fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

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fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Der Protector
(USA 1985)
Regie: James Glickenhaus
Mit Jackie Chan, Danny Aiello.
Danny Wong (Jackie Chan) arbeitet als Cop in New York. Als sein Partner erschossen wird, tötet er die Angreifer, verwüstet dabei aber gefühlt den halben Stadtteil. Mit seinem neuen Partner Danny Garoni (was für ein Name!) (Danny Aiello) wird er erstmal zum Personenschutz in einer Modelagentur abgestellt. Dabei wird die Tochter eines Großindustriellen entführt. Der Fall führt die beiden Haudegen nach Hongkong.
Wow! Jedem sollte zwar klar sein, dass es bei einem Jackie-Chan-Film immer nur daraum geht, eben Jackie Chan und seine Actionkunst in Szene zu setzen, aber es ist schon beeindruckend wie gut das alles zusammen passt. Der Film rauscht so durch und macht einfach nur Spaß. Dazu gibt es dann für Jackie noch einen High-Class-Sidekick mit Danny Aiello, dem es sichtlich Spaß macht, hier komplett auf die Kacke zu hauen. Und dass alles, wenn man bedenkt, wie viele Probleme es anscheinend beim Dreh gab. Chan war ja überhaupt nicht mit dem Dreh und dem Endergebnis zufrieden und brachte seine eigene Fassung heraus. Und Glickenhaus wollte wohl eigentlich schon in Richtung seines Exterminators. In dieser Fassung wirkt das ganze dann auch auf eigenartige Weise unrund. Der dann doch infantile Humor auf der einen Seite und die Gewaltspitzen auf der anderen. Was den Film aber nach all den Jahren nur noch interessanter macht. Die HK-Fassung kenne ich noch nicht. Muss dann aber wohl auch mal zum Vergleich irgendwann herhalten.
Aber erstmal zählt ja nur, dass Jackie umher hüpft wie ein Flummi und am Schluß auf einem Baukran gefühlt 200 m über dem Boden einem 2Meter größeren Widersacher den Garaus macht. Schön. Demnächst dann Police Story.
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Zuletzt geändert von fritzcarraldo am Sa 8. Mai 2021, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Manifest des Wahnsinns.
MI GRAN NOCHE
(Spanien 2015)
Regie: Alex de la Iglesia
Mit Mario Casas, Blanca Suárez ,Santiago Segura.
Ein TV-Studio in Spanien. Aufzeichnung der jährlichen Silvester-Sendung mit den üblichen Stars. Die Zuschauer sind allesamt Statisten, die (gefühlt?) schon seit Wochen auf "Knopfdruck" klatschen, lachen und überhaupt begeistert sein müssen. Mittendrin dann die Stars, Streit, Neid, Missgunst, Komplotte, Wahnsinn und Mordversuche. Da ist der Belagerungszustand von Streikenden außerhalb des Studios eigentlich noch das Geringste.
Ja. Der Film ist genau so! Eine unfassbare nicht enden wollende TV-Hölle. Der Film fängt schon mit höchstem Tempo an. Ich musste mich auch erst daran gewöhnen, aber wenn man erst einmal drin ist, geht sie ab die wilde Achterbahnfahrt.
Dazu sind die Showeinlagen mitreissend inszeniert. Ich wusste jetzt nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte , da ich diese ganze TV-Welt ja hassen will. Aber das war wohl die volle Absicht des Regisseurs! Nach ca. 40 Minuten gibt es dann auch einen Auftritt eines Elektro-Latino (was immer das auch ist!) Sängers, bei dem es mich fast zerrissen hätte. Und dann geht es immer so weiter. Der Wahnsinn zieht immer mehr an!
Drinnen eine endlose dekadente Pseudo-Feier und draußen eine Belagerung.
Es wirkt alles so vertraut und doch habe ich sowas vorher noch nie gesehen.
Definitiv einer der besten Film von de la Iglesia (Perdita Durango, El dia de la Bestia).
Der Film ist nie in Deutschland veröffentlicht worden. Netflix versteckt ihn aber in seinem Sortiment. Anschauen ist Pflicht!
Wo bekommt man schon mal einen Film zu sehen, bei dem einer der Darsteller den Titel des Film per Tattoo auf dem Rücken trägt!
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Nur ein Kratzer - Hoch die Hände Söldnerwochenende.
