Von der Schauburg zum Schauburgle

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Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

116. Blood On My Name (Matthew Pope, 2019)
Leigh (Bethany Anne Lind) wacht in ihrer Werkstatt neben der Leiche eines Mannes auf.
Was ist geschehen? Sie erinnert sich nicht. Leigh entschließt sich kurzerhand, die Leiche
zu entsorgen und Stillschweigen zu bewahren. Unsaubere Geschäfte um gestohlene Autos
und die Vorstrafe ihres Sohnes bewegen sie dazu, unangenehmen Fragen eher aus dem Weg zu gehen.
Aber es kommt, wie es im Film kommen muß. Die Leiche bleibt nicht verschwunden ,
und immer mehr Personen stellen Nachforschungen an. Etwas, das Leigh überhaupt nicht gebrauchen
kann. Kann sie sich in dieser Situation auf ihren Vater Richard (Will Patton) verlassen,
den örtlichen Sheriff?

Der Debutfilm von Matthew Pope steigt mit einem Rätsel ein und verwendet den Rest der Laufzeit
darauf, dieses zu lösen. Dabei begleiten wir Leigh auf ihrem Weg und wünschen ihr als Zuseher
das Beste. Wobei natürlich klar ist, daß in einem als "Southern-Noir" beworbenen Streifen
echte Unschuldslämmer mit der Lupe zu suchen sind. Man kann zu Beginn durchaus von
einer gewissen Intensivität des Streifens sprechen, die dieser jedoch nach und nach
und gegen Ende sogar rasant verliert. Wenn sich die anfangs zugeknöpfte Leigh plötzlich
zum Plaudertäschchen wandelt, ist das ein Bruch, den man als Zuschauer nur schwer schlucken
kann. Zudem gelingt es der Hauptdarstellerin leider nicht, den Film zu tragen und
den Zuschauer bedingungslos mitzunehmen.
Interessante Ansätze, aber kein guter Film.
4/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

117. Das Rattennest (Roberto Bianchi Montero, 1974)
Richard Harrison gibt hier den namenlosen, verkrüppelten Fremden, der auf der Suche nach seinem Bruder
in ein gottverlassenes Goldsucherdorf kommt. Dort leben sechs Männer und eine Frau, allesamt keine
Heiligen vor dem Herrn. Jeder mißtraut jedem. Die Fäden in der Hand hält der Wirt Carl, dessen Frau Rita
mit jedem im Dorf schläft, nur eben nicht mit Carl. Diesen Umstand versucht Carl durch Unmengen
J&B erträglich zu machen. Überhaupt scheint die schottische Nobelmarke (sic!) im Dorf allseits
beliebter als Wasser oder sonstiges Gesöff zu sein.
Als Fremder im Dorf provoziert der Krüppel noch größere Feindseligkeiten als sowieso schon vorhanden.
Hinzu kommt, daß Rita den Neuling unbedingt in's Bett bekommen will, was natürlich Eifersüchteleien
bei allen anderen wachruft.
Und so landet irgendwann der Frachter im Hafen und das Streichholz in der Munitionskammer.
Wird es Überlebende geben?

Roberto Bianchis Sleazekracher habe ich nun zum ersten mal gesehen. Sein "Schön, nackt,..." hat
mir ja schon immer zugesagt. In's gleiche Fahrwasser driftet dieser Streifen ab,
der damit auf angenehme Weise neben der Spur unterhält. Schön, den dauermürrischen Gordon Mitchell
mal wieder zu sehen. Und natürlich die laszive Dagmar Lassander, die kein Blatt vor Mund nimmt;
und auch sonst nirgends.
6,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

118. Silent Madness (Simon Nuchtern, 1984)
Der Gewalttäter Howard Johns wird aufgrund einer Namensverwechslung aus einer geschlossenen
psychiatrischen Abteilung in New York entlassen. Dort saß er ein, da er in jungen Jahren
eine Gruppe von Studentinnen vorzeitig in's Jenseits befördert hatte.
Kaum an der frischen Luft muß ein junges Pärchen beim Liebesspiel dran glauben. Howard Johns
fackelt nicht lange. Werkzeuge sind seine bevorzugte Mordwaffen, effektiv in 3-D auf der Leinwand
präsentiert. Die blutige Spur deutet wohl auf ein bestimmtes Ziel hin.
Lediglich die engagierte Ärztin Joan und ihr Freund Mark scheinen auf der richtigen Spur zu sein.

