Camp Blood 2: The Revenge – Brad Sykes (2000)

Moderator: jogiwan

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DrDjangoMD
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Camp Blood 2: The Revenge – Brad Sykes (2000)

Beitrag von DrDjangoMD »

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Originaltitel: Camp Blood 2

Land: USA

Jahr: 2000

Buch und Regie: Brad Sykes

Darsteller: Jennifer Ritchkoff, Garrett Clancy, Ken X (ja, der Name steht so im Vorspann),…

Inhalt: Trisha, welche die Ereignisse des ersten Teils lebend überstanden hat, wird von einem Regisseur augagiert, der Verfilmung der tragischen Geschehnisse beizuwohnen. Doch bevor die erste Szene im Kasten ist beginnt ein Killer mit Clownsmaske schon ein Crewmitglied nach dem anderen zu meucheln.

Kritik: Der Film beginnt mit einem Pärchen im Wald, welches von dem Killer umgebracht wird. Wir realisieren, dass wir versehentlich den ersten Teil eingelegt haben, wechseln die DVD und können nun endlich „Camp Blood 2“ ansehen, der mit einem Pärchen im Wald beginnt, welches von dem Killer umgebracht wird.
Diese Anfangssequenz lässt schon befürchten, dass Brad Sykes für seine Fortsetzung einfach aus den Klischees die er schon im ersten Teil ausgeschlachtet hat, noch den letzten Saft rauspressen will. Weit gefehlt, „Camp Blood 2“ ist in gewisser Weise das genaue Gegenteil des Vorgängers.
Durch die Handlung um den Filmdreh bietet sich Sykes die Möglichkeit mit sehr viel Selbstironie ans Werk zu gehen. Szenen wie die, in welcher ein Schauspieler den Regisseur überredet den Killer ohne Machete angreifen zu lassen, weil ihm das zu gefährlich sei, liefern mir zumindest einige Erklärungen für Ungereimtheiten im ersten Teil.
Nett ist auch die Stelle an welcher der Regisseur einer Darstellerin erklärt, dass sie eine Nacktszene hinlegen muss, weil zumindest eine Nacktszene für einen erfolgreichen Film notwendig ist und wir als Zuseher gleich in der nächsten Einstellung eine Nacktszene zu sehen bekommen.
Natürlich ließ sich Sykes diesmal wieder nicht lumpen eine Horrorreferenz nach der anderen (nicht nur auf „Blood Camp 1“) einzufügen. So trägt der geplante Film des Regisseurs den Titel „Within the Woods“ (na, na,…) und wir bekommen erklärt, dass der Killerclown das Potential hätte der neue Freddy Krueger zu werden (ja klar, der Killer aus „Prom Night“ hatte mehr Potential als dieser hier).
Sonst haben Regie und Drehbuch ein wenig nachgelassen. Die unheimliche Atmosphäre musste plumpen Jumpscares weichen. Es wird zwar versucht mit bunter Beleuchtung hier und da ein wenig Stimmung reinzubringen (offenbar hat Sykes mittlerweile ein paar Mario Bava Filme ansehen können) die will nur diesmal nicht so richtig kommen.
Was für mich diesmal die größte Schwäche war, ist dass die gesamte erste Hälfte praktisch nur aus Filler besteht. Uns werden lange Dialogpassagen geboten, die ins Nirgendwo führen und wir bekommen geschätzte zwanzig Mal die Ereignisse des ersten Teiles Revue passiert, meistens mit visueller Unterstützung.
Wenigstens ist die zweite Hälfte dann unterhaltsamer, denn wir haben mehr Leute zum Killen und weniger Zeit dafür, denn dieser Film ist (Gott sei Dank) wieder nach guten 70 Minuten beim Abspann angelangt.
An dieser Stelle müssen wir dann mit einigen Löchern in der Geschichte fertig werden, die nicht wirklich gefüllt werden. Warum ist der Psychiater plötzlich für das Filmprojekt? Wer hat die beiden am Anfang getötet???
Kleiner Trost: Darsteller und Rollen sind diesmal besser! Jennifer Ritchkoff hat in dem Jahr, das seit dem ersten Teil vergangen ist, viel dazugelernt und bietet uns eine überzeugende psychisch Labile. Der "Regisseur" spielt zwar gnadenlos übertrieben, da seine Rolle aber mehr einer Karikatur gleicht als einer seriösen Gestalt ist das durchaus gutzuheißen. Die „Schauspieler“ im Film spielen die Personen aus dem ersten Teil. Das Schöne dabei ist, dass die Charaktere der Akteure überhaupt nicht mit den Charakteren dieser Rollen überein stimmen. Sie sind immer noch flach, aber all die Stereotypen sind wenigstens ein bisschen anders verteilt (die Schlampe vom Dienst ist diesmal brünett und nicht blond!), was sie interessanter macht.
Bevor ich’s vergesse: Die Mordszenen sind hier wieder erste Sahne und können sich inzwischen schon mit einem professionellen Horrorfilm (zumindest einem aus den frühen 80ern) messen.
Fazit: Mit mehr Ironie gedrehte Fortsetzung, welche zwar origineller daherkommt, aber einiges an Atmosphäre eingebüßt hat und ihre 70 Minuten nur durch gewagten Einsatz von Filler hinbekommt.
Filmtechnisch: 3/10
Trash: 5/10
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horror1966
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Re: Camp Blood 2: The Revenge – Brad Sykes

