Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Di 6. Sep 2016, 19:24
Warnung vor einer heiligen Hure

In der Hotel-Lobby eines spanischen Ferienhotels warten einige Mitglieder einer Film-Crew auf die Ankunft des Hauptdarstellers und ihrem Regisseur Jeff. Als dieser eintrifft fehlt jedoch noch immer das im Vorfeld versprochene Geld und Filmmaterial und der ohnehin etwas cholerische Jeff, der auch mitten in einer persönlichen Schaffenskrise steckt, beginnt seine Zorn auf die Mitglieder seines Teams zu projizieren. Doch der Dreh geht weiter und während sich das Team untereinander vergnügt, betrinkt und persönliche Befindlichkeiten untereinander eher gelangweilt zur Kenntnis nimmt, beginnt auch der Film trotz etlicher Rückschläge langsam Formen anzunehmen…
„Warnung vor einer heiligen Nutte“ ist ein Film, der in der Karriere Fassbinders einen Wendepunkt darstellt, seine bisherigen Erfahrungen beim Filmemachen auf künstlerische Weise reflektiert und anscheinend auch die letzte Zusammenarbeitet mit den Mitgliedern des „Antitheaters“ als produzierendes Kollektiv darstellt. Dabei spielen sich die Mitglieder auf überzeichnete Weise in vertauschten Rollen sich selbst und vor dem Auge des Zuschauers präsentieren sich episodenhafte Ereignisse eines Filmdrehs unter eher unglücklichen Umständen, dass zuerst Momentaufnahmen einer bunt zusammengewürfelten Truppe zeigen und später scheinbar willkürlich bei seinen Erzählungen in der Zeit herumspringt. Dabei hat der Streifen scheinbar keinen Bezug zum Titel und ist auch eine etwas anstrengende Sache, das den Zuschauer ohne Kenntnis der näheren Umstände wohl auch eher ratlos zurücklässt. Fassbinder selbst wollte mit dem Streifen wohl auch das Scheitern einer ambitionierten Gruppe von Individuen mit all ihren Neurosen, Sehnsüchte, Abneigungen, Suche nach Aufmerksamkeit und künstlerischen Anspruch dokumentieren, dass seinerzeit aufgrund persönlicher Differenzen und anderen Dingen auseinander brach. Unterm Strich ein spezieller, aber auch sehr persönlicher Film, der wohl aber auch die Kenntnisse einiger seiner Werke voraussetzt. Wenn Arkschi den Streifen seinerzeit als Einstieg in den Fassbinder-Kosmos gewählt hat, Hut ab, dass er selbigen nicht gleich wieder draufgeschmissen hat…

In der Hotel-Lobby eines spanischen Ferienhotels warten einige Mitglieder einer Film-Crew auf die Ankunft des Hauptdarstellers und ihrem Regisseur Jeff. Als dieser eintrifft fehlt jedoch noch immer das im Vorfeld versprochene Geld und Filmmaterial und der ohnehin etwas cholerische Jeff, der auch mitten in einer persönlichen Schaffenskrise steckt, beginnt seine Zorn auf die Mitglieder seines Teams zu projizieren. Doch der Dreh geht weiter und während sich das Team untereinander vergnügt, betrinkt und persönliche Befindlichkeiten untereinander eher gelangweilt zur Kenntnis nimmt, beginnt auch der Film trotz etlicher Rückschläge langsam Formen anzunehmen…
„Warnung vor einer heiligen Nutte“ ist ein Film, der in der Karriere Fassbinders einen Wendepunkt darstellt, seine bisherigen Erfahrungen beim Filmemachen auf künstlerische Weise reflektiert und anscheinend auch die letzte Zusammenarbeitet mit den Mitgliedern des „Antitheaters“ als produzierendes Kollektiv darstellt. Dabei spielen sich die Mitglieder auf überzeichnete Weise in vertauschten Rollen sich selbst und vor dem Auge des Zuschauers präsentieren sich episodenhafte Ereignisse eines Filmdrehs unter eher unglücklichen Umständen, dass zuerst Momentaufnahmen einer bunt zusammengewürfelten Truppe zeigen und später scheinbar willkürlich bei seinen Erzählungen in der Zeit herumspringt. Dabei hat der Streifen scheinbar keinen Bezug zum Titel und ist auch eine etwas anstrengende Sache, das den Zuschauer ohne Kenntnis der näheren Umstände wohl auch eher ratlos zurücklässt. Fassbinder selbst wollte mit dem Streifen wohl auch das Scheitern einer ambitionierten Gruppe von Individuen mit all ihren Neurosen, Sehnsüchte, Abneigungen, Suche nach Aufmerksamkeit und künstlerischen Anspruch dokumentieren, dass seinerzeit aufgrund persönlicher Differenzen und anderen Dingen auseinander brach. Unterm Strich ein spezieller, aber auch sehr persönlicher Film, der wohl aber auch die Kenntnisse einiger seiner Werke voraussetzt. Wenn Arkschi den Streifen seinerzeit als Einstieg in den Fassbinder-Kosmos gewählt hat, Hut ab, dass er selbigen nicht gleich wieder draufgeschmissen hat…