DER COMMANDER
(Deutschland/Italien 1988)
Mit Lewis Collins, Manfred Lehmann, Thomas Danneberg, Donald Pleasance, Lee van Cleef.
Major (nicht Commander) Colby (Lewis Collins) und seine Söldnertruppe werden angeheuert, einen fiesen Drogenbaron in Kambodscha auszuschalten. Gleichzeitig infiltriert irgendeine (?) Drogenabwehr eben diese Söldnereinheit. Der Agent "Wild Bill" Hickock (Manfred Lehmann) wird als Colbys alter Kumpel Mason eingeschleust. Dies ist möglich, nachdem sich Hickock einer Gesichts-OP unterzogen hatte und nun wie der Messerheld Mason aussieht.
"Ich bin besser im Messerwerfen als er!" ist die lapidare Begründung von Hickock (wieder ganz groß: Manfred Lehmann!) was ihn vom Original Mason unterscheidet. Ja und eine leichte Nasen-OP. Also ich könnte da als alter Kumpel Original und Fälschung auch kaum auseinander halten. Dies ist schon mal eine erste unfassbare Wendung dieses großartigen Films. Er ist vielleicht insgesamt etwas schnarchnasiger als die Vorgänger GEHEIMCODE: WILDGÄNSE und KOMMANDO LEOPARD, da er mit einigen Dialogen aufwartet, die die doch etwas trantütige Geheimdiensthandlung untermalen sollen. Trotzdem sind diese natürlich auch wegen der verwegenen Synchro sehr vergnüglich. Besonders die Szenen mit Donald Pleasance sind schon der Hammer. Nah am Slapstick. Nicht ganz so wie Im Kampfgiganten, aber schon nah dran. Dazu trägt er irgendwann nur noch lustige Hüte und löst dann Lee van Cleef als Nr. 1 im Bad Hat Ranking ab. Auf der Minusseite steht auch noch die Tatsache, dass Margheriti hier nur noch sehr wenige Miniatur-Effekte anwendet. Ich liebe sie ja sehr. Dafür werden diverse Explosionen im Urwald inszeniert, die einfach nur Freude bereiten. Insgesamt ist DER COMMANDER ein großer infantiler Spaß.
Ich schließe einfach mal mit einigen Zitaten, die die wunderschöne Söldner-Prosa sehr schön untermalen.
"Ich hab nie gequalmt und jetzt schneide ich mir den Fuss am Aschenbecher kaputt."
"Bring mich zur Bombe. " "Meine Füße sind kaputt."
"5 Millionen Dollar sind kein Hühnerfutter."
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Columbo: Bei Einbruch Mord
USA1976
Regie: Robert Douglas.
Mit Peter Falk, Joyce van Patten.
Ruth Litten ist langjährige Direktorin eines Antiquitätenmuseums in Familienbesitz, dass mittlerweile große Schulden hat. Um die Versicherungen zu betrügen, fingiert sie mit einem neuen Sicherheitsdiensmitarbeiter einen Raub. Diesen tötet sie dann später. Columbo kommt auf den Plan und stellt fest, dass es in dieser Familie mehr als nur dieses eine Verbrechen zu enträtseln geben könnte.
Und wieder eine Folge, die ich noch nicht kannte.
Diese ist einigermaßen ungewöhnlich, da sich eine wirklich traurige Familiengeschichte mit den immer mal wieder auftauchenden Comedy-Einlagen die Klinke in die Hand geben. Auf der einen Seite die immer sehr depressiv wirkende Ruth (toll: Joyce van Patten), auf der anderen Seite u.a. Columbo beim Frisör. (Ergebnis: s. Foto)
Und Columbo hegt ja (fast) immer auch Sympathie für die Mörder, was er ja auch z.B. in ALTER SCHÜTZT VOR MORDEN NICHT direkt sagt. Hier ist es definitiv so. Er verhaftet sie zwar am Schluß, geht aber nicht auf eventuelle frühere Verbrechen ein.
Der Mord an sich und die Auflösung wirken daher dieses mal auch eher nebensächlich.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Columbo: Alter schützt vor Morden nicht
USA:1977
Regie: James Frawley
Mit Peter Falk, Ruth Gordon.
