Creatures from the Abyss
Durch einen am Strand vergessenen Benzinkanister geraten zwei Männer und drei Frauen in einem Schlauchboot an der Küste Floridas in Seenot und können sich während eines Gewittersturms und dem Fund einer Wasserleiche mit letzter Kraft auf eine Luxusyacht retten. Diese scheint ein Labor für Meeresbiologen zu sein und ist völlig verlassen, sodass es sich die feierwütigen Jugendlichen erst einmal gemütlich machen und sich am Kühlschrank und der Bar bedienen. Während Mike davon überzeugt ist, dass die Yacht zum Drogenschmuggel benutzt wurde und die Crew aus Angst vor der Küstenwache das Schiff verlassen hat, glaubt Bobby jedoch, dass hier an sehr seltsamen Fischsorten aus ungeheurer Tiefe geforscht wurde und eines der Experimente schief gegangen sein könnte. Schon wenig später wird er recht behalten, als das Grauen in Form von fleischfressenden Fischen und Mutationen über die Jugendlichen hereinbrechen wird.
Eigentlich schon ein unglaubliches Filmchen, den uns hier Al Passeri kredenzt und das Drehbuch – falls vorhanden - ist immer so herrlich neben der Spur, dass man nicht weiß, ob man jetzt lachen oder weinen soll. Die Geschichte über Fisch-Mutationen auf hoher See ist ja nicht nur hochgradig gaga, sondern wird auch noch völlig seltsam erzählt. Oberste Prämisse war es wohl, die Mädchen leichtbekleidet herumlaufen zu lassen und die Jungs blöde Sprüche aufsagen zu lassen, während allgemein so getan wird, als wäre es die normalste Sache der Welt Wasserleichen, verlassene Yachten und Labor-Mutationen zu finden. Am Schlimmsten ist aber das Set-Design, das völlig jenseits des guten Geschmacks ausgefallen ist und in Worte kaum zu fassen ist. Was man sich angesichts des lebensgroßen Plüsch-Bären (!), der Zwergenpenis-Leuchte (!) und der Dusch-Assistentin (!) gedacht hat, kann man ja nur erahnen – dem Spaß tut es hingegen keinen Abbruch. Selbst der geeichte Italo-Fan wird hier mühelos in Staunen versetzt und verglichen mit dem hier, wirkt wohl fast jeder andere italienische Horrorfilm aus der gleichen Schaffensperiode inhaltlich noch wie ein Meisterwerk. Al Passeri bürgt eben für Qualität und auch „Creatures from the Abyss“ ist unterhaltsamer Blödsinn für große Kinder und Menschen mit Humor, der im Verlauf der achtzig Minuten kaum Durchhänger beinhaltet und so ausgefallen ist, dass man ihn schon mit eigenen Augen gesehen haben sollte. Bombe!
Das Grauen aus der Tiefe
In dem beschaulichen Küstenort Noyo gehen die Wogen hoch, da durch den neu geplanten Standort einer Fischkonservenfirma die Bevölkerung tief gespalten ist. Während einige Bewohner den Fortschritt und die damit geschaffenen Arbeitsplätze befürworten, gibt es auch welche die erhöhte Fangquoten eher mit Skepsis betrachten und befürchten, dass dieses nicht im Einklang mit der Natur zu bewältigen ist. Als sich wenig später seltsame Ereignisse häufen werden von den beiden Parteien gegenseitige Schuldzuweisungen gemacht, ohne zu ahnen, dass ganz etwas anderes hinter getöteten Haustieren und verschwundenen Jugendlichen steckt. Gemeinsam mit einer Wissenschaftlerin versucht ein Fischer hinter das Geheimnis der dubiosen Angriffe aus dem Wasser zu kommen, doch als dieses entdeckt wird, ist es für die Küstenbewohner fast schon zu spät…
Nach Al Passeris „Creatures from the Abyss“ hatte ich gestern noch spontan Lust auf „Das Grauen aus der Tiefe“, das ja ebenfalls mit einer kruden Story und ein paar hübschen Mutationen, sowie leiser Kritik an der Industrialisierung des kommerziellen Fischfangs aufwarten kann. Die menschlichen Fischmonster, die in einem Küstenort Jagd auf Menschen machen und die Männer zu killen und die Frauen zu vergewaltigen sind ja schon der absolute Knaller und obwohl die Ereignisse ja völlig haarsträubend sind, werden diese von den Darstellern auch stets mit der notwendigen Ernsthaftigkeit präsentiert. Im Making-of ist ja die Rede, dass der Streifen ja ursprünglich wesentlich ernster hätte ausfallen sollen und danach mit nachgedrehten Szenen auf sleazige Weise aufgepeppt wurden. Dem Film selbst merkt man seine bisweilen etwas turbulente Entstehungsweise aber nicht an und in der relativ kurzen Laufzeit gibt es auch alles, was man sich in einem derartigen Film erwartet und bis zum Knaller am Ende kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Das Creature-Design ist großartig, die Figuren hübsch gezeichnet und bei der Massenpanik gegen Ende des Streifens hat man ebenfalls keine Gefangenen gemacht. Hier stimmt einfach alles und mit der Blu-Ray-Disc aus dem Hause OFDB Filmworks hat der Klassiker nun auch endlich eine würdige Veröffentlichung erfahren.