Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

[sergio petroni]

Giallo a Venezia (ITA 1979, Mario Landi, 6/10)
Der Titel ist sogleich Programm und Ansage für die nächsten neunzig Minuten.
Venedig spielt eine Hauptrolle in Mario Landis Werk und einen Giallo zu drehen
war seine Absicht. Da er sich auf die Qualitäten des unerfahrenen Drehbuchschreibers
Aldo Serio nicht verlassen konnte, setzte Landi anderweitige Schwerpunkte. Neben
sleazigem Sex ist das in erster Linie eine übertrieben selbstzweckhafte Gewaltdarstellung.
Was in anderen Werken des Genres oft nur angedeutet wird (von Argentos "Geheimnis
der schwarzen Handschuhe" hin zu Cavaras "Der schwarze Leib der Tarantel") findet
hier gleich mehrfach Anwendung: Penetration der anderen Art, und zwar mit
scharfen Gegenständen.
Hinzu kommen noch weitere breit ausgewalzte Mordszenen die wie auch die
Sexszenen extrem langatmig und rein exploitativ rüberkommen.
Die Story weist zwar viele Logiklöcher auf, ist aber dennoch nicht gänzlich uninteressant.
Auch verursachen der poppige Kommissar, der vielleicht mal seinen Cholesterinspiegel checken
lassen müßte, sowie sein Partner als Kojakverschnitt beim Zuseher ab und zu ein Schmunzeln.
Auch die extrem zeigefreudige Mariangela Giordano sorgt für einprägsame Momente.
Wie auch in in ihren späteren Rollen in "Patrick lebt" (vom gleichen Regisseur) oder
in "Rückkehr der Zombies".
Nicht Italophile werden durch diesen Film eher zu Italophoben, wer sich aber ab und zu
an angestaubtem Schmuddelkram erfreuen kann, kommt früher oder später an diesem
Werk nicht vorbei.

[buxtebrawler]

Nightmare Sisters (4/10)

[karlAbundzu]

ein lauer Donnerstagabend, nach ein paar regnerischen Tagen, was kann man da tun: Klar, einen Musikfilm schauen, oder, vielleicht noch besser: Ins Open Air Kino.
In Bremen in der schönen Schlachthof-Arena, inklusive Besuch von delierenden und TFC-Besuch.
Und es gab (ja, doch, selbst ausgesucht )
DIE BRUT DES TEUFELS
Der letzte Godzilla der klassischen Reihe. Hauptakteure: Titanosaurus, eine Art riesenhaft mutiertes Seepferdchen mit Beinen, Big G und Mechagodzilla (der in der Tat auch in der deutschen Synchro immer so genannt wird, trotz des manchmal genannten King Kong Titel). Und, gerade zum Ende, gibt es da ordentlich Gekloppe der feinsten Suitmotion - Art. Und wie fies gerade Titano ist, der Godzilla zwischendurch einbuddelt und unaufhörlich darauf rumtrampelt wie ein irischer Reel-Tänzer, und nach gelungenen Moves hämisch lacht, das ist doch sehr sehenswert. Schade, dass Titano so wenig Auftritte in den G-Filmen hat.
Ansonsten eine lustige "Ausserirdische wollen die Welt übernehmen, Plan 24"-Story, mit super Ausstattung, eine japanische Version von Henry Silva als Interpol-Agent und Tomoko Ai als prima aufspielende Droidin.
Spaß durchweg.

STAR CRASH
Der Star Wars - beinflußte Kracher mit unglaublichem Cast. Den Arkschi herrlich vorstellt.
Und Lewis Coates läßt ein Feuerwerk los. In wahrsten sind, es ist strahlend bunt, blitzt und kracht, es gibt Weltraumgeballer, Laserphaser, Lichterschwerter gegen richtige Schwerter an Robotern, "witzige" Sprüche, komische Dialoge, und bevor man weiß, was passiert, passiert schon wieder etwas anderes.
Herrlich.

[Arkadin]

Welch ein Zufall! Habe die selben Filme wie Karlschi geguckt!
Hier an erster Stelle mal meinen Dank an unseren "Stargast" Salvatore, der extra für dieses Double-Feature den langen Weg nach Bremen auf sich genommen hat. Ich hoffe, Du bist wieder gut nach Hause gekommen.

Es hätte ruhig etwas mehr Publikum sein können. So waren es knapp unter 30 zahende Besucher. Kein Vergleich mit den über 100, die wir damals bei unserem ersten Auftritt am Schlachthof hatten. Aber: Die Filme waren nicht so superbekannt, es hat den ganzen Tag geregnet und es ist halt Mitten in der Woche.

Zu den Filmen spielte der Wettergott aber wieder mit und es blieb trocken.

Zu den Filmen: Ich fand's super und ich denke mal unser Publikum auch. Es gab zumindest viele hörbare Reaktionen, besonders bei "Brut des Teufels". Jetzt hoffe ich mal, dass zumidnest einige dabei bleiben und uns auch ins neue Domiziel folgen.

"Brut" hat mir beim zweiten Gucken innerhalb weniger Monate noch besser als beim ersten Mal gefallen. Und den Schlusskampf halte ich für einen der Besten in der ganzen Godzilla-Reihe. Das macht Laune!

