinder seiner Nachbarschaft beobachtet, sich als Weihnachtsmann zu Größerem berufen fällt und dessen aggressive Ausbrüche den Zuschauer dann umso unvermittelter erwischen. Die Idee zu "Böse Weihnacht" ist auch ganz interessant, auch wenn dem Streifen anzusehen ist, dass hier nicht allzu viel Budget vorhanden war. Ein netter kleiner Reißer aus den Achtzigern, der sich mit seiner Thematik auch zur Zeit der Entstehung sicher nicht viele Freunde gemacht hat und auch nicht zurückscheut, dem Zuschauer und dem ganzen Weihnachtsrummel mal den Stinkefinger hinzuhalten. Sicherlich kein verkannter Klassiker, und auch kein Paradebeispiel in Sachen Tempo, aber irgendwie ein kleiner und feiner Film über die Abgründe der menschlichen Seele, der auch schon um schmales Geld zu haben ist.
Ganz so wohlwollend würden meine Worte ja heutzutage nicht mehr ausfallen und "Evil Christmas" a.k.a. "Teuflische Weihnacht" a.k.a. "Better watch out" ist ja schon auch ein bissl fad und die Story um den Weihnachts-vernarrten Einzelgänger und Soziopathen kommt ja nie so wirklich in die Puschen. Stalking und das Abkapseln von der Realität sind zwar zwei ganz moderne Themen, die hier aber ganz altbacken aufgenommen werden. Dazu kommt ein goriger Moment und ein originelles Finale, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass zwischendrin ja nicht so wirklich viel Spannendes passiert. Zu Weihnachten gerade noch okay, ansonsten ein doch eher nicht ganz so spannender Streifen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Blood Beat - Pulsschlag des Schreckens

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jogiwan hat geschrieben: Mi 7. Mär 2018, 07:22 Schräge Low-Budget-Filme gibt es ja immer wieder, aber so etwas wie „Blood Beat“ bekommt man wohl auch nicht alle Tage vor die Linse. Hier wird ja inhaltlich wieder einmal jegliche Obskur-Skala gesprengt und die Geschichte eines Samurai-Geistes, der unter Waffen-begeisterten Republikanern ein übernatürliches Blutbad anrichtet ist ja nur ein Teil der ganzen Geschichte, die mit zunehmendem Verlauf völlig aus der Bahn gerät. Zu viel will man ja wieder nicht verraten, aber die letzte halbe Stunde ist eigentlich völlig gaga, aber gleichzeitig krude, farbenfroh und unterhaltsam gemacht, dass ich die schlechten Stimmen zu „Blood Beat – Pulsschlag des Todes“ ja nicht so recht nachvollziehen kann. Hier werden ja ziemliche Geschütze aufgefallen und Regisseur. Komponist und Drehbuchautor Fabrice A. Zaphiratos nimmt auf Logik, Seh- und Hörgewohnheiten auch wenig Rücksicht und vermischt seinen übernatürlichen Hinterwäldler-Horror mit Slasher- und Psi- und Drama-Elementen und lässt am Ende alles auf hübsch merkwürdige Weise aus dem Ruder laufen. Wer ein Herz für ungewöhnliche Indie- und Low-Budget-Horrorfilme aus den Achtzigern hat, kann jedenfalls durchaus ein Auge riskieren und die Blu-Ray-Disc aus dem Hause Vinegar Syndrome bringt „Blood Beat“ auch in durchaus annehmbarer Qualität. Dieser Streifen hier zwar nichts für Leute, die eine logische Geschichte mit konventionellen Figuren und Erklärungen schätzen, aber die Welt bräuchte ja eigentlich noch viel mehr von diesen eher unbekannten, unterschätzten und auf bizarre Weise unterhaltsamen WTF-Hirnrunzerln.
Gestern nun auch die deutsche Fassung geguckt und ich mag dieses schräge Filmchen einfach. Zwar ist der Weihnachtsbezug eher sekundär und außer einem geschmückten Weihnachtsbaum ab und an wirkt das ganze Szenario nicht sonderlich besinnlich. Aber so einen Geist bekommt man ja auch nicht alle Tage vor die Linse. Alles hübsch neben der Spur, episodenhaft, sonderbar und farbenfroh. Guilty Pleasure trifft es dann auch ganz gut.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Single Bells

