Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Moderator: jogiwan

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karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von karlAbundzu »

buxtebrawler hat geschrieben: Di 21. Feb 2023, 16:47 das Prog-Grind-Epos „You Suffer“), h
Ja, die große mehrteilige Grind -Oper, die allerdings mit Minimalismus alles wichtige ausdrückt.
:D

Danke für den Bericht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Arkadin
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben: Di 21. Feb 2023, 17:37
Arkadin hat geschrieben: Di 21. Feb 2023, 16:55 Ehrliches Interesse: Könntest Du einmal sagen, was Powerviolence, Spaß-, Gore- und Porngrind sind? Besonders letzteres klingt ja irgendwie.. ähhh... Du weißt schon... vielversprechend. :pig:
Zu Powerviolence schreibt Wikipedia:
"Musikalisch erreicht Powerviolence oft die Geschwindigkeit des Grindcore, verzichtet dabei aber auf Metal-Einflüsse. Nur bei den langsamen Breakdowns und progressiven Soli sind Einflüsse aus dem Doom Metal erkennbar. Elemente der Musik sind der Einsatz von Blastbeats, das gleichzeitige Anspielen von Bass Drum und Hi-Hat, gefolgt von einer Snare Drum."

Für mich stellt sich das meist als Geholze mit mehr Gekreische als mit gutturralem "Gesang" dar. Kennst du Yacøpsæ aus Hamburg?

Als "Spaßgrind" würde ich Grindcore-Bands mit selbstironischen bis spaßigen Texten und Auftreten beschreiben. Goregrind ist so was wie die sich inhaltlich am Death-Metal orientierende Grindcore-Variante, Porngrind jene mit versauten Texten und entsprechendem Artwork.
Danke für die Erklärung. Kannte ich alles nicht. Habe jetzt in McBrewers Beispiele reingehört, und ich muss sagen, da werde ich auch nicht weiter forschen. Ist nicht so meins. Ich hatte mir damals die "From Enslavement to..." gekauft als die gerade rauskam. In der Phase habe ich auch fast nur Kreator, Destruction, Slayer, S.O.D. usw. gehört. Immer schneller, immer härter. Dann einmal komplett durchgehört, und danach für immer in die Ecke gestellt und meine nächste Platte war dann "Poison" von Alice Cooper. Ich bin später auch nie wieder zu dieser Art Musik zurückgekehrt (Halt, Stopp! Zählt "In Flames"? Die habe ich mich später noch geholt). Ich mag auch diesen Grunz- und Kotzgesang ÜBERHAUPT NICHT. Kurz gesagt: Nach der ersten Napalm Death habe ich dann gesagt - okay, das hast Du jetzt also auch mitgemacht - nun auf zu neuen Ufern.

PS: Lustigerweise hatte ich mir unter Porngrind eine Mischung aus Las-Vegas-Strip-Musik und Metal vorgestellt. Was in meinem Kopf zusammen gemischt spannend klang... aber ja nix mit "the real thing" zu tun hat. Schade eigentlich...
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

Arkadin hat geschrieben: Mi 22. Feb 2023, 13:02 Danke für die Erklärung. Kannte ich alles nicht. Habe jetzt in McBrewers Beispiele reingehört, und ich muss sagen, da werde ich auch nicht weiter forschen. Ist nicht so meins. Ich hatte mir damals die "From Enslavement to..." gekauft als die gerade rauskam. In der Phase habe ich auch fast nur Kreator, Destruction, Slayer, S.O.D. usw. gehört. Immer schneller, immer härter. Dann einmal komplett durchgehört, und danach für immer in die Ecke gestellt und meine nächste Platte war dann "Poison" von Alice Cooper. Ich bin später auch nie wieder zu dieser Art Musik zurückgekehrt (Halt, Stopp! Zählt "In Flames"? Die habe ich mich später noch geholt). Ich mag auch diesen Grunz- und Kotzgesang ÜBERHAUPT NICHT. Kurz gesagt: Nach der ersten Napalm Death habe ich dann gesagt - okay, das hast Du jetzt also auch mitgemacht - nun auf zu neuen Ufern.