Abigail Mitchell (Ruth Gordon) ist eine weltweit erfolgreiche Krimiautorin. Den Tod ihrer Nichte lastet sie deren Ehemann an. Ein perfider Plan sieht vor, dass sie ihn in ihrem begehbaren und schalldichten Safe einsperrt, um dann eine längere Europareise anzutreten. Als sie eines abends sein Vertrauen durch eine Änderung der Testamente gewonnen hat, führt sie den Plan dann auch aus. Als die Leiche dann nach Wochen gefunden wird, wird dann natürlich Inspektor Columbo von der Mordkommission auf diesen Fall angesetzt. Ein weiteres Katz- und Mausspiel zwischen der Täterin und Columbo entwickelt sich.
Ein fast schon klassischer Columbo. Ein Duell, aber voller gegenseitiger Hochachtung, zwischen der tollen Ruth Gordon (Harold and Maude, Wo is´Pappa?, Rosemarys Baby) und Columbo, welches schon ganz oben im Columbo-Ranking anzusiedeln ist. Dies ist dann auch eine der Folgen, in der Columbo direkt sagt, dass er auch durchaus Sympathie für den Mörder hätte, als Abigail ihn bittet, einen Vortrag zum Thema Krimi zu vollenden. Nicht wegen der Tat, sagt er dann, sondern weil er auch den Menschen dahinter kennenlernt. Am Schluß, nach der Überführung, fragt sie dann auch, ob er nicht mal eine Ausnahme machen könne. Er antwortet damit, dass sie doch beide Profis seien. Mir persönlich war das fast schon zu viel, da die Tat an sich mit der perfideste Mord in der Serie war, wenn man mal genauer darüber nachdenkt und es eigentlich nie bewiesen war, ob der Ehemann der Nichte wirklich etwas mit ihrem Tod zu tun hatte.
Die Auflösung an sich ist okay, aber wirkliche Hektik kommt eigentlich nur bei der Suche nach den Autoschlüsseln des Opfers auf.
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Shoplifters
(Japan 2018)
Regie: Hirokazu Koreeda
Mit:
Lily Franky
Sakura Andô
Mayu Matsuoka
Sôsuke Ikematsu
Jyo Kairi.
In der Anfangsszene sehen wir Vater und Sohn beim Einkaufen. Sie sind sichtlich aufeinander eingespielt. Denn sie kaufen nicht nur ein. Sie stehlen auch ein paar Sachen und scheinen schon Routine als Diebe zu haben. Auf dem Nachhauseweg entdecken sie ein kleines, durchgefrorenes und augenscheinlich verwahrlostes Mädchen und nehmen sie ersteinmal mit zu sich nach Hause. Dort wohnen noch Großmutter, Mutter und die größere Schwester. Das kleine Mädchen bleibt ersteinmal bei der Familie. Wir sehen, dass alle auf engstem Raum zusammenleben und dass sie nur wenig Geld zur Verfügung haben. Kleinere Jobs und Omas Rente halten alle über Wasser und natürlich die schon beschriebenen Diebestouren. Als sie entdecken, dass die aufgenommene Kleine sogar misshandelt wurde entscheiden sie irgendwann, dass sie bei ihnen bleiben kann.
Shoplifters ist kein vergnüglich, verklärendes Märchen. Der Film hinterfragt ganz klar soziale Strukturen und auch das Konstrukt (?) "Familie". Zwar hat er auch seine warmen und amüsanten Momente, denn diese hier beschriebene Familie geht warm und fürsorglich miteinander um. Auch dass sie die kleine Juri, so der Name des Mädchens, aufnehmen, ist irgendwie eine unumstößliche Tatsache. Immer wieder gibt es dann Dialoge und Hinweise auf andere Umstände, die irgendwie eigenartig erscheinen. Man nimmt es so hin, da die ganze Story ja nun auch nicht der Normalität entspricht. Was dann aber kommt, hat mich schlichtweg umgehauen. Nein nicht Blut und Gewalt, keine Sorge, wir sind nicht bei Parasite, sondern etwas, dass dann auch nur als zwangsläufig erscheint und den Film zum Ende hin tieftraurig und berührend macht. Er kann hier natürlich als Kritik an der japanischen Gesellschaft gesehen werden, ich würde es aber globaler sehen.
Meisterwerk!
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Beitrag von fritzcarraldo »

"Wirke ich auf Sie immer noch verrückt?"
