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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 13:57
von dr. freudstein
HALLOWEEN 1 - Die Nacht des Grauens

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britisches Tape mit Doppelfolge (Teil 2 ungesichtet). englische Tonspur, je 90min. (Coverangabe, also falsch gemessen, weil Teil 1 uncut 88min. läuft)

1957 Geburt Michael Myers, nicht geschlechtsreif, noch alles in Ordnung
1963 immer noch nicht geschlechtsreif, aber er konnte es wohl nicht ab, daß seine Schwester Judith Sex hatte und bestrafte sie
bis 1978 war es noch ruhig um ihn, nur Dr. Sam Loomis (siehe PSYCHO 1960, der Freund der Marion Crane) wußte, es stimmt was nicht mit ihm, Psychiater fühlen sowas
doch dann 21 jährig schlug er Halloween 1978 erstmals zu. Das Autofahren hatte ihm keiner beigebracht, doch er, das Wunderkind brauchte keine Fahrschule. Respekt. Von nun an wurde er zum gesichtslosen Boogey Mann (Der Schwarze Mann), denn schnell legte er sich eine Maske zu, die dem Abbild von Captain Kirk entnommen wurde. Warum die Maske? Furchteinflößend wirkend oder schämte er sich oder einfach nur als Schutz vor zuviel Persönlichkeitsoffenbarung? An HALLOWEEN fällt man halt damit nicht auf. Laken und Sonnenbrille sind auf Dauer nicht das Wahre.

THE THING (DAS DING) wird hier im TV gezeigt. Ob CARPENTER da schon ahnte, daß er ein Remake drehen würde, welches das Original um Längen schlug?

Und noch immer ist er nicht an Sex interessiert (seinen ersten Kuss bekommt er erst in Teil 5), aber das Interesse an jungen Frauen ist zumindest schon mal geweckt, jedoch ist das Vergnügen sehr einseitig bestimmt. Der Arbeitstitel des Films lautete auch THE BABYSITTER MURDERS, was Aufschluß gibt auf den weiteren Verlaufes des Films, aber hätte wohl nie den Bekanntheitsgrad erbracht, wäre da nicht IRWIN YABLANS gewesen, der CARPENTERS 2. Kinofilm ASSAULT - ANSCHLAG BEI NACHT (ebenfalls ein Meilenstein) vertrieb. Dieser hatte nämlich die Idee mit der Halloween Nacht eingbracht. Weitere Ideen auf dieser Basis folgten. MUTTERTAG, FREITAG DER 13., Weihnachten, Neujahr, Valentinstag usw.

Schon bei der Einleitung mit dem markantem und unerreichtem Soundtrack verheißt nix Gutes. Die genialen Kamerafahrten konzentrierten sich auf das Wesentliche und obwohl der Film recht unblutig daher kommt, verfehlt er seine Wirkung nicht, auch nach Jahrzehnten und unzähligem Male Schauen nicht. Dafür ging Carpenter in die Geschichte ein.

Warum gerade ein Ort wie Haddonfield? Nun, so ein braver Vorort, in dem die Idylle und Friede vorherrscht, rechnet niemand damit, daß das Grauen über sie hereinbricht und nachhaltig für Unfrieden sorgt und sei es nur an Halloween. Unser Michael Myers ist nämlich nur ein Saisonarbeiter. Was er dazwischen macht, außer in Sanatorien absitzen, wissen wir nicht. Scheinbar nur auf den nächsten Moment zu warten, wo er zuschlagen kann, sitzt er seine Zeit ab. In Teil 1 kam er gerade einmal auf 6 Tote. (bis Teil 7 einschließlich auf 60, Teil III nicht eingerechnet). Die Halloween Nacht war wohl das einzig Aufregende in dem Spießerparadies und nachts schreiende Kinder sorgen allenfalls für Unmut und keiner würde annehmen, daß diese Kinder aus Angst schreien. Statt dessen nimmt man grimmig an, diese würden nur aus Vergnügen an Halloween schreien und so hat Michael leichtes Spiel bei seiner Generalprobe als Lynchmeister. Einen Synchronsprecher brauchte der redefaule Sack nie.Trotz Hauptrolle konnte Nick Castle alias Michael Myers hier nicht viel von sich zeigen. Der Name Michael Myers ist übrigens 1976 aufgegriffen worden, als der Ideengeber für diesen Film auf einen englischen Verleger mit dem Namen traf.

