Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Sargnagel - Der Film

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jogiwan hat geschrieben: Do 28. Jul 2022, 07:23 Herrlich selbstironische Mockumentary bei der sich Realität und Fiktion mit (vermutlich) viel autobiografischen Zügen eine wundersame Symbiose eingehen. Die Werke von Stephanie Sargnagel sind ja irgendwo zwischen grindigen Prolo-Dichterum und unbequemer Wahrheit und man sollte sich schon etwas mit ihrem Schaffen beschäftigt haben. Zudem ist „Sargnagel – Der Film“ eine lustige Abrechnung mit Kunstfiguren, künstlerischen Befindlichkeiten und allerlei anderen Dingen, die die österreichische Volksseele so beschäftigen. Zahlreiche Darsteller spielen sich selbst und so verschwimmen auch die ganzen Ebenen und auch wenn man als Zuschauer im Grunde nur Altbekanntes über die „Stimme aus dem Gemeindebau“ erfährt, so ist der Streifen doch eine schwer unterhaltsame Sache, der sich auch selber nie so wirklich ernst nimmt. Dazwischen gibt es immer wieder Ausflüge in die politischen Aktivitäten, die hier aber nur wenig Raum einnehmen, weil sich das wohl auch nicht mit der Leichtigkeit des humorvollen Werkes verbinden hätte lassen. Alle Facetten von Frau Sargnagel lassen sich in 90 Minuten auch nicht ausleuchten und so bleibt die Kunstfigur zum Glück auch weiter ein Stück weit ein Mysterium und was real, erdacht, übertrieben oder zu zurückhaltend erscheint, soll der Zuschauer einfach selber bewerten. Darauf ein Krügerl und ein Schnapserl!
Nachdem ich im Urlaub zwei Bücher von Stepahnie Sargnagel gelesen hab, nun auch gleich nochmals den Film geguckt, der viele Elemente aus den Büchern in einem ironischen Abrechnung mit allerlei persönlichen Befindlichkeiten von künstlerisch schaffenden Personen. Dazu wird auch mit der gesellschaftlichen und politischen Lage Österreichs abgerechnet und in alle Richtungen ausgeteilt, ohne den Unterhaltungswert zu vergessen. Weniger Ostrowski und mehr Sargnagel hätte dennoch nicht geschadet. Von tief bis tiefgründig ist hier aber dennoch alles dabei und macht dabei auch noch großen Spaß.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Ogre / Ghosthouse 2 / Dämonen 3

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jogiwan hat geschrieben: Fr 16. Jan 2015, 09:04 Lamberto Bavas „Ghosthouse II“ ist nicht nur ein solider Grusel-Beitrag in der numerologisch fragwürdigsten Horror-Reihe aus italienischen Landen, sondern könnte im Grunde genauso von Stuart Gordon stammen, was in diesem Falle auch als Kompliment gedacht ist. Die Geschichte der amerikanischen Familie, die in einem sehr geräumigen Schloss in Italien auf seltsame Mitbewohner im Keller stößt, ist zwar nicht sonderlich spektakulär oder blutig, bietet dafür mit Virginia „Die Barbaren“ Bryant und Paolo „Das Haus an der Friedhofsmauer“ Malco ein sehr nettes Gespann in den Hauptrollen und der Zuschauer bekommt hier auch eine Extraportion Kellergewölbe mit Spinnweben und Albtraumsequenzen serviert, der statt plumpen Gore auch eher auf Atmosphäre und seine außergewöhnliche Location setzt. Dass der Streifen etwas harmlos ausgefallen ist und in einer Szene auch noch Argentos fulminanter „Inferno“-Unterwasserszene huldigt, mag zwar manchem Genrefreund sauer aufstoßen, aber ich fand das alles grundsympathisch, inhaltlich mehr als okay und für eine TV-Produktion ist „La Casa dell’orca“ dann sowieso sehr ordentlich.
Eher harmloser TV-Horror von Lamberto Bava, dessen Wiedersehen dank der "Brivido Giallo"-Box dennoch Freude bereitet. Das liegt einerseits an den sympathischen Hauptdarstellern Virginia Bryant und Paolo Malco, wie auch an der hübschen Location und der routinierten Regie. Statt Dämonenhorror wird der Fokus mehr auf Atmosphäre gelegt und die ist insgesamt doch recht gelungen. Etwas mehr Schmodder und Monster-Action hätte aber sicher nicht geschadet.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Dinner with a Vampire