Pfad der Rache
(Acts of Vengeance)
(USA 2017)
Regie: Isaac Florentine
Mit Antonio Banderas, Karl Urban.
Frank Valera (Antonio Banderas) ist ein erfolgreicher Anwalt. Eines nachts werden seine Frau und Tochter brutal ermordet. Frank gibt sich ab jetzt seinen Depressionen hin bis er einen anderen Weg wählt. Denn wie wir Filmfans seit Paul Kersey und Co. wissen ist Rache kalte Blutwurst.
Auch Antonio Banderas wählte zwischendurch die "oldmeninactionmovies" - Abfahrt. Nicht dass mich irgendwer falsch versteht. Ich empfinde das als völlig korrekt. So muss das sein. Zudätzlich zu solchen Größen wie Scott Adkins und Co. immer mal wieder "Charakterschauspieler" wie Liam Neeson und Nicolas Cage in DTV - Filmen zu sehen, kann einen Streifen auch besser machen. Und Banderas drehte dann ja auch mit Almodovar 2019 das Meisterwerk LEID UND HERRLICHKEIT für das er sogar für den Oscsr nominiert war. Ausserdem hat er ja als ewiger Desperado und Zorro gute Refernzen. Und die Beziehungen über Expendables 3 führten ihn wohl zu PFAD DER RACHE.
Dieser entpuppt sich nun als solider DEATH WISH Klon. Man muss nur den Pfad der Hauptfigur, Schweigegelübde und die Philosophie Marcus Aurelius' inkl. Karate und Ultimate Fighting mitgehen, dann bekommt das Rachegericht mit netter Krimiauflösung, auf einer kalten Platte nett angerichtet schön serviert. Ich finde ja Rachefilme, die sich zu ernst nehmen, wie HARRY BROWN oder DIE FREMDE IN DIR relativ unerträglich, deswegen stelle ich PFAD DER RACHE eher in eine Reihe mit sagen wir GESETZ DER RACHE, der aber natürlich viel besser ist. Dahingehend ist der Banderas Streifen auch eher was für zwischendurch aber immer noch besser als der Eli-Roth-Rohrkrepierer DEATH WISH, eben das Bronson Remake mit Bruce Willis.
Klingt das alles plausibel? Ich glaube nicht. 🤔🤭
Ich merke schon, ich sollte mal eine Rachefilm-Retro einlegen.
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Beitrag von fritzcarraldo »

"He is on a self-sabotage trip."
A Rainy Day in New York
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(USA )2019
Regie: Woody Allen
Mit:
Elle Fanning
Diego Luna
Jude Law
Timothée Chalamet
Suki Waterhouse
Liev Schreiber
Selena Gomez.
Ashleigh Enright (Elle Fanning) und Gatsby Welles (!) (Timothée Chalamet) sind ein Paar und studieren zusammen am Yardley College.
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Ashleigh bekommt die einmalige Chance, für ihre Studentenzeitung den berühmten Regisseur Roland Pollard (Liev Schreiber) in New York zu interviewen. Beide beschließen nun das Praktische mit dem Nützlichen zu verbinden und planen zusätzlich zum Interview noch ein romantisches Wochenende im Big Apple. Doch es kommt alles ganz anders, als sie es geplant hatten. Ashleigh gerät von einer abstrusen Situation in die nächste und Gatsby, der eigentlich aus New York kommt, trifft eine alte Freundin (Selena Gomez) wieder und muss sich seinen bisher verdrängten Familienstrukturen stellen.
Zweitsichtung für mich, da ich RAINY DAY bisher nur in der deutschen Synchro gesehen hatte. Und siehe da, das Pfund mit dem Allens Film wuchert, die tollen Dialoge mit geistreichem Wortwitz, kommt im Original natürlich wirklich zur Geltung. Wenn Gatsby (Welles. Was für ein Name!) immer wieder seine ironischen Anmerkungen (auch als Voiceover) macht oder Ashleigh sich immer wieder in Missverständnisse verstrickt, dann ist die Originalfassung natürlich vorzuziehen.
"Reality is for people who can't get anything better."
Auf der einen Seite der Wortwitz, auf der anderen New York als wunderschöne Kulisse. Es wird alles geboten. Cafés, Museen, Galerien, Wohnungen, Häuser, Hotels.
Und Ashleigh und Gatsby sind viel unterwegs.
