Deliria-Italiano

DOCTOR STRANGE (USA 2016, Regie: Scott Derrickson)

Mal ein Beitrag aus dem etwas schrägeren Bereich im Marvel-Universum (echt?)! DOCTOR STRANGE ist… nunja… wie erklärt man das? Also wem das Traum-Tohuwabohu in INCEPTION mit sich drehenden Räumen und ausgesetzter Physik nicht spektakulär genug war, ja, für denjenigen dürfte DOCTOR STRANGE eine Bank sein! Hier wird richtig kompromisslos auf die Kacke gehauen und alles schwimmt fleißig ineinander. Mal finster, mal grell und schrill wie die THOR-Verfilmung (ich meine: Echt, das Finale ist schon stattlich abgehoben!). DOCTOR STRANGE ist eine Origins-Story, die so ziemlich alles verquirlt, was Marvel eben so in petto hat. Ist abgefahren und unterhaltsam für Freunde schriller Comicverfilmungen. Aber der Witz der GUARDIANS oder AVENGERS ist hier eher nur dezent gesät.

DER MARSIANER – RETTET MARK WATNEY (THE MARTIAN, USA 2015, Regie: Ridley Scott)

Nach der Lektüre des Buches musste ich nun die Verfilmung noch mal auffrischen um die Abweichungen zu beurteilen. Und wie das eben so ist: Das Buch ist viiiiiiiiiel besser! Der Film ist noch ziemlich gut, aber es gibt doch diverse Ungereimtheiten und eben die ein oder andere nette Sache aus dem Buch, die hier schlichtweg weggelassen wurde. Trotzdem noch 7-8/10

Bedevilled - Zeit der Vergeltung (Südkorea 2010; Regie: Jang Cheol-soo) 8/10 Punkten
Dieses intensive Rachedrama dürfte eine der besten koreanischen Produktionen sein, die ich bisher sehen durfte. Das gelungene Drehbuch steuert geradlinig auf den brutalen Höhepunkt zu, den man so nicht unbedingt vermutet hätte. Glaubwürdig und autentisch gespielt. Sehenswert!

Hunger (USA 2009; Regie: Steven Hentges) 6/10 Punkten
In bester Saw-Manier finden sich hier fünf Menschen in einer Höhle eingesperrt und beginnen bald, darüber zu sinnieren, wie sie in diese Situation gekommen sind. In punkto Gewalt zurückhaltender als die Saw-Filme, teilweise etwas langatmig und dialoglastig, aber nicht schlecht.

Aftermath (USA 2012; Regie: Peter Engert) 6/10 Punkten
Low-Budget-Endzeitfilme, die überwiegend an irgendwelchen heruntergekommenen, einsamen Schauplätzen spielen, um so die fehlenden finanziellen Mittel zu kaschieren, gibt es mittlerweise zuhauf. Die meisten taugen allenfalls zum einmaligen Gebrauch. Das ist hier etwas anders, denn dieser kammerspielartige Film hat eine nicht uninteressante Geschichte zu erzählen, die das offensichtlich geringe Budget weitgehend vergessen lässt.

The Canal (IRL 2014, Ivan Kavanagh, 6,5/10)
Filmarchivar David zieht mit Frau und Sohn in ein älteres Wohnhaus.
Das Gebäude liegt an einem Abwasserkanal und hat eine dunkle Vorgeschichte.
Im Laufe der letzten einhundert Jahre ereigneten sich mehrere unnatürliche Todesfälle
in dem Haus. In den Filmarchiven der Stadt stößt David auf einen Polizeifilm
aus dem Jahre 1902. Ein Mann der gerade seine fremdgehende Frau umgebracht hatte
wird abgeführt. Aus Davids Haus.....

In der Eingangssequenz ist David zu sehen, wie er zu Filmstudenten in einem
roten Kinosaal spricht. Ähnlichkeiten mit der Eingangsszene von "Profondo Rosso"
sind nicht von der Hand zu weisen. Ebenso findet sich gegen Ende des Films eine
kleine Hommage an "Inferno". Insgesamt ist an "The Canal" technisch nichts
auszusetzen. Diverse gekonnt eingesetzte Kamera- und Tonspursprünge geben Hinweise,
wohin die Reise geht. Die Grundstimmung ist konsequent düster.
Allerdings muß man Kavanagh vorwerfen, daß nach der einleitenden ersten halben Stunde
der Film sich eine Dreiviertelstunde Stunde eigentlich nicht vom Fleck bewegt.
Das ist zwar gut anzusehen, gruselig und rätselhaft. Durch den Wiederholungseffekt
stellt sich dann doch etwas Ermüdung ein.
Die letzten zwanzig Minuten hingegen reißen das Steuer dann aber nochmal
gewaltig herum und heben den Film klar über den Durchschnitt.

Poker Run - Highway to Hell (USA 2009, Julian Higgins, 3/10)
Zwei Paare aus der Großstadt machen eine Motorradtour durch den Südwesten der USA.
Eines Abends treffen sie in einer Bar auf zwei Einheimische. Man beschließt, gemeinsam
die Tour fortzusetzen. Doch es dauert nicht lange, bis die zwei Neuen ihr wahres Gesicht
zeigen. Sie schnappen sich die zwei holden oder auch weniger holden Damen und
legen eine Spur des Todes, der die zwei gehörnten Freizeitbiker folgen sollen.