PS: Lustigerweise hatte ich mir unter Porngrind eine Mischung aus Las-Vegas-Strip-Musik und Metal vorgestellt. Was in meinem Kopf zusammen gemischt spannend klang... aber ja nix mit "the real thing" zu tun hat. Schade eigentlich...
Zur Info:
"From Enslavement to..." ist nicht das ND-Debüt, das wäre "Scum".
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von Arkadin »

buxtebrawler hat geschrieben: Mi 22. Feb 2023, 13:36 Zur Info:
"From Enslavement to..." ist nicht das ND-Debüt, das wäre "Scum".
Ah, okay. Jetzt fällt mir auch wieder ein: "Scum/From.." kamen damals auch auf einer einzigen CD raus. Die hatten meine Kumpels.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

04.03.2023, Café Treibeis, Hamburg: SHITSHOW
04.03.2023, Monkeys Music Club, Hamburg: THE HOTKNIVES + THIS MEANS WAR


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Mal wieder volles Programm in der Hansestadt: Das Monkeys feierte sein Achtjähriges, SHITSHOW zockten gratis im Treibeis, KILLBITE und APOCALIPSTIX machten die Lobusch unsicher, Postpunk im Molotow… Ich entschied mich fürs Monkeys, jedoch nicht ohne vorher dem quasi auf dem Weg liegenden Café Treibeis einen Besuch abzustatten. Dieser Laden ist eigentlich ‘ne kleine Kneipe, die aber hin und wieder auch Konzerte veranstaltet. Ich hatte als Beginn 21:00 Uhr im Hinterkopf, sodass ich nach der Sportschau keine große Eile hatte, doch als ca. fünf vor neun eintraf, spielte die Band anscheinend schon seit ‘ner Viertelstunde und ich schaffte es gerade noch so, einen Schritt in den Laden zu setzen. Es war gerammelt voll, man stand dicht an dicht und konnte sich kaum bewegen. Von der Bühne sah ich erst etwas, nachdem ich durch die Gruppendynamik langsam Stück für Stück weiter nach vorne gedrängelt worden war. Der Sound war dafür recht klar, Sängerin Julias herrlich rotziges Organ jedoch ziemlich weit nach vorne gemixt, die Gitarre dafür etwas leise – so klang’s zumindest an der Biegung des Tresens, bis zu der ich’s nun geschafft hatte. Die Band mit Leuten von SORT OF SOBER UND ORÄNGÄTTÄNG erfreut sich mit ihrem erfrischenden, flotten, hochenergetischen Oldschool-Punkrock gerade zu Recht großer Beliebtheit, drückt einem das Schmalz aus den Gehörgängen und macht einfach Laune. Der Gig dürfte um die 45 bis 50 Minuten gedauert haben, inklusive NEW-ORDER-Cover („Blue Monday“) und „Happy Birthday To You“ für ein anwesende Geburtstagkind, gespielt in unterschiedlichem Tempo, als Ska-Version und in einer Death-Metal-Fassung…

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Diese Nummer hätten SHITSHOW an diesem Abend auch gut im Monkeys bringen können, denn auch wenn vom ursprünglichen Inhaber-Trio „nur“ noch Sam übrig ist, feierte einer der schönsten Clubs Hamburgs erhobenen Hauptes sein bereits achtjähriges Bestehen! Schon vorm Eingang entdeckte ich die ersten bekannten Gesichter und es wurde munter drauflosgequatscht. Da mit den Belgiern THIS MEANS WAR! die erste Band aber bereits spielte, ließ ich schnell meinen frischgebügelten Zwanziger an der Abendkasse, holte mir ‘ne Pilsette und guckte, was einem da geboten wird: Streetpunk mit melodischem Klargesang nämlich. (Die 80 Liter Freibier waren dafür schon weg, aber irgendwas is‘ immer.) Die seit 2016 existente Band hat bisher ‘ne Single, eine 10“ und ein Album draußen und ist hörbar von den harmoniebedachteren Bands des Genres beeinflusst. Von einer dieser – COCK SPARRER – coverte man dann auch „Suicide Girls“, inklusive kurzen Mitsingspielchen mit dem Publikum. Gute Idee, mal ‘nen jüngeren SPARRER-Song zu covern, anstelle der altgedienten Überklassiker. Der Platz vor der Bühne war ordentlich gefüllt, es wurde sich hier und da warmgetanzt, im Vergleich zu meinem Besuch im Treibeis, der gegen sämtliche Tierhaltungsbedingungen verstoßen hätte, fühlte sich das hier aber angenehmerweise nach unendlichen Weiten an. Zwischendurch versuchten THIS MEANS WAR!, Sam auf die Bühne zu lotsen, um ihm ‘ne Riesenpulle Bier aus ihrer Heimat als Geschenk zu überreichen, doch der war nicht auffindbar, sodass das später – ich glaube, ungefähr im Zugabeteil – nachgeholt wurde. Lief alles schon mal ganz gut rein – so auch das Bier im Pub-Bereich, wo der Umtrunk mit weiteren Freunden und Bekannten, die ich zum Teil schon länger nicht mehr gesehen hatte, fortgesetzt wurde.

