Die perforierte Unzucht / Geschichte des Pornofilms - Arthur Maria Rabenalt

[McBrewer]

349311577_1297793700807699_3900487347953005327_n.jpg (452.78 KiB) 711 mal betrachtet

Die perforierte Unzucht / Geschichte des Pornofilms von Arthur Maria Rabenalt
Herausgeber ‏ : ‎ Bastei Lübbe; Originalausgabe Edition (1. Januar 1982)
ISBN-10 ‏ : ‎ 3404600657
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3404600656

Dieses, gut 157 Seitige, Taschenbuch ist mir dank einer Anzeige einer alten CINEMA -Ausgabe 1983 aufgefallen & dürfte bei den üblichen Online-Buchhändler_innen noch für einen schmalen Taler zu bekommen sein.
Und auch der erste Blick hinein scheint sehr interessant, wenn zum Beispiel Gemeinsamkeiten & Bezüge von Hans Billians "Intimes Liebesgeflüster" und dem japanischen Skandalfilm "Im Reich der Sinne"
Robert LAURIN Sigl wies mich erst darauf hin, das besagter Autor des Buches ja auch der 1905 in Wien geborene Theaterregisseur und Filmregisseur Arthur Maria Rabenalt sei, u.a. verantwortlich für den deutschen Horrorfilm "Alraune".
Dürfte Kurzweilig werden

PS: mit Zahlreichen (16) Abbildungen

[jogiwan]

Wenn das Buch 1982 erschienen ist und von einem damals 77jährigen geschrieben wurde, würde mich das schon interessieren, was da so geschrieben steht. Ich hoffe nur, dass das Wort "Unzucht" da nicht gleich die Marschrichtung vorgibt und das ganze sehr moralisierend daherkommt. "Alraune" war ja doch auch etwas bieder von der transportierten Moralvorstellung her. Ich hoffe, der Dänschi berichtet!

[McBrewer]

Wenn ich mir Rabenalts Belletristik VÖ in dieser Zeit (nach 1980) so anschauen:

Das Filmbett. Erotische Erzählungen. Anthologie. Heyne, München 1982, ISBN 3-453-01591-6.
Astrid. Roman. Heyne, München 1985, ISBN 3-453-50281-7.
Fabienne. Die Geschichte eines Au-pair-Mädchens. Lübbe, Bergisch Gladbach 1984, ISBN 3-404-10403-X.
Amélie. Lübbe, Bergisch Gladbach 1984, ISBN 3-404-10425-0.
Unternehmen Liebesinsel. Roman. Lübbe, Bergisch Gladbach 1984, ISBN 3-404-10451-X.
Das Mädchen aus dem Glashaus. Das skandalöse Leben der Mabel N. Roman. Lübbe, Bergisch Gladbach 1984, ISBN 3-404-10475-7.
Susanne, oh Susanne. Roman. Heyne, München 1985, ISBN 3-453-50339-2.
Das Sex-Terzett. Die Geschichte einer weiblichen Rock-Band. Lübbe, Bergisch Gladbach 1985, ISBN 3-404-10614-8.

oder auch die Sachbücher:

Voluptas ludens. Erotisches Geheimtheater. 17., 18. und 19. Jahrhundert. Verlag Die Schaubühne, München/ Regensburg 1962, DNB 577346075.
Theatrum sadicum. Der Marquis de Sade und das Theater. Lechte, Emsdetten 1963, OCLC 789068126.
Beiträge zur Sittengeschichte der erotischen Szenik im zwanzigsten Jahrhundert. Teil 1. 1965.
Beiträge zur Sittengeschichte der erotischen Szenik im zwanzigsten Jahrhundert. Teil 2. 1967.

Das klingt für mich alles ziemlich offen, auch wenn ich es noch nicht geschafft habe, weiter in das mir vorliegende Werk hineinzuschauen.
Ich werde berichten

[buxtebrawler]

Klingt interessant, berichte er zeitnah!

[McBrewer]

Nun sind schon etliche Liter Wasser die Elbe bzw Bier durch meine Leber geflossen, aber letztendlich habe ich jetzt doch noch DIE PERFORIERTE UNZUCHT durch geschmökert.
Arthur Maria Rabenalt beginnt chronologisch mit den "Frühformen des Pornofilms", dem Guckkasten etc, über den Stummfilmporno, dem pornografischen Zeichentrickfilm bis zum Sittenfilm der 20iger Jahre.
Das Hauptthema ist dann der Sex/Erotikfilm nach dem zweiten Weltkrieg gewidmet: "Der Porno wird legitim"
Leider spart Rabenalt mit Filmtiteln, so das man selten einmal selbst recherchieren könnte.
"Die Geschichte der O.", "Josefine Mutzenbacher" oder "Deep Throat" werden zwar öfters von Ihm als Beispiel genannt, aber Kenner_in wissen, das es da noch viel viel mehr zu entdecken gibt. Gerade bei dem kurzen Kapitel "Der Porno als Filmthema" täten ein paar Beispieltitel gut.
was mich auch etwas irritiert ist, das er bei den S&M Filmen Crime & Sex gleichsetzt oder gar parallelen zum Snuff Film zieht.
Auch ist der Schreibstil recht hochtrabend, ähnlich einer Dissertation. Das macht es einem nicht gerade leicht, alles hintereinander weg zu lesen & dabei am Ball zu bleiben:

Unbenannhht.jpg (272.85 KiB) 89 mal betrachtet

Ich selbst las da zum Schluss mehr oder weniger auch etwas anklagendes heraus, weniger die Lust & Freude an der Pornografie, mehr ein Naserümpfen, so meine Wahrnehmung.
Aber ein jede_r kann sich da gerne selbst ein Urteil bilden

[Blap]

Es muss angeprangert werden, was angeprangert werden muss!

Kampf dem Schweinkram!