
Die zweite Folge von „Dark Tourist“ ist dann gleich noch schlimmer als der Auftakt und führt den neugierigen Journalisten aus Neuseeland nach Japan, wo er sich mit Gleichgesinnten die Ruinen von Fukushima anschaut, den Selbstmord-Wald von Aokigahara (Paul Logan lässt grüßen) und die verlassene Insel Hashima besucht. Die Art und Weise wie hier versucht wird, die ganze Sache als Sensation zu verkaufen, entspricht doch tatsächlich den unsäglichen Mondo-Filmen aus den Siebzigern und der Zuschauer wird mit allerlei Fakten und Ereignissen konfrontiert, die aber nie irgendwie verifiziert werden und die man so akzeptieren muss. Der mäßig sympathische Journalist wirkt auch immer etwas überheblich und macht sich eher über diese Art den Tourismus und den Reisenden lustig, während die Kamera aber natürlich genau drauf hält, wenn etwas Sonderbares oder Außergewöhnliches gesichtet wird. Zwar werden dann doch noch die Regeln des Anstands und der Pietät eingehalten, aber sympathisch ist das aber alles nicht und irgendwie war diese Art von Kamera-begleiteter und gestellten Sensations-Tourismus in den Sechziger und Siebziger ja besser aufgehoben, als in Zeiten wie diesen, in denen DuRöhre ja voll mit derartigen Clips verhaltensauffälliger und selbstverliebter Youtube-Celebrities ist.