Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Verfasst: Mi 22. Okt 2025, 17:11
17.10.25
Zollkantine Bremen
Elsen / Angelika Express
Die Zollkantine ist ein recht kleiner Laden, organisiert von einem Verein der Musiker*innen Bremens. In dem alten Zollgebäude proben allerlei Bands, und oben in der ehemaligen Kabine gibt es häufig Konzerte. Das hat dadurch ein recht schrägen Charme, es sieht viel nach 70er Büro aus, hat aber auch eine große Fensterfront, so dass man immer zwischendurch weit in die Bremer Nacht schauen kann. Ich mag es gern, die Leute sind nett, die Getränke günstig, der Sound gut.
Ursprünglich sollten als Vorgruppe Wirr spielen, eine Bremer Kombo, die ich noch nicht kenne, wäre daher spannend gewesen. Doch kurzfristig sprangen die Elsen ein. Immer eine Bank. Fünf Frauen (Schlagzeug, Gitarre, Bass, Keyboard, Gesang), die verschiedenste Ecken des Postbank erkunden. Da wird sowohl bei PIL als auch bei Gang of Four sich angelehnt, der Punk ist aber auch immer da. Der Bass spielt schöne Melodien, ist eher JJ Burnel als DeeDee, die Gitarre wie bei New Order eher Rhythmusinstrument, das Keyboard hat schräge Orgelsounds, die Drummerin richtig nach vorne Druck. Manches hätte eine gute Single bei Crass Records sein können. Die Sängerin gab auch wieder sehr viel. Insgesamt machen sie aber vor allem Spaß, das Publikum liebte sie, direkt vor mir standen zwei von Angelika Express, die mit am lautesten Zugabe schrien. Doch sie ließen sich nicht erweichen: Da kurzfristig eingesprungen (sie proben auch da, der Weg war nicht weit) und lange aus verschiedenen Gründen ohne Probe, hatten sie schnell dieses Programm. Erfahren, wie sie sind, war das allerdings auch gar nicht so kurz. Und so auf den Punkt sah ich sie kaum. Sehr gut.
Dann Angelika Express. Anscheinend hatte ich ihre Bekanntheit/Beliebtheit überschätzt, das Publikum war tatsächlich überschaubar (40 Leute?), ihre bekannteste Zeit hatten sie wohl in den 00er Jahren. Da waren sie mit ihrem Sound und den ironisch, mit pop-Wissen gewürzten Texten irgendwo zwischen NNDW in Folge der Helden und Deutschpunk unterwegs. Und vielleicht von beiden Szenerien dadurch nicht ganz so angenommen. Ich kannte ja nur das Alltag Für Alle Album, das ich allerdings eine Zeitlang rauf und runter hörte. Einzig ständiges Mitglied ist ja der Gitarrist und Sänger Robert Drakogiannakis, begleitet wurde er von einer Bassistin und einem Schlagzeuger aus der Heavy Metal Szene. Und so war ihr Sound. Härter, garagiger als auf Platte, Robert spielte eher eine White Stripes Gitarre, mit vielen kleinen Zitaten, die Dani am Bass musste die ganze Zeit auf und ab hüpfen und verzückt lächeln und grinsen, wenn sie nicht mitsang. Und Drummer Tscherno gab ordentlich Druck, sein HM Background war durchaus zu spüren.
Das riss mich von Anfang an mit. Mittendrin im Set gab es eine meiner liebsten Nummern, eine Hommage an Nico. Es gab launige (vielleicht ein bisschen zu lange) Ansagen, die Elsen feierten mit. Sehr intensiv, die guten Texte waren durchweg zu verstehen, und alle Anwesenden hatten ihren Spaß. So rockten sie Recht lange, gaben zwei gute Zugaben und ließen uns selig in die Nacht. Danke.
Zollkantine Bremen
Elsen / Angelika Express
Die Zollkantine ist ein recht kleiner Laden, organisiert von einem Verein der Musiker*innen Bremens. In dem alten Zollgebäude proben allerlei Bands, und oben in der ehemaligen Kabine gibt es häufig Konzerte. Das hat dadurch ein recht schrägen Charme, es sieht viel nach 70er Büro aus, hat aber auch eine große Fensterfront, so dass man immer zwischendurch weit in die Bremer Nacht schauen kann. Ich mag es gern, die Leute sind nett, die Getränke günstig, der Sound gut.
Ursprünglich sollten als Vorgruppe Wirr spielen, eine Bremer Kombo, die ich noch nicht kenne, wäre daher spannend gewesen. Doch kurzfristig sprangen die Elsen ein. Immer eine Bank. Fünf Frauen (Schlagzeug, Gitarre, Bass, Keyboard, Gesang), die verschiedenste Ecken des Postbank erkunden. Da wird sowohl bei PIL als auch bei Gang of Four sich angelehnt, der Punk ist aber auch immer da. Der Bass spielt schöne Melodien, ist eher JJ Burnel als DeeDee, die Gitarre wie bei New Order eher Rhythmusinstrument, das Keyboard hat schräge Orgelsounds, die Drummerin richtig nach vorne Druck. Manches hätte eine gute Single bei Crass Records sein können. Die Sängerin gab auch wieder sehr viel. Insgesamt machen sie aber vor allem Spaß, das Publikum liebte sie, direkt vor mir standen zwei von Angelika Express, die mit am lautesten Zugabe schrien. Doch sie ließen sich nicht erweichen: Da kurzfristig eingesprungen (sie proben auch da, der Weg war nicht weit) und lange aus verschiedenen Gründen ohne Probe, hatten sie schnell dieses Programm. Erfahren, wie sie sind, war das allerdings auch gar nicht so kurz. Und so auf den Punkt sah ich sie kaum. Sehr gut.
Dann Angelika Express. Anscheinend hatte ich ihre Bekanntheit/Beliebtheit überschätzt, das Publikum war tatsächlich überschaubar (40 Leute?), ihre bekannteste Zeit hatten sie wohl in den 00er Jahren. Da waren sie mit ihrem Sound und den ironisch, mit pop-Wissen gewürzten Texten irgendwo zwischen NNDW in Folge der Helden und Deutschpunk unterwegs. Und vielleicht von beiden Szenerien dadurch nicht ganz so angenommen. Ich kannte ja nur das Alltag Für Alle Album, das ich allerdings eine Zeitlang rauf und runter hörte. Einzig ständiges Mitglied ist ja der Gitarrist und Sänger Robert Drakogiannakis, begleitet wurde er von einer Bassistin und einem Schlagzeuger aus der Heavy Metal Szene. Und so war ihr Sound. Härter, garagiger als auf Platte, Robert spielte eher eine White Stripes Gitarre, mit vielen kleinen Zitaten, die Dani am Bass musste die ganze Zeit auf und ab hüpfen und verzückt lächeln und grinsen, wenn sie nicht mitsang. Und Drummer Tscherno gab ordentlich Druck, sein HM Background war durchaus zu spüren.
Das riss mich von Anfang an mit. Mittendrin im Set gab es eine meiner liebsten Nummern, eine Hommage an Nico. Es gab launige (vielleicht ein bisschen zu lange) Ansagen, die Elsen feierten mit. Sehr intensiv, die guten Texte waren durchweg zu verstehen, und alle Anwesenden hatten ihren Spaß. So rockten sie Recht lange, gaben zwei gute Zugaben und ließen uns selig in die Nacht. Danke.