Einer von ihnen, der gute Jan, räumte dann bei der Verlosung auch gleich gut ab. Lose waren keine mehr zu bekommen, alle waren verkauft worden und die Erlöse werden für einen guten Zweck gespendet. Jan jedenfalls, der in jüngster Vergangenheit einige Schicksalsschläge einstecken musste, durfte sich über das goldene Ticket freuen, das ihm ein Jahr lang freien Eintritt zu allen Veranstaltungen im Monkeys gewährt! Da hat’s wirklich mal den Richtigen erwischt – herzlichen Glückwunsch!

THE HOTKNIVES hatte ich tatsächlich schon ewig nicht mehr gesehen. Ich erinnere mich immer noch gern an einen fantastischen Auftritt auf dem Wutzrock-Gratis-Open-Air, das dürfte Anfang der 2000er gewesen sein…? Wenngleich ich mit modernem Ska nicht allzu viel anfangen kann, konnten die HOTKNIVES mit Songs wie „Driving Me Mad“, „Harsh Reality“ oder „Holsten Boys“ schon immer bei mir punkten. Der Third Wave Ska der Briten klingt glücklicherweise so gar nicht nach Zirkus- und Blasmusik, sondern verfügt über diese feine melancholische Note und ein gutes Gespür für unaufdringliche, aber unwiderstehliche Melodien. Die Band tritt auch gar nicht erst in Fußballmannschaftsgröße an, sondern beschränkt sich neben der Rhythmussektion, Gitarre und Bass auf einen eher dezenten Bläser und einen Orgelspieler. Die Stimmung war ausgelassen, es wurde getanzt und die Hüften geschwungen. Sänger/Basser Marc verriet immer wieder durch ein Grinsen im Gesicht, dass ihm die Sause genauso viel Spaß machte. Die großen Hits dürften alle gespielt worden sein, meine Favoriten jedenfalls erkannte ich weitestgehend wieder. Eine würdige Combo für diese Geburtstagsfeier, die sich anschließend im Pub-Bereich bei erlesenen Getränken, Hits von DJ Bert und hochgeistiger Konversation (oder so) noch lange hinzog – und in deren Zuge Sam noch mindestens eine Runde Kurze springen ließ. Schön war’s mal wieder – danke an Sam und das Monkeys-Team für diesen Abend und auf die nächsten acht Jahre!

Jetzt im Nachhinein sehe ich übrigens, dass ich vor Urzeiten die THIS-MEANS-WAR!-10“ auf meine Einkaufsliste gesetzt hatte, was dann aber total in Vergessenheit geraten war. Hrmpf. Wenigstens weiß ich jetzt, weshalb mir der Name irgendwie bekannt vorkam…

Reich bebildert auch hier:
https://www.pissedandproud.org/04-03-20 ... means-war/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von Arkadin »

DIE STERNE
Lagerhaus/Bremen
25.03.2023

Hui, einiges habe ich ausgelassen. Vielleicht trage ich das noch nach. Deshalb jetzt chronologisch nicht ganz korrekt jetzt der Bericht von vorgestern.

Manchmal muss man ja zu seinem Glück gezwungen werden. Mit Die Sterne hatte ich mich noch nie so wirklich beschäftigt. Hielt sie zeitweise sogar für eine Hip-Hop-Kombo (weil mit 5 Sterne Deluxe verwechselt). Da fragte mich ein Bekannter, ob ich Lust hätte, auf das Die-Sterne-Konzert mitzukommen. Nachdem ich mich dann erstmalig mit dem Werk der Band vertraut gemacht habe, war ich dann doch begeistert von Musik und Texten. Also flugs auch eine Karte besorgt. Dann sagte mein Bekannter - bei dem sich mittlerweile auch seine Frau anschließen wollte - allerdings kurzfristig wegen Corona ab. Also habe ich den Vormittag damit verbracht, seine zwei Karten noch an den Mann oder die Frau zu bringen und mir selber noch eine nette Begleitung zu verschaffen. Als ich schon sicher war, das wird nix mehr, kamen doch noch zwei positive (also nicht auch Corona, versteht sich) Rückmeldungen und es konnte dann doch los gehen.

