Deep Sex
Nach nur acht Wochen Beziehung heiratet die junge Amerikanerin Jennifer den Schriftsteller Roman und fliegt mit ihm in die Flitterwochen nach Rom. Während des mehrstündigen Fluges kommt es zum Sex, während danach leider tote Hose herrscht und Jennifer sich nicht mehr so offen ihrem Neu-Angetrauten hingeben kann. Die Monate vergehen und während Roman die meiste Zeit samt Schreibblockade alleine in der Dominikanischen Republik verbringt, entdeckt Jennifer dass sie aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit nur hoch in den Lüften Lust erleben kann. Was ist daher naheliegender als selbst Stewardess zu werden um so auch endlich die Lust zu erleben, die Jennifer so lange gesucht hat. Wäre da nur nicht ihr Mann, der davon natürlich wenig angetan und die junge Frau vor neue Probleme stellt.
„Deep Sex“ oder auch „Sesso Profondo“ ist leider kein wirklich sonderlich interessanter Film, sondern ein Flickwerk aus diversen Versatzstücken, die schon in anderen Erotikstreifen gut funktioniert haben. Etwas „Emanuelle“-Exotik, etwas „Deep-Throat“-Psychoanalyse, viel nackte Frauenhaut, Eheprobleme und etwas Humor – nur leider ist die Mischung hier so gar nicht stimmig und wirkt wie ein lustlos zusammengeschustertes Irgendwas, bei dem kein roter Faden erkennbar ist. Die Geschichte über die sexuellen Hemmungen einer jungen Frau ist langweilig und auch die Drehorte wie Rom, New York und Santo Domingo werden genauso lustlos wie die zahlreichen und eher harmlosen Fummelszenen präsentiert. Offensichtlich hat Salvschi hier auch eine andere Fassung gesehen, da auf der deutschen DVD die HC-Inserts fehlen und auch die Rolle des Psychiaters, die laut Title-Credits von einem gewissen Franz Muller gespielt wird, kommt in der von mir gesehenen DVD-Fassung gar nicht mehr vor. Was aber noch zu sehen ist, ist eine junge Eveline Barrett, die teils völlig apathisch agiert und männliche Darsteller wie Al Cliver oder auch Venantino Venantini, die aber immer die Hosen anlassen. Insgesamt ist „Sesso Profondo“ kein lohnendes Vergnügen, sondern genauso lustlos heruntergekurbelt wie das portraitierte Sexualleben der Titelfigur, dass dem Zuschauer maximal beim völlig haarsträubenden Final-Gag noch ein kurzes Schmunzeln abringt, aber ansonsten eigentlich völlig entbehrlich ist. Au weia!
Fieber im Blut
Im 16. Jahrhundert feiert Venedig gerade das Ende der Pest und die Bevölkerung gibt sich ausgelassenen Feierlichkeiten hin, als ein junger Schönling namens Jules die Lagunenstadt erreicht um eine Nacht lang das Leben in vollen Zügen zu genießen, ehe es am nächsten Tag für ihn weiter nach Padua geht. Kaum angekommen begegnet Jules bei einer Prozession zwei Frauen, die es schon wenig später den jungen Mann mit dem engelsgleichen Gesicht abgesehen haben. Einerseits die verheiratete Valeria, die ihre Kammerzofe ausschickt um den Mann in ihre Gemächer zu locken und andererseits die hübsche Witwe Angela, die den Gondoliere Bernardo auf den Fremden ansetzt um ihn zu einem Rendezvous zu überreden. Jules ist geschmeichelt und beglückt und verliebt sich in beide Frauen, ehe das morgendliche Sonnenlicht dem Reigen aus Lust und Begehren ein bittersüßes Ende setzt.
„Fieber im Blut“ von Regisseur Mauro Bolognini ist ein zweifelsfrei sehr sympathischer Kostümfilm über erotische Verwicklungen im 16. Jahrhundert, der auf mich wie eine überlange, aber keinesfalls zu lange Episode der französischen „Serie Rosé“ wirkt. Auch hier gibt es eine bewährte Mischung aus Kostümfilm, spielfreudigen Ensemble, lustigen Dialogen und züchtiger Erotik aus vergangenen Jahrhunderten, die aber niemals verklemmt wirkt. Als Vorlage für das nächtliche Treiben in Venedig diente wohl ein erotisches Theaterstück eines anonymen Schriftstellers und auch wenn die Geschichte und die Figuren eigentlich keine Ecken und Kanten besitzen, so bleibt „Fieber im Blut“ dank kreativem Umgang mit der deutschen Sprache und erotischen Umschreibungen doch immer kurzweilig und unterhaltsam anzusehen. Die eher harmlose Geschichte über den Jüngling in den lustvollen Fängen etwas älterer Frauen ist jedenfalls hübsch umgesetzt und bei den Kostümen und Schauplätzen hat man sich ebenfalls große Mühe gegeben. Mit Laura Antonelli und Monica Guerritore sind auch zwei hübsche Frauen am Start, die dem Streifen prickelnde Erotik und Sinnlichkeit verleihen und auch Jason Connery ist mit vollem Körpereinsatz dabei. Unterm Strich gibt es jedenfalls von meiner Seite her nicht viel zu meckern, außer dass die deutsche DVD-Fassung in der Reihe „Sexy Classic Edition“ wohl etwas gekürzt zu sein scheint und qualitätstechnisch auch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit erscheint.