Daß Teenager bevorzugte Mordopfer wurde, griff man später vehement auf, das Slashergenre war geboren und Wegbereiter hierfür waren vor HALLOWEEN Norman Bates (PSYCHO) als das Böse im Menschen (hierfür stand allerdings ED GEIN Pate) und Bavas IM BLUTRAUSCH DES SATANS (JESSY - DIE TREPPE IN DEN TOD würde ich auch noch mitzählen). Aber HALLOWEEN war der Initialzünder für FREITAG DER 13. und weitere Reihen wie NIGHTMARE ON ELM STREET, BRENNENDE RACHE, VALENTINSTAG etc.

Michael ist nie ganz emotionslos, seine Kopfbewegungen verraten schon etwas an Verwunderung und Bewunderung. Eigenlob stinkt. Die Dialoge von Dr. Loomis brennen sich genauso ein wie der schon erwähnte Soundtrack. Einfache Worte, aber nicht mehr aus dem Kopf zu kriegen, sobald man nur an HALLOWEN denkt. Donald Pleasance (geb. 5.Okt 1919, gest. 2.Feb. 1995) im gereiften Alter spielte eine Figur, die er bis zu seinem Tode beeindruckend verkörperte und ihn unvergesslich machen ließ, auch wenn er zuvor schon in DER TUNNEL DER LEBENDEN LEICHEN, DIE PHANTASTISCHE REISE, als Blofeld in MAN LEBT NUR ZWEIMAL (James Bond 007), in einem COLUMBO (eines meiner liebsten Folgen - wegen ihm) etc. hat er schon Spuren für die Ewigkeit hinterlassen. Weit über 100 Rollen und dann noch beim Dreh zu HALLOWEEN 6 die Bühne verlassen (Pension war ihm nicht vergönnt) ....ein Workaholic und das erfolgreich. Aber unvergessen als Dr. Sam Loomis !!! Synchronsprecher war Holger Hagen.

Für diesen Film standen, wie bei CARPENTER anfangs üblich, viele Laiendarsteller, nämlich Freunde von ihm selbst vor der Kamera. JAMIE LEE CURTIS (Synchro Constanze Engelbrecht) hingegen bekam immerhin 8000$ für diese Rolle (auch sie spielte mal in einem COLUMBO mit, 1975), begleitete CARPENTER nach dem 2. Teil von HALLOWEEN (100.000$) 1980 noch in THE FOG und in HALLOWEEN Teil 7 - H20 und für HALLOWEEN 8 - THE RESURRECTION gab es 3Mio $ Gage, arbeite sich von der Scream Queen bis ins Hollywood hoch. Die Gagen stiegen und stiegen bis in Millionenhöhe.

Das geschätzte Budget für diesen Film liegen bei gerade einmal 300.000 bis 325.000 $.Man kann also mit wenig Budget einen Meilenstein erschaffen (mehr als 75Mio. eingespielt weltweit) und dies gelang CARPENTER mehr als nur einmal, z.B auch mit THE FOG. Starttermin war in den USA 25.10.1978, also rechtzeitig kurz vor HALLOWEEN, so daß die Wirkung hier noch einen Auftrieb gemäß dem Datum war. Wer da noch bedenkenlos HALLOWEEN feiern konnte nach Sichtung des Films im Kino....

Drehorte waren verteilt auf Kalifornien, 9 an der Zahl und oft mußte noch Laub herangekarrt werden.
Die Länge des Films beläuft sich auf 91min, incl. der TV Version mit zusätzlichen Szenen (Michael im Sanatorium, Dr. Loomis vor einem Ausschuß) auf 101min.