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Brivido_Giallo.jpg (49.65 KiB) 225 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: So 16. Mär 2014, 09:21 Nach all den verhaltenen und eher negativen Kritiken über "Dinner with a Vampire" war ich dann gestern doch etwas überrascht, wie solide und kurzweilig diese TV-Produktion von Lamberto Bava eigentlich daherkommt. Der Streifen ist dann auch eher eine etwas Parodie auf bekannte Vampir-Mythen, der wie ein Abenteuerfilm mit ein, zwei Gewaltspitzen daherkommt und mit seinem Film-im-Film auch ansonsten ein paar schöne Momente bietet. Im Gegensatz zu den restlichen Horrorfilmen aus dem Land des Stiefels und der Entstehungszeit ist "Dinner with the Vampire" jedenfalls ganz unterhaltsam und hat mit dem bunten Schloss auch einen schönen Handlungsort, in dem George Hilton als untoter Blutsauger auch mühelos seine jungen Kollegen an die Wand spielen darf. Wem sich bei ein paar augenzwinkernden Momenten, ein paar müden Gags und etwas Trash nicht gleich die Fußnägel aufrollen, findet bei "Dinner with the Vampire" dann auch spaßige und hübsch ausgestattete Horrorunterhaltung der insgesamt eher harmlosen Art bzw. für Zwischendurch und mehr möchte diese TV-Produktion dann wohl auch gar nicht sein.
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass es sich bei "Dinner with a Vampire" um eine durchaus solide TV-Produktion handelt, die vor allem mit ihrem Handlungsort punkten kann. Die Geschichte über einen altersmüden Vampir und vier hoffnungsfrohe Jungdarsteller geht ebenso klar. Zwar braucht der Streifen etwas, bis er in die Gänge kommt, aber dann macht er durchaus Laune und selbst der komödiantische Unterton hat mich nicht gestört. Zwei Schmoddermomente gibt es auch noch, also kein Grund sich aufzuregen und George Hilton geht ohnehin immer.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Buried Alive / Lost Girls

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01.png (138.4 KiB) 202 mal betrachtet
Die junge Lehrerin Janet ist in einer schweren psychischen Krise, in der sie eine neue Stelle in einem Heim für schwer erziehbare und junge Mädchen antritt. Der Leiter der Anstalt stellt ihr nach, die Mädchen entpuppen sich als eine Horde gewaltbereiter Jugendlicher und auch seltsame Visionen beginnen die junge Janet bald zu quälen. Als es immer mehr Fälle von Ausreißern gibt, deren Spur sich aber immer verliert, keimt in Janet der Verdacht, dass es in der Vorzeige-Einrichtung dennoch nicht mit richtigen Dingen zugeht.

Ein Heim für schwer erziehbare Mädchen, ein Mann mit Reagan-Maske, der Außreißerinnen lebending einmauert und eine junge Lehrerin, die selber am Rad dreht sind die Hauptzutaten für diese Achtzigerjahre-Horror, der es bislang im deutschen Sprachraum nur auf VHS geschafft hat und für die TV-Ausstrahlungen Federn lassen musste. So heftig ist „Buried Alive“ aber nicht, auch wenn ein, zwei Szenen etwas wilder ausfallen. Die jungen Mädchen im Film sind auch allesamt viel zu alt für ihre jeweiligen Rollen und auch Ginger Lynn mit Mitte Zwanzig geht auch kaum als Siebzehnjährige durch. Der Rest ist routiniert abgedrehter Horror, der zwar in der Auflösung nicht sonderlich originell daherkommt, aber der sich schon gut gucken lässt. John Carradine ist hier in seiner letzten Rolle zu sehen und verstarb wohl auf dem Rückflug aus Südafrika und war auch bei den Dreharbeiten alles andere als fit. Robert Vaughn geht klar, nur Donald Pleasance mit Perücke als säuselnder, deutscher (!) Arzt hat wieder einmal meine Nerven etwas strapaziert und geht eigentlich gar nicht. Unterm Strich dennoch ein durchaus passabler Film aus der zweiten Reihe und viel Achtziger-Flair, der zwar nicht innovativ, aber zumindest über weite Strecken unterhaltsam daherkommt, auch wenn ich in dem Zusammenhang mit dem eher schludrigen Drehbuch den Namen Edgar Allen Poe nicht in den Mund nehmen würde.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Ein Minecraft Film