Regisseur Simon Nuchtern hat nun keine großen Fußspuren im Genrekino hinterlassen.
Dennoch war er als Produzent, Drehbuchschreiber und Regisseur immer eben diesem Genre verbunden.
Sein Film "Silent Madness", bei dem er produzierte, das Drehbuch schrieb und Regie führte
ist dann wohl so etwas wie sein Opus Magnum. Entstanden zu einer Zeit, als die Slasher-Welle
schon wieder leicht abebbte, versuchte man mittels 3-D-Effekten auf sich aufmerksam zu machen.
Zudem, Irrenanstalt und gandenloser Massenörder samt Geheimnis aus der Vergangenheit gehen doch eigentlich immer.
Und tatsächlich sieht der Streifen nicht billig aus. Die Darsteller machen ihre Sache gut,
zum Beispiel punktet Sidney Lassick als wichtigtuerischer Ortspolizist.
Allerdings sind die Effekte recht einfach gehalten, meist offscreen. Atmosphärisch kann "Silent Madness" auch nicht durchgängig punkten.
Dennoch ist der Streifen aus der goldenen Ära einer, den man nicht missen möchten.
Zu präsent sind noch die damaligen Versuche in den End-1980ern, einer ungekürzten Version habhaft zu werden.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

119. Das alte, finstere Haus (James Whale, 1932)
Mehrere Reisende suchen nächtens Schutz vor einem gräßlichen Unwetter und landen dabei in
dem einsam gelegenen Anwesen der Familie Femm. Die Gastfreundschaft wird nur widerwillig gewährt,
die Ankömmlinge nur mit dem notdürfigsten versorgt; wohl in der Hoffnung, der Besuch möge bald wieder
das Weite suchen. Doch die Nacht ist lang, und irgendwann finden die Gäste heraus, daß die Gastgeber
offenbar jemanden auf dem Dachboden eingesperrt haben.....

Nachdem vor einiger Zeit William Castles Version dieses Stoffes von J.B.Priestley im Player landete,
nun auch erstmalig James Whales Original. Der Streifen war wohl damals trotz Whales Bekanntheit
kein großer Erfolg und galt bis in die 1970er als verschollen, bevor er von dem Regisseur Curtis Harrington
wiederentdeckt wurde. Trotz der düsteren Gemäuer und des geheimnisvollen obersten Stockwerks setzt
sich keine durchgängige Gruselstimmung durch. Zudem wird das Geschehen immer wieder humoristisch aufgelockert.
Hierfür zeichnet zu großen Teilen Charles Laughton in einer seiner ersten Rollen verantwortlich.
Eine zarte Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen.
Die Geheimnisse der Familie Femm werden vom bettlägerigen Patriarch Sir Roderick Femm ausgeplaudert.
Sir Roderick Femm wird von der Engländerin Elspeth Dudgeon gespielt, die hier unter dem Pseudonym
John Dudgeon auftritt.
Da der Großteil der Handlung im großen Saal des Haupthauses stattfindet, von wo auch mehrere
Treppen verwinkelt in die oberen Geschosse führen, wohnt dem ganzen ein gewisses Bühnenambiente
inne, ja wirkt "Das alte, finstere Haus" etwas statisch. Das Spiel mit den Schatten ist sehr gelungen und wurde
vielleicht auch von einem gewissen Jacques Tourneur gesehen.
Ein sympathischer, kleiner Streifen, aber leider keine fast vergessene Perle.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

120. The Endless (Benson/Moorhead, 2017)
Die beiden Brüder Aaron (Moorhead) und Justin (Benson) leben zusammen in einer Wohnung und führen
ein einfaches Leben. Beide befinden sich in psychologischer Behandlung aufgrund traumatischer Kindheitserfahrungen.
Damals entkamen sie einem sektenählichen Selbstmordkult, der sie nach dem angeblichen Unfalltod der
Eltern aufgenommen hatte. Eines Tages landet ein mysteriöses Video, offenbar auf dem Sektengelände gedreht
bei den Brüdern im Briefkasten. Die beiden beschließen, zur Traumabewältigung dem Camp noch einmal einen
Besuch abzustatten. Dort werden sie mit offenen Armen in einer scheinbar heilen Welt empfangen.
Während Justin nach kurzer Zeit genug gesehen hat, überlegt sich Aaron ernsthaft, im Camp zu bleiben.
Nach und nach werden den beiden kleine Hinweise zugespielt. Alles deutet darauf hin, daß im
Camp elementare Naturgesetze nicht gelten. Die beiden Brüder müssen eine Entscheidung treffen,
bevor es möglicherweise kein Zurück mehr gibt.....

