It Follows
Originelle und vor allem auch verdammt gruselige Mischung aus Stalking-Horror und „Coming-of-Age“-Streifen mit sehr eindeutigen Anleihen beim japanischen Gruselfilm a la „Ju-On“ und John Carpenters Slasher-Klassiker „Halloween“, der auch geschickt und ohne moralischen Zeigefinger mit menschlichen Urängsten und dem „Kopfkino“ des Zuschauers spielt. In „It Follows“ geht es aber nicht um einen geisteskranken Killer, sondern um ein nicht näher definiertes „Monster“ welches scheinbar durch Sex übertragen wird und nach dem schnellen Akt im Auto wird die junge Jay mit der seltsamen Nachricht überrascht, dass sich von nun an ein Wesen in verschiedener Gestalt auf ihre Fährte heften wird, welches sie fortan verfolgen und irgendwann töten wird, solange sie dieses nicht durch weiteren Geschlechtsverkehr weitergibt. Dabei weiß man anfänglich nicht, ob die Aussagen nur einem kranken Geist entsprungen sind, oder die Bedrohung der sympathischen jungen Frau wirklich realer Natur ist. Der hübsch gemachte Streifen spielt in weiterer Folge auch geschickt Katz und Maus mit der Hauptdarstellerin und dem Zuschauer und immer wieder kippen die idyllischen und herbstlichen Bilder und aus Alltagssituationen heraus greift das Grauen nach der jungen Frau und ihren Freuden. „It Follows“ ist dann trotz vermutlichen eher überschaubaren Budgets für einen aktuellen Streifen nicht nur verdammt gruselig ausgefallen, sondern vermischt seine bekannten Elemente routiniert zu einem spannenden Mix zusammen, der einem gleich mehrmals das Blut in den Adern gefrieren lässt. Tipp!
Blood Rage
Der 1983 gedrehte, aber wohl erst 1987 in die Kinos gekommene „Blood Rage“ ist eine solide, wenn auch recht durchschnittliche Slasher-Angelegenheit über zwei Zwillinge, von denen einer den Großteil seines Lebens in der Klappse verbracht hat, nachdem ihm sein eineiiger Bruder einen brutalen Mord in einem Autokino in die Schuhe geschoben hat. Als der vermeintliche Psychopath zehn Jahre später zu Thanksgiving aus seiner Nervenheilanstalt ausbrechen kann, geht das Morden wieder los und schon bald türmen sich in einer Apartment-Anlage die grausam verstümmelten Leichen. Dabei ist „Blood Rage“ in der ungekürzten Fassung überraschend gory und krankt doch etwas an seiner mangelnden Spannung, da der Zuschauer von Anfang an weiß, wer für die zahlreichen und zeigefreudig inszenierten Morde zuständig ist. Die Geschichte der beiden unterschiedlichen Zwillige, der überfürsorglichen Mutter und den ahnungslosen Freunden hätte man meines Erachtens jedenfalls viel besser und spannender erzählen können und so verschenkt „Blood Rage“ auch viel von seinem eigentlichen Potential. Zwar lässt sich der Streifen auch aufgrund der hübschen Blu-Ray-VÖ aus dem Hause Arrow immer noch recht gut gucken, aber irgendwie war mir das gestern alles etwas zu simpel gestrickt, zu durchschnittlich und vorhersehbar.