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01.jpg (45.26 KiB) 167 mal betrachtet
Vorausschicken möchte ich die Tatsache, dass ich das Spiel nie gespielt hab und daher auch nur weiß, dass es um Klötzchen und ums kreative Bauen geht. Ich mag aber Jared Hess und sein großes Herz für Außenseiter und das Bestreben ihre Geschichte zu erzählen. In „Minecraft“ funzt das aber meines Erachtens nur bedingt und die meiste Zeit hat man das Gefühl, man beobachtet jemanden Fremden bei einem Jump’n Run-Game mit genau demselben Unterhaltungswert. Zwar passiert hier andauernd etwas, aber gefühlt 95 % kommen aus dem Rechner und die Außenseiter, die sich hier in einer Fantasiewelt abmühen, wirken irgendwie auch nicht so schrullig-liebenswert, wie man es sonst von Herrn Hess gewohnt ist, sondern wirken seltsam eindimensional. Jack Black ist mittlerweile völlig zur Jack Black-Karikatur verkommen und auch Herr Mamoa wirkt irgendwie so, als wäre er im falschen Film gelandet, während die weiblichen Figuren zu Stichwortgeberinnen verkommen und der Nebenhandlungsstrang mit Jennifer Coolidge hat es wohl nur in den Film geschafft, weil die mit ihrer liebenswerten Verschrobenheit derzeit ziemlich angesagt ist. So wirkt das meines Erachtens alles doch recht unausgegoren, auch wenn es putzig aussieht und temporeich und absurd daherkommt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Bloodstained Lawn

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01.png (170.63 KiB) 112 mal betrachtet
Das Schöne als Fan des italienischen Kinos vergangener Jahrzehnte ist ja die Tatsache, dass immer wieder Filme wie aus dem Nichts auftauchen und einen mühelos verblüffen. „The Bloodstained Lawn“ bzw. „Il prato macchiato di rosso” ist das Paradebeispiel eines Films, wie er eigentlich nur aus Italien der Siebziger kommen kann. Mit seiner Geschichte streift er Horror, Science-Fiction und Drama, ist gesellschaftskritisch, progressiv, surreal und grotesk und dabei in der Inszenierung so bieder, unspannend und brav, dass man sich denken könnte, dass Herr Ghione seinen Streifen schon bewusst etwas langatmiger als er eigentlich sein müsste gestaltet hat. Andererseits kann es auch durchaus an der turbulenten Produktionsgeschichte liegen und die Szenen mit Nino Castelnuovo passen irgendwie auch nicht zum Rest des Films und wirken auch irgendwie deplatziert. Worauf alles hinausläuft ist auch bald einmal zu erahnen und dennoch ist „The Bloodstained Lawn“ im Grunde doch alles andere als langweilig oder uninteressant. Der Streifen ist eben nur sehr speziell, fällt aus jeglichem Raster und ist somit geradwegs für Italofilm-Connaisseure wie unsereiner und -innen gemacht. Toll!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Blood & Sinners

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Gut gespielter und vor allem schön fotografierter Vampir-Film von Ryan Coogler, der sich überraschend viel Zeit lässt um seine Geschichte zu erzählen und dabei auch großen Wert auf die Charakterisierung seiner Figuren lässt. Die Geschichte bringt bekannte Vampir-Versatzstücke in die Südstaaten der Dreißiger-Jahre und ist mit ein paar Regie-Kniffen doch auch immer am Puls der Zeit und begeistert mit viel unerwarteten Ideen. Die Geschichte wäre vielleicht gar nicht mal so originell, aber wie sie auf die Leinwand gebracht wird, ist schon sehr gelungen und zählt sicher zu dem Besten und Originellsten, was man in letzter Zeit im Genrefilm so gesehen hat. Die Figuren sind spannend, die Darsteller allesamt sehr gut und über kleinere Schönheitsfehler mag man auch nicht lange nachdenken, wenn so viele gute Momente alles andere überragen. Vielleicht für mein persönliches Empfinden insgesamt etwas zu gehypt, aber schon ein sehr gelungener Film, der auch sein Versprechen einlöst, den Zuschauer auf eine spannende Reise mitzunehmen. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Womit haben wir das verdient?

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Wanda ist Atheistin und Feministin, steht als Chirurgin mitten im Leben und sogar die Trennung von ihrem Mann Harald ist für die große Patchworkfamilie ohne großes Drama verlaufen. Das ändert sich, als ihre pubertierende und rebellisch-veranlagte Tochter Nina aufgrund eines Vorfalls in ihrer Schule auf einmal ein Kopftuch trägt, neuerdings auch arabisch spricht und nur noch Lebensmittel essen möchte, die halal sind. Für die liberale Wanda bricht eine Welt zusammen und auch ihr Umfeld reagiert mit großem Unverständnis, warum sich Wandas Tochter auf einmal islamischen Regeln und Zwängen unterwerfen möchte. Doch Nina bleibt hartnäckig und Wanda beginnt sich für den Islam zu interessieren und entdeckt eine Welt, mit der sie in ihrer sprichwörtlichen Bubble bislang nur wenig Überschneidungen hatte.