Das Duo Benson und Moorhead kehrte mit "The Endless" an die Schauplätze ihres Erstlings
"Resolution - Cabin of Death" zurück. "The Endless" ist aufwendiger produziert, hatte aber dennoch
kein allzu großes Budget. Deshalb übernahmen Benson und Moorhead auch möglichst viele
Aufgaben, in dem Fall neben Regie, Drehbuch, Kamera und Schnitt auch die Hauptrollen.
Auch die immer wieder kehrende Melodie von "House Of The Rising Sun" wurde gewählt,
da sie lizenzfrei ist. Und "The Endless" sieht zuallererst auch sehr gut aus. Neben
stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen (oftmals per Drohne) wissen auch die Tricksequenzen
zu überzeugen.

Und dann die Story. Unsere Brüder suchen Antworten auf die mysteriösen Vorkommnisse im Camp,
wie der Zuschauer ebenfalls. Hinweise gibt es immer bruchstückhaft, man fragt sich,
was ist real, was Einbildung. Auch gelingt es dem Film erstaunlicherweise, sich diese Frage auch den
Zuschauer konkret stellen zu lassen; ein paarmal dachte ich "Habe ich das jetzt wirklich gesehen?".
Ob man zu Antworten gelangt, bleibt jedem selbst überlassen. Die Gemengelage zwischen
► Text zeigen
hält einen fasziniert vor der Leinwand.
Ich glaube, bei tausend Zuschauern gäbe es hinterher tausend verschiedene Meinungen,
was man denn gerade gesehen habe; und das spricht eindeutig für den Film!
8,5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

121. King Kong (Cooper/Schoedsack, 1933)
Zu diesem Klassiker muß nicht viel gesagt werden. Die Monsteraction geht auch für
heutige Verhältnisse noch gut ab und besticht auch von der Leinwand.
Gesichtet wurde die Kinosynchro aus den 1950ern, nicht die alte und sehr
verstümmelte Synchronfassung aus den 1930ern oder gar die Kombination von beiden.

"King Kong" lotet noch Grenzen aus, die nach Durchsetzung des Hays-Codes wieder
undenkbar waren. So wurden grundsätzlich in der zweiten Hälfte der 1930er
harmlosere Action- und Horrorfilme gedreht, als noch bis 1933.
Dies trifft vor allem auch auf die zweite Welle der Universal-Horrorfilme zu.
"King Kong" ist und bleibt ein Monsterfilm,
und ein zeitloser noch dazu!
9/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

122. Halloween Kills (David Gordon Green, 2021)
Mit Kumpels auf der Leinwand geschaut, zuvor keine Sichtung im Kino. Der Streifen schließt
nahtlos an den Vorgänger von 2018 an. Michael überlebt das Feuer. Doch auch Laurie Strode
übersteht ihre schwere Verletzung. Und so tun alle wieder das, was man von Ihnen im
Halloween-Franchise erwartet. Michael mordet sich emotionslos durch Haddonfield,
Laurie Strode samt Familie jagt den Killer, um ihn endlich endgültig in die Hölle zu schicken.
Da passiert dann einiges bemerkenswertes. Zum Beispiel treten einige Personen aus dem
Erstling wieder auf. Sogar Dr. Loomis bekommt einen gemorphten Auftritt spendiert.
Michael Myers ist in "Halloween Kills" blutrünstiger denn je, der Bodycount schießt
in ungeahnte Höhen. Aber genau diese übertriebenen Gewaltorgien (Michael erledigt gefühlt zehn
Feuerwehrleute in einer Minute unter Einsatz brutalster Computereffekte :roll: )
nehmen dem Streifen viel an Atmosphäre und Mitfühlpotential.
Dies gilt im übrigen ganz ähnlich für James Wans "Malignant".
Ganz eindeutig ein Streifen hauptsächlich für die jüngere Generation;
einmal Anschauen geht jedoch immer.
Gerade noch nostalgiegepimpte 6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

123. Chopping Mall (Jim Wynorski, 1986)
Das riesige Einkaufszentrum "Park Plaza" wird des nachts neuerdings von patrouillierenden Robotern bewacht.
Die kleinen Blechkisten sehen eigentlich harmlos aus. Doch nach einem Blitzeinschlag in das Kontrollzentrum
werden die drei zu Killermaschinen. Eindringlinge werden gnadenlos terminiert.
Zufälligerweise haben sich vier junge Pärchen das "Park Plaza" ausgesucht, um eine inoffizielle Party
zu feiern. Hauptziel: Koitus! Doch die Interruption läßt nicht lange auf sich warten.
Die mutierten Killerroboter verstehen keinen Spaß....