Der Film setzte also Maßstäbe bis in alle Ewigkeiten und ich gebe ohne Nachzudenken 10/10 für dieses Meisterwerk. Zudem besitze ich die 18" Figur mit Bewegungsmelder und das Figurenset THE NIGHT HE CAME HOME von NECA mit Michael und Dr. Loomis auf der Treppe vom Myers Haus und der Doktor zielt mit einer Knarre auf ihn. Daß dies vergeblich ist,. erfahren wir bereits im ersten Teil, denn Michael ist als Mensch geboren, doch seit seinem 6. Lebensjahr ist er es plötzlich nicht mehr und ist mit unglaublichen Fähigkeiten ausgestattet, vor allem aber mit dem Hang zum Töten seiner Familie und alles, was sich ihm in den Weg stellt. Warum dem so ist, erfahren wir auch erst nach und nach. Sein Psychiater aber hat anscheinend Sonderrechte oder hat dieser nur wegen seiner Besessenheit bis Teil 6 überlebt?

Fazit ist und bleibt: Mit niedrigem Budget ein Meisterwerk geschaffen, nicht nur kommerziell und man wird dieses Films niemals Überdruß und dem genialem Soundtrack auch niemals. Ohne diesen Film wären wohl manch andere spätere Filme niemals entstanden und ich meine nicht die Sequels oder Remakes...

Ich habe es bislang auf 7 VHS und 9 DVD's gebracht.
Gesehen habe ich aktuell Teil I des Double Features auf VHS (englisch)
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... 3&vid=5708
britisches Tape
mir danach noch die Audio CD aus der PERFECT COLLECTION reingezogen
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=80830
und die TV Fassung anschließend
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... vid=257333
was zwar noch einiges Aufschlußreiches/Ergänzendes über Michael erhält, ihm aber etwas den Mythos nimmt. Andererseits wird hier aber verdeutlicht, daß Michael eigentlich ein normaler Mensch ist mit kranken Zügen, aus dem dann ein Teufel auf 2 Beinen wurde mit erstaunlichen Regenierungskräften. Woher diese stammen, erfahren wir, wenn wir den Mut aufbringen, uns weitere Sequels (Ausnahme Teil III) anzuschauen.

10/10
(Sichtung am 31.10. 2012, Happy Birthday hier auch noch an Ralo31 gerichtet nachträglich. Wegen nicht nettem Inter verpasst)

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 14:00
von dr. freudstein
HALLOWEEN 2 - Das Grauen kehrt zurück

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deutsches Tape, VMP, cut, kleiner Einleger, indiziert,
88:11 Min. (84:23 Min.)
fehlt: 55 Min. Die Spritze dringt in Großaufnahme über dem Auge der Krankenschwester ein (sogar geschickt herausgekürzt).
( 2 Sec. )


Dieser Teil spinnt die Story genau im Anschluß weiter und es wird bekannt, daß Michael Myers nicht mehr ganz menschlich ist und demzufolge mit herkömmlichen Waffen auch nicht zu besiegen ist. Hier erfährt man dann auch, warum das Interesse an Laurie Strode (JAMIE LEE CURTIS, 100.000$ Gage gegenüber 8000$ im ersten Teil) so groß ist, ist sie doch die Halbschwester von Michael, dem seine Familie doch wie ein Magnet für seine geschliffene Klinge ist. Der Nachname Strode wird hier erstmals bekannt gegeben, sie wurde adoptiert. Für Laurie Strode sprach diesmal Susanna Bonaséwicz.

Erste Verbindungen und Begründungen für sein unmenschliches Verhalten werden hier offenbart als Verbindung zu okkulten Kräften, die das Halloween Fest als Neujahrsfest der Druiden feiern und dafür Menschenopfer fordern, um aus diesen die Zukunft zu sehen.

Als Film läuft im Hintergrund im Anschluß an THE THING diesmal THE NIGHT OF THE LIVING DEAD.
Wieder einmal nötigte CARPENTER Freunde bei seinem Film mitzuspielen, wahrscheinlich um am Budget zu sparen, welches hier mit geschätzten 2,5 Mio. zu Buche schlägt.

Der Regisseur Rick Rosenthal führte hier Regie, zudem noch beim achten Teil, der aber (zu Recht) ebenso floppte wie der 5. Teil. Starttermin war hier der 30.10.1981 (abermals passend), in Deutschland erst am 12.11.82 im Kino.
Drehorte waren wieder nur in Kalifornien, 5 an der Zahl.