"Star Crash" war hübsch bunt, die Munro ein Hingucker sondergleichen (hatte ganz vergessen, dass sie wirklich mehr als den halben Film im Lederbinkini rumäuft), die restlichen Darsteller ziehen arg vom Leder - aber das passt. Glückseeligkeit pur.
Im Gegensatz zu Karlschi war ich von der Qaulität der Blu-ray recht erschrocken. Zwar war die in den Weltraumszenen und auch einigen anderen gestochen scharf - aber dann wieder voller fieser Artifakte. Und der Ton war auch nicht wirklich toll. Aber vielleicht bin ich da einfach nur zu sehr Perfektionist, was das angeht. Beschwerden gab es jedenfalls keine.

Toller Abend - am Sonntag, den 25.6. geht es weiter mit "Frankensteins Todesrennen" und "Die Gewalt bin ich".
Ich freue mich!

[CamperVan.Helsing]

Toller Abend - am Sonntag, den 25.6. geht es weiter mit "Frankensteins Todesrennen" und "Die Gewalt bin ich".
Ich freue mich!

[Arkadin]

Toller Abend - am Sonntag, den 25.6. geht es weiter mit "Frankensteins Todesrennen" und "Die Gewalt bin ich".
Ich freue mich!

[Tomaso Montanaro]

TAG - Riaru onigokko (J 2015; Regie: Shion Sono) 6/10 Punkten
Rasant und blutig, aber mit zunehmder Laufzeit auch immer verwirrender, und das Ende hat mich gar nicht überzeugt. Vielleicht hätte ich aber auch auf die deutsch synchronisierte Version warten sollen anstatt mir eine Originalversion mit englischen UT anzutun. Eventuell sind mir so ein paar Feinheiten in der Handlung entgangen.


Die Bande des Schreckens (D 1960; Regie: Harald Reinl) 5/10 Punkten
Ich weiß nicht, was los war, aber diese Wallace-Adaption wollte bei nicht so recht zünden, obwohl doch alle bekannten Ingredienzen vorhanden waren: Ein Joachim Fuchsberger als Chefinspektor, ein kalauernder Eddie Arent... Lag das an mir oder handelt es sich bei der Bande des Schreckens vielleicht tatsächlich um einen eher schwachen Beitrag? Vielleicht finde ich diesen Sommer Zeit, noch 2-3 weitere Filme der Reihe zu sehen, das sollte Klarheit schaffen.

Creature - Die Legende vom Monster aus dem Sumpf (USA 2011; Regie: Fred Andrews) 6/10 Punkten
Solides Creature Feature, das zwar weit von einem Meisterwerk entfernt ist, vergleichbare Produktionen von Asylum & Co. aber mit einer stimmigen Story, einer dichten Atmosphäre und glaubhaften Charakteren (Sid Haig als Bösewicht!) ebenso weit hinter sich lässt.

[Salvatore Baccaro]

Hier an erster Stelle mal meinen Dank an unseren "Stargast" Salvatore, der extra für dieses Double-Feature den langen Weg nach Bremen auf sich genommen hat. Ich hoffe, Du bist wieder gut nach Hause gekommen.

Schöner Abend, in der Tat - nur leider hatte ich viel zu wenig Screentime, und dann auch noch mit Perücke...

[karlAbundzu]

GIB GAS, ICH WILL SPAß (1982)
Der 80er Pop-NDW Film. Nostalgischer Spaß für Leute meines hohen Alters. Und ich liebe diese NENA und MARKUS Songs.

[sergio petroni]

Dark Mountain (USA 2013, Tara Anaïse, 4,5/10)
Die Superstition Mountains in Arizona. Eine Wüstenlandschaft mit bizarren Felsformationen
und vielen düsteren Legenden. Eine davon ist die der "Lost Dutchman's Gold Mine".
Ein deutscher Immigrant enthüllte auf seinem Totenbett das Geheimnis um die
von Ihm gefundenen Goldvorräte. Seither suchen immer wieder Abenteurer nach
dem Gold und erleiden zumeist einen unnatürlichen Tod.

Drei junge Filmemacher wollen aus der Legende eine Featurette erstellen
und erkunden mit Kameras und Proviant bestückt die Wüstenlandschaft.
Die Warnungen der Einheimischen ignorierend, wagen sie sich immer weiter
in den zum Verwechseln sich ähnelnden Felsformationen voran.
Je mehr die Drei auf sich alleine gestellt sind, desto mehr brechen
bislang unterschwellige Konflikte auf (zwei Kerle und ein attraktives Mädel
sind einer zuviel) und führen zu einem wahren Horrortrip.

Man nehme eine Wüstenlandschaft anstatt unendlich erscheinender Wälder,
des weiteren tote Tiere wie Opfergaben angeordnet und mysteriöse Hinterlassenschaften
offenbar vermisster Wanderer und fertig ist der späte Blair-Witch-Verschnitt.
Keineswegs schlecht gemacht ist der sich ständig steigernde Terror,
dessen Ursache lange im Dunkeln bleibt (vielleicht bis über das Ende hinaus?).
Kein Wunder, daß die beiden Jungs beim Anblick der sich in Hotpants die Pfade entlangwindenden
Sage Howard feuchte Träume und hohle Birnen bekommen.
So kann sich auch der Found-Fotage-Erfahrene voll und ganz der schönen An- bzw. Einblicke
erfreuen, denn ansonsten bleibt "Dark Mountain" aber sowas von auf Linie,
daß man den Blair-Witch-Machern eigentlich einen Obulus schuldet.

Schöne Landschaftsaufnahmen und ein recht gelungener, an indianische Rhythmen
angelehnter Soundtrack sowie ansehnliche Darsteller (auch schauspieltechnisch)
stehen null Innovation gegenüber.