Jim Wynorskis zweiter Film ist ein recht gelungener, spaßiger kleiner Slasher. Produziert von
Roger Corman bietet der Streifen unzählige Verweise auf dessen Filme. Dick Miller,
Paul Bartel und Mary Woronov schauen auch kurz vorbei und tragen Namen,
die sie bereits in anderen Corman-Filmen hatten. Gedreht wurde nachts in einer
Mall, dies sollte Corman-typisch Kosten sparen. Fast zur selben Zeit wurden
Szenen zu "Phantom-Kommando" in der gleichen Mall gefilmt.
Nachdem der Streifen als "Killbots" in die Kinos kam und floppte, wurde er kurzerhand
um überschüssiges Material erleichtert und in "Chopping Mall" umbenannt.
Tatsächlich wurde so ein respektables Einspielergebnis erzielt.
Sympathischer und kurzweiliger Streifen!
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

124. Resolution - Cabin of Death (Benson/Moorhead, 2012)
Michael läßt seine Frau für ein paar Tage allein um seinem alten Kumpel Chris zu helfen.
Dieser haust unter erbärmlichen Bedingungen in einer Waldhütte und frönt hemmungslos
seiner Cracksucht. Um der alten Zeiten willen möchte Michael Chris noch einmal zu einem Entzug
überreden. Das Überreden sieht wie folgt aus: Chris an die Heizung zu ketten und ihn
per Schocktherapie bzw. Kaltem Entzug von dem Zeug loszubekommen.
Doch die Aktion verläuft natürlich nicht wie geplant. Zum einen möchte Chris partout
seine Sucht nicht aufgeben. Zum anderen tummeln sich in der Umgebung sehr seltsame
und mitunter bedrohlich wirkende Gestalten. Zu guter letzt entdeckt Michael Schriftstücke
und Aufnahmen, deren Sichtung ihn an seinem Verstand zweifeln lassen.
Langsam verliert Michael dann auch den Bezug zur Realität. Lediglich die Telefonate mit seiner
Frau helfen ihm, Kontakt zur Außenwelt zu halten.

"Resolution" ist der erste gemeinsame Langfilm des Duos Justin Benson und Aaron Moorhead.
Mit sehr wenig Budget schaffen sie dank einer Story, die immer nur bruchstückhaft weitergeführt wird
und einer durchgängig mysteriös-bedrohlichen Stimmung einen sehr interessanten Genrevertreter,
bei dem nicht nur die Protagonisten langsam an ihrem Verstand zweifeln. Natürlich trägt
auch das intensive Spiel der beiden Hauptdarsteller Peter Cilella und Vinny Curran
zum gelungenen Gesamtergebnis bei.

Fünf Jahre später sollten die beiden Regisseure mit "The Endless" noch einmal in die Gefilde
von "Resolution" zurückkehren. Dabei übernehmen Cilella und Curran noch einmal die Rollen
von Michael und Chris. Auch die beiden Regisseure führen in "Endless" ihre (kleinen) Rollen
aus "Resolution" fort. Es lohnt sich, beide Filme hintereinander zu sichten.
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Von der Schauburg zum Schauburgle

Beitrag von sergio petroni »

125. Blut auf dem Asphalt (Jean-Pierre Desagnat, 1983)
Zwei junge Ausreißerinnen geraten in Paris an eine Organisation, die Mädchenhandel betreibt und dubiose
Orgien veranstaltet. Durch einen Zufall können die Zwei entkommen und ihre Geschichte der Polizei
erzählen. Der Fall wird der Truppe um Philippe Audray übertragen, die den Spitznamen "Flics de choc"
trägt, soviel wie "Schockpolizisten". Tatsächlich wird die Truppe ihrem Ruf gerecht, nachdem
die zwei jungen Damen ermordet wurden. Von jeglichen Fesseln befreit, greifen die "Schockpolizisten"
zu teils brutalen Methoden, um der Hintermänner habhaft zu werden....

Desagnat inszenierte hier einen billigen Vertreter des französischen Copthrillers.
Manches an der Chose riecht nach Fernsehfilm. Der Streifen versucht mit viel nackter haut
und einigen derben Onelinern zu punkten, was auch teilweise gelingt.
Stringenz und Logik sucht man vergeblich, dafür bekommt man ein paar WTF-Momente geboten.
Die Truppe um Kommissar Audray bekam danach noch ein paar Fernsehauftritte spendiert.
Kann man sich auf jeden Fall mal geben.
5/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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