Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Do 10. Mär 2016, 19:38
im Couchsiechtum kam so einiges zusammen (neben der Rückenschmerzen und einer Episoden von THE WALKING DEAD)
ICH SEH ICH SEH (Österreich 2014, Regie: Severin Fiala, Veronika Franz)
Wow – sehr effektvoller aber nicht effekthascherischer Film aus dem österreichischen Nachbarland mit einem sehr fiesen Ende. Gefiel mir ausgesprochen gut! Schön auch, dass sowohl die Empathie in die Knaben als auch in die Frau ermöglicht wird, sodass beide Seiten der Medaille im Auge behalten werden (können). Und ein wenig schmunzeln musste ich an der Stelle, auf die mich der Jogi schon im November aufmerksam machte. Ja, das Rote Kreuz in Österreich pflanzt sich in dein Wohnzimmer und wartet bis die Mama wieder zuhause ist. Muss man wissen, sonst schreit man an der Stelle laut die unlogischen Defizite an. Erscheint einem ja auch unlogisch – aber es sind eben Österreicher. Ja gut, sonst prima!
THE GREEN INFERNO (USA 2013, Regie: Eli Roth)
Also betrachtet man die Sache mal nüchtern und oberflächig, dann hat man Folgendes: Einen Grund für eine Gruppe Menschen aus der Großstadt in den tiefen Dschungel aufzubrechen. Dort wird ihnen die zivilisierte Maske entrissen und ihr wahres Gesicht offenbart. Dann geraten sie in die Hände von Kannibalen. Einige werden barbarisch hingeschlachtet und gefressen, andere versuchen zu fliehen. Es folgt eine dramatische Verfolgungsjagd durch den Dschungel. – Ebendies ist Schema F… oder besser: Schema „I“ – für Italien. Denn von eben dort kommen die Kannibalenfilme, denen Eli Roth, nach ebendiesem Schema „I“ eine Hommage zu Teil werden lässt. Er vergöttert den Italo-Kannibalenfilm, was man seiner Ehrerbietung auch anmerkt. Und dennoch drückt er dem Ganzen einen eigenen, einen persönlichen Stempel auf. Im Falle von Roth heißt das: selbst hier schafft er es noch, Kifferhumor und Fäkalwitze einzubauen. Vielleicht ist dies aber auch einfach sein weg, dieses finstere Genre ins neue Jahrtausend zu übertragen. Ein paar Albernheiten nehmen eben viel Ernst. Aber ich muss hier auch anmerken, dass es Roth gelang, die Kannibalen, trotz aller stereotypen Handlungen nicht als bloße Abziehbilder und rassistische Karikaturen zu gestalten. Das ist bemerkenswert! Aber woran liegt das? Es wird ein großer Fokus auf die Zubereitung des Fleisches gelegt – dadurch erscheint der Fressakt zwar nachwievor barbarisch, aber weniger unkultiviert. Denn Esskultur impliziert Kultur. Ich halte das für einen guten Kniff. Aber eine bizarre Sache fiel mir dabei doch auf: obwohl der Film überaus explizit ist (im Grunde sieht man alles), erscheinen mir die Fressszenen nicht so schlimm, wie bei den Italienern vor 40 Jahren. Woran liegt das? Bin ich es einfach gewöhnt? Bin ich abgehärtet? Oder lässt Roth nur immer einfach den blanken Torso ins Feuer werfen, ohne diesen noch weidmännisch aufzubrechen und das Innere des Menschen vollends und schamlos offenzulegen? Es wird wohl eine Mischung aus diesen Punkten sein.
THE GREEN INFERNO hätte zwar gerade einleitend ruhig etwas straffer erzählt werden können, lockert aber wenigstens mit teils umwerfenden Landschaftsaufnahmen auf. Der zweite Teil ist für Kannibalenfreunde natürlich eine Granate! Brutal, heftig, schockig und irgendwie doch unterhaltsam. Dass die „Zivilisierten“ dabei viel eher als Karikaturen auftreten, als die Kannibalen, ist dabei nur ein weiteres Kuriosum. Ich fand den gut – kein CANNIBAL HOLOCAUST, aber doch recht gut!