Das Kopftuchverbot ist ja seit Jahren ein Thema, dass nicht nur hierzulande immer wieder für Diskussionen ohne Ergebnis sorgt. Für die einen ist es ein Zeichen der männlichen Unterdrückung und für die anderen – egal! Eva Spreitzhofer macht aus dem kontroversen Thema aber eine tatsächlich sehr lustige Culture-Clash-Komödie über Vorurteile und Alltagsrassismus und versucht dabei halbwegs wertfrei ans Werk zu gehen. Die Figur der Wanda ist aufgeschlossen, aber auch interessiert und so kommt es im Verlauf zu allerlei aberwitzigen Momenten, wenn beide Seiten nicht so wirklich wissen, wie sie auf gegenseitiges Interesse reagieren sollen. Spreitzhofer wehrt sich aber gegen Vereinnahmungen von Links oder Rechts und versucht auch nicht, den Zuschauer ein bestimmtes Wertemodell aufzuzwingen, sondern beschreibt im Interview auch die Demokratie, Bildung und Feminismus als die wichtigsten Säulen für ein friedvolles Zusammenleben. „Womit haben wir das verdient?“ umschifft auch größtenteils ideologische Klippen und bietet keine Antwort auf die Frage, was jetzt richtig oder falsch ist. Herzlich gelacht werden darf aber trotzdem.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Tschugger - Staffel 1

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Im Kanton Wallis nennt man Polizisten umgangssprachlich Tschugger und das ist nicht unbedingt ein Kompliment. Johannes, der von allen nur Bax genannt wird ist einer dieser Tschugger, der immer auf der Suche nach seinem nächsten großen Fall ist. Doch der lässt auf sich Warten und so vertreibt man sich die Zeit mit persönlichen Befindlichkeiten und Verkehrsunterricht für Kinder. Doch der arg chaotische Bax hat den richtigen Riecher und wenig später kommt auch tatsächlich das Verbrechen in den verschlafenen Kanton...

Gestern die erste Staffel beendet, die mit fünf Folgen zu je 30 Minuten recht (über)schaubar ist. „Tschugger“ ist jedenfalls eine durchwegs gelungene Schweizer Krimi-Groteske mit Quentin Dupieux-Vibes und einem ungewöhnlichen amerikanisiert-wirkenden Retro-Look, der zwar nicht so richtig zu den Schweizer Befindlichkeiten passt, aber durchaus charmant daherkommt. Die Figuren, insbesondere die Nebenfiguren sind liebenswert, die Ereignisse durchaus schräg und auch der Dialekt lässt „Tschugger“ aus der Masse vergleichbarer Produkte herausstechen. Auffällig sind die schönen herbstlich-winterlichen Bilder, mit denen der Kanton ins beste Licht gerückt wird und auch der hohe Produktionsstandard, der hier meines Erachtens erreicht wird. „Tschugger“ sieht gut aus, macht Spaß und ist trotz kleinerer Mängel vor allem immer durchwegs liebenswert. Zwar erzählt die erste Staffel nicht wirklich etwas aus, was aber kaum ins Gewicht fällt und die zweite Staffel wurde schon angefangen und macht ebenfalls Lust auf mehr.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Obscene Desire / L'osceno desiderio

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Im Zuge der „Bloodstained Italy“-Box von Vinegar Syndrome hat der Streifen unter dem Titel „Obscure Desire“ nun auch eine würdige Veröffentlichung erhalten. Als großer Bewunderer von Marisa Mell ist die Sichtung aber leider zwiespältig, weil Frau Mell erstens eine furchtbare Kurzhaar-Perücke verpasst bekommen hat und man zweitens auch irgendwie merkt, dass ihr die überraschend freizügige Rolle und das eher dürftige Drehbuch wohl nicht so behagt haben dürften. Der Streifen ist ja ein Rip-Off eines bekannten Vorbildes, wirkt dabei aber oftmals verfahren und vor allem der Nebenhandlungsstrang mit den Prostituierten ergibt nur wenig Sinn bzw. hat eigentlich für den weiteren Verlauf keine Bedeutung. Statt ernstzunehmenden Horror sollte das Werk wohl insgesamt mehr in Richtung Erotik tendieren, was irgendwie schade ist. Das Beste an dem Streifen ist Marisa Mell in einer ihrer letzten Hauptrollen, während mich der Rest nicht wirklich überzeugen konnte. Trotzdem toll, dass „La Profezia“ nun auch offiziell und in schöner Form erhältlich ist. Vinegar Syndrome präsentiert ihn im italienischen Original mit englischen Untertiteln, codefree und sogar mit etwas Bonus-Material, dass sich hauptsächlich um den Regisseur und weniger um dessen Streifen oder Darsteller dreht.
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