Der immer noch eindringliche Soundtrack (andere Tonlage) wurde von JOHN CARPENTER mit ALAN HOWARTH komponiert und noch immer mischte CARPENTER bei der Produktion und Drehbuch (mit DEBRA HILL) mit, saß aber nicht mehr auf dem Regiestuhl. Bei der Fortsetzung wurde auf mehr Splatter/Blut gesetzt als auf Suspense.

Fehler gibt es hier auch, denn u.a. wurde Michael mittlerweile 31 (lt. seinem Psychiater) und nicht 21, obwohl diese Folge in der gleichen Nacht ansetzt und diese nur zu Ende führt. Nach wie vor ist von der Rede, daß Michael 1963 seine Schwester ermordete und 15 Jahre später sein Werk weiterführte, also 1978. Zumindest in der deutschen Synchro fiel mir das auf.

92min. läuft der Film uncut.
Insgesamt bietet dieser Teil nix Neues, nur eine Fortführung der NACHT DES GRAUENS mit einigen zusätzlichen neuen Infos. Hier wurde allerdings auf mehr Härte gesetzt, die Mordszenen detaillierter gefilmt etc.
Aber das Krankenhaus, indem kaum einer arbeitet nachts und Patienten unbemerkt drangsaliert werden können, soll man mir mal zeigen. Michael konnte sich hier aber mal so richtig austoben und auch Dr. Loomis konnte Power zeigen, aber es nützte alles nix, 10 Jahre später ging es weiter. Währenddessen hatte Myers eine Verschnaufpause.

Trotz vieler Schwächen wies der Film auch einige Stärken (und Härten) auf und erweist sich als eines der besten Sequels der Reihe. Neue Ideen sind allerdings nicht vorhanden, nur eine Weiterspinnung des Materials aus dem Original. Die neuen Erkenntnisse über die Myer Familie sind vielleicht doch etwas zu konstruiert, wirken wenig glaubhaft, aber Myers Untriebe können einen gut unterhalten und das bis in aller Detailliertheit und es gibt kaum Verschnaufpausen. Daher setze ich

8/10 (Bodycount 8)
an.

Sichtung erfolgte durch dieses VHS Tape
http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=66&vid=972

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 14:02
von dr. freudstein
HALLOWEEN 3 - Die Nacht der Entscheidung

Bild

deutsche VHS auf CANNON, großer Einleger, Vollbild
cut, 91:51 Min. (88:58 Min.). Cover: 91min., (uncut 93min)

Schnittbericht
http://www.ofdb.de/view.php?page=text&fid=67&rid=64077


Tommy Lee Wallace war im ersten Teil für Schnitt und Szenenbild zuständig, nun durfte er selbst auch mal Platz nehmen als guter Freund vom Carpenter. Hätte man nun mutmaßen müssen, daß HALLOWEEN auch Michael Myers bedeutet, wurde man enttäuscht. So erging es mir auch damals als Bub mit dem ersten Bartflaum. Natürlich ist das unnötig gewesen, denn dieser Film funktioniert auch so und darf eben nicht der "Schwarzen Mann" Geschichte zugerechnet werden.Vielleicht hätte man ihn auch nicht als Teil 3 betiteln sollen, aber das waren wohl Vermarktungsgründe. die sich der Moustapha Akkad ausgedacht hatte, denke ich mal. Aber so unpassend ist dieser Teil aber nun wirklich nicht, denn die Furcht vor Halloween wird weiterhin geschürt und da auch die weiteren Sequels auf eine mystische Sekte mit uralten Taditionen jhinsteuert und auch Besitz von Michaels Seele ergriff, ist die Geschichte hier auch gar nicht mal so weit von entfernt, macht eher noch Stimmung in dieser Richtung. Die Robotermenschen, da muß ich meinem Praxiskollegen zupflichten, wirken wirklich etwas entschärfend, was die Spannung und die Atmosphäre angeht. Doch etwas lächerlich und übertrieben, das empfand ich als unnötig. Einfache in schwarzen Anzügen gekleidete Männer mit vielleicht etwas mehr Power hätten vollkommen gereicht, alles andere hätten dann schon die Clips (mit gehirnbeeinflußenden Chips) an den Masken besorgt.