PUNISHER: WAR ZONE (USA, Kanada, Deutschland 2008, Regie: Lexi Alexander)
Ja gut, da ballert sich einer durch die wilden Schergen der Mafia – alles stattlich brutal, herzhaft überzogen und mit einem häufig doch sehr auffallenden Hang dazu, sehr stark in einen völlig überdrehten Comic-Look zu kippen. Das war es dann auch schon. Schießen, schießen, schießen, schießen, schießen, schießen – fertig! Und was soll ich sagen: Macht Spaß
YUKON – EIN MANN WIRD ZUR BESTIE (DEATH HUNT, USA 1981, Regie: Peter R. Hunt)
Lee Marvin und Charles Bronson gehen sich gegenseitig auf die Nüsse. Ich mochte diesen Film schon als Knabe, sah ihn dann was zwei Jahrzehnte nicht und kann ihn dank Koch Media jetzt wieder knuddeln. Großer Film – wirklich!
THE WOLF OF WALL STREET (USA 2013, Regie: Martin Scorsese)
Eine weitere Story, die man so schon oft hatte: Der Weg vom Niemand zum Multimillionär! Und klar, der American way of life führt früher oder später ins Verbrechen. Definitiv kein uninteressanter Film – die drei Stunden Laufzeit bleibt man da schon gut am Ball. Aber eben auch nichts innovativ Neues. Und eben darum ist es wieder Scorseses Verdienst, dass man am Ende doch interessiert am Bild klebt und den Weg eines arschigen Typen durch seine eigene kleine Welt verfolgt. Und in die ein oder andere Orgie wünscht man sich dann ja auch hinein
SUPERBAD (SA 2007, Regie: Greg Mottola)
Weil Freunde von mir so von diesem Film schwärmen, habe ich ihn mir ein weiteres Mal angesehen. Ich finde den auch weiterhin nur so semigut und definitiv nur auf ein pubertäres Publikum zugeschnitten. Aber hier und dort doch amüsant, manchmal skurril, überwiegend aber bescheuert.
HOSTEL 3 (HOSTEL: PART III, USA 2011, Regie: Scott Spiegel)
Hmmmpf… Die Übertragung des HOSTEL-Konzepts aus Osteuropa nach Las Vegas klappt ja noch ganz gut, aber alles andere, was für die Reihe eigentlich charakteristisch sein sollte, bleibt hier irgendwie auf der Strecke. Weniger Sex, weniger ausgedehnte Folterspielchen. Dafür ein blöder Twist, billige CGI (speziell im Finale) und insgesamt viel zu viel langweiliges Gelaber. War nicht so meins…
ICH SEH ICH SEH (Österreich 2014, Regie: Severin Fiala, Veronika Franz)
Wow – sehr effektvoller aber nicht effekthascherischer Film aus dem österreichischen Nachbarland mit einem sehr fiesen Ende. Gefiel mir ausgesprochen gut! Schön auch, dass sowohl die Empathie in die Knaben als auch in die Frau ermöglicht wird, sodass beide Seiten der Medaille im Auge behalten werden (können). Und ein wenig schmunzeln musste ich an der Stelle, auf die mich der Jogi schon im November aufmerksam machte. Ja, das Rote Kreuz in Österreich pflanzt sich in dein Wohnzimmer und wartet bis die Mama wieder zuhause ist. Muss man wissen, sonst schreit man an der Stelle laut die unlogischen Defizite an. Erscheint einem ja auch unlogisch – aber es sind eben Österreicher. Ja gut, sonst prima!
