Captives
Beim morgendlichen Frühstück ahnt Hausfrau und Mutter Ellen noch nichts, dass an diesem Tag noch ihr Leben und das ihrer Familie auf den Kopf gestellt werden wird. Kurz nachdem der werte Gatte das Haus verlassen hat, steht auf einmal Nikki mitsamt ihren beiden degenerierten Brüdern auf der Matte und erzählt von ihrer früheren Beziehung zu Ellens Mann, bei deren tragischen Ende auch die Schwiegermutter Betsy involviert war. Diese steht wenig später wie auch eine Babysitterin vor der Türe und wird wie Ellen ebenfalls als Geisel in ihrem Haus gefangen gehalten. Es dauert auch nicht lange, bis die Ereignisse eskalieren und wenig später gibt es die erste Leiche, während auch Ellen Dinge über ihren Mann erfährt, die sie niemals für möglich gehalten hätte.
Nach den beiden „Video Violence“-Streifen drehte Gary P. Cohen mit den gleichen Darstellern noch den Home-Invasion-Streifen „Captives“ der abermals für einen auf Video geschossenen Low-Budget und Amateur-Film durchaus passabel um die Ecke biegt. Hier geht es um eine biedere Hausfrau, die eines Tages von einer psychisch labilen Frau und ihren beiden Brüdern Besuch bekommt um zu erfahren, dass der erfolgreiche Gatte ein paar dunkle Flecken in seiner Vita hat. Das Ganze ist dabei durchaus ernst und dramatisch erzählt und gegen Ende gibt es wieder ein paar blutige Effekte, die hier jedoch im Vergleich zu den beiden „Video Violence“-Filmen eher zurückhaltender und weniger selbstzweckhaft inszeniert sind. Wieder alles im grünen Bereich für einen Film aus der Video-Amateur-Ecke, auch wenn es anscheinend bis zum Jahre 2011 gedauert hat, dass „Captives“ das Licht einer breiteren Öffentlichkeit erblicken durfte. Da wurde der Streifen in der sympathischen „The Basement: Retro 80s Horror Collection“ veröffentlicht und da fühlt sich Gary P. Cohens ambitioniert erscheinender Home-Invasion-Horror zwischen Krachern wie „Cannibal Campout“ und den beiden „Video Violence“-Beiträgen auch sichtlich wohl. Wer SoV-Produktionen aus den Achtzigern etwas abgewinnen kann, bekommt hier jedenfalls einen soliden Vertreter aus dieser überschaubaren Kiste an Billigstproduktionen serviert.
Video Violence 2
Nach den bizarren Ereignissen in dem beschaulichen Städtchen Frenchtown haben die beiden psychopathischen Killer expandiert und hosten nun ihre eigene Snuff-Show auf einem Piraten-Kabelsender, der überaus erfolgreich läuft. Zudem haben die begeisterten Zuschauer nun die Möglichkeit ebenfalls ihre selbstgedrehten Snuff-Videos einem breiteren Publikum zu präsentieren und auch Sponsoren und Werbeverträge lassen nicht lange auf sich warten. Dummerweise muss aber aufgrund des Showkonzepts immer wieder für personellen Nachschub gesorgt werden und auch der Dreh mit den beiden Chaoten Eli und Howard ist nicht immer ganz unkompliziert.
Nach dem durchaus interessanten „Video Violence“ drehte Gary P. Cohen mit den gleichen Darstellern auch den Nachfolger, der jedoch in eine andere Richtung geht und auch keine durchgehende Story erzählt. Vielmehr sind es hier unterschiedliche Filme mit schwankender Qualität, die hier mit der aus dem ersten Teil bereits bekannten Rahmenhandlung der „Howard and Eli-Show“ zusammengebracht werden. Dabei geht es wieder einmal um das kreative Töten, das hier abermals sehr schwarzhumorig und böse abgehandelt wird. Hervorzuheben ist dabei die Respektlosigkeit mit der teilweise ans Werk gegangen wird. Andererseits hat „Video Violence 2“ auch Momente, die einfach zu lange geraten sind und wie ein Schnellschuss, weil man offensichtlich rasch einen Nachfolger nachschieben wollte. Die Qualität des Vorgängers erreicht „Video Violence 2“ trotz seiner Anlehnung an „Bloodsucking Freaks“ ja nicht so ganz. Spaß macht der Streifen aber trotzdem und vor allem die Szene mit dem elektrischen Stuhl, der „Wilbur“-Spot und das Ende sind so herrlich irre, dass man die doch sehr lahme Pizzaboy-Sequenz als zweifelhafte Antwort auf Horror-Chauvinismus gerne verzeiht. Lustiger Blödsinn von Menschen mit Humor, die vor wenig zurückschrecken und irgendwie schade, dass Gary P. Cohen nicht noch mehr Filme mit seiner Videokamera und aufgedrehten Darstellern realisiert hat.
Santa Clarita Diet - Staffel 3
Auch die dritte Staffel der spaßigen Untoten-Sause zeigt keine Abnutzungserscheinungen und noch immer ist die Mischung aus Vorstadt-Soap und Zombie-Horror sehr originell und bittet viel Platz für liebenswerte Figuren und absurde Situationen, die hier abermals auf die Spitze getrieben werden. Die zehn Folgen der dritten Staffel sind mit je 30 Minuten Laufzeit jedenfalls sehr kurzweilig, Überschaubar, lustig und immer hübsch gegen Zuschauererwartungen gestrickt. Die Geschichte der Familie Hammond macht Spaß, die Gewalt ist auf einem comichaften Level und ich hoffe, dass die vierte Staffel nicht allzu lange auf sich warten lässt und mit diesem hohen Niveau weitergeht.