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Nach einem Streit trennt sich die erfolgreiche PR-Chefin Katin von ihrem Langzeit-Verlobten und fährt kurz vor Heiligabend spontan zu ihrer Schwester Luiserl und ihrer Familie. Diese steckt gerade mitten in den Vorbereitungen zum Weihnachtsfest, wobei die ebenfalls anwesende Schwiegermutti ihre ganz eigenen Vorstellungen hat, wie der Ablauf auszusehen hat und sich auch mit despektierlichen Kommentaren ihr gegenüber nicht zurückhält. Als dann auch noch die zweite Omi auf der Bildfläche erscheint, dauert es nicht lange bis Stress, Alkohol und unterschiedliche Lebensentwürfe den brüchigen Familienfrieden eskalieren lassen…

„Single Bells“ ist ja auch so etwas wie österreichischer Kultfilm und ein über die Jahre liebgewonnenes Kulturgut, auch wenn der Inhalt gar nicht mal so harmonisch ist. Hier geht es um Weihnachten und die damit verbundenen Spannungen, wie sie wohl jeder schon mal irgendwie erlebt hat. Die Figuren und Szenario wirken zwar schon immer etwas überspitzt, aber in den Figuren kann wohl jeder das ein- oder andere Mitglied aus der eigenen Familie entdecken. Dabei ist der Streifen jetzt aber nicht unbedingt ein gehässiges Statement gegen das Fest der Liebe, sondern eher eine schwarzhumorige und beobachtungsgenaue Bestandsaufnahme, die voll ins Schwarze trifft. Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen von einem perfekten Weihnachtsfest und das unter einen Hut zu bekommen ist nun einmal unmöglich. Spannungen und Konflikte sind vorprogrammiert, wobei diese in der TV-Produktion von Xaver Schwarzenberger nie auf extreme Weise eskalieren, sondern der Film auch so nah an der Realität bleibt. Zeitlose gelungene Weihnachts-Unterhaltung, die auch bestens funktioniert und mir gestern viel Freude bereitet hat.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

O Palmenbaum

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01.jpg (25.44 KiB) 333 mal betrachtet
Nach den turbulenten Ereignissen zu Weihnachten vor zwei Jahren beschließen Kathi und Jonas, die wieder zusammengekommen sind nun doch zu heiraten. Doch das soll weitab von Familie, Schnee und Weihnachtstrubel im fernen Mauritius passieren, damit die Beides es auch in aller Ruhe genießen können. Durch eine Verkettung von Ereignissen landet aber auch die ganze Familie der Schwester samt Schwiegermütter auf der paradiesischen Insel und es dauert nicht lange, bis bewährte Befindlichkeiten die geplante Hochzeit bedrohen und auch sonst für allerlei Unfrieden um Weihnachten sorgen.

Nach dem sehr bissigen und unterhaltsamen „Single Bells“ ist der Nachfolger „O Palmenbaum“ die umso größere Enttäuschung und wirkt wie ein von Produzenten erzwungenes Sequel ohne Herzblut der Macher. Die Charaktere, die im ersten Teil im Kern noch liebenswert waren, verkommen zur Karikatur, die Ereignisse lahm und vorhersehbar, die Dialoge sind nicht mehr böse, sondern nervig und auch der exotische Handlungsort lässt das Ganze wie eine seichte Traumschiff-Episode aussehen und lässt weihnachtliche Atmosphäre bis auf den Anfang eher vermissen. „Single Bells“ ist wirklich lustig und absoluter Kult, aber „O Palmenbaum“ ist von Anfang bis Ende ein Graus und völlig entbehrlich. Die Liste an Dingen, die mir hier nicht gefallen ist endlos und der Streifen wirkt wie ein müder und unorgineller Aufguss des Vorgängers, der sich für den Zuschauer sehr quälend gestaltet. Mit diesem Mist hat sich wirklich niemand einen Gefallen getan.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Fröhliche Weihnacht 2

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Die biedere und erzkonservative Familie Whitmore hat sich gerade zum weihnachtlichen Abendessen versammelt, als es läutet und ein Mann namens Travis mit zwei weiteren Männern und einer Frau vor der Türe steht. Diese stellen sich zunächst als Mitglieder einer Kirche vor und bitten wenig später wegen einer vermeintlichen Panne das Telefon benutzen zu dürfen. Als ihnen Einlass gewährt wird, offenbaren sie jedoch ihr wahres Gesicht und das Haus der Whitmores wurde natürlich nicht zufällig ausgewählt. Travis und seine Leute gehören einem kleinen Kult an, die am Weihnachtsabend mit den Mitgliedern der Familie ein bizarres Ritual geplant hat…