THE GREEN INFERNO (USA 2013, Regie: Eli Roth)
Also betrachtet man die Sache mal nüchtern und oberflächig, dann hat man Folgendes: Einen Grund für eine Gruppe Menschen aus der Großstadt in den tiefen Dschungel aufzubrechen. Dort wird ihnen die zivilisierte Maske entrissen und ihr wahres Gesicht offenbart. Dann geraten sie in die Hände von Kannibalen. Einige werden barbarisch hingeschlachtet und gefressen, andere versuchen zu fliehen. Es folgt eine dramatische Verfolgungsjagd durch den Dschungel. – Ebendies ist Schema F… oder besser: Schema „I“ – für Italien. Denn von eben dort kommen die Kannibalenfilme, denen Eli Roth, nach ebendiesem Schema „I“ eine Hommage zu Teil werden lässt. Er vergöttert den Italo-Kannibalenfilm, was man seiner Ehrerbietung auch anmerkt. Und dennoch drückt er dem Ganzen einen eigenen, einen persönlichen Stempel auf. Im Falle von Roth heißt das: selbst hier schafft er es noch, Kifferhumor und Fäkalwitze einzubauen. Vielleicht ist dies aber auch einfach sein weg, dieses finstere Genre ins neue Jahrtausend zu übertragen. Ein paar Albernheiten nehmen eben viel Ernst. Aber ich muss hier auch anmerken, dass es Roth gelang, die Kannibalen, trotz aller stereotypen Handlungen nicht als bloße Abziehbilder und rassistische Karikaturen zu gestalten. Das ist bemerkenswert! Aber woran liegt das? Es wird ein großer Fokus auf die Zubereitung des Fleisches gelegt – dadurch erscheint der Fressakt zwar nachwievor barbarisch, aber weniger unkultiviert. Denn Esskultur impliziert Kultur. Ich halte das für einen guten Kniff. Aber eine bizarre Sache fiel mir dabei doch auf: obwohl der Film überaus explizit ist (im Grunde sieht man alles), erscheinen mir die Fressszenen nicht so schlimm, wie bei den Italienern vor 40 Jahren. Woran liegt das? Bin ich es einfach gewöhnt? Bin ich abgehärtet? Oder lässt Roth nur immer einfach den blanken Torso ins Feuer werfen, ohne diesen noch weidmännisch aufzubrechen und das Innere des Menschen vollends und schamlos offenzulegen? Es wird wohl eine Mischung aus diesen Punkten sein.
THE GREEN INFERNO hätte zwar gerade einleitend ruhig etwas straffer erzählt werden können, lockert aber wenigstens mit teils umwerfenden Landschaftsaufnahmen auf. Der zweite Teil ist für Kannibalenfreunde natürlich eine Granate! Brutal, heftig, schockig und irgendwie doch unterhaltsam. Dass die „Zivilisierten“ dabei viel eher als Karikaturen auftreten, als die Kannibalen, ist dabei nur ein weiteres Kuriosum. Ich fand den gut – kein CANNIBAL HOLOCAUST, aber doch recht gut!
PUNISHER: WAR ZONE (USA, Kanada, Deutschland 2008, Regie: Lexi Alexander)
Ja gut, da ballert sich einer durch die wilden Schergen der Mafia – alles stattlich brutal, herzhaft überzogen und mit einem häufig doch sehr auffallenden Hang dazu, sehr stark in einen völlig überdrehten Comic-Look zu kippen. Das war es dann auch schon. Schießen, schießen, schießen, schießen, schießen, schießen – fertig! Und was soll ich sagen: Macht Spaß

YUKON – EIN MANN WIRD ZUR BESTIE (DEATH HUNT, USA 1981, Regie: Peter R. Hunt)
Lee Marvin und Charles Bronson gehen sich gegenseitig auf die Nüsse. Ich mochte diesen Film schon als Knabe, sah ihn dann was zwei Jahrzehnte nicht und kann ihn dank Koch Media jetzt wieder knuddeln. Großer Film – wirklich!
THE WOLF OF WALL STREET (USA 2013, Regie: Martin Scorsese)
Eine weitere Story, die man so schon oft hatte: Der Weg vom Niemand zum Multimillionär! Und klar, der American way of life führt früher oder später ins Verbrechen. Definitiv kein uninteressanter Film – die drei Stunden Laufzeit bleibt man da schon gut am Ball. Aber eben auch nichts innovativ Neues. Und eben darum ist es wieder Scorseses Verdienst, dass man am Ende doch interessiert am Bild klebt und den Weg eines arschigen Typen durch seine eigene kleine Welt verfolgt. Und in die ein oder andere Orgie wünscht man sich dann ja auch hinein

SUPERBAD (SA 2007, Regie: Greg Mottola)
Weil Freunde von mir so von diesem Film schwärmen, habe ich ihn mir ein weiteres Mal angesehen. Ich finde den auch weiterhin nur so semigut und definitiv nur auf ein pubertäres Publikum zugeschnitten. Aber hier und dort doch amüsant, manchmal skurril, überwiegend aber bescheuert.
HOSTEL 3 (HOSTEL: PART III, USA 2011, Regie: Scott Spiegel)
Hmmmpf… Die Übertragung des HOSTEL-Konzepts aus Osteuropa nach Las Vegas klappt ja noch ganz gut, aber alles andere, was für die Reihe eigentlich charakteristisch sein sollte, bleibt hier irgendwie auf der Strecke. Weniger Sex, weniger ausgedehnte Folterspielchen. Dafür ein blöder Twist, billige CGI (speziell im Finale) und insgesamt viel zu viel langweiliges Gelaber. War nicht so meins…