Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 13. Mär 2016, 18:15
Whispering Corridors

Der überraschende Selbstmord einer Lehrerin versetzt die Schülerinnen einer Mädchenschule in heller Aufregung und während die Leitung der Schule auf zweifelhafte Weise versucht, etwaigen Gerüchten entschieden entgegen zu treten, verbreitet sich unter den Mädchen die Nachricht, dass die strenge Frau Park nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Die junge Lehrerin Eun-Yeong beginnt nachzuforschen und entdeckt Ungereimtheiten, die sie an den schrecklichen Selbstmord an einer ehemaligen Freundin vor einigen Jahren erinnern und sie geradewegs zu der Außenseiterin Lim führen, die übersinnlich begabt scheint. Gemeinsam versuchen sie der Sache auf den Grund zu kommen und als ein weiterer Lehrer verschwindet, scheint klar, dass hier übernatürliche Mächte am Werk sind…
Was sich auf den ersten Blick wie ein weiter asiatischer Gruselfilm inklusive Geistermädchen anhört, ist in Wirklichkeit eher ein „Coming-of-Age“-Drama mit übernatürlichen Elementen, das auch sehr eindringlich auf autoritären Erziehungsmethoden und unmenschlichen Leistungsdruck im südkoreanischen Schulsystem hinweist. Die Schule als Ort des Grauens, den man als junger Mensch durchschreiten muss und in dem nur das Gewinnen zählt und der Zweite bereits als Versager dasteht. Hoffentlich hat sich das zwischenzeitlich etwas geändert und Lehrmethoden wie Verprügeln und Demütigungen vor der Klasse, sowie das bewusste Torpedieren von Freundschaften außerhalb der Schule gehören mittlerweile hoffentlich der Vergangenheit an. Neben seiner aufrüttelnden Geschichte ist „Whispering Corridors“ zwar auch immer noch ein typischer Asia-Grusler, mit allem was man sich in einem derartigen Filmerwartet, aber insgesamt scheint der unaufgeregte und ruhig erzählte Streifen schon wie ein Werk, dass über Elemente des Genre-Films schon eine ganz andere und sozialkritische Botschaft transportiert. Wer nichts gegen dramatische Werke einzuwenden hat, wird bei dem interessanten Streifen (der mittlerweile schon auf fünf lose zusammenhängende Teile gekommen ist) auf seine Kosten kommen, wenn man aber Hui-Bui und Erschrecken sucht, ist der überaschend anspruchsvoll ausgefallene „Whispering Corridors“ sicher nicht der ideale Film.
Crazy Lips

Die Familie von Satomi erlebt Höllenqualen, nachdem ihr flüchtiger Bruder für vier Mädchenmorde verantwortlich gemacht wird, das Haus der Familie wird von Reportern belagert und die Familie von Polizei, Medien und wütenden Nachbarn unter Druck gesetzt. Als sich Satomi in ihrer Not beschließt, Hilfe bei einem zwielichtigen Medium und dessen Begleiter zu suchen, verschlimmert sie die Sache unwissentlich und bald ist sie und auch die restliche Familie im Bann des sadistischen Mannes und dem hysterischen Medium, dass jedoch von der Unschuld des Bruders überzeugt wird. Als in einer merkwürdigen Zeremonie die Geister der verstorbenen Mädchen beschworen werden und sich auch noch das FBI und die Hinterbliebenen auf die Fersen von Satomis Familie heften, steuert alles einem unheilvollen Höhepunkt entgegen, den auch keiner so rasch vergessen wird…
Wow! Endlich wieder einmal ein komplett verrücktes Werk aus Japan und der im Jahr 2000 entstandene „Crazy Lips“ ist auch ein großer Spaß ohne Rücksicht auf Verluste, etwaige Tabus oder Befindlichkeiten des Zuschauers. Zwar ist Sasakis Werk schon Low Budget, mehr als gaga und erinnert an Takashi Miikes wildere Werke aus der Asia-Kiste, aber mit seiner kruden Geschichte über Serienmörder, der netten Hommage an „Buio Omega“, einer verkitschten Gesangseinlage und dem Martial-Arts-Finale schon ganz großes Kino, bei dem im Verlauf der kurzweiligen 82 Minuten auch kein Auge trocken bleibt. Mit jeder Menge Sex, Gewalt, Geister und der gehörigen Portion an Überdreht- und Abartigkeit hat „Crazy Lips“ jedenfalls genau meinen zweifelhaften Geschmack getroffen und man kann im Verlauf des Streifens ja nie sicher sein, in welche Richtung die Sache in den nächsten Minuten weitergeht. Am Ende läuft die Sache dann ja gänzlich aus dem Ruder und lässt den Zuschauer geplättet zurück, der sich nur noch verwundert die Augen reiben und fragen kann, ob das jetzt alles echt oder nur ein irrer Traum war. Sasakis Streifen ist ein wilder Ritt durch alle Genres des japanischen Genre-Films für aufgeschlossene Zuschauer und ich habe auch schon lange nicht mehr so viel fragwürdigen Spaß gehabt und freue mich jetzt schon auf den Nachfolger „Gore from outer Space“