Ashleigh durchlebt dabei fast eine Nacht wie Griffin Dunne in Scorseses AFTER HOURS und Gatsby entdeckt, dass er New York niemals hätte verlassen dürfen. Zu erwähnen wäre noch, dass einige die Darstellung Ashleighs sehr kritisch sahen, da sie oberflächlich eher als das "Landei" (um es mal vorsichtig zu formulieren) rüberkommt. Aber wenn man sich ihre "Abenteuer" genauer ansieht, gibt es da eine ganz klare Umkehrung. Die Männer auf die sie trifft, sind eigentlich allesamt Idioten.
Auf jeden Fall ist A RAINY DAY IN NEW YORK ein schöner Film für einen verregneten Nachmittag mit Tee und Gebäck.
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Bube, Dame, König, grAs
Limited QuerSteelbook
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(Lock, Stock and Two Smoking Barrels)
(Großbritannien 1998)
Regie: Guy Ritchie
Darsteller:
Jason Flemyng
Dexter Fletcher
Nick Moran
Jason Statham
Sting
Vinnie Jones.
Vier Kumpels, irgendwas mit die ganze Kohle wurde bei einer Pokalrunde verspielt, dann die Geldnot, der große Coup, Grasanbau, Obergangster Hatchet-Harry, noch eine Gangstertruppe, alte Gewehre, Sting und Vinnie Jones. Mehr bekomme ich gerade nicht zusammen. Meine Birne schwirrt immer noch.
Ich habe Lock, Stock seit der Kinoauswertung nicht mehr gesehen. Es war im Prinzip wie damals. Ich saß da und dachte: was ist das denn? Unvorbereitet kommt man erstmal relativ schwer in den Film hinein. Dann rockt er aber wie die Hölle. Er hat zwar etwas über die Jahre verloren, hat aber immer noch ein hohes Tempo und mindestens 3-4 Szenen, die einfach nur toll sind. (Pokerrunde, der Überfall auf das Grasdepot, diverse Schießereien usw.) Er ist noch nicht ganz so rund wie SNATCH, deutet aber ganz klar schon darauf hin. Als tarantinoesk wurde Lock, Stock damals beschrieben. Ja. Klar. Aber doch hat Ritchie seinen eigenen Stil, den er ja ab und an auch in seinen Blockbustern pflegt. Und eins noch. Nachdem ich ja neulich THE LONG GOOD FRIDAY sah, denke ich, Ritchie saß bestimmt mal bei einem Screening des Films und dachte, hey super Film, aber da fehlt der Humor. Und er verwandelte die Gangster in mittelschwere Flitzpiepen. Da kann man von halten was man möchte. Gefährlich sind die Typen aber immer noch. Und sie zeigen gerne mit dem Finger auf andere. Gangster-Speech halt.
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Vinnie Jones. Hardest man in football
Vinnie Jones. Hardest man in football
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Beitrag von fritzcarraldo »

Full Alert
(Hongkong 1997)
Regie: Ringo Lam
Mit Lau Ching-Wan und Franc Ng.
Cop Pao (Lau Ching-Wan) ermittelt wegen Mordes an einem Architekten. Einer der Hauptverdächtigen ist Mak Kwan (Francis Ng). Dieser hat sogar etliche Chemikalien offensichtlich zum Bauen von Bomben in seiner Wohnung. Was hat er mit dem Mord Zu tun? Plant er einen Raub?
Ringo Lams FULL ALERT bedient sich eigentlich althergebrachter Klischees. Auf der einen Seite der knallharte Cop mit Herz, auf der anderen Seite der gewitzte Kriminelle, der der Polizei immer einen Schritt voraus scheint. Dieses Katz- und Mausspiel macht dann auch den Hauptteil des Films aus, durchsetzt mit der für Lam üblichen High Class Action. Bei tollen Autoverfolgungsjagden geht natürlich alles Mögliche zu Bruch und bei den Shootouts geht es auch ordentlich zur Sache, dramatischer Showdown inklusive. Deshalb Klischees hin oder her. Das alles ist von Ringo Lam auf den Punkt inszeniert und Lau Ching-Wan ist eh einer der besten Schauspieler Hongkongs. Und die Rolle des Bullen ist ihm auch irgendwie wie auf den Leib geschneidert. (s. Mad Detective oder Running out of Time von Johnnie To.)
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