Beitrag von horror1966 »

Wenn man der Meinung ist, das schon Teil 1 ein absoluter Griff ins Klo war, dann wird dieser Eindruck in diesem Nachfolger noch um Einiges erhöht, Finger weg.
Big Brother is watching you
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buxtebrawler
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Re: Camp Blood 2: The Revenge – Brad Sykes (2000)

Beitrag von buxtebrawler »

Alle sechs Teile erscheinen voraussichtlich am 29.10.2021 bei WMM als Blu-ray/Doppel-DVD-Kombination in x verschiedenen Mediabooks:

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Cover A, limitiert auf 222 Exemplare

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Cover B, limitiert auf 111 Exemplare

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Cover C, limitiert auf 111 Exemplare

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Cover D, limitiert auf 111 Exemplare

Extras:
- 16-seitiges Booklet "Der Killer-Clown ist los!" von Christoph N. Kellerbach

Disc 1: Blu-ray
- Hauptfilme Camp Blood 1+2
- Originaltrailer zu Teil 1
- 3D-Fassungen zu beiden Teilen

Disc 2+3: DVD
- Filme Camp Blood 3-6 / OmU
- Deutscher Trailer zu Teil 1&2
- Originaltrailer zu Teil 3-6
- Making Of zu Teil 5&6
- unveröffentlichter Final Second Cut zu Teil 6 (Englisch)

Bemerkungen:
Mediabook (Blu-ray + 2 DVDs)
Camp Blood 1-6 (Teil 3-6 sind nur auf Englisch mit dt. Untertitel)

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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jogiwan
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Re: Camp Blood 2: The Revenge – Brad Sykes (2000)

Beitrag von jogiwan »

Mäßig originelle Fortsetzung des Amateur-Slashers „Camp Blood“ der auch gleich alle Fehler aus dem Vorgänger wiederholt und noch ein paar weitere dazu macht. Hier geht es um einen schmierigen Regisseur, der das unter Mordverdacht stehende und traumatisierte „Final Girl“ an den Ort der Verbrechen zurückholt um dort mit Schauspielern einen authentischen Film a la „Blair Witch“ zu drehen. Die Handlung setzt ja ca. ein Jahr nach den Ereignissen an und ist leider ziemlicher Mist, der an allen Ecken und Ende nicht wirklich Sinn ergibt und noch dazu mit völlig unsympathischen Darstellern aufwartet. Der Film startet quasi wie sein Vorgänger und verlegt dann seine Handlung zuerst nach Los Angeles und dann wieder in den Wald, wobei die Drehorte völlig lieblos gewählt erscheinen. Spannung und dergleichen sucht man abermals vergeblich und auch sonst sind im Vergleich zum Vorgänger keine Steigerungen zu vermelden. Positiv sind wieder die kurze Laufzeit und die Tatsache, dass man Slasher-Fans ja im Grunde alle vorsetzen kann. „Camp Blood 2“ ist in allen Belangen unterdurchschnittlich und ist wohl nur zu dem Zweck gedreht worden, um seinen Vorgänger rückblickend in einem besseren Licht darzustellen. Dessen Szenen werden hier auch ausgiebig einer Zweitverwertung zugeführt. Wer jedenfalls meint, dass es technisch, darstellerisch und inhaltlich schlechter als im ersten Teil gar nicht mehr gehen kann – wird hier mühelos eines Besseren belehrt.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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