Der überraschende Selbstmord einer Lehrerin versetzt die Schülerinnen einer Mädchenschule in heller Aufregung und während die Leitung der Schule auf zweifelhafte Weise versucht, etwaigen Gerüchten entschieden entgegen zu treten, verbreitet sich unter den Mädchen die Nachricht, dass die strenge Frau Park nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Die junge Lehrerin Eun-Yeong beginnt nachzuforschen und entdeckt Ungereimtheiten, die sie an den schrecklichen Selbstmord an einer ehemaligen Freundin vor einigen Jahren erinnern und sie geradewegs zu der Außenseiterin Lim führen, die übersinnlich begabt scheint. Gemeinsam versuchen sie der Sache auf den Grund zu kommen und als ein weiterer Lehrer verschwindet, scheint klar, dass hier übernatürliche Mächte am Werk sind…
Was sich auf den ersten Blick wie ein weiter asiatischer Gruselfilm inklusive Geistermädchen anhört, ist in Wirklichkeit eher ein „Coming-of-Age“-Drama mit übernatürlichen Elementen, das auch sehr eindringlich auf autoritären Erziehungsmethoden und unmenschlichen Leistungsdruck im südkoreanischen Schulsystem hinweist. Die Schule als Ort des Grauens, den man als junger Mensch durchschreiten muss und in dem nur das Gewinnen zählt und der Zweite bereits als Versager dasteht. Hoffentlich hat sich das zwischenzeitlich etwas geändert und Lehrmethoden wie Verprügeln und Demütigungen vor der Klasse, sowie das bewusste Torpedieren von Freundschaften außerhalb der Schule gehören mittlerweile hoffentlich der Vergangenheit an. Neben seiner aufrüttelnden Geschichte ist „Whispering Corridors“ zwar auch immer noch ein typischer Asia-Grusler, mit allem was man sich in einem derartigen Filmerwartet, aber insgesamt scheint der unaufgeregte und ruhig erzählte Streifen schon wie ein Werk, dass über Elemente des Genre-Films schon eine ganz andere und sozialkritische Botschaft transportiert. Wer nichts gegen dramatische Werke einzuwenden hat, wird bei dem interessanten Streifen (der mittlerweile schon auf fünf lose zusammenhängende Teile gekommen ist) auf seine Kosten kommen, wenn man aber Hui-Bui und Erschrecken sucht, ist der überaschend anspruchsvoll ausgefallene „Whispering Corridors“ sicher nicht der ideale Film.
Crazy Lips

Die Familie von Satomi erlebt Höllenqualen, nachdem ihr flüchtiger Bruder für vier Mädchenmorde verantwortlich gemacht wird, das Haus der Familie wird von Reportern belagert und die Familie von Polizei, Medien und wütenden Nachbarn unter Druck gesetzt. Als sich Satomi in ihrer Not beschließt, Hilfe bei einem zwielichtigen Medium und dessen Begleiter zu suchen, verschlimmert sie die Sache unwissentlich und bald ist sie und auch die restliche Familie im Bann des sadistischen Mannes und dem hysterischen Medium, dass jedoch von der Unschuld des Bruders überzeugt wird. Als in einer merkwürdigen Zeremonie die Geister der verstorbenen Mädchen beschworen werden und sich auch noch das FBI und die Hinterbliebenen auf die Fersen von Satomis Familie heften, steuert alles einem unheilvollen Höhepunkt entgegen, den auch keiner so rasch vergessen wird…
Wow! Endlich wieder einmal ein komplett verrücktes Werk aus Japan und der im Jahr 2000 entstandene „Crazy Lips“ ist auch ein großer Spaß ohne Rücksicht auf Verluste, etwaige Tabus oder Befindlichkeiten des Zuschauers. Zwar ist Sasakis Werk schon Low Budget, mehr als gaga und erinnert an Takashi Miikes wildere Werke aus der Asia-Kiste, aber mit seiner kruden Geschichte über Serienmörder, der netten Hommage an „Buio Omega“, einer verkitschten Gesangseinlage und dem Martial-Arts-Finale schon ganz großes Kino, bei dem im Verlauf der kurzweiligen 82 Minuten auch kein Auge trocken bleibt. Mit jeder Menge Sex, Gewalt, Geister und der gehörigen Portion an Überdreht- und Abartigkeit hat „Crazy Lips“ jedenfalls genau meinen zweifelhaften Geschmack getroffen und man kann im Verlauf des Streifens ja nie sicher sein, in welche Richtung die Sache in den nächsten Minuten weitergeht. Am Ende läuft die Sache dann ja gänzlich aus dem Ruder und lässt den Zuschauer geplättet zurück, der sich nur noch verwundert die Augen reiben und fragen kann, ob das jetzt alles echt oder nur ein irrer Traum war. Sasakis Streifen ist ein wilder Ritt durch alle Genres des japanischen Genre-Films für aufgeschlossene Zuschauer und ich habe auch schon lange nicht mehr so viel fragwürdigen Spaß gehabt und freue mich jetzt schon auf den Nachfolger „Gore from outer Space“