Es hat sich vollauf gelohnt. Im ausverkauften Lagerhaus kochte die Stimmung. Was etwas zu Lasten des Vor-Acts ging. Ein einsamer Mann in seltsamem Kostüm und verborgenen Gesicht, der auf seiner Gitarre klassisches Singer-Songwriter-Material zum Besten gab. Nun ist das etwas, was nicht unbedingt so meins ist und wäre mit seiner ruhigen Art auch besser in einer kleinen, kneipenähnlichen Location aufgehoben gewesen. So wurde der Musiker (dessen Namen ich leider nicht verstanden habe, obwohl er ihn öfter wiederholte) vom allgemeinen Geschnatter des immer noch ins Lagerhaus strömenden Publikums übertönt und seine nett vorgetragenen Bitten nach etwas mehr Ruhe fand leider kein Gehör. Das war sympathisch, aber wie gesagt nicht meins und hier vielleicht etwas fehl am Platze.

Dann Die Sterne. Die Stimmung geriet sofort auf den Siedepunkt, was nicht nur an der Hitze im vollgepackten Saal lag. Im dicken Pelzmantel (puuh, der Arme) war der supersympathische und hervorragend aufgelegte Frank Spilker sofort mittendrin. Mit seinen hervorragenden neuen Musikern brannte er ein wahres Feuerwerk ab. No fillers, all thrillers. Und obwohl ich „neu“ dabei war, konnte ich schon ein paar Songs mitsingen. Faszinierend auch zu sehen, wie viel die Band den Fans bedeutet. Das war Liebe von beiden Seiten. Spilker steht natürlich im Vordergrund und ist schon aufgrund seiner Größe eine wahnsinnige Präsenz auf der Bühne. Neben ihm kann sich da nur noch die wunderbare Keyboarderin und Backing Vokalistin Dyan Valdés ins Rampenlicht bringen. Alles in allem war es eine grandiose 2-stündige Party, die unglaublich viel Spaß gemacht und mich zum Fan gemacht hat. So wanderten dann auch nach dem Konzert zwei Vinyl-Scheiben in meine Sammlung. Eine auch von Spilker und Valdés signiert.

Danach verbrachte ich noch in der Heldenbar einen sehr netten Abend in sehr angenehmer Begleitung, aß das erste Mal seit Jahren wieder ein Rollo am Eck und war - auch durch die doofe Zeitumstellung - so spät (oder so früh, je nachdem) zu Hause, wie bestimmt seit über 10 Jahren oder länger nicht mehr. Ein perfekter Abend an den ich noch lange mit einem warmen Gefühl im Herzen zurückdenken werde.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Ja, die Sterne. Zweite Hälfte der 90er mit den Alben "Posen" und "Von allen Gedanken schätze ich doch am meisten die Interessanten" habe ich die echt geliebt. Damals hab ich die auch in der Freiheit 36 gesehen, einige Jahre später noch mal in Kiel. Da war Frank "Orgel" Will aber schon ausgestiegen, und ich verlor immer mehr das Interesse. Nach meinem Umzug in den Hamburger Speckgürtel 2015 hab ich die dann noch mal im Schanzenpark gesehen und da zwei CDs gekauft - die ich bis heute nicht gehört hab... Mittlerweile ist das ja zu Spilkers Soloprojekt geschrumpft.

Im Herbst letzten Jahres habe ich die beiden o.g. Alben zum ersten Mal seit vielen Jahren mal wieder auf den Plattenteller gepackt. Musikalisch immer noch toll ("Nur Flug" ist ja musikalisch eine, hust, Hommage an "Black is black", und "Risikobiographie" hat ja Hawkwinds "Silver machine" eingebaut), muss ich auch konstatieren, mit Spilkers Texten wenig anfangen zu können.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

ugo-piazza hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 20:01 (...) zwei CDs gekauft - die ich bis heute nicht gehört hab...
:shock:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von CamperVan.Helsing »

buxtebrawler hat geschrieben: Mi 29. Mär 2023, 08:32
ugo-piazza hat geschrieben: Di 28. Mär 2023, 20:01 (...) zwei CDs gekauft - die ich bis heute nicht gehört hab...
:shock:
Ja, man sollte sich am Merchstand zurückhalten. Vielleicht landen sie ja im nächsten Wichtelpaket...
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event

Beitrag von buxtebrawler »