Unser Atkins hat hier einen hohen Wiedererkennungswert, sticht am meisten charakteristisch hervor. Alle anderen Darsteller sind eher beiläufig. Der Soundtrack wird uns pausenlos in die Gehörgänge eingefräst und findet seinen Weg nicht mehr hinaus :hirn: :palm: Aber das macht das alles auch unheimlich genauso wie die kleinen unschuldigen Kinder. Also handwerklich gibt es hier nicht viel zu meckern, über Schwächen sehe ich hinweg und habe auch auf 8/10 erhöht, da der Film einfach auch nach mehrfacher Sichtung funktioniert. Wenn nur dieser gräßliche Ohrwurm nicht wäre....Nein, der ist fantastisch und rundet das Ganze ab, der entscheidende Schliff quasi.

Hoher Bodycount, auch ohne Michael 24 Tote :thup:

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 14:03
von dr. freudstein
HALLOWEEN 4 - Die Rückkehr des Michael Myers

Bild

große Hartbox, kein Einleger. dafür geschnitten 84min. deutsche Fassung
Schnittbericht: http://www.ofdb.de/view.php?page=text&fid=64&rid=22615

Wurde man mit Teil III noch in die Irre geführt, so ging die Familienfehde um Streithammel Michael dann doch wieder gewohnt weiter. Sein Psychiater denkt schon lange nicht mehr an die Weiterführung einer Therapie, weigert sich selbst aber auch, sich in eine solche zu begeben. Nötig hätte der Besessene sie, wie sich immer mehr zeigt.

Familienanwälte würden wegen der geringen Lebenserwartung hier auch nicht helfen können und so geht das Treiben munter weiter. Michael, sichtlich ausgeruht nach 10 Jahren Koma und dank einer liberalen Politik darf weitermachen und hat auch entsprechend incl. Überstunden fleissig sein Werk vorangetrieben, der Bodycount zeigt 13 Tote an. Einen Fehler gibt es meines Erachtens noch, laut Filmdialog hat er es in 1 und 2 auf 16 geschafft (mindestens), tatsächlich müßten es "nur" 14 sein. Aber egal, Michael arbeitet unentgeltlich und ohne Vorgaben, höchstens unseren Erwartungen muß er gercht werden (auf diese dürfte er allerdings scheißen. Apropo, hat er überhaupt sowas wie einen Stuhlgang, was ißt er...?)

Mittlerweile ist er auf 31 Jahre gealtert (1988) und er lebt immer noch asexuell, aber außer mir interessiert es ja auch niemanden. Die härtere Gangart von Teil 2 führt man hier weiter, vielleicht etwas gemäßigter. Die Atmosphäre vom Original bleibt eh unerreicht, folglich macht man da Abstriche und spielt einfach lustig das 10 Negerlein Prinzip unverworren fort. Während die Horrorfilmbranche cineastisch gesehen eigentlich Ende der 80er imho nicht mehr so viel zu bieten hat, stiicht dieser Aufguß doch noch mit am meisten hervor, auch wenn nicht wirklich neue Ideen geboten werden.

Immerhin soll seine verhaßte Halbschwester Laurie tot sein (doch schaut H20 und trocknet eure Tränen), dafür betritt die Tochter von Laurie die Bühne namens Jamie (in Verneigung vor Jamie Lee Curtis = Laurie Strode). Aber Michael möchte auch keine Nichte haben und trachtet ihr nach dem Leben. Anstelle Jamies Hand hält er lieber ein Messer in der Hand, das ist seine Passion und Gewohnheiten legt man nur schwer ab. Jamie trägt an Halloween ein Clownkostüm, welches dem des Michael Myers 1963 in der ersten Mordnacht gleicht.

Michael hat die Aussichten auf Klärung vor einem Familiengericht längst verspielt, hier kann nur noch das Jüngste Gericht urteilen, aber ob es Dr. Sam Loomis gelingen wird, ihn davor zu bringen? Der Fan weiß eh längst Bescheid und freut sich auf eine weitere Fortsetzung (die ihn allerdings enttäuschen wird, zumindest die meisten).

