Auch wenn Rollins Film kein Meisterwerk im herkömmlichen Sinne ist, besitzt er eine unbeschreibliche Atmosphäre, der man sich - sofern man nicht blind und taub ist - nur schwer entziehen kann. Das unwirkliche steinerne Dorf wirkt einfach wie von der Gegenwart abgeschnitten, und M-G Pascal wandelt geradezu traumwandlerisch in ihr Schicksal. Die beiden kauzigen Männer, die nun mal lieber Bier trinken, und so dem Wahnsinn entkommen konnten, finde ich sogar äußerst sympathisch. Dem skurrilen Treiben schaue ich nun schon seit Jahren immer wieder gerne zu, ohne wirklich Wert auf die Handlung zu legen. Augen auf und die morbide, romantische Apokalypse auf sich wirken lassen. Abgerundet wird der Trip dann noch vom repetitiven Titelthema, das mir durch seine minimalistische Elektronik sehr gut gefällt.
Nein. Bei diesem Film kann ich nur schwer objektiv bleiben. Und wie Rollins andere, insb. alten Werke aus den 70ern, erzeugen sie eine Stimmung, die man gar nicht erst versuchen sollte zu beschreiben. Das werter Jean Rollin ist eine Kunst für sich, vor der ich respektvoll meinen Hut ziehe. Die Kraft seiner Filme liegt in der anmutigen, zwischen Traum und Realität wankenden Bilderpracht, die Logiklöcher und Drehbuchschwächen schnell wieder wett machen. Solche Bilder sollen erst mal andere nachmachen

7,5/10
Hier noch ein Artikel aus der Sounds (12/79) von Georg Seeßlen zum Münchner Festival des phantastischen Films. Ziemlich dünner Artikel, und Rollins Film wird nur mit weinigen Worten erwähnt. Aber das Photo mit Rollin und Marie George Pascal ist hübsch