31.03.2023, Monkeys Music Club, Hamburg:
OXO 86 + NÖÖS


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Relativ spontan dockten die Berliner bzw. Brandenburger OXO 86 am Monkeys an, also flugs Karten organisiert und daran gut getan, denn alsbald war das Ding ausverkauft. Wer Support machen würde, war bis kurz vorher unbekannt, doch in den erst seit Kurzem existierenden Hamburgern NÖÖS fand man einen willigen Vorturner. Diese neue Band um u.a. ÖSTRO-430-Drummerin Sandy hat zwar erst ‘ne Handvoll Songs im Gepäck, ist aber motiviert bis in die Haarspitzen. Bei ein, zwei Nummern rumpelte es noch etwas, aber dafür hat der Sänger ein kräftiges Organ und ist ‘ne echte Rampensau. Der P.A.-Sound war zudem vom Feinsten. Man coverte „‘Merican“ von den DESCENDENTS und den Sänger hielt’s nicht lange auf der Bühne; er ging nun auch auf der Tanzfläche auf Tuchfühlung mit dem Publikum. Der beste Song war „Baptised in Blood“ und nach entsprechender Bitte des Sängers bildete sich direkt ein kleiner Pogomob. Als Zugabe – sprich: als sechsten Song oder so – spielte man dieses Stück kurzerhand noch einmal, versprach aber eine Überraschung im Mittelteilt. Diese bestand darin, dass man eine Wall of Death formte – eine alberne Unsitte, die hier völlig fehl am Platze wirkte. Die sich irgendwo zwischen melodischem Hardcore- und Streetpunk bewegende Band ließ sich anschließend auch noch auf der Bühne mit Publikum im Hintergrund nach „Bitte alle mal so ‚yeah‘“-Aufforderung fotografieren, was ich auf Punkgigs dieser Größenordnung nun auch noch nie erlebt hatte und mich etwas befremdete. Bischn weniger Pose, dafür mehr Songs wären nett, denn musikalisches Potenzial ist auf jeden Fall einiges vorhanden.

In der ausverkauften Hütte war’s mittlerweile so richtig drängelig geworden und als es losging, fraß der sich fast gegenseitig auf den Füßen trampelnde Mob OXO 86 aus der Hand. Zwischen Ska- und Streetpunk mäandernd, brachte man von der ersten Minute an ungelogen den gesamten Saal zum Tanzen und Mitsingen. Seit 1996 ist man fleißig dabei, eingängige, deutschsprachige Hits zu schreiben und mit heiserer Stimme vorzutragen, die mit Witz und Selbstironie bis hin zu Sarkasmus aus dem Alltag des „kleinen Mannes“ berichten, proletarische Weisen also, die sich nicht die große Politik auf die Fahne schreiben, sondern deren soziale Diskurse eher zwischen den Zeilen stattfinden – und mal mit Orgelsounds, viel öfter aber mit nicht immer kerzengerade gespielter Trompete abgeschmeckt werden. Das Set berücksichtigte natürlich das jüngste Album „Dabei sein ist alles“, wodurch es sich von jenem des auf dem „Live in Leipzig“ konservierten Doppelalbums unterschied. Am Tieftöner hat man einen der vielleicht lässigsten Bassisten der Szene, Dreh- und Angelpunkt auf der Bühne aber ist Sänger und Chef-Entertainer Willi. Dieser hängt sich von der Bühne gern mit Zweidrittel seines Körpers ins Publikum, wenn er nicht gerade (wie mehrmals an diesem Abend) Crowdsurfing betreibt, an Lichttraversen entlanghangelt und sich vertrauensvoll in die Meute fallen lässt, und sagt im völlig nassgeschwitzten Nicki Sachen wie „Schon die Hälfte rum? Fühlt sich an, als hätten wir gerade erst angefangen.“ Ach ja, nebenbei singt er auch noch voller Inbrunst.

Nach „Walking Class Heroes“ schien’s ’ne Zwangspause gegeben zu haben, war da was mit dem Schlagzeug? Willi jedenfalls nutzte die Zeit, um Witze zu erzählen, und man konnte prima Bierholen gehen. Statt längere Rufe nach Zugaben zu provozieren, verschnaufte man nur kurz und kündigte die – ich glaube – drei Zugaben an, von denen eine wie üblich der alte GOYKO-SCHMIDT-Klassiker „Saus und Braus“ war. Je später der Abend wurde, desto öfter fanden sich Teile des Publikums auf der Bühne ein und sangen lauthals ins Mikro des Bassers mit. Der gesamte Gig war eine phänomenale Party von einer der besten Livebands in diesem Sektor hierzulande, in deren Anschluss wir bei ‘80er-Synthwave im Pub-Bereich versackten. So was hatte ich mal wieder gebraucht. Danke, Monkeys, danke, OXO 86 und hoffentlich auf bald!

Reich bebildert auch hier:
https://www.pissedandproud.org/31-03-20 ... 86-noeoes/
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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