Robert Fulks „Night Visitors“ der hierzulande als Quasi-Nachfolger zu Edmund Purdoms „Fröhliche Weihnacht“ vermarktet wurde ist leider nur ein kleiner und nicht sonderlich spannender Film über einen kleinen Kult, der den Weihnachtsfrieden einer erzkonservativen Familie in den Grundfesten erschüttert. Die Geschichte klingt ja vielversprechend, aber statt Psychoterror und Folter gibt es hier leider nur biedere Figuren und keine nennenswerten Höhepunkte. Lustig ist ja lediglich die Tatsache, dass der Hauptdarsteller Daniel Hirsch aussieht und agiert wie der Zwillingsbruder von Jim Carrey und hübsch den Psycho markiert. Ansonsten wirkt das alles auf TV-Niveau, ist abgesehen von der Flucherei völlig unblutig und bleibt auch völlig harmlos. Irgendwie hat man als Zuschauer auch das Gefühl verarscht zu werden, wenn die Geschehnisse immer mit einem Fuß in der Komödie oder Parodie beheimatet sind. Es wirkt alles beliebig und lieblos und da ist auch die deutsche DVD - vermutlich ein Bootleg - mit ihrer VHS-Qualität keine Ausnahme. Als Weihnachtsfilm-Allesgucker gerade noch okay, aber ansonsten schon ein Film, der völlig ins Leere geht. Am Ende wird auch nur am Bildschirm gelacht, während man davor wohl eher den Kopf schütteln wird. Nope, das war wohl eher nix…
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Tales from the Crypt

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01.jpg (53.05 KiB) 309 mal betrachtet
Gestern wegen dem Segment "All through the House" und der Weihnachtsthematik geschaut, aber auch der Rest dieses Anthologie-Horrors ist ganz große Klasse und hier trifft britischer Stil auf Pulp und Grindhouse wenn Tote zurückkehren und das Karma sich von der bitchigen Sorte zeigt. Zu den unterschiedlichen Geschichten, die jede für sich großartig ist, kommt noch eine sehr passable Rahmenhandlung und jede Menge bekannter Gesichter von Peter Cushing über Joan Collins bis hin zu Patrick Magee. Alles auf sehr hohen Niveau erzählt und dargebracht hat mir "Tales from the Crypt" gestern auch ausgezeichnet gemundet und es gibt hier auch ohne weihnachtliche Amnestie keinen Grund zu meckern. Ich könnte auch gar nicht sagen, welche Geschichte mir jetzt am besten gefallen hätte, aber die mit dem untreuen Ehemann und Peter Cushing waren schon absolute Highlights, während ihnen der Rest dicht auf den Fersen ist. Abwechslungsreich, farbenfroh und wo es vielleicht manchmal zu trashig werden könnte, wird mit britischer Unterkühltheit dagegen gesteuert. Alles super!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hanging Garden

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01.png (192.83 KiB) 297 mal betrachtet
Die Kyobashis sind auf den ersten Blick eine völlig normale Familie, die in einem großen Apartment-Komplex am Rande einer japanischen Stadt leben. Innerhalb der Familie gibt es jedoch die Abmachung niemals auf Fragen auszuweichen und immer die Wahrheit zu sagen, was zur Folge hat, dass selbst intimste Dinge ans Tageslicht kommen. Doch anstatt so mit offenen Karten zu spielen, hat fast jeder der Familienmitglieder ein dunkles Geheimnis und auch hinter der ewig gut gelaunten Fassade von Mutter Eriko lauern tiefe Abgründe...

Wunderbar extravagant gefilmtes Familiendrama von Regisseur Toshiaki Toyoda den ich bislang – warum auch immer - noch nicht so wirklich im Fokus hatte. „Hanging Garden“ ist aber ein sehr beeindruckender Streifen über eine auf den ersten Blick alltägliche Familie in der es keine Geheimnisse untereinander zu geben scheint. Doch was sich jetzt progressiv anhört hat zur Folge, dass es innerhalb der Familie gärt und die Kommunikation innerhalb der Familie alles andere als offen ist. Der Familienfriede ist brüchig, das Verhältnis untereinander abgekühlt und dennoch versucht die Mutter mit stoischem Lächeln das Bild der intakten Familie aufrecht zu erhalten, was mit zunehmender Laufzeit und mangels familiären Zusammenhalts nicht mehr funktioniert. Zu den interessanten Figuren und der ungewöhnlichen Geschichte gibt es aber phänomenale Bilder und Momente, die „Hanging Garden“ auch zu einem cineastischen Gesamtkunstwerk machen, dass den Zuschauer bis zum Ende mit ungewöhnlichen Einstellungen, Settings und Ereignissen konfrontiert. Mal völlig gaga, dann wieder intensiv, komisch, dramatisch und ohne Berührungsängste vor drastischeren Momenten. Ein wunderbarer Film, wie er wohl auch nur aus Japan kommen kann. Tipp!
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