Unterste Schublade ist dieser Hinterwäldlersplatterfilm nicht, aber viel fehlt nicht.
Story und Darsteller lassen schwer zu wünschen übrig. Die eingestreuten Splattereinlagen
wirken aufgesetzt und sehr selbstzweckhaft. Ein Mitfiebern mit den vier Touris fiel
mir ebenfalls sehr schwer, da diese auch nicht gerade sympathisch und sehr widersprüchlich
gezeichnet sind. Die beiden Bösewichte scheinen gut vernetzt und bekommen Hilfe
von unerwarteter Seite. Am ehesten gefallen hat mir noch die kleine Reminiszenz an "Rest Stop".
Angesehen habe ich mir die ungeschnittene französische Fassung mit englischem Ton.
Die ungeschnittene deutsche Fassung ist ja immer noch unverschämt teuer.
Lohnt sich in keinster Weise.

Lady Blood (6/10)

La momia azteca - Erster Film um die aztekische Mumie. Braucht etwas um aus den Puschen zu kommen, da jede Szene erst einmal kräftig ausgewalzt wird. Wenn sich jemand von A nach B begibt, dann geschieht das häufig in Echtzeit. Ganz am Ende taucht dann auch der Titelheld auf - und sieht wirklich toll aus. So in etwa, wie die Fulci-Zombies von der Schreckensinsel.

La maldición de la momia azteca - Der zweite Teil ist kürzer und etwas temporeicher als der Vorgänger. Und hat mit dem "Engel" ein waschechten mexikanischen Superhelden. Sprich: Maskierten Catcher. Der kriegt allerdings ständig kräftig auf die Mütze. Die Mumie hat mehr oder weniger nur einen Gastauftritt, der hat es dann aber auch in sich.

La momia azteca contra el robot humano - Nachdem man 2/3 des Filmes noch einmal zu sehen bekommen hat, was in den ersten beiden Teilen passierte, lernt man im letzten Drittel den lustigen Menschen-Roboter kennen, der der Azteken-Mumie ihre Schätze wegnehmen sol. Das macht dann Spaß und entschädigt für das Extrem-Recyling.

Las luchadoras contra la momia - Der US-Titel "Wrestling Women Vs. the Aztec Mummy" verrät schon mal den Inhalt. Im Grunde ein Remake von "La momia azteca", aber halt mit einem Fun-Manchu-mäßigen Bösewicht und den titelgebenen Catcherinnen (ohne Masken).

Die erste Fahrt zum Mond - Schön gemütliches und buntes Abenteuer welches durch liebenswerte Ray-Harryhausen-Effekte punktet. Macht Freude, auch wenn das Bild des Helden als Macho und einer "Gewalt ist immer eine gute Lösung"-Einstellung ziemlich antiquiert ist.

Das Rätsel der grünen Spinne - Ein Musikkrimi bei dem die Musik den Krimi immer weder ganz gehörig ausbremst. wahrlich kein großer Wurf, auch wenn Adrian Hoven einen schön schmierigen Sensations-Reporter gibt und die wunderbare Renate Ewert (die große tragische Gestalt des deutschen Nachkriegsfilms) eine geheimnisvolle Schönheit mit dramatischer Vergangenheit gibt.

ACHTUNG WERBUNG: Sehr viel mehr zu allen sechs Filmen gibt es übrigens in der nächsten "35 Millimeter - Das Retro-Filmmagazin" zu lesen.

• Close Range - Auf Isaac Florentine ist stets Verlass, Scott Adkins liebe ich sowieso.

Fratzengeballer, klischeehaftes Fratzengeballer, Klischees und nochmal Fratzengeballer ...

Angenehm!

• Die Hölle von Macao - Hat mir gut gefallen, vor allem das Ende und die -gewohnt- sehr ansprechende Leistung von Werner Peters.

Angenehm!

Innerhalb kurzer Zeit zweit Dokus über zwei von mir verehrten Regisseure auf ARTE
in BRIAN DE PALMA erzählt ebendieser über seine FIlme und sich. Hochinteressant die Einschätzung des eigenen Werkes, hübsch von sich überzeugt, lustig und spannend.
Lieblingszitat: Ich bin froh, dass sich so viele andere an Carrie versucht haben. So konnte ich die Fehler sehen, die ich vermieden hab. (oder so ähnlich ggg)

ES WAR EINMAL.. LE HAVRE
die Doku über den Film LE HAVRE erzählt Hauptsählich über die Dreharbeiten und Hintergründe vom 2011er Kaurismäki Viele der Beteiligten kommen zu Wort; interessant vor allen Aki selbst und Kati Outinen. Knurrig und mit Einblicke in sein Inneres!

Unterschiedlichste Regisseure, die ganz unterschiedlich an Film rangehen, mit sehr unterschiedlichen Backgroundund in unterschiedlichsten Systemen am Arbeiten. Beide finde ich toll.