Erstmalig im neuem Tonverfahren Dolby Surround und B.A.S.E. (Stereo, Mono + dritter Tonkanal)

Ein durchaus gelungener Teil nach 10 Jahren Pause. Hier wird noch mehr auf die keltische Mythologie eingegangen und soll erklären, was sich in Michaels Hirn abspielt, was der Auslöser war. Dafür müßte man ihn eigentlich freisprechen, aber die amerikanischen Gesetze sind hart. Aber was juckt einen Michael die Todesstrafe oder den Zuschauer/Fan, wenn er doch nach wie Moustapha Akkad als Produzent hat und es sich noch Geld verdienen läßt.

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 14:05
von dr. freudstein
HALLOWEEN 5 - Die Rache des Michael Myers

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UFA, seit 1992 indiziert, uncut Fassung, deutsch, 92:49 Min. (89:41 Min. o. A.)



Unser lieber Michael ist mittlerweile 32 Jahre alt geworden, diesmal war ihm nur 1 Jahr Urlaub gegönnt worden.
Jamie, die Nichte vom Onkel Myers ist wegen dem großen Schock stumm geworden. Kein Wunder bei dem Onkel, der nie Süßes oder Geld gibt. Spitzte sich dieses Familiendrama in Teil 4 noch zu, gehts hier wieder gemählicher zur Sache. Die meisten Leute hatten wohl die Schnauze voll vom Familienzwist, so wohl auch der hier agierende Regisseur. Viel passiert nämlich nicht. Doch dann plötzlich wird Michael frech und verpasst einem jungem ekligen Kerl einen Denkzettel, zerkratzt erst das liebevoll gewienerte Auto und dann den Besitzer. Schadenfroh war auch ich.

Sexuell hatte Michael immer noch nichts am Laufen und dies verwundert mich auch nicht. Immerhin bekam er bei einer Spritztour (Nein, kein Cumshot) sein erstes...Traraaa...Küsschen. :knutsch: :thup: Glückwunsch Michael. Doch er versaut wieder alles und die ollen Cops natürlich auch :thdown:

Erstmals taucht ein geheimnisvoller Fremder ohne Gesicht auf, aber er scheint zum Myers Fanclub zu gehören,. befreit er diesen doch aus dem Gefängnis (mehr zu dem Clint Eastwood Fanatiker in Teil 6)
Sonst passierte nicht viel, außer langweilige und alberne Teeniepartys. Doch die ewige Jungfrau Michael ist frustiert und versaut einem Pärchen ihr Schäferstündchen.

Das Beste an dem Film ist das Finale, insvbesondere wo er ein zweites Mal sein Gesicht lüftet und man sieht sogar ein Tränchen kullern. Doch er will weiterhin der harte Mann sein. Immerhin hat er es hier fleissigerweise auf 13 Tote gebracht.

Ich erhöhte bereits auf 6 Punkte, aber mehr ist beim bestem Willen nicht drin, mit der schlechteste Teil des Familiendramas

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 15:14
von buxtebrawler
Es wurde reanimiert! :thup:

Aber auch, wenn es sich aus dem jeweiligen Text erschließt: Der Filmtitel als Überschrift wäre nicht verkehrt. ;)

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Di 13. Nov 2012, 16:18
von dr. freudstein
buxtebrawler hat geschrieben:Es wurde reanimiert! :thup:

Aber auch, wenn es sich aus dem jeweiligen Text erschließt: Der Filmtitel als Überschrift wäre nicht verkehrt. ;)

aaah es hat jemand gelesen :D . ach ja stimmt, habs ja nur rauskopiert, wird natürlich ergänzt :oops: danke Bux mein Lektor :knutsch:

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Do 15. Nov 2012, 23:40
von dr. freudstein
HALLOWEEN 6 - Der Fluch des Michael Myers

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große Hardcovberbox, FSK 18, uncut

Wir schreiben das Jahr 1995 und haben mittlerweile Myers 38. Geburtstag gefeiert. Zumindest nehme ich es, denn man weiß ja gar nicht, wann der Geburtstag hat, evt. ja auch erst nach dem Oktober. Aber ja auch unsinnig, sich darüber Gedanken zu machen, wir wollen den Michael ja gar nicht als zu menschlich betrachten, der am sozialem Leben teilnimmt. Einladen würde er eh nur die kläglichen Reste seiner Familie und seine ganz spezielle Party draus machen.

Diesmal durfte Joe Chapelle ran, die Musik stammt weiterhin von John Carpenter und Alan Howarth und ist immer noch Halloweentreu. Apropo Treue, auch Dr. Sam Loomis läßt uns zunächst nicht im Stich. Sichtlich gealtert, aufgedunsen, noch unrasierter im Gesicht und leider stark von Krankheit gezeichnet, sowohl als reale Person wie auch auch als Filmfigur. Der Mann starb dann auf der Leinwand noch während der Dreharbeiten und so mußten einige Szenen umgeschrieben werden. R.I.P., lieber Donald, danke für deine Durchhaltekraft und großartige Rollen. Dein Denkmal in Form von deinen Filmen, in denen du mitwirktest lassen dich unsterblich machen. In dieser Folge selbst ist er genauso vom Wahnsinn gezeichnet wie auch Michael.

Wie schon erwähnt wurde, war ich damals enttäuscht, daß Michael tatsächlich nur eine ferngelenkte Figur einer Sekte war, die wir auch nicht näher kennenlernen durften, sie leider aber auch nicht sehr geheimnisvoll wirken läßt.
Der Mythos ist aber imho dennoch nicht gestorben, nach wie vor erfreue ich mich an dieser Reihe. Die Babysitterin von Michael 1963 spielt plötzlich auch eine Rolle, doch sie verfehlte ihren Beruf (zumindest der allgemein angedachten Aufgabe, macht sie doch immer noch gemeinsame Sache mit der Sekte.

Es gibt ein Wiedersehen mit dem Jungen aus dem ersten Teil, dem Tommy Doyle, der den Schrecken nie verwunden hat und wohl in die Fußstapfen des Psychiaters treten will und Michael dem Kampf ansagt. Doch Michael läßt sich durch all dem Zureden nicht beirren, denn schließlich haben die Stimmen in seinem Kopf Vorrang. Der geheimnisvolle Fremde im Mantel aus dem vorangegangen Teil wird hier näher beleuchtet. Insgesamt ist dies wohl der härteste Teil der Reihe, was die Mordsequenzen angeht, immerhin 14 an der Zahl.

Das aber viele Fans enttäuscht sind, kann ich verstehen, war ich zunächst ja auch. Indes muß man sehr aufpassen beim Kauf, denn es gibt arg verstümmelte Fassungen, bis zu 10 Minuten. Zur Ehrenrettung bleibt aber auch zu sagen, daß Michael hier all seine Kraft in seiner Passion walten läßt und wirklich nicht zimperlich ist.

7/10

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 01:35
von dr. freudstein
ROCCO - ICH LEG DICH UM

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leider nur aus der Onlinevideothek

George Eastman in Farbe und in jungen Jahren, sehr interessant. Auch wenn er hier ne Memme spielt, aber als Schüler macht er seine Sache gut. Immer zählen, zählen, zählen und die Sonne im Rücken haben, wenn man überlegen will. Noch wichtiger, für mich erst am Schluß nachvollziehbar ist aber, sich zu rasieren :idea: denk dran, untot :opa:

Bei Western gibts ja eh nur wenige unterschiedliche Geschichten, diese Version hier finde ich sehr gelungen und stimmig. Etwas ernster und man bekommt hier ohne Ende Zitate um die Ohren gehauen. Nicht ganz so hart wie einige andere Italos, eher ruhig erzählt, aber ohne groß zu langweilen.

7,5/10

Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 01:58
von dr. freudstein
BLUTIGER SCHATTEN

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Nun hab ich endlich den Film im Hause.
Fand ich jetzt nicht übermäßig und besonders spannend oder überraschend, aber durchaus solide Genrekost, die man sehen muß. Stimmige Kulisse und eine nicht langweilige Geschichte und wie schon erwähnt, auch etwas an Argento erinnernd ohne diesen zu erreichen. Notizen hab ich leider keine gemacht, aber wesentliche Eindrücke wurden ja bereits geschildert. Ich guck den eh noch mal, eine Zweitsichtung hinterläßt bei mir immer viel mehr Eindrücke. Das Plakat find ich eh schon mal megageil, auch von den Farben her. Auf jeden Fall ein klarer Kauftip (der Film erstrangig).

7/10